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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2025

Ein bisschen enttäuschend

The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?
7

Nicki ist verschwunden und ihre Schwester Lucy ist verzweifelt auf der Suche nach ihr. Es wird vermutet, dass Nicki das Opfer eines Serientäters ist, der mindestens zwei weitere Frauen entführt hat. Wir ...

Nicki ist verschwunden und ihre Schwester Lucy ist verzweifelt auf der Suche nach ihr. Es wird vermutet, dass Nicki das Opfer eines Serientäters ist, der mindestens zwei weitere Frauen entführt hat. Wir lernen die Angehörigen weiterer mutmaßlicher Opfer kennen, die auf unterschiedliche Weise mit dem Verlust umgehen.
Die Autorin erzählt die Geschichte auf mehreren zeitlichen Ebenen, es ist nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Trotz einiger Längen ist die Handlung durchaus spannend und kommt mit einigen überraschenden Wendungen daher. Besonders interessant sind die Kapitel aus Sicht des Täters, die einen Einblick in seine etwas krude Denkweise geben. Lucy als Hauptprotagonistin gefällt mir nicht wirklich gut, sie wirkt sehr unreif und ihre Handlungen sind oft unüberlegt und ziemlich dumm. Die angehende Polizistin Angela und die Opferbetreuerin Denise gefallen mir da schon besser, sie nehmen beherzt eigene Ermittlungen auf, obwohl sie gar nicht zuständig sind. Am allerwenigsten gefällt mir allerdings, dass am Ende zahlreiche offene Fäden übrigbleiben. Ich habe das Gefühl, dass nichts richtig aufgelöst ist und bleibe ratlos und verwirrt zurück. Leider kann ich das nicht genauer ausführen, ohne zu spoilern. Deshalb kann ich leider nicht mehr als eine eingeschränkte Empfehlung und drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 21.01.2025

Zickenkrieg und kein Ende

Die Villa
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Fünf junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten brechen gemeinsam auf zu einem Wochenende in einer Villa in Marbella. Der Junggesellinnenabschied von Aoife soll gefeiert werden. Rivalitäten ...

Fünf junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten brechen gemeinsam auf zu einem Wochenende in einer Villa in Marbella. Der Junggesellinnenabschied von Aoife soll gefeiert werden. Rivalitäten und Ressentiments zwischen den Frauen führen dazu, dass das Wochenende zu einem Desaster wird und mit Aoifes gewaltsamem Tod endet der nicht aufgeklärt wird. Drei Jahre später reisen die überlebenden Damen erneut in die gleiche Villa um das Geschehene aufzuarbeiten.
Jess Ryder erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die mit „Damals“ und „Heute“ überschrieben sind. So wusste ich immer, in welchem Teil der Story ich mich gerade bewege. Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist flüssig und leicht zu lesen. Die fünf Frauen sind sehr unterschiedliche Charaktere, so dass der Zickenkrieg zwischen ihnen sehr viel Raum einnimmt. Sie kommen mir teilweise so unreif vor, dass ich mich eher in einem New-Adult-Roman wähnte. Das nervt ziemlich, denn die tragische Geschichte um Aoife geht da zunächst ziemlich unter und die Spannung leidet. Wirklich spannend sind tatsächlich auch nur die Passagen die in der Gegenwart spielen und sich mit Aufklärung und Aufarbeitung von Aoifes Tod befassen. Deshalb passt dieses Buch für mich nicht in die Abteilung Thriller, es geht gerade so als Spannungsroman durch. Meine Empfehlung kann daher nur eine eingeschränkte sein.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Eine unfertige Geschichte

Die Gräfin
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Stimmungsvoll erzählt Irma Nelles einen Teil der Geschichte der Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil, die zusammen mit ihrer Haustochter Meta und dem Kutscher/Hausmeister/Faktotum Maschmann ...

Stimmungsvoll erzählt Irma Nelles einen Teil der Geschichte der Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil, die zusammen mit ihrer Haustochter Meta und dem Kutscher/Hausmeister/Faktotum Maschmann während des zweiten Weltkrieges auf einer Hallig im nordfriesischen Wattenmeer lebt. Obwohl schon über 80 arbeitet sie noch auf dem Hof mit und unterhält ein Netzwerk, das Menschen hilft, die sich vor dem unmenschlichen Nazi-Regime in Sicherheit bringen müssen. Selbstverständlich hilft sie auch dem im Wattenmeer havarierten englischen Piloten, sich vor der Gestapo zu verstecken.

Mit ihrem sehr bildhaften und einfühlsamen Schreibstil hat mir die Autorin nicht nur die wenigen handelnden Menschen nahe gebracht, sondern vor allem das von mir sehr geliebte nordfriesische Wattenmeer mit seiner unermesslichen stillen Weite vor Augen geholt. Allein dafür schon lohnt es sich, dieses Büchlein zu lesen. Das bedingungslose Vertrauen zwischen der Gräfin, Meta und Maschmann ist ebenso deutlich spürbar wie das anfängliche Misstrauen zwischen den dreien und dem Piloten, das nur langsam abgebaut wird. Besonders gut gefallen hat mir Maschmann mit seinem friesischen Dialekt und seiner unverbrüchlichen Treue zur Gräfin.
Weniger gefallen hat mir, dass die von der Gräfin erzählten Episoden weder unter sich einen Zusammenhang erkennen ließen, noch mit den Ereignissen auf der Insel. Das finde ich sehr verwirrend. Das abrupte Ende, das jede Menge Fragen offen lässt, hat mich fast ein bisschen erschreckt. Das spannende an der Geschichte ist doch die Frage, was aus den Protagonisten wird. Die bleibt leider unbeantwortet, so dass die Geschichte einfach unfertig ist und mich enttäuscht zurücklässt.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Morden im Norden

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Wasserschutzpolizist Ingmar wird kurz vor Schichtende an Deck des Schiffes angeschossen. Kurz darauf findet der Vater seiner Kollegin Agatha eine Tote in einem Container im Hafen. Hängen die ...

Wasserschutzpolizist Ingmar wird kurz vor Schichtende an Deck des Schiffes angeschossen. Kurz darauf findet der Vater seiner Kollegin Agatha eine Tote in einem Container im Hafen. Hängen die beiden Fälle zusammen? Agatha, die als Wasserschutzpolizistin eigentlich gar keinen Auftrag hat, mischt sich in beide Ermittlungen ein. Überhaupt ermittelt jeder ein bisschen, vom Praktikanten bis zum Leiter der Mordkommission kocht jeder sein eigenes Süppchen, der rote Faden in den Ermittlungen fehlt völlig. Trotz dieses Chaos gelingt es dem Autorenduo mit flüssigem Schreibstil und zahlreichen Perspektivwechseln eine gewisse Spannung aufzubauen. Mit den handelnden Personen konnte ich nicht so recht warm werden, am Besten gefallen mir noch Dirk und Jette. Die Herrschaften von der Polizei sind mir alle zu eigenbrötlerisch, da fehlt der Teamgedanke, das Miteinander. Auch Agatha kann ich da leider nicht ausnehmen.
Die Auflösung des Mordfalles ist schlüssig und nachvollziehbar, während im Fall des Schusses auf Ingmar die Lösung durchaus abstrus und der Umgang mit dem Ermittlungsergebnis haarsträubend ist. Von menschlicher Seite finde ich das ja noch nachvollziehbar, aber ich hoffe, dass im wahren Leben mit so etwas anders umgegangen wird!
Insgesamt finde ich diesen Krimi nicht richtig gut, aber auch nicht wirklich schlecht, deshalb drei Sterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Wie bei James Bond

Last Line of Defense, Band 1 - Der Angriff
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Jayden ist angehender Agent in einer britischen Geheimorganisation und wird gleich bei seinem ersten Auslandseinsatz in der britischen Botschaft in Buenos Aires auf eine harte Probe gestellt. Sofia, eine ...

Jayden ist angehender Agent in einer britischen Geheimorganisation und wird gleich bei seinem ersten Auslandseinsatz in der britischen Botschaft in Buenos Aires auf eine harte Probe gestellt. Sofia, eine junge Journalistin hat bei einem Weltkonzern brisante Daten gestohlen und sucht Zuflucht in der Botschaft. Kau ist sie drinnen, bricht die Hölle los. Jayden bleibt als einziger übrig, Sofia zu helfen. So beginnt eine atemlose Jagd durch die argentinische Hauptstadt.

Der Schreibstil ist manchmal ein bisschen holprig, was denn Lesefluss etwas stört. Trotzdem gelingt es Andreas Gruber recht schnell, eine atemlose Spannung aufzubauen. Es fühlt sich an wie im Kino in einem Action-Thriller. Allerdings gelingt es mir nicht, eine rechte Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, was sicher dem rasanten Tempo geschuldet ist. Einzig Jayden ist mir etwas näher, denn seine Geschichte wird in einigen Rückblicken erzählt.

Mir persönlich ist ein bisschen zu viel Action und zu wenig "Denkarbeit" in der Geschichte. Zudem gibt es in der Handlung doch einige Ungereimtheiten. Ohne spoilern zu wollen hier ein Beispiel: Jayden und Sofia in Bedrängnis in einem Raum mit nur einem, von ihnen selbst blockierten Zugang und plötzlich ist ein Unterstützer da. Wie ist er hinein gekommen? Darauf wird mit keinem Wort eingegangen.

Mein Fazit: Wer actiongeladene Thriller mag, ist hier sicher richtig. Mir persönlich war es trotz der wirklich spannenden Story etwas zu dick aufgetragen. Aber ich gehöre ja auch nicht zur richtigen Zielgruppe, denn es handelt sich ja hier um ein Jugendbuch.

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