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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2025

Hamlet im Seniorenheim

Crime im Heim
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Im Seniorenheim "Silberblick" wird gerade für eine Hamlet-Aufführung geprobt, als der Mops einer Mitbewohnerin tot aufgefunden wird - erschossen, wie die alten Herrschaften bald herausfinden. Kurze Zeit ...

Im Seniorenheim "Silberblick" wird gerade für eine Hamlet-Aufführung geprobt, als der Mops einer Mitbewohnerin tot aufgefunden wird - erschossen, wie die alten Herrschaften bald herausfinden. Kurze Zeit später wird ein weiterer Toter im Garten des Heims gefunden, die Senioren ermitteln auf eigene Faust.

Thematisch gehört dieser unterhaltsame und auch sehr spannende Krimi in die Sparte "Cosy-Crime", ohne hier jedoch allzusehr ins Slapstickhafte abzudriften. Die durchweg sehr liebenswürdig, teilweise schrulligen aber auch zum Teil sehr intelligenten, wenn nicht sogar intellektuellen Heimbewohner können sich und ihre Mitbewohner gut selbst auf die Schippe nehmen, ohne jedoch ihr Ziel aus dem Auge zu verlieren. Hier wird mit Klugheit und Rafinesse ermittelt bis zum wirklich spannenden Ende, obwohl mich dann die Auflösung doch nicht mehr so sehr überrascht hat. Wunderbar untermalt wird diese Geschichte von eingewobenen Shakespeare-Zitaten, die vielleicht ein wenig zu sehr im Vordergrund stehen. Hamlet-Fans wird der Krimi aber ein besonderes Vergnügen sein.

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Frauenleben in Irland

Coast Road
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Wir befinden uns in einem kleinen Küstenstädtchen im Irland der 90er Jahre. In dem katholischen Land waren Trennungen oder gar Ehescheidungen noch ein No-Go. In dieser Zeit wagt es die Schriftstellerin ...

Wir befinden uns in einem kleinen Küstenstädtchen im Irland der 90er Jahre. In dem katholischen Land waren Trennungen oder gar Ehescheidungen noch ein No-Go. In dieser Zeit wagt es die Schriftstellerin Colette, ihren Mann zu verlassen und quasi ohne finanzielle Mittel in ein kleines Cottage am Rand ihres Heimatortes zu ziehen, ihr Lebensstil eher locker und unkonventionell. Zwei weitere Frauen, Lizzy und Dolores, kreuzen dabei aus unterschiedlichen Gründen immer wieder ihren Weg.
Das Buch zeigt uns auf einfühlsame Weise das Dorfleben in einer konservativen Gemeinschaft, in der Außenseiter oder ungewöhnliche Begebenheiten aufmerksam beäugt werden, bei denen die drei so unterschiedlichen Frauen im Mittelpunkt stehen, ihren Familien, vor allem den Männern jedoch auch wichtige Rollen zukommen. Ein schwieriges Thema wurde hier von dem Autoren in seinem Erstlingswerk sehr gelungen und leichtgängig lesbar dargestellt.
Diese interessante Geschichte habe ich gerne gelesen, die Botschaft des Romans wird noch einige Zeit in mir nachhallen.

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Veröffentlicht am 14.02.2025

Viel mehr als nur die Geschichte eines Kreuzfahrtschiffs

Fernwehland
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Nachdem ich von der Autorin bereits "Die Sehnsucht nach Licht" mit Begeisterung gelesen habe, hat Kati Naumann auch hier wieder ein interessantes Stück (Ost-)deutscher Geschichte mit toller Hand zu Papier ...

Nachdem ich von der Autorin bereits "Die Sehnsucht nach Licht" mit Begeisterung gelesen habe, hat Kati Naumann auch hier wieder ein interessantes Stück (Ost-)deutscher Geschichte mit toller Hand zu Papier gebracht.

Wir erfahren die Historie eines alten Kreuzfahrtschiffs, das seit den 40er Jahren unter verschieden Flaggen und mit unterschiedlichen Namen unterwegs war, zu DDR-Zeiten zu einem günstigen Preis aufgekauft wurde und "verdienten Bürgern" für Erholungsfahrten zur Verfügung gestellt wurde. Wir lesen aber auch die Geschichte von Stewardes Simone und Matrose Henri, die in jungen Jahren auf dem Schiff gearbeitet und sich dort kennengelernt haben und nun in gesetztem Alter noch mal eine Fahrt mit "ihrem" Schiff unternehmen, bei der sie auf die Schwedin Frida treffen, eine ältere Dame, die auch ganz besondere Erinnerungen mit dem Schiff verbindet.

Das Buch erzählt die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen, bei denen wir allmählich die Bedeutung von Fluß, Meer und Schiffahrt für Henris und Simones Familie erfahren, ebenso wird der Bezug zu einem mittlerweile zusammengebrochenen System stetig aufrechterhalten ohne dauernd den mahnenden Finger zu erheben. Dabei sind die einzelen Figuren ganz wunderbar und doch so unterschiedlich gezeichnet, mit einigen wird man sofort warm, bei anderen daurt dies eine ganze Weile.

Für mich wieder ein sehr interessanter, unterhaltsamer und manches Mal auch nachdenklich machender Roman, bei dem ich wieder Neues aus der deutsch-deutschen Vergangenheit lesen durfte, was mir bisher absolut unbekannt war.

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Weihnachtliches Puzzle im Krimigewand

Das mörderische Christmas Puzzle
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Die 80jährige pensionierte Lehrerin Edie erstellt und löst mit Begeisterung Kreuzworträtsel, als sie kurz vor Weihnachten ein Päckchen mit Puzzleteilen erhält und der Ankündigung, dass einige Personen ...

Die 80jährige pensionierte Lehrerin Edie erstellt und löst mit Begeisterung Kreuzworträtsel, als sie kurz vor Weihnachten ein Päckchen mit Puzzleteilen erhält und der Ankündigung, dass einige Personen sterben werden, wenn es ihr nicht gelingt, dieses Rätsel in Puzzleform zu lösen. Die erste Leiche lässt nicht lange auf sich warten, erst viel zu spät erkennt Edie, dass das Rätsel auf sie höchstpersönlich zugeschnitten ist.

Dieser vom Plot her recht originelle Krimi ist für mich einer in typisch englischer Manier, mit Edie und ihrer noch 10 Jahre älteren Freundin Riga treffen wir auf zwei leicht schrullige Damen mit hellwachem Verstand, die mir im Verlauf der Geschichte sehr ans Herz gewachsen sind. Trotz einiger Toter kommt die Geschichte eher recht ruhig daher, nimmt erst zum Ende richtig Fahrt auf und entwickelt sich auch zu einer sehr mitfühlsamen persönlichen Angelegenheit Edies. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit habe ich den Krimi gerne gelesen, sicherlich ist er nichts für absolute Hardcore-Fans.

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Weihnachten im "Meerblick"

Weihnachtszauber mit Meerblick
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Dieses zauberhafte Cover bringt einen sofort in Weihnachtsstimmung und weckt die Sehnsucht auf einen winterlichen Urlaub am Meer.

Wir erleben die Feiertage im kleinen Familienhotel "Meerblick" an der ...

Dieses zauberhafte Cover bringt einen sofort in Weihnachtsstimmung und weckt die Sehnsucht auf einen winterlichen Urlaub am Meer.

Wir erleben die Feiertage im kleinen Familienhotel "Meerblick" an der Warnemünder Ostseeküste. Hier treffen die unterschiedlichsten Gäste aufeinander: ein bereits getrenntes Ehepaar, das seinem Sohn noch ein schönes gemeinsames Fest ermöglichen will, zwei jungen Frauen, die eigentlich etwas erleben wollen, ein Jungeselle und ein entzückendes Rentnerpaar. Im Mittelpunkt stehen jedoch der unheilbar kranke Jonas, der bereits zu Lebzeiten für seine Frau Johanna einen neuen Partner finden möchte. Wird ihm das gelingen und wie steht Johanna dazu?

Nele Jantzen hat mich mit diesem Buch und ihren tollen Landschaftsbeschreibungen wieder total für die Ostseeküste begeistern können. Als begeisterte Leserin der "Warnemünder-Jahreszeiten-Reihe" war es toll, diesmal zur Weihnachtszeit in das "Meerblick" zurückkehren zu dürfen. Das Buch ist ein Einzelband, ein Wiedersehen einiger Figuren aus den "Jahreszeiten" in kleinen Nebenrollen machte mir jedoch großen Spaß.

Der Roman ist wie immer sehr gefühlvoll geschrieben mit den unterschiedlichsten Charakteren, die alle für sich ihre Berechtigung in der Geschichte haben. Ein tolles vorweihnachtliches Buch, wenn man auch bereit ist, sich auf nicht immer einfache Lebenssituationen einzulassen.

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