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Veröffentlicht am 03.02.2022

Historische Geschichte mit Krimielementen

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass bei diesem Buch sowohl Titel als auch Klappentext sehr irreführend gewählt sind. Das Uhrmacherhandwerk, welches mich hier gereizt hat, wird leider nur in wenigen ...

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass bei diesem Buch sowohl Titel als auch Klappentext sehr irreführend gewählt sind. Das Uhrmacherhandwerk, welches mich hier gereizt hat, wird leider nur in wenigen Szenen angeschnitten. Es handelt sich vielmehr um eine historische Kriminalgeschichte, die sich nur am Rande im Kreise der Uhrmacherei bewegt. So reise ich also mit der jungen Hauslehrerin Sarah Siegwart von Luzern nach Grenchen, einem aufstrebenden Dorf in der Geschichte der Uhrmacherkunst. Dort tritt sie eine Stelle im Haushalt der angesehenen Familie Schneider an. Schon kurz nach ihrer Ankunft kommt das Dienstmädchen Emmi auf mysteriöse Weise zu Tode. Sarah, die den ungeklärten Tod ihres Verlobten noch nicht überwunden hat, findet auch hier Unstimmigkeiten und gibt sich mit Eifer und Mut an die Aufklärung. Dies wird in Augen des Ermittlers, Korporal Ringgenberg nicht gern gesehen. Weitere Todesfälle machen die Lösung des Falles immer verworrener. In dieser turbulenten Zeit bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Sarah und Paul Schneider, dem Sohn der Familie, an. Durch ihn verliert Sarah dann auch ihr Herz an die Uhrmacherkunst, die sich immer mehr zu ihrem Berufswunsch entwickelt.
Ich muss gestehen, dass ich bis gut zur Mitte des Buches brauchte, um mich auf die Geschichte einlassen zu können. Vermutlich, weil es so gar nicht meinen Erwartungen entsprach. Auch die religiösen Streitigkeiten innerhalb der Katholiken haben mir den Einstieg erschwert. Mir war nicht bewusst, dass es im 19. Jahrhundert derartige Glaubenskämpfe gab, die teilweise ausuferten. Aus der Sichtweise, hier einen historischen Kriminalroman in Händen zu halten, entpuppt sich das Buch dann jedoch zu einer fesselnden Geschichte mit viel Spannung und überraschenden Wendungen bei der Aufklärung der Todesfälle. Die Lösung hat mich sehr überrascht, wurde jedoch plausibel seitens der Autorin dargelegt. Auch ein delikates Geheimnis kommt zu Tage, doch hier möchte ich nicht zu viel verraten.

Mein Fazit:
Es würde dem Buch gut tun, einen Hinweis auf den eher kriminellen Charakter zu erhalten. Durch Titel und Klappentext werden viele gewiss andere Erwartungen hegen und enttäuscht sein, da sie doch einen in der Szene des Uhrmacherhandwerks angesiedelten Familienroman erwarten. Dank der starken Protagonistin Sarah, die ihrem strengen Vater zum Trotz, ihren Weg geht und mutig unter höchstem Einsatz an der Aufklärung des Falles beteiligt ist, entwickelte sich das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten dann doch recht spannend. Die Hintergründe der Todesfälle, die anfangs so gar nicht zusammenpassten, wurden geschickt seitens der Autorin zusammengeführt und haben ihre plausible Aufklärung gefunden. Ich hoffe, dass uns Band 2 der Saga jedoch mehr in die Welt der Uhrmacherei entführen wird, die mich brennend interessiert.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Das Leben läuft nie nach Plan

Die Wolkenkönigin von Schwabing.
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Ich wurde von der Autorin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Ihr neues Buch zu lesen. Nach näheren Informationen zum Inhalt war ich dazu sehr gerne bereit.
Als damals am 24.11.1991 Freddie Mercury, der ...

Ich wurde von der Autorin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, Ihr neues Buch zu lesen. Nach näheren Informationen zum Inhalt war ich dazu sehr gerne bereit.
Als damals am 24.11.1991 Freddie Mercury, der legendäre Sänger der britischen Band Queen, an Aids verstarb, waren wir alle geschockt. So auch die Clique von Gitta, die sich am 25.11.1991 nach Feierabend in der Kneipe „Bei Harry“ trifft. Die Freunde sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Da wäre die Bäckereifachverkäuferin Gitta, der treulose und verheiratete Harry, der gerade mit Gitta eine Affäre hat, die Studentin Sissi, beste Freundin von Gitta, der großzügig mit Krankschreibungen umgehende Arzt Doc sowie Liliane, seine hoffnungslos in ihn verliebte Sprechstundenhilfe.
Ihre Trauer ertränken die 5 in dem ein oder anderen Whisky, Freddies Lieblingsgetränk. Alle sind schon mächtig angeschlagen, als der Swissair-Pilot Enno dazu stößt und schnell in den Mittelpunkt der Clique gerät. Enno ist es auch, der alle animiert, sich in 30 Jahren erneut in Harrys Kneipe zu treffen. Kurz darauf driftet die Clique aus mehreren Gründen auseinander und jeder geht seiner Wege.
Tatsächlich schaffen es jedoch alle nach 30 Jahren zu dem verabredeten Treffen zu erscheinen. Viele Dinge sind passiert und das Leben der 6 ist so ganz anders verlaufen als erwartet. Es kommen Dinge zu Tage, die keiner geahnt hat und die ehemalige Freundschaft in ein ganz anderes Licht setzt. Das Ende des Buches war für mich mit einigen Offenbarungen extrem überraschend. Über 3 Personen konnte ich im Nachhinein nur noch mit dem Kopf schütteln, für 2 habe ich mich wahnsinnig gefreut und 1 Person hat mich sehr berührt.
Ich hätte mir gewünscht, mehr Einblicke in das Leben der 6 Charaktere während der vergangenen 30 Jahre zu erfahren und nicht nur bei einer groben Zusammenfassung am Ende. Hier hätten gewiss noch einige Seiten gefüllt werden können. Vielen Dank Karina Lindner für die Bereitstellung des Buches, dies hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.
Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte über das Leben sowie Liebe und Leidenschaft. Sie hat mir noch einmal vor Augen geführt, dass das Leben selten so abläuft, wie man es plant. Immer wieder gibt es Ereignisse die einem einen anderen Weg weisen, sei es positiv oder negativ. Was jedoch ganz wichtig ist, damals als auch heute, wir müssen selbst bestimmen, welchen Weg wir gehen und uns nicht in eine Form drängen lassen. Abschließen möchte ich mit einem Zitat des Buches, welches mir aus der Seele spricht: - Letztendlich zählt nur die Liebe, die wir im Herzen tragen. –

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Veröffentlicht am 13.03.2025

Leicht verwirrend mit einem Mix aus bekannten Fantasygeschichten

Die Bibliothek der Wahren Lügen
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Fast ehrfürchtig habe ich dieses Buch ausgepackt, was für ein Hingucker ist doch dieses veredelte Hardcover mit Prägung und Farbschnitt. Ein wirkliches Schmuckstück, das nicht nur Kinderaugen zum Strahlen ...

Fast ehrfürchtig habe ich dieses Buch ausgepackt, was für ein Hingucker ist doch dieses veredelte Hardcover mit Prägung und Farbschnitt. Ein wirkliches Schmuckstück, das nicht nur Kinderaugen zum Strahlen bringt.

In diesem Buch geht es um den 14-jährigen Oskar, von seinen Mitschülern als Nerd abgestempelt, da er gerne liest und selbst Geschichten schreibt. Für ihn geht ein Traum in Erfüllung, als er den Schreibwettbewerb seines Lieblingsautors Simon Bruma gewinnt. Simons Haus entpuppt sich jedoch als gruseliger Albtraum, etwas lauert in den nächtlichen Schatten der Flure. Simon Bruma und seine Tochter sind ganz schön seltsam. Was hat es mit Novembers mysteriöser Erkrankung auf sich? Der Autor ist sicher, nur Oskar kann sie retten mit Hilfe seiner Werkzeuge, einem Notizheft und einer Schreibfeder.

Diese Geschichte hatte von der Idee her so viel Potential und so tolle Ansätze, doch leider wurden sehr viele Szenen so verwirrend erzählt, dass ich als Leserin immer wieder hängenblieb, Sätze erneut gelesen habe und den Sinn immer noch nicht verstand. Der Großteil des Inhalts gibt eine von Oskar unter Anleitung des Autors geschriebene Geschichte wieder, deren Protagonisten aus der bekannten Fantasy-Buchreihe Brumas stammen. Mit Hilfe von Oskars Geschichte verspricht sich dieser die Heilung seiner Tochter.

Oskars Geschichte hatte viele schöne und spannende Stellen, die sich jedoch mit eher verwirrenden Szenen abwechselten. Für die Zielgruppe ab 11 Jahren empfand ich einige Dinge sehr gruselig, teilweise sogar eklig. Nach meinem Geschmack hätte das ein wenig abgeschwächt werden müssen oder aber die Altersempfehlung hoch gesetzt.

Ich habe gemerkt, dass der Autor Jesús Canadas großer Fan vieler Kinderbuch-Klassiker ist, da viele Szenen Ähnlichkeiten mit diesen aufweisen. Es wirkt teilweise, als habe er alle Lieblingsstellen in dieses Buch miteinarbeiten wollen, wodurch leider der rote Faden der Geschichte verloren ging. Weniger und dafür stimmiger ausgearbeitete Szenen hätten dieses Buch ganz bestimmt viel fesselnder werden lassen.

Das Ende ließ mich nicht gerade befriedig das Buch zuklappen, viele Fragen blieben offen. Schade, deshalb hat es für mich nur für 3 von 5 Sternen gereicht. Dennoch habe ich es gerne gelesen.

Mein Fazit:
Eine interessante, jedoch ziemlich verwirrende Geschichte mit Potential nach oben. Für meinen Geschmack verschwimmt sind hier Realität und Fiktion im Buch zu sehr verschwommen. Es wurden Ähnlichkeiten zu bekannten Fantasy-Geschichten verwendet, deren Zusammenhang nicht immer offensichtlich war. Die Altersempfehlung würde ich auf ab 14 Jahren hochsetzen.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Wenig Spannung

Mord bei Kerzenschein
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Dieses Buch wird als Auftakt einer fesselnden neuen Krimireihe beworben. Und genau mit dieser Vorfreude bin ich auch an das Buch herangegangen, denn ich liebe Cosy Crime. Als Cosy empfand ich jedoch lediglich ...

Dieses Buch wird als Auftakt einer fesselnden neuen Krimireihe beworben. Und genau mit dieser Vorfreude bin ich auch an das Buch herangegangen, denn ich liebe Cosy Crime. Als Cosy empfand ich jedoch lediglich das Setting in Oxfordshire, ein kleines Dorf, in dem Neuigkeiten schnell die Runde machen.

Der selbsternannte Geisterjäger Arbie Swift wird dazu gedrängt, der Herrin eines benachbarten Anwesens bei einer Geisterjagd behilflich zu sein. Unterstützung bekommt er von Val, der Tochter des Vikars. Obwohl sich alle insgeheim einig sind, dass es keine Geister gibt, legen sie sich des Nachts auf die Lauer, ohne Ergebnis. Das Unerwartete geschieht, die Hausherrin wird hinter verschlossenen Türen und Fenstern tot in ihrem Bett aufgefunden. Wie soll das Verbrechen begangen worden sein? Arbie und Val fühlen sich verpflichtet zu ermitteln und stoßen auf zahlreiche Motive im Verwandten- und Bekanntenkreis.

Der Schreibstil passt zeitlich ins Jahr 1924, allerdings habe ich ihn als etwas holprig empfunden, so dass sich ein richtiger Lesefluss bei mir nicht einstellen ließ. Das mag aber auch daran liegen, dass manche Passagen sehr langatmig waren. Immer wenn ich dachte, es baut sich etwas Spannung auf, ebbte es wieder ab. MORD BEI KERZENSCHEIN ist ein klassischer Whodunit, allerdings gibt es so viele Beteiligte und Verdächtige, dass man schnell den Überblick verliert. Arbie und Val als Hauptprotagonisten blieben für mich ziemlich blass und konnten mich leider nicht überzeugen.

Schade eigentlich, denn die Grundidee hatte wirklich Potential. Vielleicht bin ich aber auch mit zu hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen. So kann ich dieses leider nur als durchschnittlich bewerten.

Mein Fazit:
Klassischer Whodunit mit wenig Atmosphäre. Trotz vorhandenen Potentials blieb die Spannung auf der Strecke. Ich werde die Reihe wohl nicht weiterlesen. Schade.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Fortsetzung mit einigen Schwächen

Immortality
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Vom ersten Teil ANATOMY war ich seinerzeit sehr begeistert. Nach dem dortigen Cliffhanger wollte ich wirklich gerne wissen, wie es weitergeht. Hat Jack überlebt? Wird es eine Zukunft für Hazel und ihn ...

Vom ersten Teil ANATOMY war ich seinerzeit sehr begeistert. Nach dem dortigen Cliffhanger wollte ich wirklich gerne wissen, wie es weitergeht. Hat Jack überlebt? Wird es eine Zukunft für Hazel und ihn geben?

Hazel erstickt ihren Kummer in Arbeit, das einfache Volk nimmt gerne ihre Dienste in Anspruch. Die feine Gesellschaft zerreißt sich eher den Mund über sie, eine Frau als Chirurgin hat es nicht leicht. Sie wird von ihresgleichen ausgegrenzt und ist einsam. Zu Unrecht beschuldigt erwartet sie schon, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat, als sie überraschend an den Königshof zitiert wird. Was hat es mit der geheimnisvollen Erkrankung der Prinzessin auf sich? Welchem Zweck dient der Club der Todesgefährten? Hazels Zukunft steht auf dem Spiel.

Ich habe dieses Buch mit Begeisterung begonnen. Hazel bei ihrer Arbeit und dem Sog nach Wissen zu begleiten war mir eine regelrechte Ehre. Ihre Einsamkeit und das mangelnde Interesse ihrer Eltern machten mich traurig. Die Arbeit gab ihr Kraft, das hat mir sehr imponiert. Dies hat die Autorin auch sehr authentisch geschildert.

Doch dann ging es von einer abrupten Wendung zur nächsten, welche immer weniger nachvollziehbar waren. Die Ungereimtheiten häuften sich. Die Beschreibungen von stinkenden Leichen, abfallenden und wieder angenähten Gliedmaßen war mir dann doch ein wenig zu ekelhaft. Etwas weniger hätte es auch getan.

Am königlichen Hof habe ich mich wiederum sehr wohl gefühlt, die Einblicke in das Leben dort empfand ich gut beschrieben. Wieder einmal konnte ich feststellen, dass Geld allein nicht glücklich macht. Die Erwartungen an das Königshaus sind hoch und private Wünsche bleiben auf der Strecke.

Im letzten Drittel kam es mir so vor, als wenn noch jede Menge Ideen in die Geschichte eingearbeitet werden wollten, die Art und Weise der Plausibilität aber auf der Strecke blieb. Ich hätte gerne mehr zum Thema Medizin und Frauen zu der Zeit erfahren. Manche Problemlösung empfand ich zu einfach, zu schnell und wenig glaubwürdig. Das Ende hat es nicht besser gemacht.

Meine Kritik liegt vermutlich daran, dass ich nicht der angesprochenen Zielgruppe angehöre, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Meine Sichtweise auf die Dinge erwarteten wohl einen anderen Hergang, als eine junge Leserschaft. Hier mag sich jeder eine eigene Meinung bilden.

Trotz einer spannenden und interessanten Grundgeschichte konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Dennoch habe ich es gerne gelesen, um mir die von Band 1 noch offenen Fragen beantworten zu lassen. Vielen Dank Dana Schwartz.

Mein Fazit:
Leider kann Band 2 für mich nicht an den Erfolg des Vorgängers Anatomy anschließen. Trotz einer spannenden Grundidee empfand ich den Verlauf der Geschichte zunehmend an den Haaren herbeigezogen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Plausibilität gewünscht.

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