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Veröffentlicht am 16.02.2025

Ein fast perfektes K-Drama

Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit
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„Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ erzählt die Geschichte von Riley Evans und Park Jae-Joon. Sie ist Fotografin und hat ihre Leben in den USA aufgegeben, um für ihren Freund nach Seoul zu ...

„Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ erzählt die Geschichte von Riley Evans und Park Jae-Joon. Sie ist Fotografin und hat ihre Leben in den USA aufgegeben, um für ihren Freund nach Seoul zu ziehen. Er ist ein aufstrebender Superstar, der kurz vor seinem großen Durchbruch steht. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Cheryl Kingston geschrieben und ist 2020 als eBook und Taschenbuch im Plaisir d'Amour Verlag erschienen. „Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ ist ein Einzelband.

„Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ war für mich fast perfekt. Das Erste, was mir besonders gut gefallen hat war Riley. In den meisten Liebesgeschichten, die ich bisher gelesen habe, ging mir der weibliche Hauptcharakter bereits nach ein paar Seiten auf die Nerven. Umso glücklicher bin ich, dass Riley nicht diese Art von weiblichem Hauptcharakter ist. Ich konnte mich von der ersten Seite an problemlos in sie hineinversetzten und hatte zu keinem Zeitpunkt der Geschichte das Gefühl diese Bindung zu verlieren. Ja, sie hat ihre Schwächen, aber die waren für mich stets nachvollziehbar und haben nicht irgendwann dafür gesorgt, dass ich sie um die Ecke bringen wollte. Vielmehr wurde sie mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer und auch meine Bewunderung für ihre Stärke stieg mit jedem weiteren Kapitel.

Dasselbe gilt für Jae-Joon. Auch er war mir auf Anhieb sympathisch und ich habe ihn nicht nur für seine Stärke, sondern auch für seine Leidenschaft bewundert. Ähnlich wie bei Riley konnte ich mich problemlos in ihn hineinversetzten und so innerhalb weniger Seiten eine Bindung zu ihm aufbauen. Das hat ihn für mich nicht nur greifbarer gemach, sondern mir auch dabei geholfen sein Verhalten und seine Entscheidungen besser nachvollziehen zu können. Was mir besonders gut an ihm gefallen hat war seine gefühlvolle Seite, die immer dann zum Vorschein kam, wenn er Zeit mit Riley verbracht hat. Diese Seite hat ihn für mich zum perfekten Book-Boyfriend gemacht.

Ich wollte die Geschichte von Riley und Jae-Joon unbedingt lesen, weil ich die Hoffnung hatte, dass sich das Ganze wie ein K-Drama liest und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Der Autorin ist hier eine fast perfekte Liebesgeschichte gelungen, die für mich nicht nur das perfekte Setting hatte, sondern auch einen spannenden Verlauf. Dabei lebt die Geschichte in erster Linie von den unterschiedlichen Charakteren. Ganz besonders gut gefallen hat mir der „Bösewicht“, der in diesem Fall eine Frau ist. Der Autorin ist hier ein Charakter gelungen, der für etliche spannende Momente gesorgt hat.

Ein weiterer Punkt der mir an „Your Smile“ besonders gut gefallen hat war die Tatsache, dass es im Laufe der Geschichte zwar immer wieder zu dramatischeren Momenten gekommen ist, die Autorin diese aber niemals unnötig in die Länge gezogen hat. In jeder Situation hat sie für meinen Geschmack das perfekte Maß gefunden und so eine Liebesgeschichte geschrieben, die mich mit ihren Höhen und Tiefen auf Anhieb von sich überzeugen konnte und die ich in fast jedem Moment genossen habe.

Was mir leider überhaupt nicht gefallen hat waren die Sex-Szenen. Mich hat nicht gestört, dass sie vorhanden waren, sondern die von der Autorin gewählten Worte, die leider jedes Mal dafür gesorgt haben, dass ich entweder lachen musste oder vor Fremdscham am liebsten im Boden versunken wäre. Vielleicht hätte ich über die wirklich miesen Beschreibungen hinwegsehen können, wenn die Sex-Szenen nicht von Bedeutung für die Liebesgeschichte gewesen wären, doch die Autorin hat ein paar wichtige Momente in diese Szenen verpackt und so konnte ich über die Qualität nicht hinwegsehen. Sex-Szenen sollten nicht wie die Beschreibungen in einem Aufklärungsbuch für Teenager geschrieben sein und auch nicht wie eine Anleitung, die man Schritt für Schritt befolgen könnte, wenn man noch nie Sex hatte.

Der Schreibstil von Cheryl Kingston ließ sich angenehm lesen. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht von Riley und Jae-Joon erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Wären da nicht diese bestimmten Szenen, wäre die Geschichte von Riley und Jae-Joon für mich perfekt gewesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Zweite Chancen gibt es nicht umsonst

Trust My Lips - Golden-Campus-Trilogie, Band 2 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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„Trust My Lips“ erzählt die Geschichte von Josephine Martin und Noah James. Sie wurde als 12-Jährige von ihrer Mutter verlassen und kümmert sich seitdem um ihren schwerkranken Vater. Er verlor seine Eltern ...

„Trust My Lips“ erzählt die Geschichte von Josephine Martin und Noah James. Sie wurde als 12-Jährige von ihrer Mutter verlassen und kümmert sich seitdem um ihren schwerkranken Vater. Er verlor seine Eltern durch einen Unfall und kämpft seitdem mit seinem Leben. Das Buch wurde von der US-amerikanisch Autorin Lyla Payne geschrieben und ist 2021 als Taschenbuch und eBook im Ravensburger Verlag (Ravensburger Gruppe) erschienen. „Trust My Lips“ ist der zweite Band der „Golden Campus“ Reihe.

„Trust My Lips“ war für mich eine positive Überraschung. In den meisten Geschichten, die ich bisher gelesen habe, ging mir der weibliche Hauptcharakter bereits nach ein paar Seiten auf die Nerven. Josephine Martin hingegen konnte mich von Seite eins an von sich überzeugen und mit jedem weiteren Kapitel wurde sie mir immer sympathischer. Für mich gehört sie zu den wenigen weiblichen Hauptcharakteren, die mir bis zum Schluss gefallen haben und an denen mich nichts gestört hat. Vielmehr habe ich Josephine für ihr Verhalten gegenüber ihrem Vater bewundert. Seit fünf Jahren kämpft er mit einer schweren Krankheit, die nicht heilbar ist und die ihm Laufe der Geschichte zunehmend das Leben erschwert. Josephine hätte genauso wie ihre Mutter verschwinden und ihren Vater seinem Schicksal überlassen können, doch sie ist geblieben und machte es sich zur Hauptaufgabe sich um ihren Vater zu kümmern. Für so eine Entscheidung braucht es Stärke und Rückgrat. Zwei Dinge, die an Josephine ganz besonders mochte, weil sie sie zu einer Protagonistin gemacht haben, die vor Herausforderungen nicht davonläuft. Ja auch Josephine hatte ihre Schwächen, aber die waren für mich alle nachvollziehbar und haben sie authentisch gemacht.

Noah war für mich leider das komplette Gegenteil. In seiner Welt gab es in erster Linie nur Platz für einen Menschen und das war er selbst. Noah war für mich ein Teenager, der mit seinen achtzehn Jahren vor dem Gesetzt zwar als volljährig galt sich aber eher, wie ein Kleinkind verhalten hat. Wichtig war nur, was er wollte und, wenn er nicht bekam, was er wollte, dann wurde er unausstehlich. Jetzt könnte man argumentieren, dass dieses Verhalten bei seiner Vergangenheit logisch sei, aber ich finde das sein Verhalten maßlos überzogen war und sehr deutlich gezeigt hat das Noah definitiv nicht erwachsen ist. Da hat es mich kein bisschen gewundert, dass er von Erwachsenen entsprechend behandelt wurde. Was mich wiederum mit dem Kopf hat schütteln lassen, war seine Reaktion darauf. Aber wenn man nicht wahrhaben möchte, dass man sein Leben nicht im Griff hat und mit Problemen umgeht in dem man sie einfach verdrängt, dann kann man meiner Meinung nach auch nicht erwarten, dass einen andere wie einen Erwachsenen behandeln. Ja Noah entwickelt sich im Laufe der Geschichte in eine positive Richtung aber für mich war die Entwicklung nicht groß genug, um ein Ausgleich für seinen negativen Charakterzüge zu sein.

Was mich gestört hat war der „Black Moment“, mal abgesehen davon, dass er extrem vorhersehbar war, war er für meinen Geschmack zu Klischeehaft. Die Autorin hat sich für die Typische Situation entschieden, die nur entsteht, weil einer der beiden Hauptcharaktere nicht in der Lage ist vernünftig zu kommunizieren. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere Teenager sind, ist für mich keine Entschuldigung. Auch in diesem Alter sollte man bereits wissen, was Kommunikation ist und wie sie funktioniert.

Was mir hingegen gefallen hat waren die expliziten Szenen. Ich fand es gut, dass sich die Autorin für eine eher zurückhaltende Beschreibung entschieden hat und nicht zu sehr ins Detail gegangen ist. Da „Trust My Lips“ ein Jugendbuch ist, wäre alles andere einfach zu viel des Guten gewesen. So gab es explizite Szenen, die zum Alter der beiden Hauptcharaktere gepasst haben.

Die deutsche Übersetzung von Lyla Paynes Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht von Josephine und Noah erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Eine Geschichte, die mich mit einer wundervollen Protagonistin und einem unterhaltsamen Plot von sich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 25.12.2024

Der erste Eindruck kann täuschen

Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.
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„Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.“ erzählt die Geschichte von Robyn Jackson. Einem 17-jährigen Mädchen, dass an einer schweren Krankheit leidet und ein leidenschaftlicher True Crime Fan ist. Das ...

„Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.“ erzählt die Geschichte von Robyn Jackson. Einem 17-jährigen Mädchen, dass an einer schweren Krankheit leidet und ein leidenschaftlicher True Crime Fan ist. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Katie Kento geschrieben und ist 2025 als Taschenbuch und eBook im ONE Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.“ ist ein Einzelband.

Robyn Jackson ist ein Hauptcharakter, der für mich sowohl positive als auch negative Eigenschaften hat. Ich habe es geliebt, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist und für ihre Träume gekämpft hat. Gleichzeitig ist mir ihre Engstirnigkeit auf die Nerven gegangen und auch ihre Sturheit war für mich irgendwann nur noch anstrengend. Glücklicherweise durchläuft Robyn im Laufe der Geschichte eine gut erkennbare Entwicklung, die sich in eine Richtung bewegt, mit der ich am Ende zufrieden war. So kam meine Sympathie, die ich anfänglich für Robyn hatte und die zwischenzeitlich einen gehörigen Dämpfer bekam, zum Ende hin wieder zurück. Genauso erging es mir auch mit ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen, die ich mal nachvollziehen konnte und dann mal wieder nicht. Anders sah es hingegen mit ihren Gedanken und Gefühle aus. Die Tatsache, dass ich einen intensiveren Blick auf beides werfen konnte, weil die komplette Geschichte aus Robyns Sicht erzählt wird, hat mir nur stellenweise dabei geholfen eine Bindung zu ihr aufzubauen. Leider bleib sie an zu vielen Stellen für mich nicht richtig greifbar. Als Hauptcharakter war Roby für mich ok mehr aber auch nicht.

Neben Robyn gibt es noch zwei weitere Charaktere, die eine entscheidende Rolle spielen und die gegensätzlicher nicht sein könnten. A.J. ist Robyns Partner in Crime, der für sie zu Augen und Ohren im Hotel Ambrosia wird. Ein Junge, der genauso alt ist wie Robyn und der mir auf Anhieb sympathisch war. Trotz seiner eher zwielichtigen Vergangenheit ist er ein herzensguter Mensch, der für Gerechtigkeit kämpft und der ähnlich wie Robyn kein bisschen auf den Mund gefallen ist. Mir hat besonders gut gefallen, dass A.J. nicht alles so ernst nimmt, das hat ihn für mich zu einem angenehmen Zeitgenossen gemacht.

Nelly Jackson ist Robyns Großtante, die als Krankenschwester im örtlichen Krankenhaus arbeitet und die sich neben ihrem zeitintensiven und stressigen Job auch noch aufopferungsvoll um ihre Großnichte kümmert. Mein erster Eindruck von Nelly war nicht gerade positiv. Ihre Fürsorge fand ich stellenweise arg übertrieben und in manchen Situationen fand ich ihr Verhalten gegenüber Robyn übergriffig. Robyn ist 17 Jahre alt. Ich hatte aber manchmal den Eindruck, dass sie für ihre Großtante noch ein unmündiges Baby ist, dass für absolut alles Hilfe braucht. Dieses Verhalten bessert sich im Laufe der Geschichte ein bisschen aber nie soweit das es gereicht hätte, um mir Nelly sympathisch zu machen. Für mich war sie bis zum Schluss das komplette Gegenteil von A.J..

Wichtigster Handlungsstrang der Geschichte, sind Robyns Ermittlungen im Hotel Ambrosia, die ursprünglich nur als Recherchematerial für eine Podcastfolge von ihrer Lieblingspodcasterin gedacht waren und dann passiert direkt vor Robyns Augen etwas, dass ihr keine Ruhe mehr lässt. Plötzlich werden alle Bewohner des Hotels zu Verdächtigen und Robyn vermutet hinter jedem ungewöhnlichen Verhalten ein Verbrechen. Dabei wurde mit jedem weiteren Kapitel klar, dass man sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen sollte, denn nur weil jemand eine zwielichtige Vergangenheit hat, macht ihn das noch lange nicht zu einem Mörder.

Dieser Handlungsstrang basiert lose auf unterschiedlichen realen True Crime fällen, die einem mehr oder weniger auffallen, wenn man sich bereits intensiver mit dem Thema True Crime beschäftigt hat. Ich, die ähnlich True Crime verrückt ist wie Robyn, hat nicht besonders lange gebraucht, um all die Ganzen True Crime Fälle zu erraten, die die Autorin hier als Inspiration genutzt hat. Für jemanden der sich bisher eher weniger mit dem Thema beschäftigt hat, kann das ein oder andere Geschehen eine Überraschung sein.

Katie Kento ist es gelungen einen packenden Jugendkrimi zu schreiben, der mich mit einem kontinuierlich ansteigenden Spannungsbogen von sich überzeugen konnte. Spätestens nach den ersten 100 Seiten hatte mich die Geschichte so sehr gefesselt, dass ich das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen wollte. Da kann ich der Autorin sogar verzeihen, dass die Geschichte kein bisschen gruselig war. Zugegeben es braucht schon eine ganze Menge damit ich mich grusele und das wäre für ein Jugendbuch wahrscheinlich zu viel. Von daher kann ich damit leben, dass dieser Teil gänzlich gefehlt hat.

Was ich der Autorin hingegen nicht verzeihen kann, ist das Ende des Buches. Zwar gelingt es ihr die Geschichte zu einem halbwegs logischen Ende zubringen für meinen Geschmack lässt sie dabei aber zu viele Fragen unbeantwortet. Würde es sich bei „Hotel Ambrosia“ um ein normales Jugendbuch handeln wäre das für mich nicht so schlimm gewesen. Es handelt sich hier aber um einen Krimi und bei diesem Genre mag ich es überhaupt nicht, wenn Fragen offenbleiben. Ich weiß, dass das hart klingt aber für mich ist die Geschichte damit unvollständig.

Was mich ebenfalls gestört hat war die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wurde. Es gibt Kapitel, die nicht in Form eines klassischen Fließtextes geschrieben wurden und die meinen Lesefluss massiv gestört haben. Glücklicherweise hält sich die Anzahl dieser Kapitel in Grenzen, sodass ich nicht ständig aus meinem Lesefluss gerissen wurde. In den restlichen Kapiteln hat die Autorin bewiesen das sie einen wundervollen Schreibstil hat, der sich angenehm flüssig lesen lässt und auch ihre Beschreibungen waren ein Genuss. Katie Kento hat ein Händchen für detailreiche Beschreibungen, die mich als Leserin in die Geschichte hineingezogen haben und mir so das Gefühl gegeben haben ein Teil des Geschehens zu sein.

Fazit
Ein Jugendkrimi, der mich trotz der für mich bekannten True Crime Fälle überraschen konnte.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Der erste Eindruck täuscht

Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun
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„Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun“ erzählt die Geschichte von Ella Graham. Sie ist 17 Jahre alt und hat ihre beste Freundin bei einem Autounfall verloren. Das Buch wurde von der ...

„Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun“ erzählt die Geschichte von Ella Graham. Sie ist 17 Jahre alt und hat ihre beste Freundin bei einem Autounfall verloren. Das Buch wurde von der US-amerikanisch Autorin Sloan Harlow geschrieben und ist 2024 als eBook und Hardcover im Fischer Sauerländer Verlag (S. Fischer Verlage) erschienen. „Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun“ ist ein Einzelband. Das englische Original ist unter dem Titel „Everything We Never Said“ erschienen.

Es spielt keine Rolle, ob es sich um Haupt- oder Nebencharaktere handelt, Sloan Harlow hat ein Händchen für vielschichtige Charaktere, die alle auf ihre Art und Weise authentisch sind. Besonders gefallen hat mir Ella, die mir auf Anhieb sympathisch war und die ich für ihre Stärke bewundert habe. Der Autorin ist es hervorragend gelungen Ellas Gedanken und Gefühle so detailliert zu beschreiben, dass man sowohl ihr Verhalten als auch ihre Entscheidungen nachvollziehen kann, ohne dass man Erfahrungen gemacht haben muss, wie Ella sie gemacht hat. Aus diesem Grund konnte ich mich problemlos in Ella hineinversetzen.

„Everything We Never Said“ ist eine Mischung aus Thriller und Jugendbuch. Wobei das Buch für mich mehr Triller als Jugendbuch ist und das trotz der Tatsache, dass es ganz anders ist als die typischen Thriller. Ja, es gibt auch eine Liebesgeschichte, aber die spielt eher eine Nebenrolle, denn hauptsächlich geht es um die Nacht in der Hayley gestorben ist und deren Folgen für Ella. Sloan Harlow hat eine Geschichte geschrieben, die zwar voller unvorhersehbarer Wendungen war, die für mich aber nicht immer spannend war.

Sloan Harlow schreibt in „Everything We Never Said“ über ein sehr schweres Thema, dass meiner Meinung nach nicht in einem Jugendbuch behandelt werden sollte. Es ist definitiv ein wichtiges Thema über das viel zu wenig gesprochen wird und für mich hat die Autorin das Thema auch mit der nötigen Menge an Ernsthaftigkeit beschrieben, trotzdem hatte ich meine Probleme mit diesem Teil der Geschichte. Vielleicht lag es an den anderen heiklen Themen, mit denen sie das Thema verbunden hat. Für Geschmack war das zu viel des Guten. Ich hatte das Gefühl, dass sie eine besonders dramatische Geschichte schreiben wollte und dabei leider übers Ziel hinausgeschossen ist.

Die deutsche Übersetzung von Sloan Harlows Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Ella erzählt. Die restlichen Kapitel werden aus der Sicht von Sawyer erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
„Everything We Never Said“ fühlt sich wie eine Achterbahnfahrt in Überschallgeschwindigkeit an. Eine Geschichte die dich seelische komplett auseinander nimmt.

Veröffentlicht am 28.09.2024

Das schwächste Glied der Gesellschaft

Mit kaltem Kalkül
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In „Mit kaltem Kalkül“ ermittelt Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao in einem Fall, der tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lässt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Prof. Dr. Michael ...

In „Mit kaltem Kalkül“ ermittelt Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao in einem Fall, der tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken lässt. Das Buch wurde von dem deutschen Autor Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2024 als Taschenbuch und eBook im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Mit kaltem Kalkül“ ist der zweite Band der „Sabine Yao“ Reihe.

„Mit kaltem Kalkül“ spielt acht Monate nach den Ereignissen aus „Mit kalter Präzision“. Michael Tsokos schreibt seine Bücher zwar so, dass man die Reihe nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge lesen muss. Trotzdem ist es natürlich interessant und manchmal vielleicht sogar hilfreich, wenn man den Vorgängerband gelesen hat.

Der zweite Fall für Dr. Sabine Yao lässt sich grob in zwei Handlungsstränge aufteilen, die parallel zueinander erzählt werden. Am Schluss gelingt es Michael Tsokos zwar die beiden Handlungsstränge zu einem logischen Ende zusammenzufügen, ich hätte es aber deutlich besser gefunden, wenn die beiden Handlungsstränge ein paar Berührungspunkte gehabt hätten. So hat es sich nämlich angefühlt, als hätte ich zwei Geschichten in einem Buch gelesen. Diese Erzählweise nimmt der Geschichte leider auch ein bisschen die Spannung. Damit war „Mit kaltem Kalkül“ leider nicht ganz so fesselnd wie der Vorgängerband.

In „Mit kaltem Kalkül“ steht Dr. Sabine Yao nicht länger allein im Fokus der Erzählung. Diesmal bekommt sie Unterstützung von Kriminalhauptkommissarin Monica Monti. Die Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA ist ähnlich wie Dr. Yao eine Frau für die Aufgeben ein Fremdwort ist und die sich von Steinen, die man ihr in den Weg legt, nicht aufhalten lässt. Genauso wie Yao war auch Monti mir auf Anhieb sympathisch und für die Tatsache, dass sie, ohne lange darüber nachzudenken, tatkräftig mit anpackt habe ich sie bewundert. Der zweite Band ist also voller Frauenpower und ich muss sagen, dass die beiden für mich ein sehr unterhaltsames Ermittlerduo abgeben, dass sich meiner Meinung nach perfekt ergänzt.

Neben den beiden Frauen gibt es in diesem Buch auch noch einen dritten Charakter, der ein größere Rolle spielt. Hassan Khalaf hat viele Jahre lang für den jordanischen Geheimdienst gearbeitet, bevor er nach Berlin gekommen ist. Mit ihm hat Michael Tsokos einen Charakter erschaffen, der einen spannenden Gegenpart zu den beiden Frauen bildet. Auf den ersten Blick würde man ihn wahrscheinlich zu den „Guten“ zählen, wenn man aber einen genaueren Blick hinter seine Maske wirft, erkennt man, dass er über reichlich Ecken und Kanten verfügt. Dieser Mann hat definitiv keine weiße Weste und trotzdem war er mir irgendwann sympathisch, weil er eben nicht dem typischen Klischee des „Bösen“ entspricht.

Genauso wie auch schon in „Mit kalter Präzision“ gewährt Michael Tsokos seinen Lesern in „Mit kaltem Kalkül“ detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Rechtsmediziners. Dabei gelingt es ihm die medizinischen Abläufe so zu beschreiben, dass sie nicht nur spannend, sondern auch für einen Laien verständlich sind. So hatte ich neben der Tatsache, dass ich eine unterhaltsame Geschichte lesen dürfte, auch die Chance etwas Neues zu lernen.

Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Datum, einer Uhrzeit und einer Ortsangabe. Der Schreibstil von Michael Tsokos ließ sich angenehm lesen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Trotz der Tatsache, dass „Mit kaltem Kalkül“ nicht ganz so packend war wie der erste Band, konnte mich die Geschichte gut unterhalten.