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Veröffentlicht am 19.02.2021

schönes Buch für Jüngere

Leserabe Vor-Lesestufe - Die Tierolympiade
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Zum Cover:
Das Cover zeigt ein Pferd, einen Affen und einen Flamingo, die im Wasser eine Art Wettrennen/-schwimmen veranstalten. Es ist sehr farbenfroh, aber nicht überladen. Die Tiere sehen sympathisch ...

Zum Cover:
Das Cover zeigt ein Pferd, einen Affen und einen Flamingo, die im Wasser eine Art Wettrennen/-schwimmen veranstalten. Es ist sehr farbenfroh, aber nicht überladen. Die Tiere sehen sympathisch aus und auch die Gesichter, die mir sehr wichtig sind, sind gelungen und freundlich. Zusätzlich befinden sich auf dem Cover Informationen für Erwachsene, z.B. dass das Buch von der StiftungLesen empfohlen wird und eine Wörterliste zum Ausklappen dabei liegt.


Zum Buch:

Das Buch besteht aus drei Kapiteln über die drei Freunde Schimpanse, Pony und Flamingo, die an einer Tierolympiade teilnehmen. Die Kinder lernen hier viele Wörter aus dem Bereich Sport kennen wie "Olympiade", "Siegertreppe" oder "Stoppuhr", aber auch Tiere und Körperteile von Tieren, auf die in anderen Geschichten vielleicht nicht so genau Bezug genommen wird, wie "Schweif", "Mähne" oder "Hufe". Im dritten Kapitel stehen generell Körperteile im Zentrum.

Die Geschichte ist schön erzählt und die großen Bilder auf jeder Seite animieren zusätzlich zum Erzählen, genau Betrachten und Beschreiben. Der Wortschatz, der in der Geschichte vorkommt, kann so noch einmal selbstständig angewendet werden.

Die Schrift ist dabei groß und mit großem Zeilenabstand, sodass auch Kinder, die das Lesen gerade lernen ebenfalls mitlesen oder sogar selbstständig lesen können. Da das Buch als Vor-Lesebuch gedacht ist, eignet es sich auch für jüngere Kinder, die dann die verschiedenen Wörter, die durch Bilder ersetzt sind, "mitlesen" können. Auch für Kinder, die gerade Deutsch lernen eignet sich dieses Buch als Vorlesebuch durch jemanden, der die Sprache beherrscht. Die Bilder tauschen sehr häufig auf, sodass der Wortschatz immer wieder wiederholt wird und im Kopf verankert wird.

Am Ende der drei Kapitel stehen fünf Rätsel zum Buch, die sich jedoch nur indirekt auf den Inhalt beziehen. Es werden keine Fragen zum Gelesenen bzw. Gehörten gestellt, sondern Suchbilder und ähnliches angeboten. Da hätte ich es besser gefunden, wenn nach jedem Kapitel zwei bis drei Fragen zum Kapitel gekommen wären, damit die Kinder ihr Hör- bzw. Leseverständnis schulen können. Ein kleines Bildrätsel im Anschluss als eine Art Belohnung wäre dann auch in Ordnung gewesen.

Ganz am Ende befindet sich die Wörterliste, die auf dem Cover erwähnt wird. Auch hier hätte ich mir zur einfacheren Orientierung für die Kinder eine Unterteilung in Kapitel gewünscht.


Fazit:
Ein wirklich schön gestaltetes und geschriebenes Buch für Kinder im Vorschulalter oder zum Einstieg ins (gemeinsame) Lesen. Die Nutzung der Wörterliste bedarf Unterstüzung durch einen Erwachsenen, auch für Kinder, die bereits etwas lesen können und Fragen zum Inhalt anstatt einfacher Rätsel wären schön gewesen.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Drei Freundinnen - drei Erwartungen ans Leben

Was wir sind
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Zur Autorin:

Anna Hope ist eine britische Autorin, die englische Literatur und Schauspiel studiert hat. Mit ihrem Debütroman "Wake" stand sie 2014 auf der Shortlist des "National Book Awards" [Vergleiche: ...

Zur Autorin:

Anna Hope ist eine britische Autorin, die englische Literatur und Schauspiel studiert hat. Mit ihrem Debütroman "Wake" stand sie 2014 auf der Shortlist des "National Book Awards" [Vergleiche: https://www.hanser-literaturverlage.de/autor/anna-hope/, 13.02.2020, 11:30 Uhr].


Zum Cover:

Das Cover zeigt eine sich bewegende, evtl. laufende Frau in einem gelben Kleid auf blauem Hintergrund. Alles ist verschwommen. Der Titel sticht dagegen klar hervor. Er ist weiß und nur in Großbuchstaben zentral auf das Cover gedruckt. Ob das Cover mich in der Buchhandlung angesprochen hätte, wage ich zu bezweifeln, dafür sticht es weder optisch noch durch den Titel hervor. Auch, wenn ich es generell nicht schlecht finde.



Zum Buch:

Das Buch handelt von Lissa (Melissa), Cate und Hannah drei Frauen, die sich schon sehr lange kennen, zum Teil schon aus Schulzeiten, die zeitweise gemeinsam in einem Haus in London gelebt haben und mit dem Alter jede ihren eigenen Weg gegangen ist. Diese Wege sind sehr unterschiedlich.


Lissa wohnt noch immer in diesem Haus, nun aber in einer günstigeren Wohnung und hält sich mit Teilzeitjobs über Wasser, um ihre Schauspielkarriere voranzutreiben, was ihr jedoch mehr schlecht als recht gelingt. Sie ist Single und kinderlos.

Cate hat schon während des Studiums Antidepressiva genommen, dann einen Mann online kennengelernt, diesen relativ schnell geheiratet und ein Kind bekommen. Gemeinsam sind sie aus London raus gezogen, in ein Dörfchen in dem auch die Familie ihres Mannes lebt. Cate hat den Eindruck es niemandem Recht machen zu können, sich selbst am wenigsten und verfällt wieder in eine Depression. Sie hat nicht das Gefühl ihren eigenen Erwartungen gerecht zu werden und trauert einer alten Liebe hinterher.

Hannah hat sozusagen alles, was man sich wünschen kann: Sie ist erfolgreich in ihrem Job, wurde gerade befördert, wohnt mit ihrem Mann in einem schönen Haus, auch er ist erfolgreich in dem was er tut. Das einzige, das ihnen fehlt, ist ein Kind. Leider wird Hannah auch durch künstliche Befruchtung nicht schwanger, was ihre Ehe sehr belastet.


All dies erfährt man in einzelnen, kurzen Kapiteln über die jeweilige Frau. Zwischendurch gibt es immer passende Rückblicke, wie sich die Frauen kennengelernt haben, wie sie ihre Partner kennengelernt haben, wie es in ihrer Freundschaft, Beziehung und im Leben weiter ging, bis sie so wurden, wie sie aktuell sind. Und wie es auch häufig im wahren Leben so ist, beneidet die eine die andere, um das was sie hat oder nicht hat, will so sein wie sie, findet ihre Situation wesentlich weniger dramatisch als die eigene. Der Leser bekommt dadurch einen wirklich guten Überblick über das Leben der drei Frauen und kann die aktuelle Situation gut einschätzen und mitfühlen.


Plötzlich laufen ihre drei Leben in der Gegenwart jedoch aus dem Ruder. Das eine bedingt das andere, die Depression, der unerfüllte Kinderwunsch, die schlidernde Schauspielkarriere. Es fallen Worte, es geschehen Taten, die ihre Leben ändern, die ihre Freundschaft ändern. Und auch hier, fiel es mir nicht schwer das alles nachzuvollziehen. Nicht gutheißen, aber durchaus nachzuvollziehen. Das Temperament, das explodiert, die Sehnsucht, der man nachgibt, das "einmal nicht nachdenken" müssen. Das alles macht die Geschichte der drei Frauen sehr real und nachvollziehbar, als ob sie im eigenen Freundeskreis oder zumindest im Bekanntenkreis geschehen würde.


Der einzige kleine Kritikpunkt ist für mich das Ende, das mehr oder minder doch noch ein Happy End für die eine oder andere birgt, auch wenn ihre Freundschaft nicht mehr die ist, die sie einmal gewesen war. Vor allem in Hannahs Fall finde ich das Ende zu übertrieben gewollt und im Stile des "alles wird irgendwie gut".




Fazit:

Eine überzeugend geschriebene Geschichte über drei Freundinnen, die sehr unterschiedliche Leben führen, alle aber in irgendeinem Punkt des Lebens unzufrieden sind, da sie es sich anders vorgestellt haben und zum perfekten Leben etwas fehlt. Der Wunsch, die Erwartung an das eigene Leben ist nicht erfüllt und sie können mit dem, was sie haben nicht glücklich sein. Bis es zerbricht.



Leseempfehlung:

Eine absolute Leseempfehlung vor allem an Frauen, die in etwa im selben Alter sind wie die Protagonistinnen (Mitte 30) oder sich in diese hineindenken können. Es macht einen selbst darauf aufmerksam, dass man sich manchmal auch mit dem zufrieden geben sollte, was man hat und leider nicht immer alle Erwartungen und Wünsche an das Leben in Erfüllung gehen, was es aber nicht sofort schlecht macht.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

schön gestaltet

Der Schuh - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
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In diesem kleinen Buch stellt uns die Autorin nach ein paar einleitenden Worten, die uns erklären, wieso sie sich für diese Thematik entschieden hat, 30 verschiedene Schuhmodelle vor. Jedem Modell ist ...

In diesem kleinen Buch stellt uns die Autorin nach ein paar einleitenden Worten, die uns erklären, wieso sie sich für diese Thematik entschieden hat, 30 verschiedene Schuhmodelle vor. Jedem Modell ist eine Doppelseite gewidmet, die auf der einen Seite eine Zeichnung des Schuhes darstellt und auf der anderen, den Namen des Modells sowie Designers, das Jahr, in dem der Schuh das erste Mal entworfen wurde sowie ein paar Zeilen zu den Details des Modells. In den Details erfahren wir manchmal warum dieses Modell zu seiner Zeit extravagent gewesen ist, was es von anderen Schuhen abhob oder auch für wen oder aus welchem anderen Grund diese Schuhe geschaffen worden sind. Man erfährt kurz und knapp etwas über die verschiedenen Modehäuser und ihre Designer, das hat mir immer sehr gut gefallen.

Zwischen den Modellen der Schuhe findet man auch Doppelseiten, die reine Illustrationen zeigen, auch sehr hübsch anzusehen. Jedoch gaben diese mir inhaltlich nichts. Hier und dort ist auch eine Seite eingebaut, die noch etwas zusätzliches erzählt, wie beispielsweise über die Schuhabteilung von Saks in New York - was nette Anekdoten gewesen sind. Ebenso die kurzen Zitate hier und dort.

Alles in allem hat mir die Aufmachung des Buches wieder sehr gut gefallen, aber es gab ein Manko für mich: Das Buch stellt den Schuh als Thema da, jedoch konzentriert sich alles nur auf die Haute Couture, auf die ganz großen, ganz teuren Namen und mit ein paar Ausnahmen auf High Heels. Die natürlich sehr schön anzusehen sind, aber beim Thema "Schuh" hätte ich auch gerne einige weniger luxuriöse Marken und Modelle gesehen. Auch diese haben sicherlich Schuhe entworfen, die besonders sind und die vielleicht dann auch die eine oder andere normale Frau im Schrank hat.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

sehr ruhige Geschichte

Das Winterhotel
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"Das Winterhotel" spielt, wie es der Titel schon vermuten lässt, in einem Hotel im Winter. Dieses liegt abgeschiedenen in einem kleinen, verschneiten Dorf. Zudem spielt es in der Vorweihnachtszeit, kann ...

"Das Winterhotel" spielt, wie es der Titel schon vermuten lässt, in einem Hotel im Winter. Dieses liegt abgeschiedenen in einem kleinen, verschneiten Dorf. Zudem spielt es in der Vorweihnachtszeit, kann aber sehr gut auch außerhalb der Weihnachtszeit gelesen werden, da das Fest keine tragende Rolle spielt und man es gut auch einfach überlesen kann. Der Winter ist hier definitiv zentraler.

In diesem Buch treffen wir die drei Freundinnen Erica, Claudia und Anna, die alle 39 oder 40 Jahre alt sind. Das hat mir direkt gut gefallen, da Hauptcharaktere in vielen Bücher doch eher um die 20 sind und ich in diesem Fall gehofft hatte, mich evtl. mehr mit ihren Problemen identifizieren zu können. Zum Teil ist das auch wirklich gelungen - was ein großes Plus ist und wie man in einer meiner letzten Rezensionen lesen konnte, nicht selbstverständlich. Die drei Frauen sind, wie ich finde, ein guter Querschnitt der Gesellschaft. Anna lebt das traditionelle Familienbild: verheiratet, Haus, zwei Kinder. Ihr macht es zu schaffen, dass die Kinder nun langsam das Nest verlassen. Ich fand ihre Geschichte sehr glaubwürdig und gut nachvollziehbar erzählt. Obwohl ich selbst nicht dieses Leben lebe, sind mir Traditionen innerhalb der Familie sehr wichtig und so konnte ich mich gut in sie und ihre Ängste Traditionen zu verlieren hineinfühlen. Claudia hat gerade Job und Mann verloren. Auch hier konnte ich ihre Ängste gut nachvollziehen, fand aber den Verlauf ihres Charakters vorhersehbar. Schon sehr früh in der Geschichte war für mich klar, wohin es gehen würde. Trotzdem fand ich ihren Teil gut erzählt. Erica ist sehr auf ihren Job fokusiert, in dem sie sehr erfolgreich ist und möchte sich nicht fest binden - auch ihre Position konnte ich gut nachfühlen. Auch bei ihr hat die Autorin ihre Ängste, Sorgen und Entscheidungen für mich sehr gut dargestellt und alles sehr ernst genommen. Ich hätte nie das Gefühl, das die eine Freundin wichtiger oder ernster genommen wird als eine andere. Das hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin somit alle Lebensstile wertungsfrei lässt. Erica barg für mich im Laufe der Geschichte die meisten Überraschungen. Wäre sie mir nicht von Beginn an sympathisch gewesen, kann ich mir gut vorstellen, dass ich meine Meinung zum Positiven verändert hätte.

Zusätzlich zu den drei Freundinnen lernen wir Hattie kennen. Sie ist 28, Witwe, Mutter einer kleinen Tochter und die Besitzerin des Hotels, das jedoch die Idee ihres verstorbenen Mannes gewesen ist und das sie bisher eher in seinem Andenken geführt hat, als selbst aktiv Entscheidungen zu fällen. Grundsätzlich hat man das Gefühl, das sie ihr Leben seit dem Tod ihres Mannes eher verwaltet hat, alles am Laufen hielt, als es zu leben und in die Zukunft zu blicken. Für mich absolut nachvollziehbar und ihre Entwicklung hat mir außerordentlich gut gefallen.

Alles in allem klingt es also nach einer sehr guten Geschichte. Nun muss ich jedoch mein Aber einwerfen. All diese wichtigen, interessanten Handlungsstränge starten erst ab der Hälfte des Buches! Es umfasst 400 Seiten und auf den ersten 200 Seiten lernen wir gefühlt lediglich die Charaktere kennen. Für mich tat sich auf diesen Seiten nichts, was die Geschichte irgendwie voranbrachte. Es tröpfelte so vor sich hin, hier passierte mal etwas, dann da, hier wurde gezweifelt, dort wurde gegrübelt, aber richtige Handlung war da kaum. Ich war froh, dass mir das Buch von vielen verschiedenen Menschen empfohlen worden war, denn somit siegte der Gedanke, dass diese doch nicht alle so einen komplett anderen Lesegeschmack als ich haben konnten. Ich hielt durch und wurde am Ende mit sehr schönen zweiten 200 Seiten belohnt. Aber dahin zu kommen, war ein Geduldsspiel. Daher kann ich auch nicht sagen, ob ich noch einmal ein Buch dieser Autorin lesen werde.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Elyssa und Aenas in Karthago

Elyssa, Königin von Karthago
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In diesem Buch lernen wir Elyssa und Aenas kennen. Elyssa ist vor ihrem brutalen Bruder geflohen und mit ihrem Gefolge in Karthago gestrandet. Dorthin treibt ein Sturm eines Tages auch Aenas und seine ...

In diesem Buch lernen wir Elyssa und Aenas kennen. Elyssa ist vor ihrem brutalen Bruder geflohen und mit ihrem Gefolge in Karthago gestrandet. Dorthin treibt ein Sturm eines Tages auch Aenas und seine Männer nach der Flucht aus Troja. Wir lernen ihre Geschichten jeweils in Kapiteln aus ihrer Sicht kennen und dazu ihre langsam aufkommenden Gefühle füreinander. Diese werden jedoch in Kapiteln aus Sicht des Liebesgottes Eros genauer geschildert. Diese Kapitel waren für mich sehr unterhaltsam, da Eros sehr charmant erzählt, was eigentlich seine Aufgabe ist, wie die Götter die Menschen sehen und wie die Menschen immer wieder all seine Bemühungen zunichte machen, indem sie mit Handlungen oder Ideen daherkommen, mit denen er niemals gerechnet hätte. Dies war wirklich herrlich realistisch erzählt - so wie wir Menschen mit all unseren Zweifeln und Rück- statt Fortschritten in der Liebe wohl sind. Zudem finden wir noch Kapitel aus Sicht von Anna, Elyssas Halbschwester. Sie ist die Tochter einer als Hexe beschimpften Frau und ist in Karthago für den Tempel zuständig. Sie ist noch ein Kind, steht am Beginn der Pubertät und nimmt sich Aenas Sohn Iulus an. Ihre Kapitel wirken frei, kindlich, aber durch ihre bereits gesammelten negativen Erfahrungen wirkt sie gleichzeitig sehr vorausschauend und erwachsener als sie ist. Des Weiteren gibt es Kapitel aus Sicht von Vergil, die viel später spielen. Vergil soll für Augustus die Geschichte des Aenas in ein Gedicht verpacken - das was wir mittlerweile als "Aeneis" kennen. Diese Kapitel waren für mich sehr verwirrend, da sie hauptsächlich von Vergil und seinem Leben erzählten, wie dieser sich in den Dienst des Augustus gestellt hat und wie schwer es ihm fällt dieses Gedicht zu schreiben. Ehrlich gesagt, wäre das Buch für mich auch ohne diese Kapitel ausgekommen.

Die Hauptgeschichte um Elyssa, Anna, Aenas und Iulus ist aber in einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt, so dass ich leicht in die Geschichte gefunden haben. Vor allem die Erwachsenen haben ihre Ecken und Kanten sowie heimlichen Wünsche und Begierden. Im Grunde wollen beide eine neue Heimat finden und glücklich sein - etwas was sie durchaus miteinander sein könnten, da jedoch beide relativ fest auf ihren eigenen Standpunkten beruhen, wird es schwierig. Elyssa fühlt sich in Karthago bereits zu Hause, auch wenn die Einheimischen ihr das Leben schwer machen und ihre eigenen Männer Intrigen spinnen, Aenas dagegen folgt einer Prophezeiung, die Italien als sein kommendes Heim vorhersagte. Lediglich die Kinder scheinen ihrem Herzen zu folgen, was wiederum sehr gut zum wahren Leben passt.

Das Ende ist, passend zu Geschichten aus der Antike, eher tragisch als glücklich, rundet das Buch aber gut ab.

Fazit:
Mir hat dieses Buch durch den flüssigen Schreibstil und die humoristischen Kapitel aus Sicht des Eros sehr gut gefallen. Ich habe die Geschichte von Elyssa und Aenas sehr gerne gelesen, mit ihnen gelitten und obwohl mich stets die Vorahnung begleitet hat, wie die Geschichte wohl enden würde, war ich bis zum Schluss von der Geschichte mitgerissen und doch ein wenig überrascht über die Details.

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