Sehr berührend
SteinigungMein Fazit:
"Steinigung" ist ein Epos, das sehr ungewöhnlich ist. Am Anfang wird gleich der Mord präsentiert, die Leiche, die grausam entstellt ist durch die Steinigung, und jetzt wird der Leser langsam ...
Mein Fazit:
"Steinigung" ist ein Epos, das sehr ungewöhnlich ist. Am Anfang wird gleich der Mord präsentiert, die Leiche, die grausam entstellt ist durch die Steinigung, und jetzt wird der Leser langsam an die Auswirkungen dieser Tat herangeführt, warum die junge Grundschullehrerin so grausam sterben musste …
Dieses Buch ist zum größten Teil politisch aufgebaut, was für mich aber sehr interessant war. Der Konflikt zwischen den Weißen" Einwanderern" und den Aborigines war für mich erstmal neu. Hass zwischen den Stämmen in Australien, Alkohol, Drogen und Arbeitslosigkeit bestimmen den Alltag, Fremdenfeindlichkeit gegenüber Asylbewerbern, Rassismus und Hass auf die Regierung bestimmen die Geschichte. Der Konflikt beginnt bereits 1788, als die Weißen den Eingeborenen ihr Land weggenommen haben, und so kommt es zur Eskalation auf beiden Seiten. Die Aborigines wurden ermordet, erschlagen, versklavt, von ihrem Grund und Boden vertrieben und entrechtet … Und mittendrin der Ermittler G. Manolis. Er versteht die Welt nicht mehr und muss sich seiner Vergangenheit stellen. Wie soll er diesem tiefen Hass entgegentreten?
Man nehme eine gut recherchierte Geschichte, Protagonisten, die überzeugen und sich stetig entwickeln, ein Setting voller Überraschungen und Emotionen bis zum Abwinken. Der Autor beschreibt detailliert, mit einer künstlerischen Ader, die Nachahmer sucht. Sein Schreibstil ist ungewöhnlich, sehr markant, moderne Ausdrucksweise und mit einer bildhaften Vorstellungskraft. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Spannend von Anfang an und überwältigend in seinem gesamten Kontext.