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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2025

Ein Plädoyer für mehr Gelassenheit

Der Vergessenstag
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Bitte sagt mir, dass es euch auch oft so geht:
Man ist unterwegs, halb in Gedanken, halb mit Kindern und Kinderwagen beschäftigt – und plötzlich fällt auf: ups etwas (Wichtiges) fehlt! Ich habe mich in ...

Bitte sagt mir, dass es euch auch oft so geht:
Man ist unterwegs, halb in Gedanken, halb mit Kindern und Kinderwagen beschäftigt – und plötzlich fällt auf: ups etwas (Wichtiges) fehlt! Ich habe mich in „Vergessenstag“ sofort wiedergefunden. 🫣 Wie oft musste ich schon auf dem Weg zur Haustür umkehren oder am Ziel feststellen, dass etwas zu Hause geblieben ist … (Es gilt: Hauptsache, die Snacks sind dabei!)

Worum geht’s?
Die kleine dreiköpfige Familie im Buch möchte mit dem Fahrrad zum Sommerfest der Oma fahren. Doch bevor es richtig losgehen kann, wird immer wieder etwas vergessen: Erst fehlt Karlis Kuschelhase, dann sein Schnuffeltuch, schließlich das Geschenk – und als Papa schon langsam die Geduld verliert, fällt auf, dass sein Geldbeutel auch noch fehlt.
Trotz allem bleibt die Stimmung entspannt, und schließlich kommen alle gut bei der Oma an – nur um festzustellen: Auch sie hat etwas vergessen: den Kuchen.

Mein Eindruck:
Mir hat dieses humorvolle Pappbilderbuch über familiäres Alltagschaos, Geduld und dem Wissen, dass am Ende alles gut wird - auch ohne perfekten Plan, sehr gut gefallen.

Besonders mag ich neben der bunten und vielfältigen Illustrationen die gelassene Grundstimmung: Niemand ist wütend, alle halten und helfen zusammen – eine wertvolle Botschaft für kleine (und große) Menschen.

Der Text ist in rhythmisch gelungenen Paarreimen verfasst – super für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren, um spielerisch Sprachgefühl und Hörwahrnehmung zu fördern.

Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.03.2025

Eine hasenstarke Fortsetzung

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer auf der Adlerinsel
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Ein hasenstarke Fortsetzung und eines der schönsten Kapitelbücher zum Vorlesen in diesem Frühling.

„Es ist nicht die Kraft, die euch dabei helfen wird euer Abenteuer zu bestehen. Es ist das, was in euren ...

Ein hasenstarke Fortsetzung und eines der schönsten Kapitelbücher zum Vorlesen in diesem Frühling.

„Es ist nicht die Kraft, die euch dabei helfen wird euer Abenteuer zu bestehen. Es ist das, was in euren Köpfen und Herzen habt: eure Fantasie, eure Klugheit und euer Mut.“
Dieser Satz des alten Fuchses bringt die Botschaft von Hilda Hasenherz wunderbar auf den Punkt.

Worum geht’s?
Auf Schloss Löffelburg ist friedliche Ruhe eingekehrt. Zu ruhig für Hilda. Da kommt ein Papageientaucher angeflogen mit einem Hilferuf: Die Mutter von Prinz Lämpchen ist nicht einfach verschwunden ist, sondern von einem Adler entführt wurde. Ohne lange zu überlegen, bricht Hilda mit ihren Freunden auf, um sie zu retten. Die Reise führt sie über das weite Meer bis zur geheimnisvollen Adlerinsel – und stellt sie vor jede Menge unerwartete Herausforderungen.

Mein Eindruck
Von der ersten bis zur letzten Seite bleibt es spannend! Die Abenteuer auf der Adlerinsel sind aufregend, aber auch voller Witz und Herz. Besonders gelungen finde ich die vielen Sprachspielereien und Dialekte, die gerade beim Vorlesen viel Vergnügen bereiten!

Ein weiteres Highlight: die Farbillustrationen im Innenteil, die Hildas Welt lebendig machen. Sie sind nicht nur eine wunderschöne Ergänzung für die Kinder beim Zuhören, sondern auch eine tolle Unterstützung für Erstlesende.

Hinweis: Da es einige Bezüge zum ersten Band gibt, lohnt es sich, diesen zuerst zu lesen.

Fazit
Hilda Hasenherz ist und bleibt eine Top-Empfehlung! ❤️🐰 Vielleicht ja sogar als Geschenk im Osterkörbchen?

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Süßes Einschlafbuch

Ab ins Bett, Winnifrett!
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Ihr kennt das bestimmt… Es ist Schlafenszeit, doch das Kind hat plötzlich noch tausend Dinge zu erledigen – spielen, kuscheln, trinken oder nochmal Pipi machen. Genau diese abendliche Herausforderung greift ...

Ihr kennt das bestimmt… Es ist Schlafenszeit, doch das Kind hat plötzlich noch tausend Dinge zu erledigen – spielen, kuscheln, trinken oder nochmal Pipi machen. Genau diese abendliche Herausforderung greift das Bilderbuch „Ab ins Bett, Winnifrett!“ von Britta Sabbag auf und erzählt sie mit viel Witz, Charme und liebevollen Reimen.

➡️Worum geht es?
Es ist Zeit fürs Bett, aber Winnifrett, das kleine Frettchen, denkt gar nicht daran zu schlafen. Zuerst versteckt er sich im Spielzimmer, dann schläft seine Mama beim Vorlesen ein, und er huscht schnell zu Papa, um noch einmal zu kuscheln, zu essen und bloß nicht zu schlafen – ein echter Wirbelwind, der einfach nicht zur Ruhe kommen will! Doch schließlich übermannt ihn die Müdigkeit, und auf Mamas Arm findet Winnifrett endlich seinen Weg ins Traumland – und schläft zur Erleichterung der Eltern kuschelnd zwischen Mama und Papa im Bettchen, dem wohl schönsten Schlaplätzchen ein.

➡️Mein Eindruck
Die warmherzigen Illustrationen von Anka Schwelgin mit ihren sympathischen Figuren machen das Buch zu einer echten Wohlfühllektüre – meine Kinder und ich lieben die Bilder! Toll finde ich die Mitmachfragen, die das Vorlesen interaktiver gestalten und zur Kommunikation anregen. Dadurch gelingt das dialogische Vorlesen noch einfacher. Zudem greift die Geschichte einige Situationen bei der Einschlafbegleitung auf, die viele Eltern und Kinder nur zu gut kennen, und bringt sie mit Humor und Charme auf den Punkt. Ein wunderschönes Vorlesebuch für das abendliche Einschlafritual!

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Tolles Thema

Tomke gräbt
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Kennt ihr das? Ein Kind malt, buddelt oder sammelt Stöcker – und sofort fragen Erwachsene oder spekulieren, was daraus entstehen soll. Auch ich ertappe mich manchmal dabei und bemühe mich, mich zurückzunehmen. ...

Kennt ihr das? Ein Kind malt, buddelt oder sammelt Stöcker – und sofort fragen Erwachsene oder spekulieren, was daraus entstehen soll. Auch ich ertappe mich manchmal dabei und bemühe mich, mich zurückzunehmen. Denn müssen wir wirklich immer wissen, warum Kinder etwas tun? Können wir nicht einfach zulassen, dass manchmal der Prozess des Tuns wichtiger ist als das Ergebnis? Genau um diese Faszination der kindlichen Selbstvergessenheit geht es im Bilderbuch „Tomke gräbt“.

Worum geht es?
An einem warmen Sommertag gräbt Tomke im Garten ein Loch – immer tiefer und tiefer. Als die Erwachsenen fragen, wofür das Loch gedacht sei, gibt Tomke keine Antwort. Also beginnen Familienmitglieder und Nachbarn zu spekulieren. Doch niemand erkennt, dass Tomke gar kein bestimmtes Ziel verfolgt. Es geht einzig und allein ums Graben.

Mein Eindruck
Dieses Buch veranschaulicht wunderbar das kindliche Tun um des Tuns willen. In einer Welt, die oft nach Zweck, Nutzen und Ergebnissen fragt, erinnert uns diese Geschichte daran, wie wertvoll es ist, einfach aus Neugierde, Freude oder Entdeckungsdrang zu handeln. Nicht alles muss einem konkreten Ziel dienen – und es ist völlig in Ordnung, einfach im Moment zu sein. Etwas, das wir Erwachsenen oft verlernen. Die Illustrationen mit ihren gedeckten Farben und humorvollen Details unterstreichen diese Botschaft auf wunderbare Weise. Mir gefällt außerdem, dass der friesische Name Tomke ebenso wie die Zeichnung geschlechtsneutral ist, sodass sich sowohl Jungen als auch Mädchen mit der Figur identifizieren können.

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Veröffentlicht am 13.01.2025

Streitenlernen ist Demokratieerziehung

Streit! Und nun? Das artgerecht-Bilderbuch von Nicola Schmidt
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Streit gehört zum Großwerden dazu – jedes Kind erlebt ihn, und das ist auch gut so. Denn Konflikte sind wichtig, um die eigenen Bedürfnisse auszudrücken und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Doch wie ...

Streit gehört zum Großwerden dazu – jedes Kind erlebt ihn, und das ist auch gut so. Denn Konflikte sind wichtig, um die eigenen Bedürfnisse auszudrücken und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Doch wie wird aus einem Streit eine Chance, gemeinsam Lösungen zu finden? Das Bilderbuch „Streit! Und nun?“ von Nicola Schmidt bietet Familien und Kitagruppen eine wertvolle Möglichkeit, über Konflikte zu sprechen und demokratische Werte spielerisch zu vermitteln.

Worum geht es?
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen vier Tierkinder: der Vogel, die Schlange, die Maus und der Hirsch. Sie sind gute Freunde, doch wie bei echten Kindern sind Streitereien unvermeidlich – besonders auf dem Spielplatz. Typische Konflikte wie „Wer darf zuerst?“, „Wie teilen wir das Spielzeug?“ oder „Was machen wir, wenn alle etwas anderes wollen?“ führen zu Zoff.

Bevor die Situation eskaliert, greift eine erwachsene Aufsichtsperson ein. Doch anstatt Lösungen vorzugeben, stellt sie den Kindern kluge Fragen wie: „Wie könnten wir das anders lösen?“ oder „Was braucht ihr, um wieder zusammenzuspielen?“ Das bringt die kleinen Freunde zum Nachdenken, und schon bald sprudeln die Ideen nur so aus ihnen heraus. Gemeinsam finden sie eine Lösung, mit der alle zufrieden sind – und der Spielspaß geht weiter.

Bewertung
Eine Stärke von Nicola Schmidts Buch liegt in der Nähe zur kindlichen Lebensrealität. Die beschriebenen Konflikte sind aus dem Alltag gegriffen und könnten auf jedem Spielplatz oder in jeder Kita stattfinden. Kinder erkennen sich leicht in den niedlich illustrierten Figuren wieder. Unterstützt wird das durch die liebevoll gestalteten, großflächigen Spielplatzseiten, die mit vielen kleinen Details zum Entdecken einladen.

Besonders gefällt gut mir die Haltung des Buches: Statt auf Belehrung setzt es auf die aktive Beteiligung der Kinder. Die Fragen der erwachsenen Figur wie „Was brauchst du?“ oder „Wie finden wir eine Lösung?“ fördern die Entwicklung von Empathie, Kompromissbereitschaft und Eigenverantwortung. Auf diese Weise lernen Kinder spielerisch wichtige soziale Fähigkeiten – und erste Ansätze demokratischen Denkens.

Ein ganz kleiner Kritikpunkt: Die Textpassagen auf den Lösungsseiten sind für jüngere Kinder (3-4 Jahre) möglicherweise etwas zu umfangreich und die Bilder zu stark reduziert.

Fazit
Dieses Bilderbuch zeigt Kindern, wie sie Konflikte lösen können, ohne Verlierer und Gewinner zu schaffen, und vermittelt Werte, die weit über den Spielplatz hinausgehen. Daher gibt es beide Daumen hoch von mir, denn eine respektvolle Streitkultur ist ein hohes Gut.

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