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Veröffentlicht am 11.12.2017

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Nur noch ein einziges Mal
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Die nackte Wahrheit, dieses Buch hat mich emotional total mitgenommen und wird mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Es hat auch meine Ansichten beeinflusst und mich gezwungen, mich mit meinen eigenen ...

Die nackte Wahrheit, dieses Buch hat mich emotional total mitgenommen und wird mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Es hat auch meine Ansichten beeinflusst und mich gezwungen, mich mit meinen eigenen Einstellungen auseinanderzusetzen.

So was wie schlechte Menschen gibt es nicht.
Wir sind alle bloß Menschen, die manchmal schlimme Dinge tun.
Seite 24

Wie oft beginnt man ein Buch ohne genau zu wissen, was der Titel oder das Cover darüber aussagt. Umso mehr mag ich es, wenn man im Verlauf der Handlung bemerkt, wie sehr doch das Cover zum Buch passt und auch den Bezug zum Titel erkennen. Ich finde das Cover wirklich sehr passend, die zerbrochenen Blume passt einfach perfekt. Viele schätzen den Originaltitel it ends with us mehr als den deutschen, dies verstehe ich, weil er wirklich sehr gut passt. Aber ich finde, auch der deutsche passt zur Geschichte, auch wenn er einen bitteren Nachgeschmack für mich hat, der originale ist positiver und mutiger.

Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema. Lily ist damit aufgewachsen und ist davon überzeugt, dass sie nie so in die Opferrolle fallen würde wie ihre Mutter. Doch als es zwischen ihr und Ryle zu einer prekären Situation kommt, werden ihre Überzeugungen auf eine harte Probe gestellt. Was macht man, wenn man den Mann, der einen verletzte, trotzdem noch liebt? Ist eine Frau gleich schwach und dumm, wenn sie nicht sofort das Weite sucht. Dies sind nur ein paar Fragen, die sich der Leser unweigerlich stellt, wenn er die Geschichte von Lily und Ryle liest. Aber es ist auch die Geschichte von Lily und Atlas, dem obdachlosen Jungen, dem sie als Teenager geholfen hat. Atlas, der so wenig hatte, aber Lily so viel gegen hat, bis er aus ihrem Leben verschwinden musste. Man merkt schon, die Geschichte ist alles andere als einfach.

Ich habe davor noch kein Buch mit dieser Thematik gelesen. Umso interessanter fand ich es zu schauen, wie die Autorin dieses heikle und emotionale Thema umsetzt. Und ich finde, dies ist ihr sehr gut gelungen. Viel war für mich vorhersehbar, doch einige Szenen haben mich wirklich sehr überrascht und geschockt. Wie für Colleen Hoover Bücher üblich gab es wieder viele emotionale Momente. Gerade ab der zweiten Hälfte habe ich öfters feuchte Augen bekommen. Und bei dem ein oder anderen Satz bin ich auch ganz in Tränen ausgebrochen. Die Emotionen der Protagonisten kommen einfach so unglaublich gut beim Leser an. Sodass man so in die Geschichte abtauchen kann, dass sie einen kaum kalt lassen kann.

Nur fünfzehn Minuten.
Sie reichen, um einen Menschen zu zerstören.
Und um einen Menschen zu retten.
Seite 393

Lily ist eine selbstbewusste junge Frau, wir lernen Sie kurz nach der Beerdigung ihres Vaters kennen. Gleich zu Beginn trifft sie auf Ryle, der angehende Neurochirurg ist sofort begeistert von ihr. Doch er ist sehr ehrgeizig und möchte keine Beziehung. Doch durch Lily ändern sich seine Prioritäten und er möchte sich auf eine Beziehung mit ihr einlassen. Als eine Art Tagebuch hat Lily früher Briefe an eine Show Moderatorin geschrieben, durch diese erfahren wir von ihr und Atlas. Atlas ist ein Obdachloser Junge, um den sich Lily kümmerte. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft und noch mehr, doch muss er wieder aus ihrem Leben verschwinden. Durch die Einträge erfährt man aber auch, was Lily miterleben musste. Wie schlimm ihr Vater, ihre Mutter behandelt hat.

Ich muss gestehen, dass ich lange Zeit nicht wusste, welches Ende der Geschichte ich mir wünsche. Die Autorin schafft es, so überzeugen, die Gefühle der Protagonisten zu zeichnen, sodass ich es nicht geschafft habe Ryle zu hassen, und immer wieder auch Mitleid mit ihm hatte. Genauso wie natürlich mit Lily. Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht verzeihen. Und doch tat er mir stellenweise so unglaublich leid. Mich hat die Geschichte wirklich sehr bewegt und wird mir auch noch länger im Gedächtnis bleiben. Auch, weil sie mir mal wieder vor Augen führt, es gibt nicht immer nur schwarz und weiß, sondern auch ganz viel grau.

Vielleicht tut nicht das, was der andere einem angetan hat,
am meisten weg, sondern die Liebe zu ihm.
Ohne diese Liebe wäre der Schmerz sicher leichter zu ertragen.
Seite 351

Lily und Atlas sagen sich oft einfach schwimmen schwimmen schwimmen (Findet Nemo) als Mantra zum Durchhalten. Ich habe das selbst auch schon gemacht und die Worte im gleichen Sinn genutzt. Aber nicht nur dadurch entstand eine Verbundenheit mit der Protagonistin. Auch so konnte ich mich in einigen Dingen, gut mit ihr identifizieren. Ihre Gedanken und Gefühle waren für mich sehr gut nachvollziehbar. Vermutlich auch, weil ich einiges durch eigene Erfahrungen nachvollziehen konnte. Lily ist für mich eine richtig starke und mutige Protagonistin.

Es gibt auch ein Nachwort der Autorin, auch dieses hat mich bewegt. Schon die Widmung des Buches hat mich irritiert und das Nachwort hat dann meinen Verdacht bestätigt. Dadurch gewinnt das Buch noch mal an mehr tiefe für mich


Fazit:
Als hätte die Autorin mein Herz in der Hand und mit jeder weiteren Seite, schließen sich die Hand immer mehr. Bis sie es am Ende zerdrückt.
Schon Love and Confess von Collen Hoover hat mich emotional aufgewühlt zurückgelassen, doch ist es kein Vergleich zu Nur noch ein einziges Mal.
Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema und doch schafft es die Autorin diese Thematik auf so eine überzeugende und vielschichtige Art in die Geschichte einfließen zu lassen.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, Atlas bliebt für mich zwar etwas blass, dafür konnte ich mir Ryle und Lily sehr gut vorstellen, als wären sie reale Menschen.
Sehr berührend.
Und gehört zu meinen Top 3 Büchern 2017

Veröffentlicht am 26.11.2017

wow

Broken Pieces - Zerbrochen
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Ich war gerade etwas am Stöbern, als ich auf das Cover stieß. Zuerst habe ich weiter geklickt, doch dann dachte ich " Waren das gerade drei Männer auf dem Cover" meine Aufmerksamkeit war geweckt. Der Klappentext ...

Ich war gerade etwas am Stöbern, als ich auf das Cover stieß. Zuerst habe ich weiter geklickt, doch dann dachte ich " Waren das gerade drei Männer auf dem Cover" meine Aufmerksamkeit war geweckt. Der Klappentext hat mich dann auch angesprochen, wobei ich immer noch etwas skeptisch war. Dreiecksliebesgeschichten nerven ja meistens und klang das mit dem "zerbrochen" nicht doch ein bisschen Kitsch. Zum Glück habe ich das Buch trotzdem gelesen, die Geschichte lohnt sich so sehr.

Wir mögen auf viele Arten zerbrochen sein,
aber zusammen sind wir ganz
Pos. 5874

Anders als sonst ist von Anfang an klar, dass es hier zu einer Dreiecksliebesgeschichte kommen wird. Dies machte beim Lesen einen besonderen Reiz aus, weil ich sehr neugierig war, wie dies funktionieren wird und auf welcher Seite ich wohl sein werde. Nun lache ich darüber, dass ich wirklich dachte, ich könnte mich für eine Seite entscheiden.

Es geht um drei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Männer. Josiah ist blond, schmächtig, zart und scheint eher schwach, er sehnt sich nach einer Familie, nachdem er seine sehr Jung verloren hat. Mateo ist auf der Straße aufgewachsen, sein Vater ist ein Gangboss und auch ihm würde dieses Leben eingetrichtert und doch muss er sich jedes Mal übergeben, wenn er Gewalt ausüben muss. Dabei möchte er beschützen und nicht zerstören. Tristan ist ein angesehener und wohlhabender Anwalt, arrogant und kalt. Er hat früh gelernt, das Lieben heißt jemanden Macht über sich zu geben und die Macht über sich, möchte er nie wieder abgeben. Alle drei sind sie unterschiedlich und doch so ähnlich, denn alle drei sind sie zerbrochen und vielleicht könne sie sich gegenseitig wieder zusammensetzen.

Vielleicht ergeben die wichtigen Dinge nie Sinn.
Vielleicht sind sie einfach nur
Pos. 5166

Die Geschichte ist in drei Teile aufgebaut und spielt über einen Zeitraum von 11 Jahren. Sie beginnt mit der Geschichte von Josiah und Mateo, wie sie zusammen bei den gleichen Pflegeeltern landen und sich langsam kennenlernen. Näher möchte ich gar nicht auf die Handlung eingehen, um niemanden zu spoilern, ich verrate nur, was durch die Inhaltsangabe und den Klappentext eh schon klar ist. Danach geht es um Joshia und Tristan und im letzten Anschnitt dann um alle drei. Und vor dem letzten Abschnitt habe ich mich wirklich etwas gefürchtet, zu diesem Zeitpunkt war ich emotional schon so in der Geschichte gefangen, dass ich dachte, egal was die Autorin macht, es wird dir das Herz brechen. Und ja, ich habe ein paar Tränchen verdrückt und mein Herz hat gelitten. Aber vor allem war ich überrascht, überrascht über die Wendung der Geschichte und wie gut und überzeugend die Autorin die ganzen Gefühle an den Leser transportieren konnte.

Ich hätte am Anfang der Geschichte nicht gedacht, dass das Buch mich so mitnehmen würde und vor allem nicht, dass es darauf hinausläuft. Es ist eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte. Die mich aber tief berührt hat und emotional sehr packen konnte. Mit dem Schreibstil hatte ich zu Beginn Probleme, über manche Formulierungen bin ich gestolpert. Ich weiß nicht, ob dies vielleicht auch an der Übersetzung liegt.

....Er ist das Licht in unsere Dunkelheit....
....
....Er bringt mich dazu, auch leuchten zu wollen....
Pos.5390

Sehr positiv hat mir gefallen, dass die Autorin sich Zeit nimmt und die Charaktere in ruhe einführt und sie nicht gleich in die Kiste springen lässt. Man merkt als Leser wirklich, wie sich die Gefühle langsam aufbauen und es nicht nur um eine körperliche Anziehung geht. Und diese Gefühle sind auch sehr wichtig, weil sonst die ganze Geschichte nicht funktioniert. Manches ist vielleicht nicht so realistisch, aber wenn man sich auf die Charaktere und die Gefühle einlässt, passt es. Außerdem ist es nicht wie so oft, kaum sind sie zusammen, ist alles super, nein, die Autorin verdeutlicht auch, dass es zum glücklich sein nicht nur den richtigen Partner braucht, sondern man auch an sich selbst arbeiten muss. Der Erotik Anteil kommt auch nicht zu kurz. Aber auch diesen empfand ich als sehr emotional, da damit häufig auch tiefe Gefühle verbunden waren und nicht nur der Akt als solches. Und gerade gegen Ende ging es sehr heiß zu, sodass ich teilweise große Augen gemacht habe.

Es gibt noch einen zweiten Band, man kann das Buch aber gut als Einzelband stehen lassen. Da ich aber von Band 1 so geflasht bin, möchte ich auch unbedingt Band 2 lesen. Auch wenn ich vermute, dass es mich zerstören wird.

Fazit:
Eins vorweg, hier geht es um eine Liebesgeschichte zwischen drei Männern.
Und wer jetzt denkt, Dreiecksliebesgeschichten nerven, nicht diese, glaubt mir.
Auf eine berührende und sehr emotionale Art erzählt die Autorin die Geschichte dreier Männer, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind.
Doch alle drei sind sie zerbrochen und vielleicht können sie zusammen wieder ganz sein.
Dabei schafft es die Autorin, die Gefühle sehr gut an den Leser zu transportieren.
Ich habe mit Jay, Teo und Tris mit gelitten und gefiebert, gehofft und gebangt.
Für mich ist Broken Pieces mit seiner ungewöhnlichen Liebesgeschichte und den tiefen Gefühlen ein kleiner Geheimtipp.

Veröffentlicht am 23.11.2017

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Hinter den Kulissen von Outlander: Die TV-Serie
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Outlander ist nun mit dem Start der dritten Staffel wieder in aller Munde. Da passt dieser Guide zur ersten und zweiten Staffel doch perfekt. Natürlich ist es sinnvoll vorher auch beide Staffeln gesehen ...

Outlander ist nun mit dem Start der dritten Staffel wieder in aller Munde. Da passt dieser Guide zur ersten und zweiten Staffel doch perfekt. Natürlich ist es sinnvoll vorher auch beide Staffeln gesehen zu haben. Ich habe davor auch die beiden Bücher von Diana Gabaldon gelesen, die durch Staffel eins und zwei verfilmt wurden, dies ist aber nicht zwingend notwendig. Da es primär nur um die TV-Adaption geht und nur hin und wieder auf die Unterschiede zu den Büchern eingegangen wird.

Das Buch umfasst 240 Seiten. Am Anfang befindet sich ein Inhaltsverzeichnis. Unterteilt ist das Buch in eine Einführung und dann in die erste und zweite Staffel. In der Einführung wird darüber berichtet, wie schwierig es war eine Verfilmung der Highland-Saga hinzubekommen, und wie man dann auf eine Serie kam. Dies fand ich sehr interessant. Und auch über das Casting wird geschrieben, ich war überrascht, wie schnell die Schauspieler gefunden wurden.

Danach geht es mit der ersten Staffel weiter, jede Episode bekommt ihr eigenes Kapitel. Besonderheiten der Episode werden herausgehoben, die Schauspieler, Autoren etc. kommen zu Wort. Ich fand es sehr interessant zu lesen, wieso zum Beispiel etwas im Vergleich zu den Büchern geändert wurde. Und welche versteckten Hinweise / Anspielungen sich manchmal hinter Szenen verbergen. Auch wie die Schauspieler manche Szenen wahrgenommen haben. Besonders was die Szenen in Fort Williams Ende der ersten Staffel angeht. Als Fernsehschauer ist man von den Ereignissen zunächst so geblättert, dass einem erst später bewusst wird, wie schwer es sein muss, so was so überzeugend zu spielen.

Genauso ist auch Staffel zwei aufgebaut, jede Episode hat ihr eigenes Kapitel. Dazwischen wird bei beiden Staffeln immer mal wieder genauer auf die Charaktere eingegangen, genauso wie auf die Kulisse und die Kostüme, so bekommen diese auch einzelne Kapitel gewidmet. Besonders die Porträts haben mir hier gefallen.

Das Material des Buches ist sehr hochwertig, der Hardcover-Einband ist schön dick und auch die Seiten sind stabil. Ein Highlight sind die vielen schönen Bilder. Diese haben eine tolle Qualität und sind gut gewählt. Mindestens eins findet man auf jeder Seite, oft sind es aber auch sechs bis acht auf einer Doppelseite. Hin und wieder gibt es auch eines, dass die ganze Seite ziert, besonders bei Jamie ein schöner Anblick.


Fazit:
Ich glaube jeder Fan der Serie würde sich über dieses Büchlein freuen. Es macht sich super in der Outlander Sammlung.
Es gibt jede Menge interessante Informationen über die erste und zweite Staffel, sei es über die einzelnen Episoden, oder über die Kulisse und die Schauspieler.
Die Infos werden mit ganz vielen Bildern untermalt, die nicht nur schön gewählt, sondern auch hochwertig sind.
Mit 30 Euros ist es natürlich nicht so günstig, aber wenn man bedenkt, dass mittlerweile auch viele Hardcovers um die 22€ kosten, finde ich den Preis hier schon gerechtfertigt.

Veröffentlicht am 07.11.2017

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Outlander – Die geliehene Zeit
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Kurzmeinung

Endlich habe ich mich an dies 1225 Seiten dicke Werk getraut und ich bin sehr froh darüber. Die zweite Staffel von Outlander hatte ich davor schon zwei Mal gesehen, sodass mir die Unterschiede ...

Kurzmeinung

Endlich habe ich mich an dies 1225 Seiten dicke Werk getraut und ich bin sehr froh darüber. Die zweite Staffel von Outlander hatte ich davor schon zwei Mal gesehen, sodass mir die Unterschiede gleich aufgefallen sind. Und wieso oft, war das Buch besser als die Adaption für den Fernseher.

Ich habe die ungekürzte Neuauflage gelesen und muss sagen, ich kann verstehen, dass hier und dort etwas gekürzt wurde. Mir waren manche Beschreibungen zu ausführlich und trivial. Da habe ich dann beim Lesen gemerkt, wie meine Gedanken bei solchen Stellen abgeschweift sind. Aber immerhin konnte ich so selbst entscheiden, was ich kürze bzw. weglasse. Deswegen würde ich auf jeden Fall die ungekürzte Version empfehlen.

Nachdem Ende von Band 1 spielt die Handlung dieses Mal auch eine längere Zeit auch in Paris. Eine sehr aufregende und prunkvolle Zeit. Ich hatte gedacht, dass ich Schottland vermissen würde. Aber auch die Zeit in Paris war sehr interessant. Der Anfang des Buches hätte mich wohl sehr geschockt, wenn ich die Serie davor nicht schon gesehen hätte.

Positiv
sehr emotional, manche Szenen habe mich stark berührt
Jamie, er ist ein wirklich toller Charakter. So liebenswürdig, aber nicht als zu lieb und gut gezeichnet, sodass es übertrieben wirkt. Vielleicht muss Claire einfach hinter so einem großartigen Mann zurückstecken.
Die Dialoge, oft mit viel trockenem Humor und Sarkasmus.
Die Beschreibungen der Zeit damals, es wirkte sehr realistisch.
Schottland und Paris als Kulisse
Die Beweggründe der Charaktere kamen im Vergleich zur Serie viel besser raus. Nach dem Lesen des Buches konnte ich einiges besser verstehen.

Negativ
Das Verhalten von Claire konnte ich zwar im Roman besser verstehen und ihr Charakter erschien mir um einiges sympathischer. Trotzdem habe ich mich manchmal über sie geärgert
Die Beschreibungen von Nebensächlichkeiten, besonders im Hinblick auf Stein Beschaffenheiten oder Tieren in der Natur zum Beispiel.

Fazit:
Wie auch in Band 2 hatte ich ein paar Kritikpunkte, aber trotzdem hatte ich großen Spaß beim Lesen und werde sogleich mit Band 3 starten. Denn die Saga macht süchtig und ich bin im Outlander Fieber.

Veröffentlicht am 02.11.2017

WoW

Der Thron der Wölfe
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Als ich Band 1 Die Herren der Grünen Insel Anfang 2016 gelesen habe, war mir noch nicht klar, dass es auch einen 2. Teil geben wird. Da dieser zu meinen Jahreshighlights gehörte, könnt ihr euch vorstellen, ...

Als ich Band 1 Die Herren der Grünen Insel Anfang 2016 gelesen habe, war mir noch nicht klar, dass es auch einen 2. Teil geben wird. Da dieser zu meinen Jahreshighlights gehörte, könnt ihr euch vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, als dann endlich Band 2 rauskam. Eins vorweg ich wurde nicht enttäuscht.

Ich bin Irland.
Geschändet und zerstört, aber nicht willens zu sterben
Seite 352

Das Cover, schaut es euch an. Möchte man da nicht gleich seinen Koffer packen und nach Irland reisen. Und dafür muss man gar kein Flugzeug besteigen, nur die Seiten öffnen und schon ist man in Irland. Zwar 1175, keine so gemütliche Zeit auf der Grünen Insel, aber dafür bekommt man einiges geboten. Zur Orientierung gibt es eine Karte am Anfang und am Ende des Buches. An diesem findet man auch ein Personenverzeichnis sowie eine Zeittafel und ein Nachwort der Autorin.

Ich lese eigentlich keine historischen Bücher, meist sprechen sie mich einfach nicht an. Umso mehr muss ich der Irland Saga zugutehalten, wie sehr sie mich fesseln konnte. Dies lag zum einen an dem Setting. Irland fasziniert mich, die Geschichte und die Legenden, alles was mit der Grünen Insel zu tun hat, weckt mein Interesse. Doch auch der Schreibstil von Kiera Brennan (ein Pseudonym) trug dazu bei, dass ich weder Band 1 noch Band 2 aus der Hand legen konnte. So habe ich, wie auch schon für Band 1, nur 2 Tage gebraucht um das Buch zu lesen oder sollte ich eher sagen zu inhalieren. Langweile kam keine auf beim Lesen. Die Autorin beschreibt zwar vieles so, dass der Leser es sich gut vorstellen kann, verliert sich dabei aber nicht in Nebensächlichkeiten.

Die Geschichte wird aus der Perspektive der verschiedenen Protagonisten erzählt. Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, sollte diesen Abschnitt überspringen, da er sonst gespoilert wird, wer aus Band 1 überlebt hat. Schon in Band 1 mochte ich Ascall von Toora sehr gerne, auch als man noch nicht so genau wusste, was sich hinter seiner finsteren Mine verbirgt. Auch hier hat die Autorin seinen Charakter wieder großartig dargestellt, besonders seine innere Zerrissenheit, aber auch seine Stärke, welche nicht von seiner Muskelkraft herrührt. Auch Róisín wieder zu sehen hat mich sehr gefreut. Habe ich die Beziehung der beiden doch sehr genossen. Mit Tuan, einem jungen Goldschmied wird ein neuer und gewichtiger Charakter eingeführt und mit ihm seine Gefährten. Man trifft noch mehr alte Bekannte wieder, die zum Teil im Verlaufe der Handlung einige starke Entwicklungen machten, wenn nicht immer ganz freiwillig.

Das Besondere an den Charakteren ist, man kann sie nicht einfach in eine Schublade stecken. Nicht nur, weil sie allerhand verbergen. Sondern auch, weil sie so vielschichtig sind. Grausamkeiten sind an der Tagesordnung und so sehr ich manchen, oder eher einen bestimmten Charakter gehasst habe, so empfand ich doch, manchmal, zumindest ein bisschen, auch so etwas wie Mitleid mit ihm. Und auch habe ich um einen gehassten Charakter geweint, nicht um seiner selbst Willen, sondern um derer, die ihn liebten. Nicht dass dies das einzige Mal gewesen wären. Nein, die Geschichte hat mich des Öfteren zum Weinen gebracht. Und wieso? Weil die Autorin es geschafft hat, dass mir die Charaktere so nahe gingen, mich ihr Schicksal so sehr berührt hat.

Wir sind wie Irland und die Normannen.
Wenn wir eine Zukunft haben wollen, dürfen wir nicht in der Vergangenheit verharren.
Seite 689

Zur Geschichte. Die Handlung spielt über einen Zeitraum von 11 Jahren. Es gibt auch immer wieder Zeitsprünge, sodass manche Jahre übersprungen werden. Durch die wechselnden Perspektiven entstand eine große Spannung, wollte man doch stets wissen, wie es dem jeweiligen Protagonisten geht. Es herrscht Krieg, wenn nicht gegen die Besetzer, dann Ire gegen Ire. So gab es jede Menge Tod und Gräueltaten. Oft war ich schockiert über diese Brutalität. Hier wird nichts beschönigt oder gar romantisch dargestellt. Das Leben war grausam und brutal. Man verhungerte, erfror, würde ermordet, geschändet. Dies verlieh dem Buch eine gewisse Authentizität, bedrückte aber auch. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch Hoffnung und schöne Momente.


Fazit:
Ich weiß gar nicht so recht, von was ich euch zuerst vorschwärmen soll.
Die Charaktere, so facettenreich in allerlei Grauabstufungen.
Der Geschichte, so authentisch erzählt.
Dem Setting Irland.
Den Emotionen, die ich durchlitten habe, als ich die Protagonisten begleiten durfte.
Wie ich mit ihnen gebangt und um sie geweint habe.
Der Thron der Wölfe wird genauso wie sein Vorgänger auch wieder zu meinen Jahreshighlights zählen