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Veröffentlicht am 26.03.2025

Zwischen zwei Welten: Kluger & zugleich witziger Jugendroman

Kanak Kids
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Nachdem ich mit sehr großer Begeisterung Anna Dimitrovas zweiten Roman „People Pleaser“ (ganz, ganz große Leseempfehlung von mir!) gelesen habe, musste ich nun unbedingt auch noch ihren ersten Roman „Kanak ...

Nachdem ich mit sehr großer Begeisterung Anna Dimitrovas zweiten Roman „People Pleaser“ (ganz, ganz große Leseempfehlung von mir!) gelesen habe, musste ich nun unbedingt auch noch ihren ersten Roman „Kanak Kids - Halb angepasst und voll dazwischen“ lesen. Auch das war wieder ein großartiges Leseerlebnis!

In diesem Buch geht es um die sechzehnjährige Dessi. Sie führt ein Doppelleben: Im Münchner Brennpunktviertel Neuperlach ist sie mit Jogginghose und „Alman-Jokes“ für ihre aus Bulgarien stammende Familie und ihre Freund‘innen die coole Ausländerin, aber im Innenstadtgymnasium, wo sie auf Wunsch ihrer Mutter hingeht, ist sie Daisy: Mit blonde Perücke, blauen Kontaktlinsen, hippen Klamotten und perfektem Hochdeutsch. Ihre beiden Leben und Freundinnen hält sie streng voreinander geheim. So ist es eine tägliche Herausforderung für sie, überall dazuzugehören und sich anzupassen, um sich nicht angreifbar und verletzlich zu machen. Diese Taktik funktioniert auch ganz gut - bis sie jedoch eines Tages von Bo bei ihrer täglichen „Verwandlung“ erwischt wird. Und so ein Pech: Bo ist nicht nur Dessis Nachbar in Neuperlach, sondern auch ihr neuer Mitschüler am Elitegymnasium - und damit der Einzige, der ihre beiden Persönlichkeiten kennt. Dessi muss ihn überzeugen, dichtzuhalten. Kann das klappen oder fliegt sie auf?
Ab hier beginnt die wirklich witzige und gleichzeitig kluge Geschichte erst so richtig.
Dabei schafft es Anna Dimitrova ganz wunderbar, so interessante und nicht gerade einfache Themen (Migration, Angepasstheit, kulturelle Unterschiede, Vorurteile und Klischees, Alltagsrassismus) in einen sehr unterhaltsam zu lesenden Roman mit viel Tiefgang und Humor zu verpacken. Die Jugendsprache ist anfangs vielleicht (für Erwachsene wie mich) etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Buch und stört den Lesefluss in keinster Weise.
Die Charaktere sind alle sehr gut und authentisch dargestellt; besondes Dessi und Bo hatte ich gleich ins Herz g geschlossen, aber auch der Rest von Dessis Familie sowie Aylin, Chrissi, Ferdi, Ozan und alle anderen waren sehr passend getroffen.
Auch wenn ich „People Pleaser“ sogar noch einen Ticken besser fand, gebe ich bei „Kanak Kids“ ebenfalls mit gutem Gefühl 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

"Ich weiß, dass viele Leute mit Migrationshintergrund so einen "Scherz" mit einem kleinen Lächeln abtun. Man muss ja über sich selbst lachen können, sagen Sie. Aber müssen wir wirklich darüber lachen, dass wir jeden Tag mit Klischees von vor 50 Jahren konfrontiert werden?"

"Nice, ich dacht mir schon, dass du entspannt bist." - Ich zucke zusammen. Aus Erfahrung weiß ich, dass man "entspannt" ist, wenn man rassistische Witze über sich ergehen lässt. An Bos Körperhaltung erkenne ich, dass er meine Meinung teilt. Wir haben einen schnellen Blickaustausch, mit dem wir darüber debattieren, ob wir Max' Kommentar schleifen lassen sollen oder nicht. Am Ende beschließen wir, dass es sich nicht lohnt, mit ihm zu diskutieren. Er würde sowieso nichts an seinem Verhalten ändern."

"Vielleicht habe ich das Verstellen von meiner Mutter geerbt. Vielleicht ist dieser Anpassungsdrang aber auch etwas, das jede Frau, die im Patriarchat aufgewachsen ist, verspürt. Oder vielleicht liegt es nur an unserer Herkunft. Daran, dass wir es satthaben, zur ewigen Minderheit zu gehören. So oder so ist das Anpassen ein Lifestyle, der mich schon immer umgeben hat."

"Ich hab nämlich festgestellt, dass ich mich nicht entscheiden muss. Zwischen Neuperlach und München. Ich kann in beiden Welten existieren, meine Freundesgruppen kombinieren und Kanak und Nicht-Kanak zugleich sein. Ich bin eine Mischung aus allem, aber ich bin nicht mehr irgendwo dazwischen. Ich bin genau da, wo ich sein will."

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Einfühlsamer Roman übes Erwachsenwerden

Wir kommen zurecht
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Endlich ein neues Buch von Annika Büsing, die mich mit ihren Büchern „Nordstadt“ und „Koller“ schon sehr begeistert hatte!
In ihrem neuen Roman „Wir kommen zurecht“ geht es um den fast 18jährigen Philipp, ...

Endlich ein neues Buch von Annika Büsing, die mich mit ihren Büchern „Nordstadt“ und „Koller“ schon sehr begeistert hatte!
In ihrem neuen Roman „Wir kommen zurecht“ geht es um den fast 18jährigen Philipp, der kurz vor dem Abitur stehlt. Er hat gelernt, sich sich immer zusammenzureißen, den Mund zu halten und niemandem auf die Nerven zu gehen. Und immer zu funktionieren.

"Manchmal dachte er, dass das sein ganzes Leben war minus merken: ja, anmerken lassen: nein."

Sein Vater ist ein erfolgreicher Chirurg, dessen neue Freundin Stella wohnt auch bei ihnen.
Phillips Mutter taucht nur ab und zu verschwommen in seinen Gedanken auf, dennoch kann er sie nicht aus seinem Leben löschen.

"Philipp hörte nur halb hin und wusste trotzdem, wovon sie sprachen. "Sie", das war seine Mutter. Obwohl sie abwesend war, bestimmte sie sein Leben."

Etwas Halt gibt Philipp nur sein bester Freund Lorenz, mit dem er fast alles teilt, bis auf seine unklaren Erinnerungen an einen Hund oder seine geheime, wilde Liebe zu der älteren Mascha.
Als die Polizei anruft und wieder einmal nach Philipps Mutter sucht, gerät seine Welt mal wieder ins Wanken.

"Wenn das Chaos ausbrach, hatte nichts mehr Bestand. Und jedes Mal, wenn sich die Wogen geglättet hatten, machte er sich daran, aus abertausenden Splittern die Normalität zusammenzusetzen, so wie sie ihm in Erinnerung geblieben war. Es musste alles immer weitergehen."

"Du kannst dich nicht ducken, wenn du nie weißt, wann der nächste Schlag kommt."

Doch Phillip kann so nicht mehr weitermachen und muss sich entscheiden: will er sich weiterhin am Riemen reißen oder endlich frei sein und sein eigenes Leben leben?

"Und alles, was bezwungen ist, wird kleiner und kleiner, es beginnt zu flimmern, es löst sich auf und verschwindet."

Annika Büsing hat ein leises, zartes Buch geschrieben, das von sehr genauer Beobachtungsgabe zeugt. Die Protagonisten sind alle sehr authentisch dargestellt, besonders in Phillip kann man sich sehr gut hineinversetzen und mit ihm fühlen.
Das Thema psychische Erkrankungen wird hier sehr feinfühlig und berührend in einen Roman verpackt, der mich sehr beeindruckt hat und noch lange in mir nachhallen wird. Ein herzerwärmender Roman voller Hoffnung - Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Großartiger Jugendroman (auch für Erwachsene): Emotional, tiefgründig, humorvoll

People Pleaser
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„People Pleaser: Eine für alle und alle für sich“ von Anna Dimitrova ist eigentlich ein Jugendroman und ich hätte als Erwachsene gar nicht erwartet, dass mir dieses Buch so gut gefallen würde!

„Hier im ...

„People Pleaser: Eine für alle und alle für sich“ von Anna Dimitrova ist eigentlich ein Jugendroman und ich hätte als Erwachsene gar nicht erwartet, dass mir dieses Buch so gut gefallen würde!

„Hier im Kartoffelland gibt’s genau zwei Arten von Menschen: die „Verrückten“, die ihre Probleme einsehen und zur Therapie gehen, und die „Harten“, die lieber heimlich in der Dusche weinen. Zu wem du gehören willst, musst du ziemlich früh entscheiden.“

Nina kümmert sich schon immer mit Hingabe bzw. bis zur Selbstaufgabe um alle im Freundeskreis, egal ob es um die Ängste ihrer besten Freundin Teo geht, um die nicht gemachten Hausaufgaben eines Klassenkameraden, oder um etwas anderes. Nina hat ein ausgewachsenes Helfersyndrom, das sie quasi von Klein auf mit der Muttermilch aufgesaugt hat: alle Frauen in ihrer Familie sind sogenannte „People Pleaser“, also Menschen, die sich quasi selbst vergessen, um andere zufriedenzustellen.

„Schon seit ich ein kleines Kind bin, habe ich das Gefühl, nichts wert zu sein. Ich fühle mich nutzlos, wenn ich nicht gerade irgendwie helfen kann. So, als müsste ich andauernd etwas leisten, um meine Miete hier auf der Erde zu zahlen."

Seit einer Weile geht Ninas Freundin Teo nicht gut, die möchte sich aber nicht helfen lassen, also geht Nina stellvertretend für sie zu einer Therapeutin. Sie gibt sich dort als Teo aus, was dann irgendwie etwas außer Kontrolle gerät.
Als dann noch der prollige Muskelprotz Aleks in ihre Klasse kommt und Teo sich in ihn verliebt, sieht Nina keinen anderen Ausweg, also Aleks zu „therapieren“, um Teo vor einer weiteren toxischen Beziehung zu bewahren. Doch Aleks ist gar nicht so taff, wie er tut ... Und dann ist da noch Streber Finn, mit dem Nina seit Jahren um die besten Noten konkurriert, auch hier tun sich Abgründe auf ...
Ich möchte nicht spoilern, aber ich muss sagen, dass mich das Buch absolut begeistert hat!
Wie Anna Dimitrova es schafft, solche aktuellen und schweren Themen wie People Pleasing, Selbstliebe, Essstörungen aber auch Rassismus, Migration und Integration in einem gleichzeitig so berührenden wie humorvoll und witzigem Buch zu vereinen, ist schon beeindruckend!
Mir haben sowohl der Aufbau des Buchs, der Schreibstil der Autorin als auch die Charaktere und deren Entwicklung sehr gut gefallen. Mein heimlicher „Liebling“ ist Finn, eine ganz toll getroffene Figur; aber auch Anna, Teo und Aleks kommen sehr authentisch rüber. Ich fand die Geschichte mit jeder gelesenen Seite immer besser und das Ende ist rundum gelungen.

Ein großartiger Jugendroman (auch für Erwachsene!), der mich wirklich sehr berührt und begeistert hat. Ganz klare Leseempfehlung von mir!

„Hier im Kartoffelland gibt's verschiedene Arten von Menschen. Manche machen eine Therapie, andere versuchen ihre Probleme selbst zu lösen. Zu wem du gehören willst, darfst du von Tag zu Tag neu entscheiden.“

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2025

Großartiger Jugendroman (auch für Erwachsene): Emotional, tiefgründig, humorvoll

People Pleaser
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„People Pleaser: Eine für alle und alle für sich“ von Anna Dimitrova ist eigentlich ein Jugendroman und ich hätte als Erwachsene gar nicht erwartet, dass mir dieses Buch so gut gefallen würde!

„Hier im ...

„People Pleaser: Eine für alle und alle für sich“ von Anna Dimitrova ist eigentlich ein Jugendroman und ich hätte als Erwachsene gar nicht erwartet, dass mir dieses Buch so gut gefallen würde!

„Hier im Kartoffelland gibt’s genau zwei Arten von Menschen: die „Verrückten“, die ihre Probleme einsehen und zur Therapie gehen, und die „Harten“, die lieber heimlich in der Dusche weinen. Zu wem du gehören willst, musst du ziemlich früh entscheiden.“

Nina kümmert sich schon immer mit Hingabe bzw. bis zur Selbstaufgabe um alle im Freundeskreis, egal ob es um die Ängste ihrer besten Freundin Teo geht, um die nicht gemachten Hausaufgaben eines Klassenkameraden, oder um etwas anderes. Nina hat ein ausgewachsenes Helfersyndrom, das sie quasi von Klein auf mit der Muttermilch aufgesaugt hat: alle Frauen in ihrer Familie sind sogenannte „People Pleaser“, also Menschen, die sich quasi selbst vergessen, um andere zufriedenzustellen.

„Schon seit ich ein kleines Kind bin, habe ich das Gefühl, nichts wert zu sein. Ich fühle mich nutzlos, wenn ich nicht gerade irgendwie helfen kann. So, als müsste ich andauernd etwas leisten, um meine Miete hier auf der Erde zu zahlen."

Seit einer Weile geht Ninas Freundin Teo nicht gut, die möchte sich aber nicht helfen lassen, also geht Nina stellvertretend für sie zu einer Therapeutin. Sie gibt sich dort als Teo aus, was dann irgendwie etwas außer Kontrolle gerät.
Als dann noch der prollige Muskelprotz Aleks in ihre Klasse kommt und Teo sich in ihn verliebt, sieht Nina keinen anderen Ausweg, also Aleks zu „therapieren“, um Teo vor einer weiteren toxischen Beziehung zu bewahren. Doch Aleks ist gar nicht so taff, wie er tut ... Und dann ist da noch Streber Finn, mit dem Nina seit Jahren um die besten Noten konkurriert, auch hier tun sich Abgründe auf ...
Ich möchte nicht spoilern, aber ich muss sagen, dass mich das Buch absolut begeistert hat!
Wie Anna Dimitrova es schafft, solche aktuellen und schweren Themen wie People Pleasing, Selbstliebe, Essstörungen aber auch Rassismus, Migration und Integration in einem gleichzeitig so berührenden wie humorvoll und witzigem Buch zu vereinen, ist schon beeindruckend!
Mir haben sowohl der Aufbau des Buchs, der Schreibstil der Autorin als auch die Charaktere und deren Entwicklung sehr gut gefallen. Mein heimlicher „Liebling“ ist Finn, eine ganz toll getroffene Figur; aber auch Anna, Teo und Aleks kommen sehr authentisch rüber. Ich fand die Geschichte mit jeder gelesenen Seite immer besser und das Ende ist rundum gelungen.

Ein großartiger Jugendroman (auch für Erwachsene!), der mich wirklich sehr berührt und begeistert hat. Ganz klare Leseempfehlung von mir!

„Hier im Kartoffelland gibt's verschiedene Arten von Menschen. Manche machen eine Therapie, andere versuchen ihre Probleme selbst zu lösen. Zu wem du gehören willst, darfst du von Tag zu Tag neu entscheiden.“

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Veröffentlicht am 19.03.2025

"Leben ist das, was auf das Trotzdem folgt."

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
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Ich wusste gleich, dass ich das Buch „Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken“ von Sarah Lorenz unbedingt lesen muss, denn 1. liebe ich Mascha Kaléko und 2. war ich sofort verliebt in dieses wunderschöne ...

Ich wusste gleich, dass ich das Buch „Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken“ von Sarah Lorenz unbedingt lesen muss, denn 1. liebe ich Mascha Kaléko und 2. war ich sofort verliebt in dieses wunderschöne und besondere Cover.
Auch das Buch ist etwas ganz Besonderes, es verbindet die Gedichte von Mascha Kaléko (zu Beginn jedes Kapitels) mit der Geschichte der inzwischen 39jährigen Elisa: „Siehst du, Mascha, ich bin deinem Rat gefolgt: Ich war klug und hielt mich an Wunder.“
Und ja, es ist irgendwie ein Wunder, dass Elisa ihr leben trotz aller Katastrophen, Enttäuschungen und Verletzungen gemeistert hat. Wie einer Freundin erzählt sie Mascha Kaléko von ihrem Leben, vom Verlust der Liebe ihrer Mutter, ihrer Zeit im Heim, ihrer Zeit als obdachlose Punkerin, den Drogen, den Selbstverletzungen, der Einsamkeit, ihrer Sehnsucht nach Liebe.
Gerettet hat sie die Liebe zu den Büchern: "Denn solange ich Bücher an meiner Seite weiß, werde ich mich niemals ganz alleine fühlen."
Es ist unfassbar berührend und schmerzhaft, Elisas Leben im Rückblick mitzuerleben, all die Verletzungen, den Mangel an Liebe, den Missbrauch und die körperliche Gewalt. Doch trotz aller Schwere zeugt das Buch auch von großer Hoffnung, Kraft und Leidenschaft.

Ein starker Debütroman, der unter die Haut geht. Keine leichte Kost, aber unbedingt lesenswert!
Schon jetzt einer meiner diesjährigen Favoriten!

Danke an vorablesen.de und Rowohlt für das Rezensionsexemplar.

"Ich finde Widersprüche faszinierend, das ist es auch, was ich an deinen Gedichten so schätze, du verbindest das Schwere, kaum zu Ertragende mit einem Witz und einer Leichtigkeit, die zunächst konträr erscheinen. Dabei sind sie das gar nicht, sie bilden das Leben ab und spenden Hoffnung."

"Wenn ich mein Leben hier so resümiere, muss ich selbst ab und an den Kopf schütteln, was war denn das? Unglaublich, wie viel Gegenwart man aushalten muss, bis sie Erinnerung wird."

"Von Dir habe ich dann auch den weisesten aller Sätze gelernt: Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond. Warum steht dieser Satz nicht - in alle Sprachen übersetzt - an jeder Hauswand? Wer bitte muss ihn nicht mindestens einmal täglich hören? Du Schlaue! Du Tröstliche! Du Trostsuchende!"

Und für alle, die Mascha Kalekó noch nicht kennen sollten, es ist unbedingt lohnenswert, mehr von ihr zu lesen:

" Wer du auch seist, nur eines - sei es ganz!" (Mascha Kaléko)

"Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
wie wenig du brauchst.
Richte Dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muss, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
sieh im still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

...

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
und halte dich an Wunder.
Sie sind schon lang verzeichnet
im großen Plan.
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten."
(Mascha Kaléko)

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