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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

Absolutes Highlight

Don't LOVE me
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MEINE MEINUNG
Normalerweise mache ich mir gerne Notizen, während ich lese und unterbreche auch gerne mal den Lesefluss, um ein paar Gedanken festzuhalten. „Don’t love me“ hat mich allerdings so sehr gefesselt, ...

MEINE MEINUNG
Normalerweise mache ich mir gerne Notizen, während ich lese und unterbreche auch gerne mal den Lesefluss, um ein paar Gedanken festzuhalten. „Don’t love me“ hat mich allerdings so sehr gefesselt, dass ich es nicht gewagt habe, das Buch aus der Hand zu legen. Von Lena Kiefer war dies mein erstes Buch. Ich war sehr gespannt, vor allem, weil ich mich gefragt habe, ob mich jetzt eher ein typisches Jugendbuch oder eine New-Adult-Geschichte erwartet. Ich finde aber, hier habe ich eine gute Mischung gelesen.

Lena Kiefers Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Oft habe ich das Gefühl, dass in Jugendromanen Witze gemacht werden, eine Sprache genutzt wird, die einfach zu gewollt sind und absolut unauthentisch wirken. Das war hier überhaupt nicht der Fall und oft musste ich an der ein oder anderen Stelle schmunzeln. Die Geschichte an sich war eine Mischung aus lockerleichten Dialogen, dunklen Geheimnissen und tiefen Gefühlen. Das alles kam auch wirklich so bei mir an, wie es sich die Autorin wohl gedacht hat.

Unsere Protagonisten sind Lyall und Kenzie. Die beiden fühlen sich sehr zueinander hingezogen, können aber nicht zusammen sein – Lyall verbirgt nämlich ein dunkles Geheimnis, das eine Beziehung zu Kenzie unmöglich macht. Klingt klischeehaft? Ist es definitiv auch. Lyall muss sich an die Regeln seiner Großmutter halten, denn sie leitet das Familiengeschäft und ansonsten würde er seine gesamte Zukunft aufs Spiel setzen. Und zu diesen Regeln gehört nun einmal, dass er sich von jeglichen Begegnungen romantischer Art fernhält. Dass das mit Kenzie wohl mehr als nur eine kurze Liaison ist, spielt dabei keine Rolle.

Wie ich schon erwähnt habe, häufen sich auch hier einmal wieder die Klischees – sie ist das toughe, Mädchen, das schon einen großen Schicksalsschlag in ihrem Leben ertragen musste und dennoch eine starke Persönlichkeit hat und auch noch wahnsinnig talentiert ist. Er ist der wahnsinnig attraktive, zum Sterben schöne Bad-Boy, von dem sie sich besser fernhalten sollte, es aber nun einmal einfach nicht kann. Man kennt es, aber ich muss sagen, hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Denn trotz allem schafft es die Autorin hier nicht zu kitschig zu werden und es glaubhaft zu halten. Sie verlieben sich nicht direkt, nachdem sie einmal miteinander gesprochen haben. Lena Kiefer gibt ihren Protagonisten Zeit und baut die Liebesgeschichte zwischen Kenzie und Lyall langsam auf.

Das große Geheimnis hat es in sich. Mein einziger Kritikpunkt an dieser Stelle ist die Tatsache, dass ich als Leserin eine ganze Weile warten musste, bis ich endlich erfahren durfte, was Lyall denn angestellt hat. Immer wieder kommt sein dunkles Geheimnis zur Sprache, scheinbar weiß jeder in der Gegend darüber Bescheid, aber keiner würde auf die Idee kommen, Kenzie darüber aufzuklären. Das war das einzige, was mich ein wenig gestört hat. Trotzdem erfahren wir dann, was es damit auf sich hat und die Geschichte endet mit einem ordentlichen Cliffhanger. Was mir daher wiederum sehr gut gefallen hat, war die Bestätigung des „Bay-Boy“-Charakters – Lyall hat scheinbar wirklich Dreck am Stecken – und davon nicht zu wenig -, zumindest scheint es am Ende der Geschichte so. Natürlich will ich wissen wie es weitergeht, ob sich das Ganze doch irgendwie aufklären wird. Die Spannung ist also perfekt gelungen, auch wenn ich ein wenig darauf warten musste.

FAZIT
Eine tolle Geschichte, die sich trotz der Klischees meiner Meinung nach von anderen Büchern dieses Genres abhebt. Es wirkt nicht zu aufgesetzt und gewollt romantisch, sondern glaubwürdig und im perfekten Maß sehr liebevoll. Lyalls Geheimnis ist tatsächlich sehr dunkel und der Cliffhanger am Ende lässt auf eine weitere starke Geschichte hoffen. Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht und freue mich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

https://gedankenbuecherei.wordpress.com/

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Ich habs geliebt

No Hard Feelings
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Wir begleiten Penny, die eigentlich nur darauf wartet, dass ihr Leben so richtig losgeht - genau wie bei ihren Freundinnen, die glückliche Beziehungen führen und außerdem noch im Job erfolgreich sind. ...

Wir begleiten Penny, die eigentlich nur darauf wartet, dass ihr Leben so richtig losgeht - genau wie bei ihren Freundinnen, die glückliche Beziehungen führen und außerdem noch im Job erfolgreich sind. Sie dagegen hat einen Job der sie nicht erfüllt, mit einer Chefin, die nicht zufriedenzustellen ist und Max, ihren On-Off-Partner seit Ewigkeiten, der nur endlich mal erkennen muss, dass sie seine Traumfrau ist.

Pennys Selbstkritik, ihre Unzufriedenheit und Suche nach sich selbst geht tief. Kennt ihr das, wenn man ein Buch liest und sich denkt: ohja, fühl ich. ? Das hier war so eins, auch wenn das eher die Lebensrealität vor einigen Jahren widerspiegelt und nicht unbedingt das hier und jetzt. Penny muss viel lernen und die Entwicklung, ihr Weg da hin, ist so gut umgesetzt und beschrieben. Man möchte sie zwischendurch immer wieder Rütteln und Schütteln und gleichzeitig denkt man sich dennoch, irgendwie ist das alles super realistisch und super nachvollziehbar. Auch wenn man’s jetzt besser weiß, man wusste es vorher auch noch nicht.

Die Geschichte ist natürlich durchzogen von Pleiten und Rückschlägen, gleichzeitig aber auch von Lernprozess und Erkenntnissen. Freundschaft spielt auch eine große Rolle und auch wie Freundinnen das Leben positiv, aber auch negativ beeinflussen können. Mir hat besonders gut gefallen, dass hier viel Reflexion stattfindet. Klar, Penny war an manchen Stellen mit ihrem Pessimismus etwas nervig, aber das hat zur Story gepasst. Sie war eifersüchtig, neidisch, in einigen Situationen kindisch und handelt nicht ganz nachvollziehbar, aber genau das hat sie als Protagonistin so nahbar gemacht. Mich hat das Buch super unterhalten und es ist mal wieder eine ganz dicke Empfehlung aus dem Pola-Verlag. 4,5 ⭐️

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Mega!

Unsterblich
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Sonja lebt schon seit Jahren alleine im Wald, nur ihr Hund Hexe ist eine treue Weggefährtin. Dass die Bewohner der Stadt eher sie selbst als Hexe betiteln stört sie nicht. Sie weiß selbst, dass sie aneckt ...

Sonja lebt schon seit Jahren alleine im Wald, nur ihr Hund Hexe ist eine treue Weggefährtin. Dass die Bewohner der Stadt eher sie selbst als Hexe betiteln stört sie nicht. Sie weiß selbst, dass sie aneckt und mag ihr einsames Leben, so wie es ist. Von Beruf ist sie Tierpräparatorin, ein Beruf, der dubiose Angebote magisch anzieht. Sie ist eine Meisterin ihres Fachs und vom Ausstopfen eine kleinen Vogels bis zum Präparieren eines gruseligen Werwolfs ist alles dabei. Doch dann wird es immer abgedrehter und der Großteil des Thrillers dreht sich hauptsächlich um Sonjas zwielichtige Kunden und ihre ganz „besonderen“ Wünsche. Dass die teilweise sehr abstoßend sind, kann man sich an dieser Stelle vielleicht denken. Durch die Einblicke in Sonjas Beruf wird der Thriller zu einer Kuriosität, die ich so noch nicht gelesen habe. Sonja als Protagonistin bekommt sicherlich keinen Sympathie-Preis, aber genau ihre Art hat die Geschichte ausgemacht.

Und trotz ihres Einsiedlerdaseins lernt sie quasi durch Zufall einen verwitweten Vater kennen, der auch noch eine kleine neugierige Tochter hat, die sich in Sonjas Leben breit machen. Auch wenn der Thriller nicht unbedingt blutig oder besonders rasant ist, schafft es die Autorin einen eine düstere Atmosphäre zu kreieren, die für Gänsehautmomente sorgt. Das Ende hält noch die ein oder andere Wendung bereit, die ich so nicht erwartet habe. Hat mir sehr gut gefallen, daher gibt es eine klare Leseempfehlung. 4,5 ⭐️

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Sehr wichtiges Buch

Bright Young Women
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In den 70er Jahren dringt ein Mann in ein Studentinnenwohnheim ein, tötet zwei Studentinnen und verletzt zwei weitere. Bevor er flüchten kann, wird er von einer Studentin, Pamela, gesehen. Sie ist unsere ...

In den 70er Jahren dringt ein Mann in ein Studentinnenwohnheim ein, tötet zwei Studentinnen und verletzt zwei weitere. Bevor er flüchten kann, wird er von einer Studentin, Pamela, gesehen. Sie ist unsere Protagonistin, die einzige Augenzeugin, und erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht damals, nach dem einschneidenden Ereignis und in der Gegenwart, davon, wie das Erlebte ihr ganzes Leben geprägt hat. Eine weitere Protagonistin ist Ruth, die selbst zum Opfer des Serienmörders wurde.
Das Werk ist fiktional aber schnell, ohne dass es explizit erwähnt wird, wird klar, auf welchem realen Serientäter der Angeklagte im Roman beruht. Er wird bewusst nicht beim Namen genannt. Das Buch soll nicht die Geschichte des Killers, sondern die der Frauen, der Überlebenden erzählen. Der Name des Täters dürfte den meisten ein Begriff sein, aber kaum jemand kennt die Opfer und das Buch zielt darauf ab, denjenigen eine Stimme zu geben, die nie eine bekommen haben. Das ist der Autorin unglaublich gut gelungen. Wir bekommen Einblicke in die Verzweiflung, die Angst und die Wut der Überlebenden, allen voran Pamela und ihre Freundin Tina, die mit Ruth ihre Lebensgefährtin verlor.
Ich bin mit der Einstellung an diese Geschichte gegangen, viel über die Morde, die grausamen Taten des Täters zu erfahren und war anfangs überrascht, dass wir hier was ganz anderes bekommen. Ich habe mich ein wenig gelangweilt, bis die Geschichte dann etwas weiter fortgeschritten ist. Wir erfahren, wie die Frauen nach der Tat behandelt wurden, wie Behörden, andere Männer, Medien, die Gesellschaft mit den Frauen umgehen, sie überhaupt nicht ernst nehmen. Uns wird vor Augen geführt, was sich vor allem in den Medien abgespielt hat, die einen Mythos um einen Mann geschaffen haben, der eigentlich nicht der Rede wert sein sollte. Wie diese Idolisierung des Täters die Unfähigkeit von Behörden verschleiern sollte. Das Buch liefert einige Denkanstöße, ist klug erzählt, öffnet Augen. Ich bin im Nachhinein doch sehr begeistert. 4,5 ⭐️

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Starkes Buch

Wildhonig
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Die Geschichte wechselt zwischen den Perspektiven von Olivia und Lily. Olivia hat ihren gewalttätigen Ex-Mann verlassen und ist mit ihrem 18jähirgen Sohn Asher in ihre Heimat zurückgekehrt, wo sie als ...

Die Geschichte wechselt zwischen den Perspektiven von Olivia und Lily. Olivia hat ihren gewalttätigen Ex-Mann verlassen und ist mit ihrem 18jähirgen Sohn Asher in ihre Heimat zurückgekehrt, wo sie als Imkerin arbeitet. Wir bekommen viele Einblicke in die Imkerei, spannende Facts über Bienen und das immer wieder in Bezug auf einen aktuellen Anlass in der Geschichte. Asher verliebt sich in Lily, doch dann wird diese tot aufgefunden und Asher wird zum Hauptverdächtigen. Der Prozess beginnt und in Rückblenden erfahren wir immer mehr über Lily, ihre Geheimnisse und was letztendlich passiert ist.

Normalerweise erfahren wir durch den Klappentext, was das große Thema des Romans sein wird. Hier war es nicht so und der Plottwist konnte mich richtig überraschen. Das Thema war total interessant aufbereitet und es gab wieder so so viele Zitate, die ich mir markiert habe, weil sie denkwürdig sind, so viel Wahrheit beinhalten und ich die Gedankengänge vor allem von Lily, sehr beeindruckend fand. Außerdem bekommen wir Lilys und Asher Liebesgeschichte serviert - erste Liebe, großes Glück und großer Schmerz.

Ich fand das Buch sehr eindrücklich, intensiv und unglaublich spannend zu verfolgen - so spannend, dass es mir am Ende doch ein wenig zu viel wurde und ich so dringend den Ausgang von all dem erfahren wollte, dass ich ein klein wenig genervt war, als es sich dann ein wenig gezogen hat. 😅 Die Autorin schreibt meistens sehr ausschweifend und meistens wird mir das dann auch ein wenig zu viel.

Trotzdem unglaublich lesenswert, ganz dicke Empfehlung für alle ihre Werke! 4,5 ⭐️

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