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Veröffentlicht am 13.03.2025

Eine persönliche Gartengeschichte voller Tipps, jedoch kein Gartenplaner

Mein wunderbarer Cottage-Garten
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Mein wunderbarer Cottage-Garten von Isabelle Van Groeningen ist vor allem eins: Eine Liebeserklärung an ihren wunderschönen Garten im Ort Coleshill. Es handelt sich um einen sehr ausführlichen Erfahrungsbericht ...

Mein wunderbarer Cottage-Garten von Isabelle Van Groeningen ist vor allem eins: Eine Liebeserklärung an ihren wunderschönen Garten im Ort Coleshill. Es handelt sich um einen sehr ausführlichen Erfahrungsbericht ihrer Gartenjahre 1993 bis 2008, in denen sie den Cottage-Garten zusammen mit ihrer Partnerin Gabriella Pape in ihr persönliches blühendes Paradies verwandelt hat.
Isabelle Van Groeningen hat jahrzehntelange Erfahrung als Pflanzplanerin und Gartenhistorikerin und ist vor allem eine leidenschaftliche Gärtnerin. Ihre Begeisterung für Pflanzen ist auf jeder einzelnen Seite spürbar. Das Buch folgt thematisch einzelnen Bereichen des Gartens (von Vorgarten, über Rabatten und Gemüsebeete) und fühlt sich an wie ein gemeinsamer, sehr ausführlicher Spaziergang durch den Garten mit der Autorin. Dabei teilt sie sehr viel Fachwissen und Tipps und Tricks.
Auf über 250 Seiten habe ich mich kein einziges Mal gelangweilt – trotzdem fällt es mir relativ schwer, dieses Buch zu bewerten. Das liegt vor allem daran, dass ich mir mehr praktische Tipps und Anleitungen versprochen habe. Einzelne Pflanzen werden zwar sehr ausführlich besprochen, mir fehlte jedoch der Überblick. Ein Pflanzen Register wäre hier sehr hilfreich, um zu verhindern, in der Masse an Tipps nicht den Überblick zu verlieren und Informationen zu Pflanzen später noch einmal wieder zu finden.
Auch fehlte mir an manchen Stellen Bildmaterial, um das Geschriebene besser nachvollziehen zu können. Dies ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass die Autorin bereits im Jahr 2008 umgezogen ist und daher über einen Garten in der Vergangenheitsform schreibt. Den Bildern ist das Alter teilweise anzusehen und sie sind auch nicht immer perfekt belichtet. Sehr ansprechend finde ich die Garten Illustrationen zu Beginn jedes Kapitels und den Übersichtsplan im Umschlag.
Insgesamt fehlte mir Material, um die Inhalte des Buches auch auf den eigenen Garten zu übertragen. Pflanzpläne, Checklisten und Co. sind in diesem Buch nicht zu finden. Als Fazit bin ich wahrscheinlich mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Es ist ein sehr unterhaltsam geschriebener Erfahrungsbericht zu einem konkreten Garten, gespickt mit viel Fachwissen, jedoch kein Gartenplanungsbuch. Eigentlich würde ich dem Buch 3,5 Sterne geben, da mir die begeisterte Stimme der sympathischen Autorin sehr gefallen hat, runde ich jedoch auf 4 Sterne auf.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Erster Teil top, zweiter Teil flop

Nach uns der Himmel
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Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil ...

Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil von Simone Buchholz ist ein besonderer – ich würde ihn am ersten mit einem summenden Bienenstock vergleichen oder einem Kopf voller Gedanken. Es ist viel los, überall passiert was, die Gedanken und Sätze rasen nur so. Durch viele kleine Beobachtungen entsteht ein starkes Bild. Manchen mag das zu viel sein, ich war begeistert und direkt in der Geschichte gefangen! Durch die ersten Kapitel bin ich nur so geflogen, mir gefiel das Mystische, die leicht bedrohliche Stimmung, das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch die Covergestaltung ist im Hinblick auf die Geschichte einfach toll und passend!
Im zweiten Teil kam dann für mich persönlich aber die Ernüchterung. Die Charaktere und der Plot wurden mir plötzlich viel zu plakativ und zu aufgesetzt. Ich möchte nicht zu viel von der Story verraten. Ich war fast ein bisschen beleidigt, dass die Story, in die ich so investiert war, nun so „einfach“ weiter geht. Daher habe ich am Ende nur 3,5 Sterne vergeben. Empfehlen würde ich die Lektüre trotzdem. Das Buch ist definitiv „mal etwas anderes“ und gelangweilt war ich nie. Außerdem mag ich es, wenn es Buch Gefühle weckt – auch wenn es keine positiven Gefühle sind und das Buch am Ende einfach meinen Geschmack nicht getroffen hat.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Mehr Tiefgang gewünscht – auch für Kinder ab 3!

Ein Inne halten
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Innehalten im Alltag – das machen wir alle viel zu selten. Jutta Degenhardt gibt dem Gefühl einer Pause im trubeligen Alltag mit ihrem neuen Buch ein Gesicht. Das kuschelige kleine Inne (zauberhaft illustriert ...

Innehalten im Alltag – das machen wir alle viel zu selten. Jutta Degenhardt gibt dem Gefühl einer Pause im trubeligen Alltag mit ihrem neuen Buch ein Gesicht. Das kuschelige kleine Inne (zauberhaft illustriert von Carola Sieverding) taucht eines Tages vor Jonis Tür in einer Box auf. Joni überlegt und veranstaltet viel, damit Inne sich wohl fühlt – doch das kleine Inne möchte eigentlich nur gehalten werden.

„Ein Inne halten“ ist ein schönes Bilderbuch, um das Thema Achtsamkeit schon mit ganz kleinen Kindern zu besprechen. Allerdings kann man auch schon Kindern ab 3 meiner Meinung etwas mehr Tiefgang zu trauen. Aufgrund der Buchbeschreibung habe ich mir etwas mehr Inhalt in Richtung Mediation / Body Scan / Achtsamkeit gewünscht. Thematisch drehen sich viele der Seiten jedoch zunächst darum, wie Joni das Inne findet und wie Joni versucht herauszufinden, was Inne fehlt. Das „Inne halten“ ist dann eher die Lösung des Problems und nimmt nicht mehr zu viel Raum in Anspruch. Hier hätte ich mir deutlich mehr Inhalt gewünscht – eventuell eine Art Meditation / Visualisierung, die man für die Kinder sprechen kann. Gerade als Gutenachtgeschichte machen wir öfter mal kindgerechte Body Scans und schon ganz kleine Kinder machen dies auch gerne mit.

Trotzdem finde ich das Buch insgesamt gelungen, gerade als Einstieg, wenn man vorher noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Achtsamkeit hatte. Schön finde ich auch, dass im Buch auf Diversität geachtet wurde und Joni keinem Geschlecht eindeutig zugeordnet ist. Ich denke, die ruhige Geschichte wird vor allem jüngere Kinder ansprechen und hat für diese Zielgruppe auch eine gute Länge zum Vorlesen am Abend. Nach meinen Erwartungen an das Buch würde ich nur 3,5 Sterne vergeben, die ich hier auf 4 aufrunde, da das Buch wirklich schön gemacht und illustriert ist.


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Veröffentlicht am 27.08.2024

Kinder suchen Abenteuer

Die wilden Robbins (Band 1)
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„Die wilden Rob(b)ins“ von Nina Weger und Iris Hardt hat mich direkt mit dem Cover neugierig gemacht: Eine wilde Kinderbande in einem Baum – das sieht nach Spaß und Abenteuer aus. Auch thematisch habe ...

„Die wilden Rob(b)ins“ von Nina Weger und Iris Hardt hat mich direkt mit dem Cover neugierig gemacht: Eine wilde Kinderbande in einem Baum – das sieht nach Spaß und Abenteuer aus. Auch thematisch habe ich das Buch als sehr passend für meine Kinder empfunden: Ausbrechen aus der akkuraten Welt der Erwachsenen, eigene Abenteuer suchen, die Welt erkunden, neugierig sein und erfinderisch – alles Themen, die im Buch ausführlich behandelt werden. Dazu kommt noch die Rivalität zweier Kinderbanden und wie sie überwunden werden kann. Da Freundschaften und Gruppen im Grundschulalter sehr viel Raum einnehmen, finde ich es super, das hier darauf eingegangen wird. Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen und es sind ausreichend viele Illustrationen enthalten, um die kleinen Leser:innen zu motivieren. Ich habe das Buch vorgelesen, denke aber, dass es ab ca. 8 Jahren (dem empfohlenen Alter) auch für Selbstleser zu bewältigen ist. Obwohl mich Inhalt und Aufmachung sehr angesprochen haben, bin ich aber doch nicht restlos begeistert von dem Buch, denn es gab einige Punkte, mit denen ich so nicht einverstanden war, u.a. das wiederholt der Körper eines der Kinder kommentiert wird und der Umgang mit dem Thema Lügen. Da ich das Buch vorgelesen habe, konnte ich diese Punkte noch im Nachgang mit meinen Kindern besprechen. Meine Kinder fanden die Geschichte spannend – ich bleibe aber mit gemischten Gefühlen zurück.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Solide Unterhaltung – nicht mehr, nicht weniger

Schneesturm
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Von Triona Walshs „Schneesturm“ habe ich mich gut unterhalten gefühlt – nicht mehr und nicht weniger! Vielleicht hatte ich etwas zu hohe Erwartungen an das Buch, denn das ungewöhnliche, monochrome Cover ...


Von Triona Walshs „Schneesturm“ habe ich mich gut unterhalten gefühlt – nicht mehr und nicht weniger! Vielleicht hatte ich etwas zu hohe Erwartungen an das Buch, denn das ungewöhnliche, monochrome Cover hat mich direkt neugierig gemacht. Die typische irische Kulisse ist trotz der Farbgebung eindeutig zu erkennen und auch die kalte, ungemütliche Atmosphäre eines Schneesturms kommt gut rüber. Dieses Versprechen konnte der Thriller auch halten – die typisch irische, oft schroffe Landschaft und auch die Eigenarten der Einheimischen hat die Autorin gut getroffen und rübergebracht. Auch die Geschichte ist vielversprechend: Eine Clique, die sich nach Jahren auf einer Insel wieder trifft, ein geheimnisvoller Unfall in der Vergangenheit, dann ein Mord, während die Verbindung zum Festland gekappt ist. Ich habe das Buch gerne gelesen und mich auch gut unterhalten gefühlt, aber der letzte Funke ist einfach nicht übergesprungen – trotz alle „Thrillerzutaten“ in einem Topf und vielen Irrungen und Wendungen! Vielleicht lag es daran, dass für meinen Geschmack eine Spur zu viel erklärt wurde oder dass ich die Grundidee einfach schon zu oft in anderer Form gelesen habe. Gute Unterhaltung für einen gemütlichen Leseabend bietet das Buch allerdings auf jeden Fall!

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