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Veröffentlicht am 24.01.2025

Heftige Dystopie

Eine andere Zeit
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„...Er gab sich keiner Illusion hin, auch nicht hinsichtlich des Falls, dass ihr Absturz bereits registriert und ihr Notruf empfangen worden war...“

Andy ist mit dem Raumschiff zwischen Mars und Mond ...

„...Er gab sich keiner Illusion hin, auch nicht hinsichtlich des Falls, dass ihr Absturz bereits registriert und ihr Notruf empfangen worden war...“

Andy ist mit dem Raumschiff zwischen Mars und Mond unterwegs, als er abstürzt und auf der Erde landet. Die Erde ist im Jahre 2066 unbewohnbar. Auch Daniel hat den Absturz überlebt, ist aber am nächsten Morgen verschwunden. Was mit ihm passiert ist, bleibt im Dunkeln.
Der Autor hat eine spannende Dystopie geschrieben. Es gibt auch ein paar ziemlich heftige Szenen, besonders mit Blick auf die Überlebenden, die genetisch verändert sind. Andy sieht diese Wesen an der Absturzstelle.
Andy ist sich sicher, bei Dallas in der USA gestrandet zu sein. Er macht sich auf den Weg in den Norden.

„...Das Leben auf der Erde war ihm fremd und er war froh, dass er sich für das Dasein seiner Vorfahren interessiert hatte...“

Das ermöglicht ihm zumindest die Orientierung. Seine Wanderung zeigt mir, was sich auf der Erde so verändert hat. Erschütternd ist, dass vom blauen Himmel nichts mehr zu sehen ist. Die Vorgänge der Apokalypse werden später genauer beschrieben. Es ist eine Mischung aus menschlichem Versagen, Naturkatastrophe und Unkontrollierbarkeit der Technik. Hier hätte ich mir allerdings bei den Naturvorgängen einige Antworten gewünscht, und seien sie fiktiv. Ich erfahre zwar, was geschehen ist, aber die Frage nach dem Warum bleibt offen.

„...Eine verzogene, teilweise in Überfluss lebende Zivilisation, die überwiegend aus Egoisten bestand, erwartete wehr- und machtlos ihren Untergang...“

Harte Worte! Oder? Allerdings hadere ich etwas mit der Zeitleiste des Autors. Die Apokalypse fand 2036 statt. Es scheint mir zu optimistisch, dass in 11 Jahren die Besiedlung von Mond und Mars möglich ist, um nur ein Beispiel herauszugreifen.
Was Andy nicht wusste, ist, dass es einigen wenigen Menschen gelungen ist, vor dem Untergang in vorbereitete Räume unter der Erde zu gelangen. Dort findet er sich nach einem Unfall wieder. Er trifft auf deren Leiter Nikolaj.

„...Nikolaj war ein Mann, der Menschen zu führen und zu überzeugen verstand. Er war zu der Besatzung hart, aber fair...“

Andy erkennt schnell, dass auch diese Welt dem Untergang geweiht ist, wenn nicht Grundlegendes geschieht. Das hat mehrere Gründe. Die wichtigsten sind, dass Platz und Ressourcen begrenzt sind. Er hat eine Idee, wie das zu ändern wäre. Wird es gelingen?
Ein Teil der Menschheit hat sich auf Mars und Mond eingerichtet. Auch dorthin erhalte ich einen Einblick. Natürlich geht da auch nicht alles glatt.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Dabei ist es dem Autor gelungen, gekonnt aktuelle gesellschaftliche Zustände zu kritisieren und ihre Zuspitzung zu prognostizieren.

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Veröffentlicht am 23.01.2025

Bewegende Geschichte

Keilsberg
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„...Am Ende gewinnt immer das Handy. Paul drückt das Klingeln weg, ein paar Sekunden später ist es wieder da, und diesmal nimmt er das Gespräch an, obwohl er weiß, dass es nicht gut enden wird...“

Mit ...

„...Am Ende gewinnt immer das Handy. Paul drückt das Klingeln weg, ein paar Sekunden später ist es wieder da, und diesmal nimmt er das Gespräch an, obwohl er weiß, dass es nicht gut enden wird...“

Mit diesen Worten beginnt eine abwechslungsreicher Roman. Die Geschichte verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und sorgt für die innere Spannung.
Paul arbeitet in der Firma von Michael. Das ist der Bruder seiner Freundin Julie. Doch nachdem Julie plötzlich Kassel verlassen hat, ist Paul nicht mehr er selbst. Er hat keinerlei Nachricht mehr von Julie erhalten. Er funktioniert, mal besser, mal schlechter.
In seiner Mittagspause kommt Paul bei einem Spaziergang an einen alten Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg vorbei. Dort lernt er das ältere Ehepaar Ochs kennen und kommt mit der Frau ins Gespräch.

„...Wir gehen häufiger durch die Felder und ruhen uns anschließend hier aus. Wissen Sie, die eigenen Sorgen werden läppisch, wenn wir hier auf den Toten stehen. Ich kehre jedes Mal ruhiger nach Haus zurück...“

Frau Ochs lädt Paul ein, sie zu besuchen. Am dem Tag drückt sie ihm einen Packen englisch geschriebener Texte in die Hand. Paul hat englische Literaturwissenschaft studiert und wird gebeten, die Texte zu übersetzen. Sie wurden unter dem Fußboden eines Hauses gefunden. Sie erwiesen sich als Briefe des Soldaten Thomas Barley im Jahre 1915 aus dem Gefangenenlager am Keilsberg. Enthalten sind außerdem die Antwortbriefe seiner Mutter. Über dem Tod des Mannes liegt ein Geheimnis, Zwar gibt es einen Grabstein mit Todesdatum, doch er gilt als vermisst. Haben die Briefe eine Antwort darauf? Werden sie das Rätsel lösen?
Die Briefe geben mir einen Einblick in das Leben der Kriegsgefangenen. Thomas schreibt erstaunlich offen über die Probleme.

„...In den zurückliegende Wochen hat es nichts anderes gegeben als Kohlsuppe jeden Tag. Das Essen ist miserabel, aber so mies wie jetzt war es noch nie...“

Während sich Paul mit den Briefen beschäftigt, fragt er sich, was er eigentlich im Leben will. Er löst seine Gedanken mehr und mehr von Julie und beginnt, sein Leben neu zu strukturiere.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

Schicksale in einer dunklen Zeit

Ginsterburg
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„...Seine Lage ist aussichtslos. Sie wird nicht lange währen. Er hat einmal gelesen und für ein Märchen gehalten, dass vor dem Tod sein Leben in Bildern vor den inneren Augen vorbeizieht .Alfie mag Filme...“

Mit ...

„...Seine Lage ist aussichtslos. Sie wird nicht lange währen. Er hat einmal gelesen und für ein Märchen gehalten, dass vor dem Tod sein Leben in Bildern vor den inneren Augen vorbeizieht .Alfie mag Filme...“

Mit den Gedanken eines abstürzenden britischen Fliegers beginnt die Geschichte. Darauf nimmt der Autor noch mehrmals Bezug.
Der Autor hat einen abwechslungsreichen Roman geschrieben. Er versetzt mich als Leser in die fiktive kleine Stadt Ginsterburg. Hier darf ich das Leben einiger Einwohner in den Jahren 1935, 1940 und 1945 verfolgen.
Im Jahre 1935 scheint das Lebe noch normal zu verlaufen. Ein Zirkus sorgt kurzzeitig für eine Sensation in der Stadt. Doch im Hintergrund ist schon die kommende Entwicklung spürbar.
Die Buchhändlerin Merle hält sich aus dem politischen Tagesgeschehen heraus. Ihr Sohn Lothar träumt davon, einmal fliegen zu dürfen. Dazu aber muss er der Hitlerjugend beitreten. Merle beobachtet, wie sich ihre Junge dadurch verändert.
Eugen ist Journalist. Nach dem Tode seines Vorgesetzten, von dem angeblich niemand wusste, dass er Jude war, hat er die Möglichkeit zu einem Aufstieg. Die verschafft ihm sein Freund Otto. Beide waren im Ersten Weltkrieg zu Kameraden geworden. Von kritischen Journalisten entwickelt sich Eugen zu einem, der schreibt, was gewünscht wird. Hinzu kommt, dass sein Vater als Kriegsheld gilt.
Otto hat sich ein Leben als Blumenhändler aufgebaut. Jetzt nutzt er die Chance und wird und greift als Kreisleiter nach der Macht.
Der Schriftstil ist an einigen Stellen beeindruckend. Mit kurzen Sequenzen kommt der Autor schnell auf den Punkt.

„...Als sie noch Kinder waren, war das hier ein verzauberter Ort gewesen. Insel im verwunschenen Hain, fernab der Stadt. Axt auf Holz. Harz in der Sonne, der Duft modriger Erde bei Regen, das Prasseln auf dem Dach...“

Im Jahre 1940 werden neben den Geschehnissen in Ginsterburg auch Eindrücke von der Front wiedergegeben. Eugen hat sich freiwillig gemeldet. Er steht mit seiner Kompanie in Frankreich und muss mit ansehen, was die Langeweile für Folgen hat.

„...Ohrenbetäubende Stille. Gefolgt von Jubel, als hätte die Kompanie nie ein Schlagballsiel gewonnen. Ein ganzer Schwarm Kraniche, ausgelöscht zum Zeitvertreib...“

Im Ort geht es um Freundschaft und Liebe. Die Krieg scheint weit weg und so gut wie gewonnen. Der Fabrikant Jungheinrich steigt mit seiner Papierfabrik auf Kriegsproduktion um. Lothar ist Flieger geworden und gilt als Held. Seine Freundin Gesine, Tochter von Eugen, arbeitet in Berlin als Straßenbahnfahrerin. Es sind die kleinen Episoden des Alltags, die im Buch aneinander gereiht werden.
Im Jahre 1945 droht Ginsterburg das, was schon andere deutsche Städte ereilt hat. Ein britisches Bombergeschwader ist auf dem Anmarsch.
Eingebunden im Buch sind einige Originaldokumente der Zeit.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mir mehr innere Spannung gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 19.01.2025

Schönes Kinderbuch

Die Forscherbande: Ada Twist und das Rätsel um die verschwundenen Haustiere
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„...Jeder Zentimeter der Wand war mit Bildern verschwundener Tiere gepflastert. Einige wurden seit Monaten vermisst, andere erst seit ein paar Tagen...“


Die Wand befindet sich in der Tierhandlung. Iggy, ...

„...Jeder Zentimeter der Wand war mit Bildern verschwundener Tiere gepflastert. Einige wurden seit Monaten vermisst, andere erst seit ein paar Tagen...“


Die Wand befindet sich in der Tierhandlung. Iggy, Adas Freundin, vermisst ihren Kater, Sofia, eine andere Freundin, ihren Hund.

Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Damit wird den Kindern nahegebracht, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Der Schriftstil ist kindgerecht und humorvoll.

Die erste Idee der Freundinnen lautet, dass jemand Tiere stiehlt. Aber ist das wirklich so? Ada will es auf eine andere Art versuchen. Sie weiß, dass man zuerst eine Beobachtung machen und dann ein Frage stellen muss. Bis hierhin ist alles offensichtlich. Nun gilt es, Nachforschungen anzustellen. Ada mag Recherche. Sie arbeitet sich durch mehrere Bücher. Das aber bringt sie nicht weiter. Im Gegenteil sie verzettelt sich.

Letztendlich aber lautet ihre Hypothese doch, dass ein Dieb die Tiere stiehlt. Zusammen mit ihren Freunden plant sie ein Experimen, um dem Dieb eine Falle zu stellen. Wird das gelingen? Oder ist doch alles ganz anders?

Das Buch ist sehr schön illustriert. Dabei wird auch das Vorgehen der Kinder bildhaft in einem Notizbuch dargestellt.. Deshalb sind die entsprechende Seiten gekästelt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt den Kinder anschaulich, wie man ein Problem nach und nach löst.


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Veröffentlicht am 16.01.2025

Schönes Kinderbuch

Leserabe – Mein Freund, der Superheld
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„...Lenny klammerte sich am Baumstamm fest.Wäre er doch niemals heraufgeklettert! Aber er wollte so gern mutig sein...“

Mit diesen Teilen beginnt ein abwechslungsreiches Kinderbuch, dass ab der zweiten ...

„...Lenny klammerte sich am Baumstamm fest.Wäre er doch niemals heraufgeklettert! Aber er wollte so gern mutig sein...“

Mit diesen Teilen beginnt ein abwechslungsreiches Kinderbuch, dass ab der zweiten Klasse empfohlen wird. Es zeichnet sich durch große Schrift, kurze Sätze und klar gegliederte Absätze aus. Außerdem wird die Silbenmethode verwendet. Das heißt, dass in mehrsilbigen Worten abwechselnd die Silben in Rot und Blau geschrieben werden.
Lenny weiß nicht, wie er von den Baum wieder runter kommt. Da sitzt plötzlich ein Junge neben ihm, der ihm beim Abspringen hilft. Er heißt Falk und ist angeblich ein Superheld.
Auch in den nächsten Tagen trifft Lenny wiederholt auf Falk. Wer ist er wirklich?
Viele farbige und humorvolle Bilder veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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