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Veröffentlicht am 20.02.2025

Sehr berührend

Steinigung
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Mein Fazit:
"Steinigung" ist ein Epos, das sehr ungewöhnlich ist. Am Anfang wird gleich der Mord präsentiert, die Leiche, die grausam entstellt ist durch die Steinigung, und jetzt wird der Leser langsam ...

Mein Fazit:
"Steinigung" ist ein Epos, das sehr ungewöhnlich ist. Am Anfang wird gleich der Mord präsentiert, die Leiche, die grausam entstellt ist durch die Steinigung, und jetzt wird der Leser langsam an die Auswirkungen dieser Tat herangeführt, warum die junge Grundschullehrerin so grausam sterben musste …

Dieses Buch ist zum größten Teil politisch aufgebaut, was für mich aber sehr interessant war. Der Konflikt zwischen den Weißen" Einwanderern" und den Aborigines war für mich erstmal neu. Hass zwischen den Stämmen in Australien, Alkohol, Drogen und Arbeitslosigkeit bestimmen den Alltag, Fremdenfeindlichkeit gegenüber Asylbewerbern, Rassismus und Hass auf die Regierung bestimmen die Geschichte. Der Konflikt beginnt bereits 1788, als die Weißen den Eingeborenen ihr Land weggenommen haben, und so kommt es zur Eskalation auf beiden Seiten. Die Aborigines wurden ermordet, erschlagen, versklavt, von ihrem Grund und Boden vertrieben und entrechtet … Und mittendrin der Ermittler G. Manolis. Er versteht die Welt nicht mehr und muss sich seiner Vergangenheit stellen. Wie soll er diesem tiefen Hass entgegentreten?

Man nehme eine gut recherchierte Geschichte, Protagonisten, die überzeugen und sich stetig entwickeln, ein Setting voller Überraschungen und Emotionen bis zum Abwinken. Der Autor beschreibt detailliert, mit einer künstlerischen Ader, die Nachahmer sucht. Sein Schreibstil ist ungewöhnlich, sehr markant, moderne Ausdrucksweise und mit einer bildhaften Vorstellungskraft. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Spannend von Anfang an und überwältigend in seinem gesamten Kontext.

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Veröffentlicht am 20.02.2025

Sehr zu Herzen gehend

Die Menschen vom Himmel
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Mein Fazit:
Literarisch gesehen ist das Buch anders, als die Bücher, die ich bisher gelesen habe. Der Autor bedient sich dabei einer Sprache, die am Anfang für mich sehr gewöhnungsbedürftig war. Aber ...

Mein Fazit:
Literarisch gesehen ist das Buch anders, als die Bücher, die ich bisher gelesen habe. Der Autor bedient sich dabei einer Sprache, die am Anfang für mich sehr gewöhnungsbedürftig war. Aber je mehr man sich auf den Text einlässt, umso mehr verfängt man sich in der Geschichte. "Die Niggerfrau", der Indianer" und" Der Hurensohn von einem Juden" sind drei Themen, die der Autor in einer Geschichte zusammengefasst hat. Die Monologe sind gespickt mit Hass, Sarkasmus und einer Spur von Dramatik.

Zitat :" Ein Mann ist wie ein Floh, er ist nicht wählerisch, was den Hund angeht." "... aber er hatte Grace, und ich hatte eine lange, angespannte, knochige Schabracke mit Beinen, die so kalt wie Eisenrohre war...." Das nennt man mal künstlerische Freiheit von Worten.

Der Schreibstil des Autors ist ungewöhnlich, zum Teil mit einer Spur Sarkasmus, aufwühlend, und er jongliert mit Worten auf einer besonders fantastischen Ebene. Die Thematik von Rassenhass ist allgegenwärtig im Buch, es zeichnet eine aufgewühlte Stimmung im Dorf, als die" schwarze N... frau" im Dorf auftaucht, vergewaltigt und die Menschen in zwei Seiten spaltet. Zitat:"Das hier war mal eine Stadt des weißen Mannes", und es wird nicht mehr lange dauern, bis sie wieder ganz und gar weiß ist." Rassistisch gesehen passt es in die damalige Zeit und zeichnet den Rassenhass hervorragend dem Leser auf. Denn die Unterdrückung derzeit" Schwarzen" ist auch heute noch relevant in Amerika.

Die 41! Protagonisten schildern ihre Sichtweise, und selten habe ich so viele Hasstiraden gelesen. Aber das ist die Meinung der Protagonisten … Rassismus hat sich eingebrannt in den Köpfen und es wird sich vielleicht nie ändern. "Schwarzer" gleichgesetzt mit Sklaverei, Ausbeutung und Zwangsarbeit ...
Ein wunderbares Buch voller Emotionen und Überraschungen.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Highlight für Fans des Rennfahrers

Ayrton Senna
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Mein Fazit:
Das Cover ist wunderschön gestaltet, gezeichnet in einer Comikform. Mal etwas anderes und es gefällt mir sehr gut.

Ich bin seit Jahren Fan der Formel 1. N. Lauda, M.Schumacher und A.Senna … einer ...

Mein Fazit:
Das Cover ist wunderschön gestaltet, gezeichnet in einer Comikform. Mal etwas anderes und es gefällt mir sehr gut.

Ich bin seit Jahren Fan der Formel 1. N. Lauda, M.Schumacher und A.Senna … einer der besten und beliebtesten Fahrer in der Geschichte der Rennfahrer. Sympathisch, autentisch, gutaussehend und ein faszinierender Mensch, der ein Leben auf der Überholspur führte. Ein Rennen ohne A.Senna undenkbar. 41 Siege in 161 Grand-Prix-Rennen, dreimal Formel-1-Weltmeister: Der Brasilianer mit dem Beinamen "The Magic" zählte zu den erfolgreichsten und schnellsten Fahrern … im vorderen Einband sind diese Daten genannt, was sehr beeindruckend ist.

Der 1. Mai 1994 war ein trauriger Tag, als A. Senna in die Betonmauer krachte und an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben ist. Dieses Buch durchleuchtet seinen steinigen Weg in der Formel1, die Rückschläge, die er einstecken musste, seine Fehde mit A. Prost, die legendär war und auch sein Team belastete, seine große Freundschaft mit M. Schuhmacher und seinem tödlichen Unfall in Imola.

Die Zeichnungen finde ich schön, sind nicht immer detailgetreu und die Sprechblasen für mich recht klein. Nur für meine Augen! Die Texte sind zum Teil sehr berührend, emotional und sehr traurig geschrieben. Die Fehde zwischen Senna und Prost hatte ich gar nicht mehr so in Erinnerung. Umso schöner, dass Prost einer der Sargträger war und somit A. Senna die letzte Ehre erwiesen hat. Es zeigt, dass er seinen Frieden gemacht hat. Für Formel-1-Fans ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Ein wunderbares Buch voller Magie und Überraschungen.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Sehr berührend

Sexualisierte Gewalt
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Mein Fazit :
"Sexualisierte Gewalt" ist ein Epos, das sehr beeindruckt und erschüttert. Ein Tabuthema, das immer öfter thematisiert wird … Ich lese sehr viel über den Zweiten Weltkrieg und erst vor einiger ...

Mein Fazit :
"Sexualisierte Gewalt" ist ein Epos, das sehr beeindruckt und erschüttert. Ein Tabuthema, das immer öfter thematisiert wird … Ich lese sehr viel über den Zweiten Weltkrieg und erst vor einiger Zeit habe ich von KZ-Bordellen und Vergewaltigungen durch SS-Schergen gelesen. Frauen, die SS-SS-Männern zur Verfügung stehen mussten, täglich vergewaltigt und nach einiger Zeit als ausgemustert. Unvorstellbar, was diese Frauen erleben mussten. Sehr zu Herzen gehend sind die vielen Berichte von Überlebenden des Holocaust. Viele Zeitzeugen sind mittlerweile hochbetagt, bzw. schon verstorben oder hüllen sich in Schweigen. Dieses Buch gibt den Überlebenden eine Stimme, für viele Betroffene ein Befreiungsschlag, um am Lebensende doch noch ihre Geschichte erzählen zu können. Sehr berührend, sehr gefühlvoll, traurig und sehr emotional.

Themen in diesem Buch:
Traumatisierung durch sexuelle Gewalt
Gewalt bei Gestapoverhören
SS-Borderle und ihre Folgen nach 1945
Kinder als Druckmittel im KZ, erzwungener Sex durch SS-Schergen
* Schwangerschaft und frauentypische Probleme

Nicht nur, dass die Frauen bei der Ankunft im Konzentrationslager vor Angst wie gelähmt waren, sie mussten sich auch völlig entblößen vor den Männern, wurden nach Wertsachen untersucht, kahl geschoren und gedemütigt. Wie müssen sich diese Frauen gefühlt haben? Die Autoren haben mit sehr viel Feingefühl die Geschichten aufgeschrieben, sehr gut recherchiert und alles zu einem gefühlvollen, sehr informativen Buch zusammengestellt. Der Schreibstil ist flüssig, modern, leicht verständlich geschrieben und sehr spannend bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Sehr berührend

Hundert Tage im Frühling
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Mein Fazit:
"Hundert Tage im Frühling" ist ein sehr emotionales, berührendes Epos, das die Leser sehr beeindrucken und zum Nachdenken bringen wird. Dieses Buch hat der Autor im Andenken an seine Partnerin ...

Mein Fazit:
"Hundert Tage im Frühling" ist ein sehr emotionales, berührendes Epos, das die Leser sehr beeindrucken und zum Nachdenken bringen wird. Dieses Buch hat der Autor im Andenken an seine Partnerin Ruth Schweikert geschrieben, die 2019 an Brustkrebs gestorben ist. Ihr Buch" Tage wie Hunde" habe ich leider noch nicht gelesen, aber ich bin mir sicher, dass es sehr emotional ist.

Der Autor nimmt uns mit diesem Buch auf eine emotionale, traurige und spannende Geschichte mit. Wie seine Frau den Kampf gegen den Krebs aufnimmt, kurz als geheilt gilt und 2023 erneut erkrankt. Die emotionale Achterbahn der Gefühle, die beide betroffen macht, ist schwer zu lesen. Wie sich Frau Schweikert gegen den Krebs wehrt, obwohl sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt und sie loslassen muss.

Der Schreibstil des Autors ist nicht leicht zu lesen. Die Geschichte ist spannend aufgebaut, voller Emotionen, Dramatik und großer Gefühle. Die Besuche, die aufrichtigen Gespräche ihrer Söhne und Weggefährten im Krankenhaus gehen einem unter die Haut. Ihr unbändiger Mut, sich der Krankheit zu stellen und der erfolglose Kampf am Ende der Krankheit, ist trotz allem sehr bewundernswert. Für die Angehörigen ist es genauso schwer, loszulassen und dem Betroffenen Mut zuzusprechen. Man ist immer miteinander verbunden und die Stille am Ende macht das Herz schwer. Aber es sind die liebevollen Erinnerungen an einen lieben Menschen, die uns die Kraft geben das Leben zu meistern.

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