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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein mal etwas ruhigerer Krimi

Die stille Wut der Tante
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Valentina Bergh nutzt die Kündigung ihres bisherigen Arbeitgebers für einen Neubeginn und nimmt die Einladung ihrer in Berlin lebenden Tante an, zu ihr zu ziehen und ihre Leidenschaft des Bücherschreibens ...

Valentina Bergh nutzt die Kündigung ihres bisherigen Arbeitgebers für einen Neubeginn und nimmt die Einladung ihrer in Berlin lebenden Tante an, zu ihr zu ziehen und ihre Leidenschaft des Bücherschreibens zum Beruf zu machen. Doch kaum in Berlin angekommen stellt sich heraus, dass ihre Tante kurz zuvor auf mysteriöse Art verstorben ist. War es die Verkettung unglücklicher Umstände, oder war es Mord? Zusammen mit ihrer Freundin Frederike versucht sie, der Sache auf den Grund zu gehen...

Im Gegensatz zum klassischen Krimi steht hier die Krimihandlung mehr im Hintergrund, rückt das Zwischenmenschliche in den Vordergrund. Dadurch kommt es zu einem eher gemächlichen Spannungsaufbau und einer verhältnismäßig kurzen, dafür pfiffigen Detektivarbeit der Freundinnen. Die vorkommenden Charaktere sind sehr unterschiedlich und liebevoll erstellt und geben dem Roman eine angenehme Abwechslung. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und Valentinas Gefühlswelt recht gut nachvollziehbar. Und natürlich wird auch der auf den ersten Blick merkwürdig anmutende Titel im Laufe des Romans geklärt.

Ein schöner Roman, in welchen ich mir etwas mehr Detektivarbeit der beiden pfiffigen Freundinnen gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein Buch über Magie, dem der Zauber fehlt

Der Trick
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Die Story versprach, interessant zu werden: Auf der einen Seite der alte, des Lebens müde Jude Mosche Goldenhirsch, welcher ein Leben bestehend aus Täuschung und Magie hinter sich hat. Auf der anderen ...

Die Story versprach, interessant zu werden: Auf der einen Seite der alte, des Lebens müde Jude Mosche Goldenhirsch, welcher ein Leben bestehend aus Täuschung und Magie hinter sich hat. Auf der anderen Seite der junge Max Cohn, dessen Eltern sich trennen wollen und der dadurch umso mehr an die Kraft der Magie glauben möchte.
Im Wechsel wird zum einen retrospektiv das Leben des Mosche erzählt, welcher als Kuckuckskind eines jüdischen Rabbi in Prag zur Welt kommt und als Jugendlicher seiner Welt zu entfliehen versucht, indem er sich einem europäischen Zauberzirkus anschließt. Mit der Umbenennung in den Künstlernamen Zabbatini versucht er zudem, seine jüdische Herkunft zu vertuschen, um vor den Nazis unentdeckt zu bleiben. Es folgen Täuschung, Verrat, Verlust der Liebsten. Trotz späterer Erfolge in den USA ist er am Ende seines Lebens einsam und pleite und will diesem ein Ende setzen.
Parallel erfährt man über den jungen Max, dass dieser eine alte Schallplatte des "Großen Zabbatini" bei den Sachen seines Vaters gefunden und sich nun in den Kopf gesetzt hat, mithilfe des Zauberers seine Eltern durch einen Liebeszauber wieder zusammen zu bringen. Dank des Jungen schlägt der versuchte Freitod des Mosche fehl und die Geschichte nimmt ihren Lauf...
Leider hielt das Bucht nicht das, was es versprach: Es ist ein Buch über Magie, dem jedoch jegliche Magie fehlt. Ebenso lassen die Personen sowie deren Leben und Emotionen jeglichen Tiefgang vermissen. Alles bleibt oberflächlich und distanziert, die Figuren zweidimensional. Dadurch konnte mich das Buch bei weitem nicht so fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Eine zauberhafte Idee, die den Leser leider nicht zu verzaubern vermag.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Venezianische Schatten

Venezianische Schatten
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Im winterlichen Venedig verschwinden mehrere Frauen, jeweils jung und blond. Als eine von ihnen, halberfroren und an Amnesie leidend, völlig verstört und offensichtlich misshandelt, vom Commissario Luca ...

Im winterlichen Venedig verschwinden mehrere Frauen, jeweils jung und blond. Als eine von ihnen, halberfroren und an Amnesie leidend, völlig verstört und offensichtlich misshandelt, vom Commissario Luca Brassoni sowie dessen Freundin aufgefunden wird, nimmt sich der Commissario umgehend des Falls an. Schnell wird klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss...
Bei "Venezianische Schatten" handelt es sich um Brassonis dritten Fall, den die Autorin im wunderschönen Venedig ermitteln lässt. Die Stadt wird im Roman anschaulich beschrieben, so dass man beim Lesen in die Umgebung eintauchen kann. Leider hat die Autorin einen Hang zu Bandwurmsätzen und unnötigen Wiederholungen, was den Lesespaß ziemlich mindert. Auch ist die Story für einen erfahrenen Krimileser relativ schnell durchschaubar, was die Spannung eher gemächlich daher kommen lässt wie das scheinbare Leben in der Stadt selbst.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Schöne Idee, etwas zu rasant umgesetzt

Spiegelspringer
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Beim "Spiegelspringer" handelt es sich um den 17jährigen Michael, der durch Zufall am eigenen Leib erfährt, dass er eine besondere Gabe seines verstorbenen Vaters geerbt hat: Durch einen intakten Spiegel ...

Beim "Spiegelspringer" handelt es sich um den 17jährigen Michael, der durch Zufall am eigenen Leib erfährt, dass er eine besondere Gabe seines verstorbenen Vaters geerbt hat: Durch einen intakten Spiegel gelangt er in eine Art Zwischenwelt, von der aus er durch jeden Spiegel ausreichender Größe wieder in die reale Welt gelangen kann. Natürlich dauert es nicht lange, bis er in die Situation kommt, diese Gabe rettend einzusetzen.

Eine zauberhafte Idee, leider nur unzureichend umgesetzt. So bleibt eine ausreichende Entdeckungsphase dieser Gabe aus, die sowohl für den Leser als auch den Protagonisten sicher spannend verlaufen wäre. Ebenfalls bleiben viele Figuren des Romans ohne Tiefgang. Michael selbst hingegen ist eine sehr sympathische Person, ebenfalls ist der Schreibstil der Autorin äußerst angenehm zu lesen, was die rasante Story wieder etwas wett macht. Auf jeden Fall ist diese Idee ausbaufähig für weitere Folgen und ein angenehmer kurzer Lesespaß.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Spannender Biotech-Thriller mit einigen Schwächen

Sinon
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In diesem Biotech-Thriller geht es primär um einen neuen, sich selbst rapid weiterentwickelnden Virus, dessen Tödlichkeit von Mutation zu Mutation zunimmt. Nur eine Person hat diesen Virus bisher überlebt: ...

In diesem Biotech-Thriller geht es primär um einen neuen, sich selbst rapid weiterentwickelnden Virus, dessen Tödlichkeit von Mutation zu Mutation zunimmt. Nur eine Person hat diesen Virus bisher überlebt: Hanna Söderqvist. Aus dem Blut dieser Patientin Null ließe sich ein entsprechendes Medikament zur Heilung der Erkrankten herstellen.
Zum Einen will ein reicher Saudi über den Kauf einer schwedischen Biotech-Firma als erster dieses Medikament auf den Markt bringen und vorher künstlich den Bedarf erhöhen, um seine Gewinne zu steigern. Zum Anderen bestünde aber auch die Möglichkeit, den Virus in eine Biowaffe umzubauen.
Dieser Roman schließt an Dan T. Sehlbergs ersten Thriller 'Mona' an, der vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts spielt und in dem besagter Virus das erste Mal auftaucht. Leider wird dies im Klappentext nicht klar, dass es sich um keinen eigenständigen Roman handelt. Ohne 'Mona' gelesen zu haben ist der Roman stellenweise schwer verständlich, da Bezüge zu 'Mona' auftauchen, jedoch nicht weiter erläutert werden. An dieser Stelle hätte der Autor mit wenigen Sätzen den Roman auch für die Leser verständlich machen müssen, die den ersten Teil nicht gelesen haben. Dass es sich um einen Zweiteiler handelt, steht leider erst am Ende des Romans in der Danksagung des Autors. Zudem tauchen gleich zu Beginn zuviele Protagonisten und Schauplätze auf, ohne näher darauf einzugehen. Der Leser wird mit Personen und Orten förmlich erschlagen, ohne sich mit ihnen identifitzieren oder eine Bindung zu ihnen aufbauen zu können. Auch im Verlauf des Romans bleiben viele Charaktere flach und oberflächlich, der Tiefgang fehlt. Wer sich daran nicht stört, wird einen Thriller mit spannendem Ende vorfinden.