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Veröffentlicht am 11.02.2018

Leider nur ein Füllband.

Magisterium
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Wie bei jedem anderen Teil vorher auch, konnte ich den Erscheinungstermin vom vierten Band der "Magisterium"-Reihe nicht erwarten. Der dritte Band hatte so schrecklich geendet, dass ich natürlich – als ...

Wie bei jedem anderen Teil vorher auch, konnte ich den Erscheinungstermin vom vierten Band der "Magisterium"-Reihe nicht erwarten. Der dritte Band hatte so schrecklich geendet, dass ich natürlich – als Fan von Callum und dem Magisterium-Universum – unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Für mich sind einige Fragen offengeblieben und da der Verlauf der Geschichte sich im vorherigen Band durch den Tod eines Protagonisten drastisch verändert hatte, hatte ich auf einige Antworten in "Die silberne Maske" gehofft.

Allerdings muss ich doch – auch als Fan – zugeben, dass mich der vierte Teil eher enttäuscht und ernüchtert zurückgelassen hat. Man kennt von vielen anderen Reihen auch dieses eine Buch, vor dem sich, glaube ich, jeder begeisterte Reihen-Leser fürchtet: Der sogenannte Füllband. Für mich war "Die silberne Maske" absolut so ein Füllband. Inhaltlich ist da leider nicht allzu viel geschehen. Im Gegenteil. Im Nachhinein wundere ich mich ziemlich, wie die beiden Autorinnen selbst 253 Seiten füllen konnten. Es gibt sicher einige schöne Passagen in diesem Buch: Da fällt mir beispielsweise die Annäherung zwischen Callum und Tamara ein, Callums Zwiespalt, ob er Constantins dunkle Kräfte benutzen kann und will, die Passage, in der sich Call von allen verraten fühlt und ganz alleine ist, die Auferstehung eines tollen, sehr liebenswürdigen Charakters und auch die Endszene, die mich emotional sehr berührt hat und wohl auch einen guten – leider nicht perfekten – Grundstein für den Fortsetzungsband liefert.

Ich will auch nicht behaupten, dass mich das Buch oder die Geschichte gelangweilt hat – der Plot hat sich in "Die silberne Maske" einfach nur sehr gezogen. Es hätte diesem Werk der Erfolgsautorinnen sicher einfach gutgetan, die Geschichte ein bisschen dynamischer und temporeicher zu erzählen und eine tiefgründigere Handlung zu erschaffen, um irgendwelche Fortschritte im Plot zu erzielen. Auf mich wirkte es so, als hätten die Autorinnen den Lesern nicht mehr viel mitzuteilen oder als wollten sie sich die großen Geheimnisse und Wendungen für den (wohl) letzten Teil der Reihe aufheben. Und sie würden deshalb mit der Handlung und den Spannungsbögen im vierten Band sparen.

Als bestes Beispiel dafür fällt mir die persönliche Entwicklung von Tamara und Callum ein. Sie wirkte so lieblos in den Plot integriert und stellenweise eher fehl am Platz. Mir war es schon lange klar, dass es irgendwann eine kleine Liebesgeschichte in dieser Reihe geben wird, was ich eigentlich ganz süß und per se nicht schlecht finde. Aber ich finde, das erschien nicht geradlinig. Auf der einen Seite geschah es aus dem Nichts, auf der anderen Seite macht sich Call sehr viele Gedanken darum. Im Plot selbst nimmt es kaum Raum ein, in Calls Kopf allerdings schon, weswegen das alles auf mich irgendwie künstlich, kindisch und eher wenig authentisch wirkte. Eben so, als wäre den Autorinnen nichts anderes eingefallen, um die Handlung und die Figuren zu entwickeln. Schade eigentlich, denn das hätte sicher auch sehr süß ausgearbeitet werden können.

Einbußen hatten meiner Meinung nach auch die Charaktere. Callum ist hin und her gerissen zwischen dem, was richtig und was falsch ist. Sein Verhalten wirkte teilweise undurchsichtig. Auf der einen Seite fand ich das zwar nicht unbedingt schlecht, aber als Held der Geschichte wünscht man sich doch von dem Protagonisten, dass er ganz klar Stellung bezieht (üblicherweise auf der guten Seite) und sich nicht beeinflussen oder von falschem Stolz lenken lässt. Er wirkte auf mich in den vorherigen Bänden immer wie ein zielstrebiger, ehrgeiziger Magier, der seine Macht für das Gute einsetzen möchte und der die Seele Constantins mit allen Mitteln bekämpft. Und obwohl er sich stark gegen die Vorwürfe von Tamara wehrt, hatte ich manchmal das Gefühl, dass er in diesem Band wirklich nicht gegen Constantin ankämpft, sondern beginnt aufzugeben und sich seinem Schicksal zu beugen. Enttäuscht war ich ebenfalls von Tamara. Nach ihrem Auftreten in den Vorgängerbänden hätte ich mir niemals vorstellen können, dass sie Callum im Stich lässt und mit Jasper zusammen eigene Sache macht. Ich fand, dass dies ihrem Charakter gänzlich widersprochen hat und ich bin wirklich sehr gespannt, ob dieses Verhalten irgendeinen Einfluss auf den nächsten Band haben wird.

Das Ende von "Die silberne Maske" ist eines der wenigen Dinge, die mir an diesem Buch wirklich gefallen haben. Der Schluss war wirklich gut umgesetzt und hat mich sehr berührt und mich zum Weinen gebracht. Zwar mache ich den Autorinnen leichte Vorwürfe, dass sie so mit den Gefühlen des Lesers und deren Zuneigung zu Aaron spielen, aber im Endeffekt finde ich die Lösung des Hauptkonfliktes doch eher gut, als schlecht. Gerade, wenn man bedenkt, welche Unruhen er in die Geschichte und in Calls Entwicklung gebracht hat. Durch das Ende war ich geneigt, dem Buch doch noch vier Sterne zu geben, aber nach langem Nachdenken, habe ich beschlossen, dass die Geschichte diese Bewertung nicht verdient hat. Der Schluss kann die Unstimmigkeiten im Plot, die schleichende Handlung und meine kontroverse Einstellung Calls Entwicklung gegenüber leider auch nicht aufwiegeln.

Fazit
"Die silberne Maske" ist meiner Meinung nach der schwächste Band der Reihe und war für mich ein typischer Füllband: inhaltlich hatte das Buch leider nichts Tiefgründiges zu bieten und tröpfelt eher so vor sich hin. Ein paar gute Stellen hat das Werk von Holly Black und Cassandra Clare ganz sicher und auch der Schluss hat mir gut gefallen; allerdings haben mir die Handlung und Callums Entwicklung nicht so gut gefallen, wie ich es erwartet hatte. Ich fürchte, die Autorinnen werden in der Fortsetzung nochmal eine ganze Schippe drauflegen müssen, um die Leser wieder voll und ganz zu überzeugen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Hätte man mehr draus machen können.

Like You and Me
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"Like you and me" ist der zweite Teil der "Upper East Side"-Reihe und für mich das erste Buch, das ich von der Autorin lese. Wie bei vielen Reihen in diesem Genre habe ich den Eindruck gewonnen, dass es ...

"Like you and me" ist der zweite Teil der "Upper East Side"-Reihe und für mich das erste Buch, das ich von der Autorin lese. Wie bei vielen Reihen in diesem Genre habe ich den Eindruck gewonnen, dass es nicht nötig ist, den ersten Band – "Nothing like us" – vorher lesen zu müssen. Vermutlich hilft es, die Streitereien zwischen Lena und Sander, die Nebenfiguren in diesem Buch sind, besser zu verstehen. Da es aber vordergründig um Lexie und Trip geht, ist dies eher nebensächlich und nimmt im Plot auch eher einen kleinen Teil ein. Ich hatte zumindest nicht das Gefühl, irgendwelche Informationen verpasst zu haben oder gebraucht zu haben, um Handlungsweisen, Beziehungen oder den Hintergrund besser zu verstehen.

Im Großen und Ganzen ist "Like you and me" ein unterhaltendes Buch, das an vielen Stellen sehr interessante Wendungen und Plottwists zu bieten hatte. Das ganze Hin und Her zwischen zwei Hauptprotagonisten kennt man ja schon aus anderen Büchern, weswegen ich nicht großartig das Gefühl hatte, etwas Neues zu lesen, aber auch das ist meiner Meinung nach genre-typisch und nicht weiter verwunderlich. Gestört hat mich allerdings, wie die Autorin das Hin und Her zwischen Lexie in die Länge zieht und wie sie vorhersehbare Konflikte und Problemansätze aufbauscht. Es ist irgendwie schwierig zu beschreiben, aber wirklich gefesselt hat mich die Geschichte nicht. Meiner Meinung nach lag das unter anderem daran, dass sowohl Lexie, als auch Trip und die Leser von Anfang an wussten, dass Lexie keine feste Beziehung möchte, dass sie viel zu karrieregeil und unsicher ist, um sich auf etwas Festes einzulassen. Und dass es dabei keine Rolle spielt, ob Trip Druck macht oder sich zurückzieht, ob er ihr helfen möchte oder ihr das Gefühl gibt, dass ihn Lexies Probleme nicht weiter stören. "Like you and me" hat sich dabei für mich wie ein Buch lesen lassen, das sich sich immer wiederholenden Szenen widmet und das darauf aufbauend keinen richtigen und einnehmenden Spannungsbogen entwickelt.

Ich war nicht überzeugt davon, wie die Autorin Spannung oder Überraschung aufbauen wollte. Sie spielt ein wenig mit Lexie und mit Trip, mit Lexies existentieller Angst, mit ihrem alkoholkranken Vater, mit Lexies (nicht vorhandener) Berühmtheit aufgrund ihres Blogs und mit einem weiteren Mann, von dem man nicht mal behaupten kann, dass er die Beziehung zwischen Lexie und Trip zu einer Dreiecksbeziehung macht. Er ist zwar da und soll wohl eine Bedrohung für ihr Glück darstellen und für das Ende der Beziehung mit Trip, aber so wirklich abgekauft, habe ich das leider nicht. Zumal er ihr am Ende auch nicht helfen konnte, ihren Blog nicht weitergebracht hat oder nach einer Party nochmal erwähnt wird. Vermutlich sollte er nur ein Störfaktor sein, aber den wirklichen Sinn dahinter konnte ich nicht erkennen. Ähnlich habe ich auch beim Abschluss der Geschichte empfunden. Dass es ein Happy End gibt, ist nicht besonders verwunderlich, aber der Plot zieht sich so lange, dass es mich überrascht hat, dass das Zusammenkommen von Lexie und Trip nur ein Drittel im letzten Kapitel ausmacht und so glatt verläuft. Ich hätte gerne gelesen, dass die beiden Erlebtes reflektieren, ihr Auftreten hinterfragen und nicht sofort alles vergeben und vergessen ist, nur weil Trip sich Ewigkeiten zurückgehalten hat und Lexie Zeit geben wollte.

Die Charaktere haben mir dagegen sehr gut gefallen. Neben den Nebenfiguren (Lena und Sander), fand ich auch die Hauptfiguren toll und authentisch. Zwar konnte ich nicht alle Entscheidungen und Handlung der Protagonisten verstehen und ich hätte sicher in der ein oder anderen Situation einen anderen Weg eingeschlagen – vor allem an Trips Stelle! –, aber im Allgemeinen waren sie alle sehr sympathisch und zum Liebhaben. Gerade Lexie ist sehr vielschichtig und sie legt es auch oft darauf an, von Dritten missverstanden zu werden, um sie sich vom Hals zu halten und keine tiefergehenden Gefühle zu entwickeln. Sie ist unsicher und ängstlich und versteckt das sehr gut hinter verschiedenen Rollen. Mir hat es gefallen, dass sie es irgendwann tatsächlich schafft, ihre Mauer einzureißen und Menschen an sich ranzulassen (auch wenn sie dafür ziemlich lange gebraucht hat und einen ordentlichen Scherbenhauen hinterlassen hat).

Mir persönlich war das Buch zu langatmig, was ich aber nicht auf den Schreibstil von Kim Nina Ocker schieben möchte. Mir hat es gefallen, wie sie schreibt und wie sie ihre Charaktere entstehen lässt. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden war und vieles vermutlich anders gemacht hätte, mochte ich die Art und Weise, wie die Autorin schreibt. Ich denke trotzdem, dass sie mit den verschiedenen Facetten, die sie in "Like you and me" anschneidet (Lexies Modeblog, Trips Schicksalsschlag, Lexies verschwundene Mutter) ihr Buch interessanter, abwechslungsreicher und kurzweiliger hätte gestalten können. Denn so wirklich abholen, konnte die Autorin mich mit ihrem Werk leider nicht.

Fazit
"Like you and me" hat gute Ansätze, war mir aber schlicht zu langatmig. Mir haben in dem Plot die Abwechslung und der Spannungsbogen gefehlt, die ansatzweise vorhanden waren, aber nicht bis zum Ende durchgezogen wurden. Eine abwechslungsreichere Geschichte hätte dem Buch gutgetan und mich auch mehr überzeugen können. Trotzdem konnte mich die Autorin die meiste Zeit unterhalten und auch die Charaktere haben mir gefallen. Letztlich bin ich der Meinung, man hätte mehr aus dem Buch machen können.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Spannend mysteriöses Buch mit Schwächen in der Umsetzung

Beautiful Idols - Die Nacht gehört dir
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Alyson Noël ist mir seit ihrer „Evermore“-Reihe ein Begriff, deren ersten Teil ich vor Jahren mal gelesen habe. Damals konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, weswegen ich die Reihe auch nie weitergelesen ...

Alyson Noël ist mir seit ihrer „Evermore“-Reihe ein Begriff, deren ersten Teil ich vor Jahren mal gelesen habe. Damals konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, weswegen ich die Reihe auch nie weitergelesen habe. Trotzdem bin ich immer neugierig auf die Neuerscheinungen von Autoren, von denen ich mal Bücher gelesen habe, selbst wenn dies Jahre her ist und/oder sie mich nicht wirklich überzeugen konnten. Deshalb hatte ich mir den Klappentext von „Beautiful Idols“ durchgelesen und festgestellt, dass dies eher ein Buch bzw. eine Reihe für mich sein würde, als die „Evermore“-Bücher. Zumindest war ich sehr gespannt, wie Alyson Noël dies umsetzen würde.

Im Grunde bietet „Beautiful Idols“ eine super interessante und komplexe Geschichte, die leider erst sehr spät ihren wahren Kern und ihr eigentliches Potenzial entfaltet. Schon der Prolog macht deutlich, dass es neben den im Klappentext angesprochenen drei Jugendlichen Aster, Layla und Tommy, auch um Madison geht. Diese wird allerdings im Laufe des Buches nur immer mal wieder erwähnt und mit kleinen Kapitel und kleinen Häppchen eingeführt, die dem Leser das Gefühl vermitteln, dass sie eigentlich keinen großen Anteil am Plot und an der Handlung hat. Tja, falsch gedacht. Denn das hat sie. Allerdings wird das eher sehr spät deutlich. Zum einen baut das zwar gerade für die letzten 100-150 Seiten nochmal ordentlich Spannung auf (vor allem im Hinblick auf einen zweiten Band), zum anderen lässt es die ersten 300 Seiten eher wie eine Hin- bzw. Einführung wirken, was ich ein wenig schade fand. Schließlich habe ich mich lange gefragt, wohin das alles führen wird, was wird aus den Clubs werden und mit den Protagonisten passieren?

Ich hätte mir von dem Buch gewünscht, dass die Autorin die Spannung viel früher aufgebaut hätte, denn gerade gegen Ende erinnerte mich die Handlung stellenweise an „Pretty Little Liars“. Seltsame Dinge gehen vor sich, die Protagonisten können niemandem wirklich vertrauen und komische Botschaften zerstören Beziehungen, verunsichern die drei Hauptcharaktere und führen zu Verhaftungen. Auch wenn man denkt, der Leser hätte den Plan und wüsste, wer hier die Leben der anderen zerstören will: hat er nicht. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wer wohl so etwas tun würde, was mit Madison passiert ist und wie Tommy, Layla und Aster in diese Situation kommen konnten. Ein absolutes „Pretty Little Liars“-Erlebnis – was, wie gesagt, für mich ein wenig zu spät kam.

Das Ende und der damit verbundene Cliffhanger würden mich "Beautiful Idols" wirklich ausgesprochen gerne 4 Sterne geben lassen, weil es einfach die absolut beste Stelle war, um das Buch zu beenden und den Leser auf den zweiten Teil gieren zu lassen. Es ist toll, wie die Autorin es schafft, dass ich unbedingt die Fortsetzung lesen will, obwohl das Buch nicht das war, was ich erwartet hatte.

Vier Sterne gibt es von mir trotz sehr gutem Ende, grandiosem Cliffhanger und einer interessanten und mysteriösen Handlung leider nicht, was überwiegend an den Charakteren lag. Zu großen Teilen der Geschichte mochte ich sie schlichtweg einfach nicht. Der Wettbewerb bringt die schlechtesten und unsympathischsten Eigenschaften der drei Hauptprotagonisten zum Vorschein, dass ich mich seltsam unwohl in der Geschichte gefühlt habe. Tommy ist ein Möchtegern-Musiker, der sich nicht traut, seinem Vater zu sagen, dass er sein Sohn ist, obwohl er mehrere Möglichkeiten hatte. Zwar erschien er mir noch als der „Normalste“ der drei, aber sein Oberwasser bei Erfolgen, sein selbstsicheres Auftreten bei Layla und seine Unentschlossenheit und Wankelmütigkeit bezüglich der beiden Frauen, auf die er wohl steht, machten ihn für mich nicht unbedingt zu einem starken Charakter. Auch Aster hat mich nicht bewegt. Sie ist arrogant, egoistisch, viel zu selbstsicher in allem, was sie tut und hält sich für etwas Besseres. Allerdings kuscht sie vor ihrer Familie, rennt offenen Auges in eine Falle und besitzt im Allgemeinen eher wenig Menschenkenntnis. Und Layla ... gibt sich im Endeffekt taffer, als sie ist, lügt und betrügt, findet Gründe, warum sie diesen Job machen muss, hält sich im Endeffekt aber nicht daran und macht sich gerne selbst etwas vor. Klingt auf jeden Fall nicht unbedingt spaßig.

Als alle drei dann später in die Opferrolle gedrängt werden, konnte ich viel mehr mit ihnen anfangen. Sie tun sich zusammen, es kämpft nicht mehr jeder für sich selbst und sie erkennen, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Dass sie erst in einer Gruppe zusammenkommen müssten, um das festzustellen, fand ich traurig, denn der ganze Wettbewerb rund um die Clubs und um Ira Redman stinkt von Anfang an zum Himmel. Sie befinden sich alle drei in einer Abwärtsspirale, die meiner Meinung nach von Anfang an deutlich war, was die Geschichte aber wohl so spannend mach und mich am Ende dann doch dazu gebracht hat, die Figuren aufgrund ihrer Ahnungslosigkeit und ihrer Naivität zu mögen.

Den zweiten Band will ich unbedingt noch lesen. Vor allem, um herauszufinden, ob sich die Charaktere weiterentwickeln, aus ihren Fehlern lernen und beginnen, sich endlich gegenseitig zu vertrauen, aber auch, um herauszufinden, wer da Spielchen mit den drei Promotern spielt. Ob es der offensichtliche Feind ist oder ob hinterrücks die Fäden gezogen werden. Ich denke, es wird spannend bleiben.

Fazit
„Beautiful Idols – Die Nacht gehört dir“ hatte so viel Potenzial, das meiner Meinung nach nur in Teilen ausgeschöpft wurde. Ich hätte mir zumindest einen Charakter gewünscht, mit dem ich mich hätte identifizieren können, sowie einen schnelleren Spannungsaufbau. Die Geschichte braucht sehr lange um auf den eigentlichen Plot hinzuarbeiten, so dass am Ende für die mysteriösen Ereignisse kaum noch Platz bleibt. Trotzdem denke ich, dass die Autorin einen guten Auftaktband geschrieben hat und die Fortsetzung noch sehr viel interessantes, spannendes und mysteriöses für die Leser bereithält.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Unendliches Drama.

After Truth
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Weil die „After“-Reihe der Erfolgsautorin Anna Todd bereits schon vor Monaten in aller Munde war, muss ich zugeben, dass ich ein kleiner Nachzügler beim Lesen dieser Reihe bin. Sie stand zwar schon ewig ...

Weil die „After“-Reihe der Erfolgsautorin Anna Todd bereits schon vor Monaten in aller Munde war, muss ich zugeben, dass ich ein kleiner Nachzügler beim Lesen dieser Reihe bin. Sie stand zwar schon ewig auf meiner Wunschliste und mir war auch schon lange klar, dass ich mir diese Reihe nicht entgehen lassen darf, trotzdem haben mich die zwiespältigen Meinungen lange abgeschreckt. Der erste Band – „After Passion – hatte mir allerdings sehr gut gefallen und durch den enormen Cliffhanger wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es in "After Truth" weitergeht.

Im Grunde fällt es mir wahnsinnig schwer, dieses Buch/Hörbuch zu bewerten und irgendetwas dazu zu sagen, denn die Faszination, die diese Reihe bei mir auslöst, obwohl kaum etwas passiert und der Plot kaum vorangetrieben wird, lässt sich einfach kaum in Worte fassen. Viele negative Stimmen zu dieser Reihe oder zu diesem Buch kann ich durchaus nachvollziehen (und stellenweise vielleicht sogar unterstreichen), aber trotzdem haben mich Tessa und Hardin einfach nicht loslassen können – obwohl ich sehr oft das Gefühl hatte, dass die Autorin Anna Todd unbedingt will, dass die Leser ihre Figuren hassen.

Die Umsetzung des Plots erschien in mir in "After Truth" ein Stück weit schwächer als beim Vorgängerband. Nach dem ersten Teil war klar: Das ewige Hin und Her zwischen Tessa und Hardin geht weiter, nimmt immer wieder neue Höhen und Tiefen ein und bringt nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Leser mit jeder neuen Seite zum Verzweifeln. Ich kann nicht mal wirklich sagen, worin diese Sogkraft liegt, die dieses Buch auf mich ausübt, aber obwohl sich alle Streitereien und Diskussionen zwischen den beiden nur im Kreis drehen, sie sich in jedem Buch gefühlt zehn Mal trennen, jeder irgendwie mit einem anderen rummacht und sie sich einfach unmöglich benehmen, fasziniert mich diese Buchreihe und die beiden Charaktere.

Denn obwohl in 768 Seiten bzw. 22h 14 fast überhaupt nichts passiert, außer Streit, Gezicke, Versöhnung und Sex konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen. Sowohl Hardin, als auch Tessa stehen sich immer wieder selbst im Weg und können weder ohne noch mit dem jeweils anderen wirklich leben. Sie verletzen sich durchweg beide gegenseitig, sie torpedieren sich von Anfang bis Ende, spielen oftmals unnötig den Beleidigten, verhalten sich kindisch und naiv und bringen sich gegenseitig ständig auf die Palme. Klingt ziemlich anstrengend? Ist es auch! Es ist gleichermaßen frustrierend und verärgernd, was Anna Todd ihren Figuren antut und wie sie sie jedes Mal aufs Neue an ihre Grenzen bringt.

Allerdings hatte ich bei After Truth den Eindruck, dass dadurch das Gefühl und die Emotionen auf der Strecke bleiben. Ich habe mich geärgert, ich habe die Augen verdreht, ich war geschockt und wütend, aber Tessas und Hardins Liebe gingen mir in dem zweiten Band ein Stück weit unter und ich konnte auch nicht so wirklich mit den beiden mitfühlen. Vielleicht lag es daran, dass ich den 100. Streit auch einfach nicht mehr ernst nehmen konnte, Tessas übertriebene „Rumheulerei“ mir auf den Keks ging oder Hardin mir ein bisschen too much Badboy war. Dieser Band hat es mir auf jeden Fall nicht so einfach gemacht, wie der Auftaktband, was ich schade fand.

Allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Autorin den Fokus ihrer Figuren verliert. Tessa wirkte im ersten Band schon extrem unsicher, naiv und weltfremd, aber in "After Truth" fand ich das ganze sogar noch ein Stück weit schlimmer. Das ständige Hin und Her ihrer Gedanken und Gefühle, ihre Wankelmütigkeit und ihre Entscheidungslosigkeit hatten für mich eher was von einer 15-Jährigen. Dabei wandert ihre Einstellung von „Ich hasse Hardin“ und „Hardin wird niemals zu mir passen“ zu „Ich liebe Hardin“ und „Ich will Hardin heiraten und mein Leben mit ihm verbringen“. Ich hatte stellenweise wirklich Probleme damit, zu wissen, bei welchem Standpunkt sie sich gerade befindet, so schnell hat sie ihre Meinung wieder geändert – vor allem aufgrund ganz banaler Begebenheiten.

Hardin hat es mir in diesem Buch auf eine ganz andere Art und Weise schwergemacht. Zwar fand ich es gut, dass er dieses Mal seine eigenen Kapitel bekommen hat und er sein Badboy-Auftreten erklären konnte, allerdings gefällt mir seine Darstellung immer weniger gut. Sein laxer Umgang mit Alkohol, seine Ausraster und die ständige Schreierei, die er sich mit Tessa liefert, hat nicht gerade Vorbildfunktion und hat auch nicht wirklich dazu beigetragen, ihn als sympathischen Freund oder Liebhaber wahrzunehmen. Man merkt ihm seine abgrundtiefe Liebe zu Tessa auf jeden Fall an, aber seine Aussetzer sind manchmal schon arg grenzwertig – auch wenn ich nicht ausschließen will, dass es solche Charaktere auch wirklich gibt.

Trotz allem kann ich nicht bestreiten, dass diese Reihe eine gewisse Sogwirkung auf mich und andere Leser ausübt. Auch wenn die Streitereien und das ewige Hin und Her nerven – und man ständig das Gefühl hat, das wird niemals aufhören! – wollte ich doch zu jeder Zeit wissen, wie es zwischen den beiden weitergeht und ob sie es nochmal hinbekommen. Welche Probleme kommen noch auf sie zu? Werden sie daran wachsen oder zerbrechen? Welcher ihrer „Freunde“ wird als nächstes versuchen, die beiden auseinander zu bringen? Und wie werden sich die Zukunftspläne der beiden miteinander kombinieren lassen? Die Autorin schafft es meiner Meinung nach sehr gut, dass der Leser immer mehr erfahren möchte – was letztlich auch dazu führt, zusammen mit sehr guten Cliffhangern, dass die Reihe so erfolgreich ist. Auch wenn ich mich sehr auf den dritten Teil freue, brauche ich jetzt erstmal eine Pause von dem Hardin-Tessa-Drama.

Fazit
Bei "After Truth" schwanke ich zwischen der Tessa-Hardin-Faszination und der Frage, inwieweit der Leser es noch aushält, drei weitere Teile dieses Dramas zu lesen. Dieses Buch der Autorin hat mir noch recht gut gefallen, auch wenn die Geschichte schon jetzt starke Schwächen aufweist und mir die Charakterentwicklung nicht so wirklich zusagt. Trotzdem verliert die Geschichte meiner Meinung nach kaum an Sogwirkung. Ich bin gespannt, was die Autorin im dritten Teil aus dem ungleichen Paar machen wird.

Veröffentlicht am 12.12.2017

Die Umsetzung hätte besser sein können.

The Chosen One - Die Ausersehene
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Zunächst einmal muss ich sagen, dass „The Chosen One – Die Ausersehene“ nicht unbedingt das geboten hat, was ich von der Geschichte erwartet hatte. Im Nachgang habe ich nochmal den Klappentext gelesen ...

Zunächst einmal muss ich sagen, dass „The Chosen One – Die Ausersehene“ nicht unbedingt das geboten hat, was ich von der Geschichte erwartet hatte. Im Nachgang habe ich nochmal den Klappentext gelesen und kann nur zustimmen: Alles, was dort geschildert ist, passiert in dem Buch; der Klappentext direkt ist also nicht schuld an den Erwartungen, die ich hatte. Trotzdem hatte ich von Anfang an andere, was mich in einen gewissen Zwiespalt bei der Bewertung bringt.

Die Geschichte ist meiner Meinung nach auf jeden Fall weitestgehend spannend und einzigartig und erklärt die Welt, in der Skadi und die anderen Auserwählten leben, sehr verständlich. Die ersten paar Seiten haben mir auch ausgesprochen gut gefallen: all die Schilderungen über das Königreich, die Aufgabe einer Auserwählten, ihr Leben mit den Wächtern und ihrem Bedürfnis all dem zu entfliehen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass Skadi sich eingesperrt fühlt, überfordert mit den Anforderungen ist und sich in einem Zwiespalt befindet, einerseits ihre Aufgabe zu erledigen, aber andererseits sich selbst nicht zu verlieren und sich ihren Wünschen und Bedürfnissen treu zu bleiben.

Allgemein hat die Autorin es geschafft, dass ich die Gedanken und Gefühle von Skadi sehr gut verstehen konnte und sie gerne auf ihrem Weg begleitet habe. An mancher Stelle war sie sehr naiv, was aber definitiv an ihrem Leben hinter verschlossenen Mauern liegt und was ich zunehmend liebenswürdig fand. Gerade im Umgang mit Finn und Jaro erschien sie unsicher und gehemmt, was aber zu ihrem Charakter passte und deshalb auch authentisch wirkte. Skadi war mir einfach sehr sympathisch und machte durch ihre Vergangenheit und die Erfahrungen einen sehr interessanten Eindruck.

Auch die Nebenfiguren haben mir gut gefallen und bringen einiges an Spannung und Wendungen in die Geschichte. Sie waren auf den ersten Blick alle anfangs sehr mysteriös – kein Wunder bei dem Geheimnis, das sie zusammen hüten – aber es fiel mir wirklich sehr leicht, sie alle lieb zu gewinnen und die Gruppe als Ganzes zu mögen. Für den zweiten Teil blieben gerade in Bezug auf die Hintergründe verschiedener Figuren noch einige Fragen offen und ich bin mir sicher, dass man sie in der Fortsetzung noch mehr kennenlernen (und lieben lernen) wird.

Das Setting ist sehr gut gewählt und für den Leser schön und ausgiebig ausgearbeitet, so dass ich mich ein Stück an „Selection“ von Kiera Cass erinnert gefühlt habe. Allerdings entwickelt sich das Setting im Laufe der Geschichte des Öfteren und gerade am Ende ist das World-Building sehr stark, so dass ich sehr gespannt darauf bin, was die Autorin noch für den zweiten Teil bereithält.

Nun aber zu meiner Kritik: In der Geschichte gab es für mich einen Punkt – nämlich die Flucht –, an dem ich das Feeling für den Plot und für den Klappentext verloren habe. Skadis Welt, wie sie sie kennt, tritt dabei vollkommen in den Hintergrund. Es geht auf einmal nur um die Reise, um die Flucht, um ihre neuen Weggefährten und um ein Liebesdreieck, das für mich an der Stelle ein bisschen fehl am Platz wirkte. Ich habe mir die Rolle des Königreiches, der Regentin und von Skadi selbst als Auserwählte viel viel größer vorgestellt. Allerdings flieht Skadi relativ schnell und all diese Faktoren, die Bedrohung, Skadis Zwiespalt und ihre Bürde treten vollkommen in den Hintergrund und werden von einer „Flucht“, einer Reise und dem leichten Auftauchen von Magie ersetzt. Ich fand das ziemlich schade, weil ich einfach mehr erwartet hatte. Allerdings bin ich mir bei dem Ende des ersten Teils ziemlich sicher, dass vieles davon im zweiten Band nochmal erwähnt und ausgeführt wird – zumindest hoffe ich das.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich auf jeden Fall angenehm und flott lesen, gerade in Anbetracht der Seitenzahl. Die Sprache ist eher simpel gehalten, dennoch habe ich einen guten Bezug zu den Charakteren und ihren Gefühlen aufbauen können.

Fazit
„The Chosen One – Die Ausersehene“ ist ein Buch, das zwar eine ausgesprochen interessante Idee und tolle Protagonisten bereithält, aber dessen Umsetzung meiner Meinung nach schwächelte. Mir fehlte gerade im mittleren Teil – bei der Reise mit der Magier-Gruppe – die Spannung sowie eine direkte Bedrohung und auch der Bezug zu Skadis altem Leben fällt eher mager aus. Trotzdem ist das Ende spannend und lässt das Potenzial für den zweiten Band schon erahnen. Darauf bin ich sehr gespannt.
[3,5 Sterne]