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Veröffentlicht am 26.03.2025

Fiese Verbrechen in traumhafter Landschaft

Tödliches Gebet
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Als vor einigen Jahren Commissaire Louis Campanard vollkommen verzweifelt am Tiefpunkt seines Lebens angekommen war, hat ihm ein Mönch vom Kloster Senanque neuen Lebensmut gegeben. Seitdem nennt er Bruder ...

Als vor einigen Jahren Commissaire Louis Campanard vollkommen verzweifelt am Tiefpunkt seines Lebens angekommen war, hat ihm ein Mönch vom Kloster Senanque neuen Lebensmut gegeben. Seitdem nennt er Bruder Bernard seinen Freund. Als es nun im Kloster zu einigen unheimlichen Vorfällen kommt und sogar ein Mönch spurlos verschwindet, ist es für Campanard selbstverständlich, daß er Bruder Bernard und den anderen Mönchen zur Seite steht. Doch bevor es zu einem Treffen mit seinem Freund kommt, stirbt der bei einem Autounfall. Campanard glaubt nicht an einen Unfall. Deshalb greift er zu einer selbst für ihn außergewöhnlichen Ermittlungsmethode: Er schleust sich als neuer Mönch in die Klostergemeinschaft ein. Sein Team soll von außen ermitteln. Sie ahnen allerdings nicht, daß sie es mit einer gefährlichen Verbrecherbande zu tun haben und jeder von ihnen sein Leben aufs Spiel setzt.

René Anour läßt in seinem Krimi "Tödliches Gebet" seinen etwas ungewöhnlichen Commissaire Louis Campanard den zweiten Fall aufklären. Nicht nur der Commissaire ist etwas unkonventionell, auch sein Team hat seine Eigenarten. Die Krimiserie lebt aber davon, daß die Geheimnisse der drei Hauotfiguren immer nur angedeutet werden. Außer bei Linda ist es noch nicht wirklich klar, was ihnen in der Vergangenheit passiert ist. Das erhöht die Spannung noch zusätzlich zum eigentlichen Verbrechen. Aber auch dies ist wieder enorm spannend. Durch sehr raffinierte Wendungen in der Handlung wird man oft auf die falsche Spur gelenkt. Die Lösung des Falles endet in einem furiosen Finale.

Dieser Krimi ist wirklich spannend bis zum Schluß!

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Veröffentlicht am 25.03.2025

Ein Stück Vergangenheitsbewältigung

Die Schwestern von Krakau
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Als Simon Mercier im Jahr 2016 in Paris stirbt, hinterlässt er seiner Tochter Edith ein ungelöstes Rätsel. Er hat herausgefunden, daß er im Jahr 1942 von der Familie Mercier angenommen wurde. Sein Vater ...

Als Simon Mercier im Jahr 2016 in Paris stirbt, hinterlässt er seiner Tochter Edith ein ungelöstes Rätsel. Er hat herausgefunden, daß er im Jahr 1942 von der Familie Mercier angenommen wurde. Sein Vater war Jude und verschwand während der furchtbaren Tage im Juli 1942. Doch was geschah mit seiner Mutter Helene? Das konnte Simon nicht mehr aufklären. Edith beschließt, die Spuren weiter zu verfolgen. Deshalb sucht sie ihre Großcousine Tatjana. Sie findet sie in der Nähe von Stuttgart. Beide Frauen stoßen bei ihrer Recherche auf eine Mauer des Schweigens, doch dann stellen sie fest, daß die Wurzeln ihrer Familie in Krakau liegen. Sie stellen sich die Frage, was Tatjanas Großmutter Lilo und deren Schwester Helene im von den Deutschen besetzten Polen erlebt haben. Alle Spuren führen zu einer Apotheke in Krakau, die in der Besatzungszeit ein Treffpunkt für Widerstandskämpfer war. Erst als Tatjana nach Krakau fährt, kann sie viele offene Fragen beantworten. Was sie herausfindet, ist für die Familie verstörend, aber auch tröstlich.

Der Roman "Die Schwestern von Krakau" ist eine bewegende Familiengeschichte, die das Leben von mehreren Generationen beeinflusst. Die Geschehnisse um 1940 werden in der Familie schön geredet oder gar total verschwiegen. Das führt dazu, daß sich die Menschen entfremden. Die Autorin Bettina Storks beschreibt die Gefühle mit viel Herzenswärme. Die Zweifel an der Rechtschaffenheit der Großeltern und Urgroßeltern sind sehr gut nachvollziehbar. Es gelingt Bettina Storks, das grausame Schicksal der Juden in einer sehr zu Herzen gehenden Weise zu beschreiben. Sie macht dem Leser die Menschen sichtbar. Obwohl dieses Buch sehr umfangreich ist, habe ich es in kurzer Zeit gelesen, denn die Geschichte ist spannend geschrieben. Die Spurensuche erweist sich als schwieriger als von den Hauptpersonen gedacht und bringt auch einige Überraschungen ans Licht. Dieses Buch beschreibt einen Teil der deutschen Geschichte auf eine ganz besondere Art und Weise. Es zeigt, daß die Vergangenheit die nachfolgenden Generationen prägen kann.

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Veröffentlicht am 24.03.2025

Sehr gute Fortsetzung

Der Wolf im dunklen Wald
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Ein Teilnehmer einer Gesellschaftsjagd wird vermisst und kurz darauf brutal ermordet auf einer Lichtung gefunden. Alles deutet auf eine Beziehunhstat hin, doch Kommissarin Carla Seidel hat daran ihre Zweifel. ...

Ein Teilnehmer einer Gesellschaftsjagd wird vermisst und kurz darauf brutal ermordet auf einer Lichtung gefunden. Alles deutet auf eine Beziehunhstat hin, doch Kommissarin Carla Seidel hat daran ihre Zweifel. Ihre Tochter Lana hat indes Sorgen, da ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen hat. Sie fürchtet, daß er mehr weiß, als er zugibt. Da geschieht ein weiterer Mord....

"Der Wolf im dunklen Wald" von Sia Piontek hat mich wieder sehr gefesselt. Dies ist zwar der zweite Band der Serie rund um Carla Seidel, läßt sich aber problemlos ohne Vorkentnisse lesen. Die Autorin läßt ihre Charaktere lebendig werden, wichtige Details werden so vermittelt, daß keine Wissenslücken entstehen. Carla ist hier absolute Sympathieträgerin, die trotz ihrer Vergangenheit ihr Leben konsequent in der Hand hält. Dabei merkt man ihr ihre Zerrissenheit zwischen Berufs- und Privatleben an, denn neben ihrem Job hat sie ja auch Tochter Lana, die ihre eigenen Probleme hat und diese sogar für die Ermittlungen eine Rolle spielen. Beide Charaktere wirken absolut authentisch und man kann sich in ihre Gefühle und Handlungen hineinversetzen. Der Krimi weist einige Irrungen und Wirrungen auf, man verfolgt falsche Fährten, wodurch die Spannung nicht zu kurz kommt. Sia Piontek beschreibt alles sehr bildhaft. Und damit meine ich wirklich alles... Nichts für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Humorvoller Krimi

Der Fluch der Aargauer Knochen
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Lisa Klee ist erst seit kurzem Assistenzärztin am Rechtsmedizinischen Zentrum Aargau, als sie zu einem Knochenfund gerufen wird. Beim Ausgraben einer Gartenhecke wurde ein Knochen gefunden, den Lisa zunächst ...

Lisa Klee ist erst seit kurzem Assistenzärztin am Rechtsmedizinischen Zentrum Aargau, als sie zu einem Knochenfund gerufen wird. Beim Ausgraben einer Gartenhecke wurde ein Knochen gefunden, den Lisa zunächst fälschlicherweise für einen Hirschknochen hält. Kurz darauf wird der Gartenbesitzer ebenfalls tot im Wald aufgefunden. Zusammen mit ihrer Freundin Cynthia Smith und Staatsanwalt Ben Graf versucht sie die Frage zu klären, ob der Mord mit dem Knochenfund in Verbindung steht.

"Der Fluch der Aargauer Knochen" ist der dritte Fall für Lisa Klee, den ich aber problemlos ohne Vorkentnisse lesen konnte. Saskia Gauthier schafft es, dem Leser die Charaktere so vorzustellen, daß keine Fragen offen bleiben. Dieses Buch besticht durch die enorme Fachkenntnis im Bereich Rechtsmedizin. Hier merkt man deutlich, daß die Autorin vom Fach ist. Man erfährt Insiderwissen und begegnet Fachbegriffen, ja, auch Extremfälle werden bildhaft beschrieben, was nichts für empfindliche Leser sein dürfte. Mir hat dies super gefallen und ich empfand gerade dies als äußerst interessant. Mit Lisa Klee bekommt man hier eine sympathische, aber auch tolpatschige Charaktere, die fast kein Fettnäpfchen ausläßt. Dies sorgt für gehörige Situationskomik und für einige Lacher. Der Kriminalfall ist spannend, kommt ohne Action und Blutvergießen aus. Vielmehr steht hier die Ermittlungsarbeit von Lisa, Cynthia und Ben im Vordergrund.

Mir hat dieser Fall sehr viel Spaß bereitet und ich habe mich mit Lisa sehr wohl gefühlt!

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Von tieftraurug bis herrlich komisch

Von hier aus weiter
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Marlene und Rolf waren 30 Jahre verheiratet. Jetzt ist Rolf tot und Marlene fühlt sich von ihm im Stich gelassen. Am liebsten möchte sie auch sterben. Da steht eines Tages der Klempner Jack vor ihrer Tür. ...

Marlene und Rolf waren 30 Jahre verheiratet. Jetzt ist Rolf tot und Marlene fühlt sich von ihm im Stich gelassen. Am liebsten möchte sie auch sterben. Da steht eines Tages der Klempner Jack vor ihrer Tür. Er will zwar nur die Dusche reparieren, bleibt aber gerne für ein Gespräch etwas länger. Jack ist ein ehemaliger Schüler von Marlene und da er gerade keine Wohnung hat, zieht er bei Marlene ein. Er gibt sich größte Mühe, Marlene aus ihrer Lethargie zu holen. Da meldet sich Marlenes alte Freundin Wally aus Wien. Sie behauptet, daß Rolf ihr einen Brief geschickt hat, den sie Marlene nach seinem Tod persönlich übergeben soll. Marlene beschließt nach Wien zu fahren. Doch Jack will sie nicht allein fahren lassen und da sich zwischen ihm und Marlenes Ärztin Ida eine kleine Romanze entwickelt hat, fährt Ida auch mit. Zusammen unternehmen sie eine Reise, die sie so nicht geplant hatten.

Der Roman "Von hier aus weiter" hat mich tief berührt. Die Autorin Susann Pasztor beschreibt darin die Einsamkeit einer Frau, die 30 Jahre an der Seite ihres Mannes gelebt hat und nun alleine ihr Leben meistern muß. Dies gelingt ihr aber nicht und so wird aus Trauer Wut. Diese Gefühle kann man beim Lesen dieser Geschichte auf jeder Seite spüren. Die überaus sensible Erzählweise der Autorin berührt wohl jeden, der sich in die Handlung hineinversetzen kann. Trotzdem schlägt die Geschichte dem Leser nicht aufs Gemüt. Es kommt immer wieder zu kuriosen Situationen, die die Geschichte aufhellen. Dafür sorgen nicht nur Jack und Ida. Auch die Nebenfiguren werden so lebendig dargestellt, daß jeder auf seine Weise für die Geschichte wichtig wird.
Susann Pasztor hat ein Gespür für tiefgründige Geschichten. Sie macht Lesen zum Erlebnis!

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