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Veröffentlicht am 06.03.2025

Temporeich und spannend bis zum Ende

Nachtflut
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Seit dem Tod ihrer Schwester ist Elisa ein Wrack. Sie ist geschieden, eine Panikattacke jagt die nächste und sie schluckt deutlich mehr Tabletten, als gut für sie ist. Nun regnet es an der Ostsee seit ...

Seit dem Tod ihrer Schwester ist Elisa ein Wrack. Sie ist geschieden, eine Panikattacke jagt die nächste und sie schluckt deutlich mehr Tabletten, als gut für sie ist. Nun regnet es an der Ostsee seit Wochen und inzwischen ziehen auch orkanartige Sturmböen über das Land. Seit Tagen wird in den Nachrichten vor der kommenden Sturmflut und dem Brechen der Deiche gewarnt. Die meisten Einwohner haben ihre Häuser deshalb bereits freiwillig verlassen oder wurden evakuiert.

Elisa hat bis zur letzten Sekunde mit ihrem Aufbruch gewartet. Nun kommt sie nicht mehr weg und auch ihr Medikamentenvorrat ist verloren gegangen. Ohne Strom und bei bedrohlich steigendem Pegel sitzt sie mit ihren merkwürdigen Nachbarn in deren Haus fest. Aber nicht nur das. Auch die Häftlinge aus der nahegelegenen JVA wurden evakuiert und dabei konnten mehrere Häftlinge fliehen. Darunter auch Paul, der noch eine Rechnung mit ihr offen hat…

Von Anfang an konnte ich diesen temporeichen Thriller leicht und flüssig lesen. Schnell war ich in der Geschichte drin und konnte das Buch schon kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen. Verfasst ist es in der dritten Person, abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Protagonisten. Zusätzlich gibt es noch Tagebucheinträge einer Frau, die lange Zeit anonym bleibt. Anfangs wird die Spannung vor allem durch die authentisch beschriebenen Gefahren der Naturkatastrophe für die nahezu hilflos wirkende Elisa erzeugt.

Hier legte die Autorin sehr geschickt falsche Spuren aus, so, dass ich zwar aus verschiedenen Gründen um die junge Frau fürchtete und hoffte, dass die erwartete Hilfe für sie rechtzeitig kommt. Die Gefahr, die ihr tatsächlich drohte, aber absolut nicht kommen sah und von diesem Wendepunkt in der Geschichte regelrecht überrascht wurde. Im Nachgang gesehen, gab es zwar durchaus versteckte Hinweise darauf, aber es war mir aufgrund des Tempos und nicht möglich, diese richtig einzuordnen, bevor die Katze aus dem Sack gelassen wurde.

Aber auch die Ausführungen, die dann alles erklärten waren noch interessant und am Ende gab es noch einen kleinen Cliffhanger, der den Weg zu einer Fortsetzung offenlässt. Ich könnte zwar auch mit dem Ende leben, wenn es eine Solche nicht geben würde. Sollte diese aber kommen, möchte ich sie auf jeden Fall lesen. Mich hat dieser Thriller von Anfang bis Ende richtig gut unterhalten und gern spreche ich deshalb für Freunde des Genres eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Ein Wohlfühlkrimi, der sich richtig schön lesen ließ

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo
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Ich bin zwar oft im Genre Krimis und Thriller unterwegs, lese jedoch wesentlich häufiger Thriller als Krimis und noch viel seltener las ich bisher ich sogenannte Cosy-Krimis. Dennoch reizte mich, als ich ...

Ich bin zwar oft im Genre Krimis und Thriller unterwegs, lese jedoch wesentlich häufiger Thriller als Krimis und noch viel seltener las ich bisher ich sogenannte Cosy-Krimis. Dennoch reizte mich, als ich dieses Buch im NetGalley Adventskalender entdeckte, die Inhaltsangabe. Ich entschied mich fürs Lesen des Buches und habe es nicht bereut.

Als ein Fremder im kleinen Café von Sofia Dalmasso die junge Frau um einen Mokka bittet, hat sie, die das Kaffeesatzlesen von ihrer Großmutter erlernte, ein schlechtes Gefühl und würde am liebsten ablehnen. Da er jedoch hartnäckig darauf besteht, kommt sie letztendlich seiner Bitte nach und sieht erstmals in ihrem Leben einen Tod vorher. Sie bittet den Mann zwar, auf der Hut zu sein, doch als er kurze Zeit später ermordet aufgefunden wird, plagen sie heftige Schuldgefühle, weil sie ihn nicht deutlicher gewarnt hat.

Obwohl in Sofias Bergdorf Carazzo Klatsch und Tratsch sonst in Windeseile die Runde machen, hüllen sich die meisten Bewohner zu diesem Mord in Schweigen. Erst recht, als Sofia außerdem noch Fragen nach einem 23 Jahre zurückliegenden schlimmen Ereignis stellt. Doch warum? Was haben die Menschen, die sie ihr Leben lang kennt, zu verbergen?

Leicht und flüssig konnte ich diesen Wohlfühlkrimi lesen, der in der norditalienischen Region Piemont, nahe des Lago Maggiore spielt. Verfasst ist er in der dritten Person, mit wechselnden Perspektiven und Rückblenden ins Jahr 2001. Die Sprache empfand ich als einfach, aber sehr bildhaft. Mich fesselten sowohl die Kriminalfälle und die Ermittlungen, als auch die Wohlfühlmomente in Sofias zauberhaftem Café oder der malerischen Umgebung. Längen empfand ich nicht und kaum hatte ich das Buch begonnen, hatte ich es auch schon wieder ausgelesen.

Ich hatte immer das Gefühl, dass die Autorin das Piemont und die Menschen dort sehr gut kennt – ich habe auf der Verlagsseite gelesen, dass sie sogar eine Zeit lang dort gelebt hat – und ich würde auch behaupten, dass sie diesen Landstrich liebt. Die Örtlichkeiten sind sehr anschaulich beschrieben und bei mit den ebenfalls hervorragend beschriebenen leckeren, von Sofia zubereiteten Speisen, lief mir nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammen. Außerdem waren mir die Hauptfiguren richtig sympathisch und die beginnende Romanze zwischen Sofia und dem Commissario, die gänzlich ohne Bettszenen auskommt, ging mir ans Herz.

Ich empfand dieses Buch als eine gelungene Mischung zwischen Spannung und Lebensfreude, die mich hervorragend unterhalten hat. Es war zwar mein erstes Buch der Autorin, die hier unter einem Pseudonym schrieb, aber bestimmt nicht mein Letztes.

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Veröffentlicht am 17.02.2025

Wieder sehr spannend und unterhaltsam

Dämonenmagie und ein Martini
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Die ersten drei Teile der der im englischen Original bereits aus acht Teilen bestehenden Urbanfantasy-Reihe „The Guild Codex: Spellbound“ in deutscher Übersetzung begeisterten mich und ich fühlte mich ...

Die ersten drei Teile der der im englischen Original bereits aus acht Teilen bestehenden Urbanfantasy-Reihe „The Guild Codex: Spellbound“ in deutscher Übersetzung begeisterten mich und ich fühlte mich von ihnen exzellent unterhalten. Jedes dieser Bücher verschlang ich an einem Tag und wartete dann wieder sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Als der vierte Teil, Dämonenmagie und ein Martini, ein paar Wochen vor dem Erscheinungstermin bei NetGalley als Rezensionsexemplar angeboten wurde, bewarb ich mich dafür. Meine Freude über die Bestätigung war riesig und da ich gerade ein anderes Buch fertiggelesen hatte, begann ich damit sofort.

Tori hat inzwischen einen festen Platz in der Crow and Hammers Magiergilde. Gerade noch ist sie in der Vorbereitung einer Halloween-Party und streitet sich mit ihren besten Freunden, weil sie sich nicht kostümieren will und im nächsten Moment platzt alles, weil ein freier Dämon gesichtet wurde. Plötzlich sind alle Magier der Gilde in Aufruhr. Auch die anderen Gilden schließen sich der Suche nach dem Ungetüm an. Das Crow and Hammers wird zum Basislager. Während zwei ihrer Magierfreunde für die Suchtrupps eingeteilt werden, bleibt einer zurück. Doch warum verhält dieser sich plötzlich so eigenartig?

Auch dieses Buch habe ich wieder innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Wie bereits die anderen Teile ist es in der ersten Person aus der Perspektive von Tori geschrieben. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Sprache einfach aber sehr bildhaft und die Handlung richtig spannend. Mit den Dämonen kommt eine in den Vorgängern bislang nicht behandelte Spezies dazu und gleichzeitig wird das Geheimnis einer mir inzwischen ebenfalls sehr lieb gewordenen anderen Hauptfigur gelüftet.

Tori ist nach wie vor taff und mir sehr sympathisch. Allerdings wird es doch langsam Zeit, dass sich ihre Figur noch etwas weiterentwickelt. Bislang überstand sie gefährliche Situationen ja immer nur, weil sie eher zufällig das Richtige tat. Ich hoffe nun sehr, dass das im nächsten Buch passiert, damit ihr Charakter glaubwürdig bleibt. Der Weg dafür ist geebnet. Schön finde ich nach wie vor, dass die Geschichte keiner ausführlich beschriebenen Bettszenen bedarf, um aufregend zu sein. Das gelegentliche erotische Knistern finde ich bislang viel interessanter.

Insgesamt hat mir auch dieser vierte Teil wieder richtig gut gefallen und ich warte nun erneut sehnsüchtig auf Teil fünf. Angekündigt ist der leider noch nicht. Freunden des Genres gebe ich für dieses 4. Buch gern wieder eine dicke Empfehlung mit. Allerdings rate ich Neueinsteigern auch dringend, mit dem ersten Teil dieser Reihe zu beginnen, weil sonst ggf. Verständnisprobleme aufkommen könnten oder Manches nicht im richtigen Licht gesehen wird.

Am Ende des Buches gibt es noch die Leseprobe zu einem Buch der Autorin mit dem Titel: Ein Cookie für den Dämon. Dort agieren jedoch andere Hauptfiguren und es handelt sich um den ersten Teil der (bislang?) vierteiligen Spinoff-Reihe „The Guild Codex: Demonized“ in deutscher Übersetzung, der im Juli dieses Jahres erscheinen soll. Lesen möchte ich auch diese Spinoff-Reihe. Ganz sehr freue ich mich jedoch, dass mit „Alchemie und ein Amaretto“ im Oktober 2025 auch noch eine weitere Fortsetzung dieser Spellbound-Reihe erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

Fesselnd und erschütternd, für mich war das ein sehr guter Thriller

Allein gegen die Lüge
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Thriller gehören zu meiner Lieblingslektüre. Dieser hier wurde von einer meiner sehr gern gelesenen Autorinnen aus dem Genre hoch gelobt. Das, in Verbindung mit dem mir ebenfalls sehr zusagenden Klappentext, ...

Thriller gehören zu meiner Lieblingslektüre. Dieser hier wurde von einer meiner sehr gern gelesenen Autorinnen aus dem Genre hoch gelobt. Das, in Verbindung mit dem mir ebenfalls sehr zusagenden Klappentext, veranlasste mich zu einem Spontankauf des E-Books.

Matt Pine erhält vom FBI die schreckliche Nachricht, dass seine Eltern und seine beiden jüngeren Geschwister tot sind. Sie wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die örtliche Polizei behauptet zwar, dass es sich um einen schrecklichen Unfall handelte, weigert sich allerdings die Ermittlungsergebnisse an die US-Behörden weiterzugeben und macht auch Schwierigkeiten wegen der Rückführung der Toten.

Das FBI ist involviert, da die Todesfälle Matts Familie erneut in den Focus der landesweiten Medien rücken. Eine beliebte Netflix-Doku erweckte vor einiger Zeit den Eindruck, dass Matts älterer Bruder Danny seit 7 Jahren zu Unrecht wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Und obwohl jedes Gnadengesuch bisher abgelehnt wurde, suchten vor allem sein Vater und seine Schwester noch immer weiter nach Beweisen für Dannys Unschuld.

Matt, der bislang der einzige in der Familie war, der an Dannys Unschuld zweifelte, gerät plötzlich in gefährliche Situationen. Und auch die FBI-Agentin Sarah Keller vermutet schon bald eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod der Familie und Dannys Fall…

Leicht und flüssig konnte ich diese in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Charaktere geschriebene und für mich extrem spannende Geschichte über einen Justizirrtum und dessen Folgen für die Familie Pine lesen. Als Leser erfuhr ich bereits im Prolog vom Tod der Familie und bin erschüttert. Dann lernte ich situationsbezogen nach und nach die handelnden Charaktere kennen, sowohl die Lebenden, in Rückblenden aber auch die Toten. Zudem werden zwischenrein auch immer mal wieder Szenen aus der Netflix Dokumentation geschildert.

Die Wechsel zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Dokumentation empfand ich als geschickt gesetzt, so, dass ich eine permanente Grundspannung verspürte und beim Lesen des Buches auch keinerlei Längen empfand. Die FBI Agentin mochte ich sehr, was nicht zuletzt auch den Einblicken in ihr Privatleben geschuldet war. Matt hatte meine Sympathien, vor allem wegen seines schweren Verlustes, von Anfang an. Aber auch seine Familie wurde mir durch die Schilderungen der Geschehnisse vor ihrem Tod aus ihren Perspektiven immer sympathischer. So, dass mich das gleichzeitige Wissen um ihren Tod ebenfalls schmerzte, mich aber auch die Geheimnisse trafen, die mir als Leser dabei enthüllt wurden.

Es gab zwar schon eine geraume Zeit vor dem Showdown einen Punkt, an dem ich ahnte, wie alles zusammenhängen könnte. Dennoch war ich mir bis zum Schluss da nicht hundertprozentig sicher und dass ich letztendlich recht behalten habe, empfand ich nicht schlimm. Für mich als Leser blieben am Ende keine Fragen offen. Gut gefiel mir, dass der Autor trotz der Grausamkeit, die der Familie wiederfuhr noch etwas Tröstliches mit einbaute und ein Geheimnis vor den Überlebenden der Familie verborgen blieb. Insgesamt hat mir dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen und ich hoffe, in Zukunft von diesem Autor noch mehr in deutscher Übersetzung lesen zu können.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Ich verschlang das Buch beim Reread genauso, wie damals beim ersten Lesen

Gottlos
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Vor mehr als 15 Jahren habe ich die Grant County Reihe der US-amerikanischen Thriller Autorin Karin Slaughter zum ersten Mal gelesen. Das tat ich damals mit begeistert mit den gedruckten Büchern. Diese ...

Vor mehr als 15 Jahren habe ich die Grant County Reihe der US-amerikanischen Thriller Autorin Karin Slaughter zum ersten Mal gelesen. Das tat ich damals mit begeistert mit den gedruckten Büchern. Diese habe ich allerdings vor einer ganzen Weile verschenkt. Inzwischen lese ich fast nur noch eBooks, weil ich bei denen die Schrift größer stellen kann. Da mir die Reihe damals aber so gut gefiel, konnte ich in der Vergangenheit nicht widerstehen, als ich die Teile 1 bis 3 günstig als eBooks erwerben konnte. Die Teile 4 bis 6 bekam ich kürzlich von NetGalley als Rezensionsexemplare. Nachdem ich alle 6 Bücher auf meinem Reader hatte, entschloss ich mich zu einem Reread. Gottlos ist nun der fünfte Teil.

Nach einem Streit mit Jeffrey Tolliver braucht Sara Linton dringend frische Luft und läuft in den nahegelegenen Wald. Jeffrey folgt ihr und stolpert zufällig über einen Gegenstand, der dort eigentlich überhaupt nichts zu suchen hat – ein Belüftungsrohr. Alarmiert schauen die beiden (als Polizei Chief und Gerichtsmedizinerin) sich das näher an und finden eine vergrabene Holzkiste mit der Leiche einer ihnen unbekannten jungen Frau.

Kurze Zeit später finden der Chief und sein Team aufgrund einer Vermisstenmeldung die Identität der jungen Frau heraus. Zusammen mit seiner Kollegin Lena Adams sucht er die Familie auf und stellt fest, dass diese in einer fast sektenartigen religiösen Gemeinschaft lebt. Bei der Suche nach dem Monster, das junge Frauen lebendig begräbt, sieht Lena sich schnell mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert. Dann verschwindet auch noch die Schwester der Toten…

Auch in diesem Buch war es wieder so, dass ich mich nach der langen Zeit seit dem ersten Lesen der Reihe nur noch an ganz wenige Details der Handlung erinnern konnte. Diese hatten vor allem mit dem Privatleben der mir aus den Büchern liebgewordenen Charakteren Sara, Jeffrey und Lena zu tun und waren dennoch nur ein winziger Bruchteil von dem, was da tatsächlich alles passierte. An den Fall erinnerte ich mich gar nicht mehr. So hatte ich in den letzten beiden Tagen erneut eine spannende Lektüre mit diesem Buch, welches ich zu Lesepausen – trotz deren zwingende Notwendigkeit – immer nur ungern aus der Hand legte.

Erneut beeindruckten mich der flüssige Schreibstil und die einfache aber bildhafte Sprache der Autorin sowie ihre Fähigkeit, den Spannungsbogen bis zum nervenaufreibenden Showdown permanent aufrecht zu erhalten. Die Handlung der wieder in der dritten Person erzählten Geschichte war diesmal eine gekonnte Mischung aus den Ermittlungen zum Fall, dem Privatleben der Ermittler und Verknüpfungen von Beidem. Geschickt wurden auch wieder gesellschaftlich wichtige Themen, wie Religion, die Stellung von Frauen und häusliche Gewalt mit angesprochen, die zum Nachdenken anregten.

Bei der Suche nach dem Täter legte die Autorin wieder etliche falsche Spuren aus, so, dass die letztendliche Auflösung für mich nicht wirklich vorhersehbar war. Längen verspürte ich beim Lesen keine und der Cliffhanger am Ende war für mich diesmal nicht ganz so schlimm, weil ja die Fortsetzung sofort verfügbar ist. Auch das Alter der Geschichte (im Original erschien das Buch erstmals 2005 und in der deutschsprachigen Übersetzung dann 2007) merkte ich bei diesem Reread absolut nicht. Meiner Meinung nach hätte sie genauso gut auch im hier und jetzt spielen können. So kann ich ihr für Thrillerfreunde auch noch immer eine dicke Leseempfehlung mitgeben.

Aber Obacht, die in der Geschichte beschriebenen Verbrechen sind wirklich grausam! Und obwohl ich denke, dass dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus der Reihe verstehend gelesen werden könnte und in diesem Fall wohl Neugier auf die Vorgänger wecken würde, empfehle ich zuerst die vorher erschienenen Teile: 1. Belladonna, 2. Vergiss mein nicht, 3. Dreh dich nicht um und 4. Schattenblume, in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das vermeidet Informationsvorsprünge, die durch die von der Autorin eingeflochtenen Erinnerungen an frühere Ereignisse im Leben der Hauptpersonen sowie der ihnen nahestehende Figuren sonst vorhanden sind und die Spannung in den vorherigen Büchern mindern könnten.

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