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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2025

Ein herausragender Thriller

The Killer Profile
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The Killer Profile zieht direkt auf der ersten Seite meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist sofort spannungsvoll und Helen Fields schafft es, eine Atmosphäre des Schreckens zu erzeugen, die mir das Blut ...

The Killer Profile zieht direkt auf der ersten Seite meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist sofort spannungsvoll und Helen Fields schafft es, eine Atmosphäre des Schreckens zu erzeugen, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Durch den geschickten Einsatz von Kontrasten zwischen brutalen und sanften Elementen wird die Handlung so lebendig, dass sie mich direkt ins Herz trifft und meinen Puls in die Höhe treibt. Helen Fields verzichtet dabei auf übermäßige Grausamkeiten; stattdessen genügen subtile Andeutungen, um ein eindringliches Bild zu entwerfen und mein Kopfkino richtig zu befeuern.

Helen Fields schafft in The Killer Profile eine abwechslungsreiche Stimmung sowie einen guten Wechsel zwischen packenden Szenen und ruhigen Momenten. Zur Tiefe der Erzählung tragen besonders die Charaktere bei, ebenso das unglaublich raffiniert aufgebaute Handlungsgerüst mit seinen verschiedenen Perspektivwechseln und Schauplätzen.
Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch. Alle Figuren sind mit einem hohen Wiedererkennungswert konzipiert und wirken absolut menschlich.
Im Mittelpunkt von The Killer Profile steht die Protagonistin Midnight Jones. Ihre starke Persönlichkeit beeindruckt mich. Schon früh musste sie für ihre Zwillingsschwester Dawn sorgen, die seit ihrer Geburt schwerbehindert ist. Trotz der schwierigen persönlichen Umstände ist Midnight eine engagierte und zuverlässige Datenanalystin bei einem hiesigen Technologieunternehmen. Necto bietet unter anderem mit ihrer Hightech-Software Hochschulen und Unternehmen an, mögliche Bewerber mithilfe von Tests auf ihre Eignung hin zu bewerten. Und eines Tages taucht während Midnights Analyse eines Bewerbers das „Profil K“ auf. Eins, das es nicht geben dürfte und zeitgleich geschieht in Midnights Nachbarschaft ein grausiger Mord. Zufall?

The Killer Profile ist eine komplexe und ausgeklügelte Geschichte, welche gekonnt psychologische Themen mit modernen wirtschaftlichen Aspekten verknüpft. Diese Verbindung ist so glaubwürdig und beängstigend realistisch, dass sie mir beim Lesen eine Gänsehaut verursacht. Die düsteren und gewalttätigen Handlungen sind nichts für schwache Nerven und ich freue mich immer über die helleren Momente, die Helen Fields in die Geschichte einfließen lässt.
Besonders gut gefällt mir, dass die Charaktere weder zu Helden noch zu Antihelden stilisiert werden. Sie alle haben ihre Fehler und Schwächen sowie Stärken und positive Seiten. Doch es kommt auf die Art an, wie sie daran wachsen und sich weiterentwickeln.
Auch die Darstellung von Necto wirkt fast wie eine Charakterstudie. Die realistische Schilderung der Firmenpolitik und die Auswirkungen der Unternehmensinteressen auf das individuelle Leben und die Gesellschaft regt mich zum Nachdenken an. Gleichzeitig offenbart sich, wie viel Macht von einem Technikkonzern ausgehen kann.

Der Schreibstil ist auf die jeweiligen Perspektiven angepasst und leicht lesbar. Helen Fields versteht es glänzend, die Szenerien zu zeigen und nicht nur stumpf zu erzählen.
The Killer Profile entwickelt sich dynamisch weiter und ist von Anfang bis zum Ende ein herausragend durchdachter Thriller. Die Wendungen sind unfassbar gut, besonders die Motivation des Täters zur Ausübung seinen Morden hat mich sehr überrascht und mir furchtbare Schauer über den Rücken gejagt. Ich habe so einige Verdächtige im Blick und gehe Helen Fields mehr als nur einmal in die ausgelegte Falle.
Midnights Wettlauf gegen die Zeit und der Kampf mit ihrem inneren Zwiespalt sind packend und lassen mich nicht mehr los. Das Finale ist so rasant und atemraubend, dass ich am Ende völlig durchgeschwitzt das Buch zu schlage.

Wer sich selbst eine Freude machen möchte, dem empfehle ich wärmstens das Hörbuch. Michaela Gärtner ist eine unglaublich gute Sprecherin. Ihr Stimmportfolio ist breit gefächert und sie erweckt die Szenen so realistisch zum Leben, dass ich das Gefühl habe, mitten in einem Kino zu sitzen. Mit ihrem sprachlichen Geschick setzt Michaela Gärtner diesem Thriller die Kirsche auf die Sahne.

Fazit:
The Killer Profile ist ein herausragender Thriller, der durch seine packende Handlung und tiefgründigen Charaktere besticht. Mir gefällt die unglaubliche Kombination aus starken Frauen, familiären Pflichten und Zusammenhalt, deren Glück durch eine finstere und teuflische Bedrohung gefährdet ist. Wer sich auf diesen komplexen, aber leichtgängigen Thriller einlässt, erlebt fesselnde Lesestunden.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

Ein Psychothriller, der seinesgleichen sucht

Lass uns töten
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Lass uns töten beginnt mit seinem Prolog direkt mit einer Rückblende. Ich lerne den noch unbekannten Ich-Erzähler kennen, der mich in ein Ereignis in der Gegenwart einführt, um mir danach durch die Rückkehr ...

Lass uns töten beginnt mit seinem Prolog direkt mit einer Rückblende. Ich lerne den noch unbekannten Ich-Erzähler kennen, der mich in ein Ereignis in der Gegenwart einführt, um mir danach durch die Rückkehr in die Vergangenheit die Möglichkeit zu bieten, die Hintergründe zu beleuchten, die zu diesem Augenblick geführt haben. Das weckt meine Neugierde und ich freue mich direkt aufs Weiterlesen.

Lass uns töten ist in vier Teile und einen Epilog unterteilt. Jeder Zeitraum steht für einen Lebensabschnitt von Alex Fletcher, dem unzuverlässigen Ich-Erzähler, der mir auf Anhieb sympathisch ist. Dadurch, dass ich nur Alex und seinen derzeitigen Gefühlen und Handlungen folgen sowie mich auf seine Berichte der Ereignisse verlassen kann, erschafft Jeff Strand eine fesselnde Ungewissheit für mich. Immer wieder steuert die Erzählung auf unvorhergesehene Wendungen zu, die stets in einem Höhepunkt der Spannung gipfeln.

In Lass uns töten darf auch ein Antagonist nicht fehlen. Beide Charaktere sind grundverschieden. Alex ist schüchtern, beinah ängstlich und eher der Mitläufertyp. Seine Einstellung zum Leben ist nachvollziehbar und ich habe großes Mitleid mit ihm, da er in einer äußerst lieblosen Umgebung aufwachsen muss. Trotzdem versucht Alex ein lieber Kerl zu bleiben und moralisch korrekt zu handeln.
Dem gegenüber steht Darren ein beunruhigender Charakter, dessen manipulative Fähigkeiten und chaotische Natur die Handlung vorantreiben und das Leben von Alex ordentlich durcheinanderwirbelt.
Alex versucht sich oft von Darren zu distanzieren, wird jedoch immer wieder in dessen grausame Spiele verwickelt. Von der Kindheit bis ins Erwachsenenleben kreuzen sich immer wieder ihre Wege und dabei entfaltet sich eine düstere sowie verstörende Bindung zwischen den beiden, die mich in ihren Bann zieht und mich einfach nicht mehr loslässt.
Die Charakterstudie ist meisterhaft von Jeff Strand umgesetzt. In einer unglaublich lockeren und doch sehr eindrucksvollen Art und Weise stellt er die innere Zerrissenheit und den Druck, dem Alex ausgesetzt ist, dar.

Jeff Strands Schreibstil ist prägnant und fesselnd. Durch kurze und ausdrucksstark geprägte Absätze wird das Lesen zu einem schnellen und intensiven Erlebnis. Die Dialoge sind flüssig und zugänglich, was die Charaktere noch lebendiger erscheinen lässt. Hinzu kommt Alex sein pointierter Humor, der mir oft eine Atempause von den erlebten Schrecken gönnt.
Es ist wie bei einem aufziehenden Unwetter. Noch ist alles friedlich, doch es ist spürbar, wie die Spannung sukzessiv ansteigt, indem düstere Thematiken behandelt werden. So sorgen unter anderem Kindesverletzung, Selbstmordgedanken und Folter für eine beklemmende Atmosphäre, die mich bis zur letzten Seite in Atem hält.

Lass uns töten schafft es durch seine Leichtigkeit das Grauen zu potenzieren. Dabei ist das Handlungsgerüst erschreckend realistisch ausgestaltet und spielt mit Alex seinen Wahrnehmungen, der zu entdecken versucht, was Wahrheit und was Täuschung ist. Der immer versucht, den moralischen Kompass korrekt ausgerichtet zu haben und dem es unglaublich nahegeht, wenn er vom Weg abweichen muss.
Das Finale reißt mich mit und offenbart schonungslos, dass der Mensch immer eine Wahl hat, auch wenn alles ausweglos erscheint.

Fazit:
Lass uns töten ist ein fesselnder Psychothriller, der mir unter die Haut geht. Die moralischen Grenzen werden auf interessante Weise ausgelotet und zeichnet sich durch die starke Charakterisierung sowie packende Handlungsbögen aus.

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Frevel bietet alles, was es für einen packenden Thriller braucht

Frevel
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Frevel startet mit einem Auszug aus der Medicina forensis von Physicus und Chirurgicus Theophil Pontus, einer Figur aus diesem Buch, und verdeutlicht gleich, hier wird es detailliert um die Anfänge der ...

Frevel startet mit einem Auszug aus der Medicina forensis von Physicus und Chirurgicus Theophil Pontus, einer Figur aus diesem Buch, und verdeutlicht gleich, hier wird es detailliert um die Anfänge der Gerichtsmedizin gehen. Gleichzeitig läutet dieser Auszug das kommende Geschehen ein, denn als nächstes wohne ich einer Hinrichtung bei. Sie wird unglaublich detailliert beschrieben und spätestens jetzt ist klar: Für dieses Buch benötige ich einen starken Magen. Und den hat der junge Zeitungsredakteur Johann nicht. Er wird von seinem Chef dazu genötigt, direkt am Ort des grausigen Geschehens zu sein, damit am Ende die furchtbaren Details in aller Abscheulichkeit im „Frankfurter Korrespondenten“ abgedruckt werden können. Doch Johann ist nicht Journalist geworden, um Skandale und Sensationen auszuschlachten, sondern weil er der Wahrheit dienen möchte.
Sehr für die Wahrheit interessiert sich auch Manon, aber aus anderen Gründen. Im Gegensatz zu Johann und seiner offenen und Menschen zugewandten Art ist Manon mit einem analytischen Verstand gesegnet, der jedoch für eine scharfe Zunge sorgt. Dies ist in der Gesellschaft nicht gern gesehen, denn junge Damen wie Manon haben sich mit anderen Dingen zu beschäftigen als bei Obduktionen zu helfen.
Als Manon und Johann aufeinandertreffen wird schnell klar, dass sie ein gemeinsames Ziel haben. Das ungleiche Duo stellt sich mit ihren Fähigkeiten den entstehenden Herausforderungen so interessant, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen möchte.

Das Handlungsgerüst von Frevel ist komplex und verfügt über mehrere Perspektiven. Zum einen begleite ich mithilfe des personalen Erzählers sowohl Manon als auch Johann. Ihre Erlebnisse werden chronologisch erzählt. Hierbei hilft an den Kapitelanfängen die Angabe des Datums, des Wochentages und der Uhrzeit den zeitlichen Überblick zu behalten.
In regelmäßigen Abständen finden sich kursiv gedruckte Auszüge aus „Medicina forensis“ von Theophil Pontus, Manons Vater. Diese kurzen Einblicke sind gleichzeitig ein Fenster in den damaligen Wissensstand.
Besonders packend ist die dritte Perspektive, die mit der Überschrift „Irgendwann“ gekennzeichnet ist und wo mir eine Frau selbst von ihrem zu erduldendes Martyrium erzählt. Diese Szenen sind geschickt platziert und tragen erheblich zur Spannung bei, da ich viel spekuliere, wer die Namenlose sein könnte.

Nora Kain fängt den damaligen Zeitgeist intensiv ein. Es ist spürbar, wie ein neues Menschen- und Weltbild entsteht, aber auch, wie sehr es den Menschen schwerfällt, alte Denkmuster zu durchbrechen. Manon, ihr Vater und Johann stehen für den Fortschritt. Doch andere Charaktere sind der Kontrast zu ihnen, wie beispielsweise der sensationslüsterne Chef von Johann, der alles druckt, was irgendwie eine starke Auflage garantiert. Ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt. Alle Charaktere sind sehr gut und facettenreich ausgearbeitet.

Der Schreibstil ist flüssig und an den richtigen Stellen mit einem feinen Humor gespickt. Zudem ist er sehr bildgewaltig. Das raue Leben der damaligen Zeit wird ungeschönt dargestellt, ebenso die Morde, welche nicht nur dazu dienen, die Anfänge der Gerichtsmedizin zu beleuchten. Nora Kain blendet keine Details aus und so braucht es an so mancher Stelle im Buch einen starken Magen.
Auch emotional ist Frevel manchmal kaum auszuhalten. Die Darstellung der Leben der Juden und der Umgang mit ihnen in dieser Zeit schnürt mir öfter mal die Kehle zu. Dabei findet Nora Kain aber immer einen guten Ausgleich, in dem sie zwar die damaligen Denkmuster darlegt, gleichzeitig aber auch die Widersinnigkeit aufdeckt.

Frevel ist ein unglaublich rasanter historischer Thriller, der mit immer neuen Spannungskurven und überraschenden Wendungen zu fesseln weiß. Als sich Stück für Stück die Puzzleteile zusammenfügen, bin ich sprachlos und völlig gebannt von den Enthüllungen. Fast alles wird aufgeklärt und ganz besonders das Ende verblüfft mich. Hier beweist Nora Kain, wie hervorragend sie die historischen Hintergründe recherchiert hat und lässt sich nicht zu einem Schluss verleiteten, der für die damaligen Verhältnisse unrealistisch gewesen wäre. Auch wenn ich es mir gewünscht hätte. So aber hege ich die Hoffnung, dass es irgendwann mal eine Fortsetzung mit diesen tollen Charakteren gibt.

Fazit:
Frevel bietet alles, was es für einen packenden Thriller braucht. Etliche Spannungskurven, historische Tiefe und ein ungleiches, aber durchweg sympathisches Ermittlerduo.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Thriller mit ernstem Themenhintergrund

Lupus
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Der Einstieg in Lupus: Alles Böse kehrt zurück ist intensiv und äußerst fesselnd. Tibor Rode gelingt es sofort eine mitreißende Atmosphäre und verschiedenste Handlungsstränge aufzubauen, sodass mich die ...

Der Einstieg in Lupus: Alles Böse kehrt zurück ist intensiv und äußerst fesselnd. Tibor Rode gelingt es sofort eine mitreißende Atmosphäre und verschiedenste Handlungsstränge aufzubauen, sodass mich die Einführung verschiedenster Charaktere nicht überfordert.
Das Thema Wolf ist direkt präsent und wird immer wieder aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. So kommen Jäger, Tierschützer und Weidetierbesitzer zu Wort. Dabei mag ich, dass Tibor Rode sensible Themen sachlich aufgreift. So werden zum Beispiel die Themen Jagd und die Ernährungsformen im Allgemeinen betrachtet. Dies geschieht aber so charmant im Kontext eingebettet, dass ich diese Informationen und Sichtweisen völlig natürlich aufnehme. Zugleich regt es zum Denken an.

Die Handlung in Lupus: Alles Böse kehrt zurück schreitet rasch voran und immer wieder wird zwischen den einzelnen Strängen gewechselt. In den Verlauf der aktuellen Geschehnisse werden gelegentlich geschickt Rückblenden eingebaut. Dadurch entsteht eine unglaublich fesselnde Dynamik und diese lässt mich neugierig am Geschehen bleiben.
Der personale Erzähler geleitet mich durch die Ereignisse und dank der Perspektivwechsel ergibt sich ein interessantes dreidimensionales Bild.
Tibor Rode versteht es gekonnt Stilmitteln so anzuwenden, dass die Beschreibungen und Dialoge lebendig an mich transportiert werden. Die Erzählungen werden rasch vorangetrieben und sind so formuliert, dass ich ihnen leicht folgen kann.

Lupus: Alles Böse kehrt zurück ist ein sehr vielschichtiger Thriller, der besonders von seinen Charakteren und der Thematik lebt. Tibor Rode verbindet hier nicht nur die Urangst der Menschen Wölfen gegenüber mit dem Wahnsinn aus einem Wolf eine tödliche Biowaffe zu machen, sondern auch das Bestreben der Menschen seine Umwelt mit allerlei Hilfsmitteln zu dominieren. Und sei es mit einem Zaun und Experimenten an Viren. Wie alles miteinander zusammenhängt, wird erst ganz am Ende deutlich. Das hält den Spannungsbogen konsequent hoch, da die beiden Hauptcharaktere Jenny Rausch und Frederik Bach immer neuen Geheimnissen sowie Rätseln auf die Spur kommen, welche schlussendlich gelöst werden wollen.

Jenny Rausch ist Tierärztin und Wolfsbeauftragte. Sie ist ein faszinierender Charakter. Jenny bewegt viel und so entsteht eine ganz besondere Mischung in diesem Buch. So wechseln sich persönliche Befindlichkeiten mit teilweise erschreckenden Entwicklungen ab.
Der Staatsanwalt Frederik Back wird unerwartet Jennys Sidekick und mir macht es Freude die beiden bei der Suche nach der Wahrheitsfindung zu begleiten. Ich mag sehr, wie ihre zwischenmenschliche Beziehung ausgestaltet wird und wie sich beide innerhalb der Geschichte weiterentwickeln.
Manches davon ist keine Überraschung, was mich jedoch nicht stört.

Die vielen kleineren und größeren Rätsel und Geheimnisse in Lupus: Alles Böse kehrt zurück sorgen bei mir für spannungsvolle Lesestunden. Es regt mich zum Spekulieren an und so manches Mal liege ich mit meinen Überlegungen am Ende auch richtig. Anderes wiederum überrascht mich. So entsteht eine packende Mixtur.
Tibor Rode hat intensiv zu den komplexen Themen, welche er hier verarbeitet hat, recherchiert. Dies ist deutlich spürbar. Obwohl es sich hierbei um einen Roman und um fiktive Handlungen geht, so basieren etliche der Elemente auf wahren Begebenheiten. Und so verknüpft Tibor Nazi-Ideologien mit DDR-Komponenten und transferiert dies in eine Gegenwart, die mit Hilfe von KI ein neues Zeitalter einläutet. Über allem steht der Mensch mit seinem Streben nach Macht, in dessen Kielwasser noch Korruption und Geldgier schwimmen.
Bis zur finalen Auflösung bleibt vieles für mich unvorhersehbar und besonders beim Ende wird es noch einmal so dramatisch, dass ich ein wenig Angst vorm Schluss habe. Alle Fäden werden schlüssig beendet.

Fazit:
Lupus: Alles Böse kehrt zurück ist ein vielschichtiger und spannender Thriller, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Tibor Rode gelingt es, komplexe Themen und menschliche Emotionen miteinander zu verweben, was das Buch zu einem beeindruckenden Leseerlebnis macht.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Von cosy crime bis hin zu blutigeren Verbrechen

Myrrhe, Mord und Marzipan
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Das schlichte Cover gefällt mir und das Totenkopf-Lebkuchenmännchen findet sich auch im Innenlayout wieder. Es dient als Nummernboy für die einzelnen Krimis. Die Idee finde ich originell sowie das Inhaltsverzeichnis ...

Das schlichte Cover gefällt mir und das Totenkopf-Lebkuchenmännchen findet sich auch im Innenlayout wieder. Es dient als Nummernboy für die einzelnen Krimis. Die Idee finde ich originell sowie das Inhaltsverzeichnis mit der anschließenden Kartenübersicht über die Tatorte. Diese befinden sich überall in Deutschland und einige sogar in der Schweiz und Österreich.
Zu jedem der vierundzwanzig Autoren gibt es zudem noch kleine Informationen, meist zu dessen Werdegang.

Die vierundzwanzig weihnachtlich angehauchten Krimis haben einen regionalen Bezug und spielen konsequent im Dezember. Die geografische Vielfalt trägt deutlich zur Diversität der einzelnen Krimis bei.
Das Krimigenre bietet für jeden Geschmack etwas und so finden sich in Myrrhe, Mord und Marzipan: 24 Weihnachtskrimis von Hohwacht bis St. Moritz ebenso unterschiedliche Geschichten.
Dabei reicht die Mischung von cosy crime bis hin zu blutigeren Verbrechen. Manche Geschichten haben Spuren dunklen Humors dabei, andere sind spannungsgeladen oder düster. Gelegentlich schleicht sich auch eine Prise Romantik rein und auch die weihnachtliche Besinnlichkeit wird gern mal aufgegriffen.
Die Arten wie hier gemordet wird sind so unterschiedlich wie der Schreibstil der Schreibenden und der Ton der verschiedenen Geschichten. Dabei trifft nicht immer jeder Krimi meinen Geschmack, aber das habe ich auch nicht erwartet.
Der Vorteil bei Myrrhe, Mord und Marzipan: 24 Weihnachtskrimis von Hohwacht bis St. Moritz ist definitiv, dass die einzelnen Geschichten kurz und knackig sind. Durch die bunte Mixtur ist auch für jeden Lesegeschmack etwas dabei.
Zudem bietet Myrrhe, Mord und Marzipan: 24 Weihnachtskrimis von Hohwacht bis St. Moritz auch die perfekte Gelegenheit mal Autoren und Autorinnen kennenzulernen, von denen ich bis lang noch nichts gelesen habe.

Am meisten habe ich mich auf den Krimi von Sonja Rüther gefreut und bin wie gewohnt nicht von der Autorin enttäuscht worden. Eine schöne Überraschung ist für mich die Geschichte von Eleanor Bardilac und bei der Story von Eva Völler muss ich schmunzeln, weil ich erst neulich einen ähnlichen Plot Aufbau gelesen habe.

Fazit:
Myrrhe, Mord und Marzipan: 24 Weihnachtskrimis von Hohwacht bis St. Moritz ist perfekt geeignet, um während der stressigen Weihnachtszeit sich kurzzeitig in die vielfältige Welt des Krimi Genres entführen zu lassen. Und so vergeht die Vorweihnachtszeit wie im Flug.

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