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Veröffentlicht am 18.05.2025

Eine gefährliche Welt tief unter der unsrigen

Verlorene Städte (Die Lichter unter London 1)
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Tief unter London liegen die Katakomben, eine über sieben Ebenen reichende Unterwelt mit ihrer eigenen Flora und Fauna. Durch Zufall vor einigen Jahren entdeckt, ziehen nun Tiefenschürfer, sogenannte Mudlarks, ...

Tief unter London liegen die Katakomben, eine über sieben Ebenen reichende Unterwelt mit ihrer eigenen Flora und Fauna. Durch Zufall vor einigen Jahren entdeckt, ziehen nun Tiefenschürfer, sogenannte Mudlarks, durch die obersten Ebenen auf der Suche nach den dortigen Bodenschätzen. Doch die Unterwelt ist gnadenlos, wer sich dort verirrt, findet meist nicht mehr zurück an die Oberfläche. Wegen einer Wette gerät auch die Studentin Maeve O’Sullivan bei einer Touristenführung viel tiefer in die Katakomben als geplant und muss lernen, dass diese Welt ganz anders ist, als wie ihr an der Uni beigebracht wurde.
Die Autorin hält sich nicht lange mit irgendwelchen unnötigen Einleitungen auf sondern schickt Maeve von Anfang an in die Katakomben. Von da an nimmt das ungeplante Abenteuer seinen Lauf, auch wenn mich die Erklärung, warum sie die Wette unbedingt einlösen wollte, stark verwunderte. Einfach, weil sie den Gegenpart nicht mag. Nun gut, ist ein anderes Thema. Das Abenteuer schreitet recht zügig voran, ebenso schnell erfährt man von ersten Pflanzen und anderen Bewohnern der Tiefen wie wandernde Steine oder bluttrinkende Pflanzen. Hier fand ich den Einfallsreichtum überzeugend, was Flora und Fauna betrifft. Ebenso, wie Nahrung und Energiesystem dort unten funktionieren. Dass der Mensch der dort alles zerstörende Feind ist wird Maeve nach und nach bewusst. Ebenso spannend fand ich zu erfahren, von wem sie dort unten letztendlich Hilfe bekommt und dass das dortige Volk, welches unabhängig von der Oberwelt lebt, nicht automatisch das Gesellschaftssystem der Menschen lebt sondern sich ein eigenes System aufgebaut hat.
Etwas schade fand ich, dass den Hauptcharakteren eine gewisse Komplexität fehlte, ich nicht so wirklich mit ihnen auf die Art emotional mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Da ist mir das Buch zu distanziert und oberflächlich, es bleibt beim Lesen statt Erleben.
Ein Kritikpunkt, welchen ich erwähnen möchte, ist die Verwendung des nonbinären Personalpronomens dey, das wie eine Denglisch-Version von they klingt. Das hat mich jedesmal unnötig aus dem Lesefluss gerissen, eben weil es wie Denglisch mitten im deutschen Text wirkt. Hier hätte ich die Nutzung der gängigen sier-Version harmonischer gefunden, vielleicht mal als Anreiz für das nächste Buchprojekt. Liest sich deutlich angenehmer.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Holpriger Start in ein rasantes Abenteuer

Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)
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Durch einen mysteriösen Anhänger gelangt Julian auf die Insel Elenum. Dort trifft er auf drei weitere Kinder, welche aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt stammen und ebenfalls nicht wissen, wie sie ...

Durch einen mysteriösen Anhänger gelangt Julian auf die Insel Elenum. Dort trifft er auf drei weitere Kinder, welche aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt stammen und ebenfalls nicht wissen, wie sie auf die Insel gekommen sind. Zudem haben alle ein Seelentier, mit welchem sie verbunden sind, auch wenn das Rufen des Seelentiers nicht bei jedem so recht klappen will. Nach und nach finden sie heraus, dass sie der Schlüssel zur Rettung der Insel sein sollen, aber wie und warum? Und dann gibt es natürlich auch welche, die genau dies verhindern wollen. Der Start in ein magisches Abenteuer wider Willen beginnt.
Julian ist der Typ Junge, mit dem man Hunde pflegen kann. Zumindest ist das eine seiner Aufgaben neben der Schule in Berlin. Da passt ein Husky als Seelentier einfach perfekt. Wobei ich den Drachen als Seelentier der Japanerin Aiko deutlich unterhaltsamer fand. Die beiden anderen Kinder kommen aus Hawaii und Afrika mit jeweils passenden Seelentieren. Schon die Idee der Seelentiere finde ich wunderschön und im Cover versteckt ist der Husky auch erkennbar.
Das Buch ist schon ziemlich abenteuerlich, einige humorvolle Details lockern es gekonnt auf. Allerdings geht es recht zügig voran ohne wirklichen Tiefgang, vieles bleibt zunächst oberflächlich, stellenweise fühlte ich mich wie durch die Handlung gehetzt. Auch den Charakteren blieb kaum Gelegenheit, die Dinge mal zu verarbeiten oder zu hinterfragen, gemeinsam Pläne zu schmieden oder aus Fehlern zu lernen. Es wirkte vielmehr so, als wenn sie das Magic Island und ihre Aufgabe, die Insel zu verteidigen, anstandslos annahmen. Ich hätte eher erwartet, dass sie sich dagegen auflehnen das zu tun, was irgendeine fremde Erwachsene von ihnen verlangt. Ebenso fiel mir wiederholt negativ auf, dass Julian bisher einfach kein Teamplayer ist, was bei einem Hauptcharakter für Abzug bei den Sympathiepunkten sorgt.
Die Idee ist spannend, das emotionale Abholen hat mir beim Lesen noch zu sehr gefehlt. Dafür gibt es am Ende eine ziemliche Überraschung, die neugierig auf mehr macht. Eine klasse Buch-Idee, in der Umsetzung noch mit Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Wie bestehle ich meinen Vater in 5 Stunden?

Heiress Takes All
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Die ersten 15 Jahre ihres Lebens gehörte Olivia Owens zur High Snobiety, bis ihre Mutter die Scheidung einreichte. Seitdem müssen die 17-jährige Olivia und ihre Mutter mit dem Geld knappsen, während ihr ...

Die ersten 15 Jahre ihres Lebens gehörte Olivia Owens zur High Snobiety, bis ihre Mutter die Scheidung einreichte. Seitdem müssen die 17-jährige Olivia und ihre Mutter mit dem Geld knappsen, während ihr millionenschwerer Vater nun bereits seine dritte Hochzeit plant. Ein Megaevent, an welchem Olivia die Konten ihres Vaters um ein paar Millionen Dollar erleichtern will. Gemeinsam mit vier anderen, die sie zu ihrer Diebescrew zählt. Zunächst läuft alles wie geschmiert, doch verschiedene Gäste sorgen für unerwartete Probleme und Überraschungen.
Ich fand es beim Lesen faszinierend, welche Ideen Olivia hatte, um die Sicherheitsvorkehrungen bei der Feier zu umgehen und an die Kontodaten zu gelagen, welche ihr Vater im Safe hinterlegt hat. Mit diesen Ideen im Kopf hat sie ihre Crew zusammengestellt und auf ihre Art arbeitet diese auch sehr gut zusammen. Nach einer spannenden Szene während der Hochzeit gleich zu Beginn im Buch wird man 5 Stunden zurückgeworfen und darf mitfiebern, wie es zu dieser Szene kommen wird. Hier hatte ich manchmal das Gefühl, dass diverse Rückblicke die Spannung unangenehm ausbremsen, zudem werden viele Personen vorgestellt, was sich ebenfalls etwas zieht. Doch dann ging es endlich los - und die erste Nervensäge durchkreuzt ihren so herrlich durchdachten Plan. Und von da an muss Olivia mehrfach improvisieren, und dennoch tauchen immer wieder neue Probleme und Überraschungen auf. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Olivias Ex-Freund Jackson auf der Gästeliste steht und nicht glücklich über ihr Fake-Date ist, mit welchem sie auf der Hochzeit ihres Vaters auftaucht. Das wäre dann der romantische Part, wenn auch erst später. Zunächst ist sie Jackson gegenüber ziemlich auf Krawall gebürstet, was sich im Laufe des Romans klärt.
Mehr will ich gar nicht verraten, man darf nicht vergessen, dass Olivia und ihre Leute teils eben noch recht jung sind, da kochen die Emotionen auch schonmal etwas hoch und vieles läuft alles andere als professionell ab. Im Großen und Ganzen hab ich mich gut unterhalten gefühlt, nur die Längen zu Beginn haben mir weniger gefallen und das ein oder andere Klischee wurde etwas strapaziert. Im Printexemplar sind in den Klappen zwei Bilder mit der Protagonisten, vorn eine gewisse Szene mit Jackson und hinten die Diebescrew. Und die Hochzeitstorte auf dem Cover spielt auch eine gewisse Rolle. Ich werde auf jeden Fall auch Band zwei lesen, welcher im Buch angekündigt ist.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Amüsante, freche Lovestory

Golden-Heights-Reihe, Band 1 - Unlock My Heart
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Bei Saskia Louis liebe ich immer den frechen Schlagabtausch zwischen den Charakteren, bevor sie selbst merken, dass es längst zwischen ihnen knistert. Hier wurde ich nicht enttäuscht. Lexie war mir auch ...

Bei Saskia Louis liebe ich immer den frechen Schlagabtausch zwischen den Charakteren, bevor sie selbst merken, dass es längst zwischen ihnen knistert. Hier wurde ich nicht enttäuscht. Lexie war mir auch sofort sympathisch, wie sie die Arroganz der reichen Studenten, alles bequem mit Geld regeln zu können, für sich nutzt, um sich selbst ein Studium finanzieren zu können. Als ausgerechnet der Oberschnösel der Schnösel-Uni sie zwingen will, ihr verboten gutes Talent für den verboten gutaussehenden Logan einzusetzen, ja, da hätte meine Begeisterung sich an ihrer Stelle ebenfalls stark in Grenzen gehalten. Aber natürlich hat Logan ebenso seine Geheimnisse, von denen Lexie noch nichts weiß, wie auch Logan nichts über Lexies Geheimnisse weiß. Langer Rede kurzer Sinn: Ich hab mich aufs Köstlichste amüsiert, gekichert, gelacht, mitgefiebert und, hey, ich liebe dieses Buch! Auch wenn die Handlung jetzt keinen irsinnig komplexen Tiefgang bietet und manches vielleicht etwas glatt abläuft. Dafür wird es nicht langweilig und es gibt keine unnötigen Längen. Knisternd, lustig, spannend und unverkitscht. Lest es, dann wisst ihr, was ich meine.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Moderate Spannung im Finale

Vergissmeinnicht - Was die Welt zusammenhält
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Das Ende der Trilogie holt die Story wieder aus dem Knick, die Spannung litt im zweiten Band doch sehr. Neben einigen Abenteuern im Saum, einer gefährlichen Orakel-Rettungsmission und einem geplanten Schulball, ...

Das Ende der Trilogie holt die Story wieder aus dem Knick, die Spannung litt im zweiten Band doch sehr. Neben einigen Abenteuern im Saum, einer gefährlichen Orakel-Rettungsmission und einem geplanten Schulball, der natürlich völlig anders verläuft als gedacht, wird endlich das Geheimnis um das lang erwartete Sternentor-Ritual gelüftet, an welchem Quinn teilnehmen soll.
Durch die mittlerweile wirklich sehr vielen Charaktere benötigte ich eine Weile, um wieder in die Handlung zu kommen und die Leute zuordnen zu können. Auch wenn Erklärdämon Baximilian Grimm sich gleich zu Beginn alle Mühe gibt, das bisher Geschehene unterhaltsam zusammenzufassen. Eine sehr gute und auch notwendige Idee.
Einige Szenen wie die rund um das Orakel hab ich echt geliebt. Auch das Ritual und was da alles offenbart wird sind hervorragend. Trotzdem bin ich der Meinung, es hätte der Story gut getan, alles auf zwei Bände einzukürzen, um das Spannungsloch im zweiten zu vermeiden. Denn auch diesmal gibt es wieder einiges, was zwar unterhaltsam ist, ich jedoch nicht vermisst hätte, wäre es nicht im Buch vorgekommen. Zumal zuviele Nebenhandlungen die eigentliche Spannung einfach überstrapazieren.
Der dritte Band nimmt mit einigen sehr guten Ideen und spannenden Abenteuern wieder langsam an Fahrt auf und löst endlich diverse Geheimnisse rund um den Saum und das Sternentor-Ritual.

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