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Veröffentlicht am 19.03.2025

Erstklassig

Die Tochter des Serienkillers
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Jane hat es geschafft, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Um nicht mehr mit ihrem Vater, einem Serienkiller, in Verbindung gebracht zu werden, ändert sie ihren Namen in Jenny. Sie lebt mit ihrem ...

Jane hat es geschafft, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Um nicht mehr mit ihrem Vater, einem Serienkiller, in Verbindung gebracht zu werden, ändert sie ihren Namen in Jenny. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Dorf und hat sich dort als Tierärztin etabliert. Ihr Leben verläuft ruhig, bis eines Tages jemand beginnt, vor ihrem Haus Müllsäcke mit toten Tieren zu deponieren, die dazu noch das Markenzeichen der Morde ihres Vaters tragen. Zeitgleich wird die ehemalige Geliebte ihres Mannes entführt. Alle Spuren führen zu Jenny, die noch dazu unter Blackouts leidet und schlafwandelt. Sie weiß nicht, was sie in diesen Zeiten tut. Möchte ihr jemand übel mitspielen - oder ist sie sogar selbst die Täterin?

Alice Hunter setzt mit "Die Tochter des Serienkillers" ihre Trilogie fort. Die Bücher lassen sich alle unabhängig voneinander lesen, da es sich stets um andere Familien handelt. Diesmal geht es um Jenny, die sich fragt, ob sie das Mördergen geerbt hat. Diese Frage stellt sich der Leser automatisch ebenfalls. Denn nicht nur, daß hier jeder andere Charakter verdächtig ist, Jenny ist es aufgrund ihrer Blackouts ebenfalls. Hier hat man wirklich viele Spuren zu verfolgen und vertraut niemandem. Jeder verhält sich an irgendeiner Stelle verdächtig, ihr Mann verrät Jenny sogar. Die Auflösung war sehr überraschend und selbst dabei hatte ich immer noch das Gefühl, gleich dreht sich nochmal alles um. An Spannung mangelt es hier definitiv nicht. Alice Hunter schreibt sehr fesselnd und bildhaft. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und der Handlung gut folgen. Aufgrund der kurzen Kapitel, die stets aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wurden, macht das Lesen richtig Spaß. Die verschiedenen Blickwunkel erhöhen für mich die Spannung und man bekommt Einsicht in die Gedanken der verschiedenen Charaktere.

Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung - Spannung ist garantiert!

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  • Spannung
Veröffentlicht am 17.03.2025

Eine bezaubernde Freundschaft

Hase und ich
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Chloe Dalton erzählt in ihrem Buch "Hase und ich" von ihrer außergewöhnlichen Beziehung zu einem Feldhasen, den sie mit der Flasche groß gezogen hat und aus dem nie ein Haustier werden sollte. Sie berichtet ...

Chloe Dalton erzählt in ihrem Buch "Hase und ich" von ihrer außergewöhnlichen Beziehung zu einem Feldhasen, den sie mit der Flasche groß gezogen hat und aus dem nie ein Haustier werden sollte. Sie berichtet von ihren Ängsten in Bezug auf die Aufzucht, ihre Recherchen zu Feldhasen, über Fellzeichnungen, Verhaltensweisen und Lebensräume. Es wird klar, daß Hase Chloes Verhalten spiegelt. Hätte sie sich anders verhalten und Hase evtl. gezwungen zu bleiben - wer weiß, vielleicht wäre er dann gegangen. Chloe Dalton beschreibt hier jedoch nicht nur die heile Welt, sondern beschreibt auch, wie brutal die Natur mit ihren Geschöpfen umgehen kann. Dies gehört dazu und macht die Geschichte authentisch. Die Autorin schreibt all dies in einem poetischen, jedoch gut zu lesenden Stil. Aufgewertet wird das Buch durch wunderschöne Hasenskizzen. Diese sind unheimlich toll - aber ein Foto von Hase hätte ich mir trotzdem gewünscht!

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Veröffentlicht am 15.03.2025

Krimi mit Hintergrund

Verdammte Weiber
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Die ehemalige Journalistin Cordula bricht auf dem Eis des Grüntensees ein, jede Hilfe kommt für sie zu spät. Irmi Mangold hatte sich erst kurz zuvor bei einem Skikurs mit ihr angefreundet und glaubt nicht ...

Die ehemalige Journalistin Cordula bricht auf dem Eis des Grüntensees ein, jede Hilfe kommt für sie zu spät. Irmi Mangold hatte sich erst kurz zuvor bei einem Skikurs mit ihr angefreundet und glaubt nicht an einen Unfall, denn Cordula hatte einige Feinde. Außerdem befand sie sich mitten in den Recherchen über eine vergessene Künstlerin. Die Frage ist, ob sie dabei etwas herausgefunden hat, was sie in Gefahr brachte. Oder steckt vielleicht der Verlegersohn hinter dem Mord, mit dem Cordula in Streit geraten war?

"Verdammte Weiber" ist nun schon der 16. Alpenkrimi von Nicola Förg - und ich bin auch von ihm sehr begeistert! Die Autorin hat ein sehr gutes Gespür für spannende Themen, die sie dabei auch perfekt umsetzt. Sie verbindet ihren Krimi stets mit aktuellen Themen des Natur- und Tierschutzes. So geht es hier u. a. um Katzenhilfe, ein Herzensthema von Nicola Förg. Ich finde es sehr gut, daß sie in ihren Büchern stets auf solche Themen aufmerksam macht, denn gerade auf Mißstände in Bezug auf Tiere kann gar nicht genug hingewiesen werden. Dabei schafft sie es stets, daß man während des Lesens nie das Gefühl bekommt, belehrt zu werden. Aus diesem Buch nimmt man aber noch viel mehr mit, denn es geht um die vergessene Künstlerin Ilse Schneider-Lengyel, deren Schicksal bis heute mysteriös ist. Hier merkt man die ausgiebige Recherchearbeit von Nicola Förg. Diese Geschichte fand ich ebenso spannend wie den Kriminalfall selbst! Kein Wunder, daß sie die mangelnden Recherchen im Journalismus anprangert! Ihre Charaktere läßt die Autorin auch hier sehr authentisch wirken. Irmi Mangold im Ruhestand - das geht fast gar nicht. Sie ermittelt trotzdem auf ihre ganz eigene Art und sammelt wieder sämtliche zu vergebende Sympathiepunkte ein. Ich hoffe wirklich sehr, daß Irmi auch ihre pensionierte Spürnase weiter in viele Fälle steckt - ich würde sie wirklich sehr vermissen!

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Veröffentlicht am 13.03.2025

Bitte mehr davon!

Muss ja oder Quo vadis, Boomer?
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Bernhard Biller dachte eigentlich, daß er sein Leben im Griff hat. Mit seiner Ehefrau Hildegard ist er seit über 30 Jahren verheiratet und lebt in einer Reihenhaussiedlung. Jeden Samstagabend spielen sie ...

Bernhard Biller dachte eigentlich, daß er sein Leben im Griff hat. Mit seiner Ehefrau Hildegard ist er seit über 30 Jahren verheiratet und lebt in einer Reihenhaussiedlung. Jeden Samstagabend spielen sie mit ihren Nachbarn Edith und Heiner Romme. Doch jetzt ist Bernhard im Ruhestand! Da stellt eine Begegnung am Kühlregal im Supermarkt sein Leben auf den Kopf. Eine fremde Frau spricht ihn einfach an und bringt durch kritische Fragen seine alten Gewohnheiten ins Wanken. Sie lädt ihn zu sich ein. Durch Hanne sieht Bernhard die Welt mit anderen Augen. Doch dies ist erst der Anfang. Plötzlich ist er bereit, neue Bekanntschaften zu schließen. Er trifft im Stadtpark auf eine Gruppe Jugendliche, bei denen er sich pudelwohl fühlt. Kurz gesagt: In Bernhard geht eine Veränderung vor, die seiner Hildegard nicht verborgen bleibt!

Wer Ute Haese durch ihre launigen Küstenkrimis kennen und schätzen gelernt hat, wird sich verwundert die Augen reiben. Ihr neuer Roman "Muss ja oder Quo vadis, Boomer?" Ist ganz anders. Sie beschreibt darin den Alltag eines ganz normalen Ehepaares, das schon über 30 Jahre verheiratet ist. Für diesen Roman muß sie ihre Mitmenschen interessiert beobachtet und ihnen ganz genau zugehört haben. Daraus hat sie eine Geschichte entwickelt, die ihresgleichen sucht. Ich lache eigentlich sehr selten beim Lesen, aber hier konnte ich ein paar Mal nicht an mich halten. Die Situationskomik ist einfach herrlich. In manchen Dingen hält Ute Haese ihren Lesern gnadenlos den Spiegel vor. Die Figuren in der Geschichte sind so wunderbar normal, daß man sie sofort mit Personen aus seinem Umfeld in Verbindung bringen kann.

Dieses Buch macht riesigen Spaß. Von der "neuen" Ute Haese kann ich gar nicht genug bekommen!

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Veröffentlicht am 12.03.2025

Grandios

Old Bones - Das neunte Opfer
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Im Winter des Jahres 2008 kehrten neun Studenten von einer Wanderung in den Bergen nicht zurück. Der Rettungsdienst fand ihren letzten Lagerplatz in mysteriösem Zustand vor. Offensichtlich flohen sie vor ...

Im Winter des Jahres 2008 kehrten neun Studenten von einer Wanderung in den Bergen nicht zurück. Der Rettungsdienst fand ihren letzten Lagerplatz in mysteriösem Zustand vor. Offensichtlich flohen sie vor etwas furchterregendem barfuß, ohne wärmende Kleidung mitten in einen Schneesturm. Gefunden wurden nur sechs Leichen, brutal zerquetscht, mit fehlenden Körperteilen. Gelöst wurde der Fall nie und wurde abgelegt. Bis im Jahr 2023 zwei weitere Leichen der Gruppe in einer Höhle gefunden wurden. FBI-Agentin Corrie Swanson will nun gemeinsam mit der Archäologin Nora Kelly das Geheimnis um das Schicksal der Studenten lösen und das fehlende Opfer finden. Doch damit machen sie sich mächtige Feinde!

"Old Bones - Das neunte Opfer" von dem Autorenduo Preston & Child hat mich wieder sehr begeistert, auch wenn mir hier das Mysteriöse um alte Legenden etwas fehlte. Diesmal haben sie einen Vorfall aus dem Jahr 1959 aus der Sowjetunion, dem Djatlow-Pass-Rätsel, nach Amerika verlegt und angepasst. Dies stört jedoch in keinster Weise. Einziger Punkt, der mich gestört und den Lesefluss unterbrochen hat, sind die Kapitel über die Familien der Opfer und ihre Versammlungen und Aktionen. Diese hatten mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun und hätten weggelassen werden können, da sie eigentlich nur langweilig waren. Hingegen waren die Machenschaften und Intrigen von Sheriff Hawley, unter denen Nora und ihr Bruder Skip zu leiden hatten, sehr spannend. Auch die eigentliche Handlung rund um die Auflösung des Falles habe ich gebannt gelesen. Ich konnte mir nie einen Reim darauf machen, was wirklich passiert ist, die Auflösung war erschreckend und hat gezeigt, wie man getäuscht werden kann. Die Charaktere Nora und Corrie haben auch hier wieder alle verfügbaren Sympathiepunkte von mir bekommen. Ich mag die beiden sehr und finde ihre manchmal sehr unkonventionellen Ermittlungsmethoden immer wieder toll. Gerade Corrie beweist hier Mut und setzt sich über Anweisungen hinweg.

Ich empfehle dieses Buch gern weiter!

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