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Veröffentlicht am 24.03.2025

Guter Einstieg in die Trilogie

Lichterloh - Stadt unter Ruß
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Gemeinsam mit ihrer Schwester Gwynnie lebt Cleo in Rußstadt. Den Himmel hat sie noch nie gesehen, denn immer ist die Luft mit dichtem Ruß verunreinigt. Sie träumt davon, eines Tages Schornsteinfegerin ...

Gemeinsam mit ihrer Schwester Gwynnie lebt Cleo in Rußstadt. Den Himmel hat sie noch nie gesehen, denn immer ist die Luft mit dichtem Ruß verunreinigt. Sie träumt davon, eines Tages Schornsteinfegerin zu werden, doch ihr Stand in der Gesellschaft macht dies unmöglich. Als Schornsteinfegerin würde sie hohes Ansehen genießen und über ihr würden nur noch die Industriellen stehen, doch leider ist das alles nur ein Traum. Bis eines Tages etwas ganz Unerwartetes geschieht. Ein Brand bricht in einem Haus der Unterschicht aus und Cleo eilt zur Hilfe. Dieses ist eigentlich verboten, doch zu aller Überraschung wird es Cleo erlaubt, Schornsteinfegerin zu erlernen, sehr zum Missfallen ihrer Konkurrenten, allen voran Leander.
Das Cover ist unheimlich gut gelungen und macht neugierig auf die Geschichte. Der Einstieg ist einfach, der Schreibstil passt perfekt für jüngere Leser, da er leicht zu lesen ist. Mir als Erwachsene war es in diesem Fall ein kleines bisschen zu einfach und es hat etwas gedauert, bis ich wirklich in die Geschichte gefunden habe.
Rußstadt zeigt in einem etwas überzogenen Winkel die Auswirkungen einer Luftverschmutzung auf. Auch sonst schafft es die Autorin ganz hervorragend und verständlich darauf einzugehen, wie es ist, in unterschiedlichen sozialen Schichten aufzuwachsen, was ja leider in den letzten Jahren immer mehr hervorsticht. Diese Umsetzung ist einfach richtig gut gelungen, gerade auch hier wieder für die jüngeren Leser.
Die Geschichte ist recht ruhig gehalten und einfach, komplizierte Verwicklungen gibt es nicht, was ja auch perfekt für die Zielgruppe ist.
Cleo ist eine liebenswerte Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt. Sie ist eine toughe und mutige Heldin, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Gwynnie, ihre Schwester, blieb für mich hier deutlich blasser. Leander, der große Konkurrent Cleos, fand ich dann auch nachher nicht ganz glaubwürdig, aber auch hier gilt ein wenig, das Buch evtl. mit Kinderaugen zu lesen.
Mein Fazit: Lichterloh ist eine schöne Geschichte vor allem für jüngere Leser, die durchaus zum Nachdenken anregt. Die Autorin Sarah M. Kempen geht hier unter anderem auf Umweltverschmutzung, Standesunterschiede und Freundschaft ein, ohne irgendwie den Zeigefinger zu erheben. Ein gelungener Einstieg in die Trilogie, meiner Meinung nach eher für Jüngere, trotzdem unterhaltsam.

Veröffentlicht am 12.03.2025

Ein spannender Fall

The Twenty
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Mitten in der Nacht wird DCI Adam Bishop zu einem Leichenfund auf einer Deponie gerufen, doch schnell stellt sich heraus, dass hier nicht nur eine, sondern gleich fünf Leichen verschachert wurden. Alle ...

Mitten in der Nacht wird DCI Adam Bishop zu einem Leichenfund auf einer Deponie gerufen, doch schnell stellt sich heraus, dass hier nicht nur eine, sondern gleich fünf Leichen verschachert wurden. Alle fünf haben eins gemeinsam, sie wurden ausgeblutet und an ihnen befinden sich Ziffern, die darauf schließen lassen, der Täter seine Opfer zählt und zwar beginnend von zwanzig abwärts. Seine Exfrau Romilly ahnt, wer dahinterstecken kann, doch Adam will davon nichts hören, zumal Romillys verdächtiger seit beinahe dreißig Jahren im Gefängnis sitzt. Doch dann wird jemand aus Adams Umfeld entführt und alles deutet darauf hin, dass es sich um den selben Täter handelt und die Zeit läuft.

Düstere Cover bei einem Thriller machen mich immer umgehend neugierig und so war es auch hier bei The Twenty. Dabei verfügt Autorin Sam Holland über einen unheimlich flüssigen, aber auch eindringlichen Schreibstil, der den Leser sofort in die Handlung zieht. Auch die Qualen, die die Opfer hier erleiden, werden nicht beschönigt und für etwas zartbesaitete könnte die ein oder andere Szene etwas heftig wirken, wobei ich das jetzt als nicht allzu schlimm empfand.

Das Tempo wird von Beginn an hoch gehalten und durch diverse Perspektiven erhält man als Leser immer wieder neue Aspekte. Was Sam Holland hier wirklich hervorragend gelungen ist, ist den Leser ein wenig an der Nase herumzuführen, denn im Prinzip hat man eine Theorie im Kopf entwickelt. Aber natürlich ist nicht alles so einfach und es gibt immer wieder Überraschungen. Das wird natürlich auch ganz clever inszeniert, da man auch immer wieder Rückblicke auf verschiedenes erhält, was man nicht sofort zuordnen kann. Das macht das alles natürlich noch um einiges spannender.

Der Fall ist wirklich hart, zumal auch der DCI und dessen Kollegen hier nachher persönlich involviert sind. Das lässt dann nochmal auf einer ganz anderen Ebene mitzittern.

Das Sam Holland sich mit Psychologie auskennt, wird hier absolut deutlich, denn sie verstrickt hier so einiges ganz gekonnt. Gerade solche Aspekte finde ich in Thrillern immer ganz besonders spannend, machen sie doch die Handlung noch erschreckend greifbarer.

DCI Adam Bishop scheint auf den ersten Blick ein wenig der stereotype Ermittler zu sein, leicht kaputt, viele Affären und dem Alkohol nicht ganz abgeneigt, doch auf dem zweiten Blick versteht man ihn sehr gut. Außerdem ist er ein sehr cleverer Ermittler, der mit seinen Handlungen überzeugen kann.

Ansonsten trifft man hier auf unterschiedlichste Nebencharaktere und auch diese sind, natürlich auch je nach Wichtigkeit, gut charakterisiert und ausgearbeitet.

Mein Fazit: Auch wenn dieser Thriller im Prinzip keine besonderen neuen Einfälle hat, bietet er doch unheimlich spannende und kurzweilige Unterhaltung. Vor allem mit kurzen, knackigen Kapiteln, oftmals mit Cliffhangern versehen, wird man beim Lesen durch die Seiten getrieben. Der Ermittler ist sympathisch, wenn auch ein wenig stereotyp. Nichtsdestotrotz kann ich diesen Thriller durchaus empfehlen. Garantiert spannende Unterhaltung.

Veröffentlicht am 09.03.2025

Toller Abschluss

Dark Venice. Silent Haze (Dark Venice 2)
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Niemals hätte Merle gedacht, dass sie sich so sehr in jemanden täuschen kann, schon gar nicht in Matteo. Doch während Matteo und seine Freunde sich vor Gericht verantworten müssen, wird es für Merle an ...

Niemals hätte Merle gedacht, dass sie sich so sehr in jemanden täuschen kann, schon gar nicht in Matteo. Doch während Matteo und seine Freunde sich vor Gericht verantworten müssen, wird es für Merle an der Uni immer unerträglicher, denn sie wird von jedem gemieden. Doch letztendlich weiß man immer noch nicht, was in jener Nacht wirklich geschah.
Schon der erste Band konnte mit seiner Gestaltung absolut überzeugen und auch Band zwei steht dem in nichts nach. Beide Bücher sind einfach nur wunderschön.
Nach dem Ende wollte ich natürlich auch wissen, wie es weitergehen wird und Antonia Wesseling weiß auch hier mit ihrem Schreibstil zu fesseln und zu überzeugen. Die Geschichte liest sich leicht, locker und in einem Rutsch.
Die Handlung knüpft an das Geschehen aus Band 1 an, mit ganz viel Spannung und vielen Geheimnissen, die für einige Plottwists sorgen, fliegt man nur so durch die Seiten. Die Geschichte punktet mit ihrer Mischung aus Emotionen, Spannung und einer Lovestory, die allerdings nicht im Vordergrund steht.
Das Setting, Venedig, bietet eigentlich eine ganz besondere Atmosphäre, die aber hier nicht so richtig herauskam.
Erzählt wird die Geschichte aus den Sichten von Merle und Matteo, die man ja bereits im ersten Band gut kennenlernen durfte, hier aber noch einmal intensiver auftreten. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden empfand ich als wirklich gut gelungen. Die Szenen brachten ein leichtes Kribbeln und waren einfach schön. Trotzdem gab es auch immer wieder ein auf und ab, bei dem ich sie gerne mal geschüttelt hätte.
Merle als Protagonistin ist sympathisch und hat sich im Laufe der Reihe deutlich weiterentwickelt. Gerade ihre Loyalität Matteo gegenüber macht sie zu etwas besonderem. Matteo ist, verständlicherweise, innerlich zerrissen. Doch genau das macht ihn auch menschlicher.
Mein Fazit: Mir persönlich hat Band zwei richtig gut gefallen, Spannung, Emotionen und Plottwists bei einem absolut angenehmen Schreibstil lassen die Seiten beim Lesen nur so verfliegen. Wer den ersten Band mochte, wird nach dem Cliffhanger eh weiterlesen. Ich kann die Reihe empfehlen und ans Herz legen.

Veröffentlicht am 09.03.2025

Endlich mal wieder reine High Fantasy

Geschichten aus Alana
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Seit vielen Jahren lebt Prinzessin Kathryn von Norland in Angst und Schrecken, denn ihr Vater, der grausame König, ließ vor ihren Augen ihre Mutter als Hexe auf dem Schafott hinrichten. Als Tochter einer ...

Seit vielen Jahren lebt Prinzessin Kathryn von Norland in Angst und Schrecken, denn ihr Vater, der grausame König, ließ vor ihren Augen ihre Mutter als Hexe auf dem Schafott hinrichten. Als Tochter einer Hexe schickt er nun Kathryn zu ihrem Onkel. Doch auch hier ist sie nicht sicher, denn sie weiß, dass wenn der König stirbt, auch sie sterben muss. Der König verstirbt dann kurze Zeit später und ihr Onkel versucht Kathryn durch zwei Attentäter umbringen zu lassen. Doch als Kathryn den beiden Brüdern Aris und Borton, zwei der Attentäter, ihre Identität als Prinzessin Norlands offenbart, in deren Dienste die beiden stehen, helfen sie Kathryn. Gemeinsam mit den Brüdern macht sie sich auf eine gefährliche Reise in die Hauptstadt, um dort ihr Geburtsrecht einzufordern, allerdings ist der Weg bis dorthin voll von Gefahren und Abenteuern.
Ein düsteres und fast unscheinbares Cover und doch machte es mich neugierig auf diese Fantasygeschichte aus der Feder des Autors P. B. W. Klemann.
Die Geschichte beginnt gleich sehr grausam mit der Hinrichtung, doch danach bremst der Autor erstmal sein Tempo und stellt Charaktere und seine Welt Alana in Ruhe vor. Der Schreibstil ist detailliert und sowohl der gerade stattfindenden Handlung als auch den Charakteren angepasst. Die Geschichte liest sich flüssig, braucht aber auch Konzentration, da es einfach eine völlig neu entwickelte Welt ist. Also endlich mal wieder High Fantasy vom Feinsten.
Das Worldbuilding fand ich hier mal richtig gelungen, denn die Welt wird schnell vorstellbar, mittelalterlich angehaucht, aber voller Kreaturen und Fabelwesen, wie fliegende Greifer oder sogar Mammuts.
Auch wenn der Einstieg noch ruhig bleibt, lohnt es sich, am Ball zu bleiben, denn es wird absolut abenteuerlich und spannend und immer wieder folgen Situationen, die nicht vorhersehbar sind. Zwischen Kämpfen um die Macht und Religion trifft man einfach auf Figuren, die Abwechslung einbringen. Ganz großes Kino.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und individuell. Kathryn scheint vor allem zu Beginn ein recht ruhiger, nachdenklicher Charakter zu sein. Doch ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist stark und überzeugend.
Die beiden Brüder Aris und Bortos stehen gemeinsam mit Kathryn im Mittelpunkt und konnte ebenfalls überzeugen. Lediglich die Nebencharaktere sind eher blass geblieben. Aus wechselnden Perspektiven zwischen den Protagonisten erleben wir die Geschichte und lässt einen guten Überblick zurück.
Mein Fazit: Insgesamt ein gelungener Fantasyroman, der mit seinen Ideen und einem großartigen Worldbuilding absolut punkten konnte. Lediglich hin und wieder wurde es für meinen persönlichen Geschmack etwas langatmig. Ganz besonders positiv für mich: es war endlich mal wieder Fantasy, High Fantasy und das ohne Romance, Spice und Schmachteritis. Wer auf der Suche nach solch einem Buch ist, wird hier fündig.

Veröffentlicht am 09.03.2025

Schöner Einstieg in eine neue Romantasy Reihe

Das Herz der Greifin
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Viele Jahre ist es her, dass Malina von ihrer eigenen Familie verstoßen wurde. Doch als mythische Gestaltwandlerin ist es für sie eh schwer, eine sichere Bleibe zu finden. Ausgerechnet der König hat es ...

Viele Jahre ist es her, dass Malina von ihrer eigenen Familie verstoßen wurde. Doch als mythische Gestaltwandlerin ist es für sie eh schwer, eine sichere Bleibe zu finden. Ausgerechnet der König hat es auf die Greifin abgesehen, denn er würde alles darum geben, sie in seinem Besitz zu haben. Gerade die Jäger des Königs zwingen Malina immer wieder aufs Neue, zu fliehen. Gerade als es scheint, dass sie zur Ruhe kommt, taucht nicht nur ihr Bruder, sondern auch ihre ehemalige große Liebe Jahro auf. Die Soldaten des Königs haben ihre Mutter und auch die Schwester hat Probleme. Malina will ihre Mutter befreien und der Schwester dadurch helfen, doch kann sie den beiden Männern an ihrer Seite wirklich vertrauen?
Mich machte der Klappentext des Buches unglaublich neugierig, denn spontan fällt mir kein Buch ein, dessen Protagonistin eine Greifin ist. Isabell Bayer startet ihre Geschichte gleich mitten im Geschehen und wir lernen ihre Protagonistin kennen. Der Schreibstil ist leicht, emotional und gut lesbar, aber vor allem auch in den Dialogen fehlte mir ein wenig Leichtigkeit, die die Dynamik der Handlung höher gebracht hätte.
So beginnt die Geschichte auch recht ruhig und der Leser kann sich als erstes vor allem über die Protagonistin ein Bild machen. Man erfährt ein wenig über ihre Herkunft und wie sie die vielen Jahre, meist allein, verbracht hat.
Das Worldbuilding hat die Grundzüge eines High Fantasy Romans, eine mittelalterlich angehauchte Welt, in der auch Fabelwesen, vor allem Gestaltwandler leben. Ich würde mich freuen, in weiteren Teilen noch mehr über diese spannende Welt erfahren zu dürfen.
Das Tempo des Buches bleibt über weite Teile eher ruhig, wobei es im letzten Teil wesentlich spannender wird und wir hier auch einen fiesen Cliffhanger am Ende erhalten.
Erzählt wird die Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven durch einen teils neutralen, teils auktiorialen Erzähler, der vor allem an den Gefühlen und Gedanken der Charaktere teilhaben lässt. Die Perspektiven wechseln von Malina zu Jahro und hin und wieder zu Malinas Mutter, deren Beweggründe in ihrer Perspektive deutlich werden.
Gelungen fand ich, dass wir hier mal wirklich erwachsene Charaktere hatten. Wobei mir Malina manchmal nicht ganz reif vorkam, genauso wie Jahro. Aber vor allem Malina ist in ihren Gefühlen gegenüber Jahro hin und hergerissen und lässt das auch immer wieder raus. Da ich persönlich kein allzu großer Fan von solch einem Hickhack bin, fand ich das ein wenig nervig. Jahro ist im Auftreten sehr selbstsicher und irgendwie möchte er auch Malina beschützen, doch was ihm fehlt, ist einfach die Ehrlichkeit, zu sagen, was wirklich damals geschehen ist.
Mein Fazit: Insgesamt ein schöner Einstieg in eine Romantasy Reihe, die bei mir vor allem mit der Idee rund um die ungewöhnlichen Gestaltwander und mit dem letzten Part, dem Showdown, punkten konnte. Der Cliffhanger am Ende macht dann auch neugierig auf eine Fortsetzung. Wer Romantasy mit ungewöhnlichen Figuren und erwachsenen Charakteren mag, sollte hier einmal reinlesen.