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5teffi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2025

Einblicke in die Empfindungen einer Generation

Dancing Queen
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Das Buch erzählt etwas über Paulina, die Hauptprotagonistin und die gleichaltrige Maite. Im Grunde geht es im Buch um keine grosse Handlung, sondern eher um eine Momentaufnahme aus dem Leben von Paulina. ...

Das Buch erzählt etwas über Paulina, die Hauptprotagonistin und die gleichaltrige Maite. Im Grunde geht es im Buch um keine grosse Handlung, sondern eher um eine Momentaufnahme aus dem Leben von Paulina. Zwischen den Zeilen kann man aber wunderbar lesen, mit welchen Problemen die jungen Frauen wirklich kämpfen - äusserliche Gleichgültigkeit, innerliche Einsamkeit, Verlust- und Bindungsängste, Überdruss, Orientierungslosigkeit und Unerfülltheit. Auch die Angst vor der ablaufenden biologischen Uhr wird thematisiert.
Der Schreibstil ist passend zur Handlung mit einer "Mir-doch-egal (oder doch nicht)"-Haltung. Die Länge des Buches fand ich ideal.
Ich hatte anfangs etwas Mühe, mich in das Buch hineinzufinden, auch wegen der Zeitsprüngen in den einzelnen Kapiteln. Dennoch war es leichte, angenehme Lesekost für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Kampf um die eigene Zukunft im 19. Jahrhundert

Perlenbach
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Die Geschichte beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts. Wilhelm, Sohn eines armen Bauern aus Wollseifen bekommt die Gelegenheit, die Winter in der Familie eines wohlhabenden Stoff-Fabrikanten in Monschau ...

Die Geschichte beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts. Wilhelm, Sohn eines armen Bauern aus Wollseifen bekommt die Gelegenheit, die Winter in der Familie eines wohlhabenden Stoff-Fabrikanten in Monschau zu verbringen und dessen Sohn Jacob Gesellschaft zu leisten. So lernt er auch die Arzttochter Luise kennen, die mit ihnen gemeinsam von einem Hauslehrer unterrichtet wird. Alle drei verstehen sich sehr gut. Wilhelm muss aber regelmässig zurück in die ärmlichen Verhältnisse auf dem kleinen Hof seiner Familie und zu seinem aggressiven Vater. Aber auch Jacob hadert mit seinem “Schicksal” als Nachfolger seines Vaters in der Fabrikleitung und Luise kämpft dafür, Medizin studieren zu dürfen, obwohl dies Frauen damals nicht erlaubt war.

Perlenbach ist der zweite Band der Eifel-Trilogie und ist zeitlich vorgelagert vor dem ersten Band Ginsterhöhe. Das macht aber nichts, denn man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen. Durch die bildhafte Sprache und der anschaulichen Beschreibung der Handlung, kann man sich in die Charaktere gut hinein versetzen. Fesselnd beschreibt die Autorin den Werdegang von Wilhelm und stellt den Gegensatz zwischen Arm und Reich in den Mittelpunkt. Dazwischen sind noch Tagebucheinträge eingefügt, die den Verlauf des Weltgeschehens während dieser Zeit verdeutlichen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Aus dem Leben zweier Frauen, die ein halbes Jahrtausend trennt

Marschlande
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Die Geschichte handelt einerseits von Abelke, einer Bäuerin, die im 16. Jahrhundert alleine einen grossen Hof im Hamburger Marschland führt. Aufgrund der Widrigkeiten dieser Zeit wird sie enteignet, verunglimpft ...

Die Geschichte handelt einerseits von Abelke, einer Bäuerin, die im 16. Jahrhundert alleine einen grossen Hof im Hamburger Marschland führt. Aufgrund der Widrigkeiten dieser Zeit wird sie enteignet, verunglimpft und letztendlich als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

500 Jahre später zieht Britta Stoever, die zweite Hauptprotagonistin, mit ihrer Familie in den Ort und stösst bei einem ihrer Spaziergänge auf den Namen Abelke Bleken. Britta wird neugierig, beginnt zu recherchieren und erfährt nach und nach mehr über deren dramatische Leben.

Abwechselnd berichtet die Autorin jeweils aus der Sicht von Abelke und Britta, wobei mir Abelkes Geschichte deutlich besser gefallen hat. Abelke ist taff, selbst bestimmt und ihrer Zeit voraus. Dagegen wirkt Britta naiv, unzufrieden und rundum langweilig.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Verknüpfung der historischen Geschichte, die tatsächlich passiert ist, mit einer fiktiven Geschichte aus der heutigen Zeit hat bei mir für Abwechslung und Lesefreude geführt.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Sachbuch und Roman in einem

Das Licht im Rücken
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Im Buch "Das Licht im Rücken" verbindet die Autorin Sandra Lüpkes die Geschichte einer einmaligen Erfindung mit den Schicksalen zweier deutscher Familien im NS-Deutschland. Besonders im ersten Drittel ...

Im Buch "Das Licht im Rücken" verbindet die Autorin Sandra Lüpkes die Geschichte einer einmaligen Erfindung mit den Schicksalen zweier deutscher Familien im NS-Deutschland. Besonders im ersten Drittel des Buches wird sich intensiver der Entstehungsgeschichte der Leica gewidmet. Dies verliert sich dann im Verlauf des Buches ein wenig, dennoch zieht sich ihre Erfolgsgeschichte wie ein roter Faden durch die Handlung. Etwas umständlich fand ich es, mir die vielen Protagonisten mit Namen, Verwandtschaft, Beziehungen zueinander und gegenwärtigem Aufenthaltsort zu merken.
Optisch finde ich das Buch sehr ansprechend. Besonders die Darstellungen der Leica-Modelle sowie die übrigen Bilder haben mir sehr gut gefallen.
Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass man zügig in die Geschichte hineinkommt und sich darauf einlassen kann.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Deprimierend aber lesenswert

Keine gute Geschichte
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Zum Inhalt: Arielle leidet an Depressionen, obwohl sie es scheinbar geschafft hat. Ihr Gepäck versteckt sie ziemlich erfolgreich: eine in der Kindheit verschwundene Mutter, keinen Vater, aber offensichtlich ...

Zum Inhalt: Arielle leidet an Depressionen, obwohl sie es scheinbar geschafft hat. Ihr Gepäck versteckt sie ziemlich erfolgreich: eine in der Kindheit verschwundene Mutter, keinen Vater, aber offensichtlich seine Gene; sie ist bindungsunfähig, hat eine lieblose Grossmutter und eine Vergangenheit, der sie entfliehen wollte. Kurz nach dem sie aus der Psychiatrie entlassen wurde, kehrt sie zurück nach Essen Katernberg, weil Grossmutter Varuna sie braucht. Dort wartet nicht nur Varuna, sondern auch ehemalige Mitschülerinnen, ihr altes Zimmer und die Geschichte ihrer Mutter auf sie.
Zwei verschwundene Mädchen, Nacktkatzen, Menschen mit Migrationshintergrund und gesellschaftliche Konventionen, die aufgebrochen werden, sind noch das Salz, das diesen Roman abrundet.

Besonders ist der Schreibstil in Form von (Selbst-)Gesprächen mit der Mutter. Das fand ich angenehm erfrischend. Die Autorin nimmt den Leser mit in die Gefühlswelt der Hauptprotagonistin und stellt durch die, oft auch sehr vulgär geschrieben Gedankengänge von Arielle, sehr deutlich dar wie es in den deutschen Brennpunkten abläuft. Dies ist zwar treffend zur Handlung, aber war mir teilweise beim Lesen unangenehm.

Schwere Kost für einen Roman, aber doch sehr lesenswert.

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