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Veröffentlicht am 02.09.2024

Bandenkrieg oder doch mehr?

Tode, die wir sterben
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Das Cover begrüßt den Leser mit einem Blick auf die Öresundbrücke, einem wolkigen Himmel und einem Stück Meer. Eigentlich ein ruhiger und schöner Ausblick, aber in Tode, die wir sterben ist die Welt in ...

Das Cover begrüßt den Leser mit einem Blick auf die Öresundbrücke, einem wolkigen Himmel und einem Stück Meer. Eigentlich ein ruhiger und schöner Ausblick, aber in Tode, die wir sterben ist die Welt in Malmö nicht so schön wie das Cover.

Wie bei einem Reihenstart üblich lernen wir die beiden Hauptprotagonisten Svea Karhuu und Jon Nordh ausführlich kennen. Sie könnten nicht verschiedener sein. Svea Karhuu, Mitte zwanzig und ehemalige Undercover-Ermittlerin aus Nordschweden und strafversetzt nach Malmö. Jon Nordh, Mittel vierzig und frisch verwitwet. Seine Frau starb bei einem Autounfall zusammen mit seinem Partner und besten Freund. Beide haben also ihr Päckchen zutragen und müssen plötzlich als Partner in dem Fall eines toten dreizehn Jährigen Jungen ermitteln. Alles sieht aus wie Fall von Bandenkriminalität, aber in Malmö scheint nichts so zu ein wie es scheint. Denn es ist nicht immer das Offensichtliche was zählt.

Zu Beginn empfand ich Tode, die wir sterben etwas langatmig, weil wir wirklich sehr viel über Svea und Jon erfahren. Ich habe etwas mit den beiden gefremdelt, denn manchmal war mir das Gejammere von Jon etwas zu viel. Aber dann nimmt der Fall ungeahnte Wendungen auf und die Kommissare wurden mir immer sympathischer. Durch den Twist nach dem zweiten Mord und der nicht enden wollenden Beharrlichkeit von Svea wurde es wirklich spannend.
Besonders Svea ist mir ans Herz gewachsen. Allein durch ihre Art die Ermittlungen anzugehen und dabei ihre eigenen Wege zu gehen. Am Ende konnte ich mich auch für Jon erwärmen. Denn durch die Ermittlungen und sein in der Situation herein zu wachsen, was der Leser quasi live miterlebt, wurde er immer sympathischer.

Der Bezug zu aktuellen Themen wie Bandenkriminalität in Schweden bis hin zum russischen Geheimdienst bietet Tode, die wir sterben von Roman Voosen & Kerstin Signe Danielsson dann doch alles was ein guter Krimi benötigt. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Fall dieser beiden ungleichen aber doch sich perfekt ergänzendem Ermittler-Duo.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

interessant und viel Potenzial

Skyhunter – A Silent Fall
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Das Cover ist wunderschön und aufwendig mit blauem Hintergrund und farblich in gelb bis bronzefarbigen Ornamenten. Das Blau und Ornamente werden sich auf dem Farbschnitt fortsetzen. Hier fällt schon einmal ...

Das Cover ist wunderschön und aufwendig mit blauem Hintergrund und farblich in gelb bis bronzefarbigen Ornamenten. Das Blau und Ornamente werden sich auf dem Farbschnitt fortsetzen. Hier fällt schon einmal auf, dass das angegebene Lesealter ab 14 Jahre auf den Trend der Farbschnitte getrimmt wird. Hier bei Skyhunter von Marie Lu fällt dies schon sehr auf und manch älterer Leser könnte sehr auf das Buch in der Farbschnitt-Variante hereinfallen. Zu mindestens ging es mir so, zumal es als Fantasy-Roman eingeordnet wurde. Ich liebe gute Fantasy und war dem entsprechend sehr neugierig auf das Buch.

Talin, Elitekämpferin von Mara, hat ihr Zuhause und ihre Stimme auf der Flucht vor der Karensa-Föderation verloren. Allein hat sie keine Chance und so schließt sich einer Gruppe an, den Stikern an. Diese kämpfen genau wie sie gegen die Föderation und gegen die schrecklichen Labore der Karensa.
Red, gehört eigentlich zur Karensa-Föderation doch er hat einen Fehler begangen im Kampf gegen Mara. Er wird gefangen genommen und in einem der Gefängnisse von Mara inhaftiert. Eigentlich eine aussichtslose Lage, denn ihm droht nichts geringeres als der Tod.
Als Talin ihm begegnet sieht sie Kämpferpotenzial in Red und beschließt ihn auf die Seite der Striker zu ziehen. Doch aus welchem Grund sollte Red einer Feindin glauben oder gar vertrauen.

Das World-Setting ist wirklich interessant und bietet viel Potenzial und auch der Ansatz eine stumme Hauptfigur zu kreieren ist genial. Alle Protagonisten haben Tiefe und sind an sich spannend gezeichnet, haben Ecken und Kanten und doch ist da etwas dass man sie einfach nur mögen muss.

Doch leider stellte sich beim Lesen immer mehr heraus dass Skyhunter immer mehr zu Dystopie schwankte. Für mich war dann doch zu viel Dystopie und zu wenig Fantasy, schade denn ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Es wird einen zweiten Teil der Skyhunter-Reihe geben. Irgendwie bin ich schon neugierig wie es mit Talin und Red und wie es im Kampf Maras gegen die grausame Föderation weiter geht. Allerdings ist es sehr schade, dass es noch nicht andeutungsweise einen Termin für den zweiten Teil gibt. Dies schreckt mich doch etwas ab, denn werde ich ohne noch einmal nach zu lesen in den Teil finden?

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Veröffentlicht am 30.03.2025

spannend aber nicht meins

Echokammer
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Ich habe mich sehr schwer getan beim Lesen. Leider musste ich mehrfach wieder von vorn beginnen. Zwar ist das Thema höchst spannend allerdings konnte mich Echokammer von Ingar Johnsrud nicht richtig erreichen. ...

Ich habe mich sehr schwer getan beim Lesen. Leider musste ich mehrfach wieder von vorn beginnen. Zwar ist das Thema höchst spannend allerdings konnte mich Echokammer von Ingar Johnsrud nicht richtig erreichen. Ich empfand die Einteilung der Kapitel höchst anstrengend und den Ermittlern wurde so nicht warm. Sicherlich kennst du auch dieses Gefühl, wenn du etwas liest und du dennoch das Gefühl hast, du bist absolut im falschen Buch. Irgendwie war es als würde ich versuchen gegen eine unsichtbare Wand anlesen wollen. Mir fehlte der Zugang zur eigentlichen Geschichte, zu den Protagonisten und irgendwie allem.

Die Geschichte an sich war spannend und die Grundstimmung konnte ich gut nachempfinden. Aber selbst nach mehrmaligen lesen, war ich immer noch nicht wirklich drin und so plätscherte dieser Thriller an mir vorbei.
Ich möchte auf keinen Fallen den Eindruck erwecken, dass ich es nicht versucht habe. Denn ich habe mich schlussendlich bis zum Ende gelesen. Aber abgeholt hat mich das Buch dennoch nicht. Vielleicht liegt es einfach daran, dass Polit-Thriller nicht immer mein Genre sind.

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Veröffentlicht am 14.03.2025

kurzweilig aber ohne Tiefe

Acht (un)geplante Tage mit dir
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In Acht (un)geplante Tage mit dir von Vera Conny Jack begleiten wir Hazel auf ihrer Reise durch New York. Ihre Begleitung ist Lukas der Bruder ihrer besten Freundin und so gar nicht ihr Typ. Während Hazel ...

In Acht (un)geplante Tage mit dir von Vera Conny Jack begleiten wir Hazel auf ihrer Reise durch New York. Ihre Begleitung ist Lukas der Bruder ihrer besten Freundin und so gar nicht ihr Typ. Während Hazel sich auf acht Tage voller Spontanität und Entspannung möchte ist Lukas da das komplette Gegenteil. Er will jede Sehenswürdigkeit und wichtigen Spot in New York besuchen, was er auch bis in kleinste Detail geplant hat. Es können also nur turbulente Tage werden.
Geschickt gelingt es Vera Conny Jack wirklich eine tolle Rundreise durch New York, eine Stadt die ihr am Herzen liegt. Mit wunderschönen Beschreibungen und auch berührenden Geschichten. Besonders ergreifend wurde es bei dem Besuch des 9/11 Memorial. Zwei völlig unterschiedlichen Protagonisten zu erschaffen. Es ist wirklich eine nette Geschichte, doch leider ist es mehr eine Art Reisebericht und eine Erzählung über zwei Menschen, die sich ineinander und auch etwas in die Stadt New York verlieben. Ich hätte mich hier aber mehr über zwischenmenschliche Interaktionen und Gespräche gefühlt. So fühlt sich Acht (un)geplante Tage mit dir zwar kurzweilig an, aber es fehlt doch etwas an Tiefe.

Wenn du also einen Kurztrip ohne Tiefe nach New York in Begleitung von Hazel und Lukas unternehmen möchtest bist du mit diesem Buch super ausgestattet.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

nette Unterhaltung für zwischendurch

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
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Ich bin lange um dieses Buch herum geschlichen und bin super glücklich, dass ich es im Rahmen einer Leserunde mitlesen durfte. Irgendwie war mir schon beim Titel und Klappentext klar, da brauche ich etwas ...

Ich bin lange um dieses Buch herum geschlichen und bin super glücklich, dass ich es im Rahmen einer Leserunde mitlesen durfte. Irgendwie war mir schon beim Titel und Klappentext klar, da brauche ich etwas Austausch. Im Nachhinein bin ich der Meinung es hat sich irgendwie gelohnt das Buch gelesen zu haben ohne das es einen gewissen Mehrwert für mich hat. Es war einfach nur ein unterhaltsames Buch, in dem mir etwas mehr Tiefe gefallen hätte.

Man kann nicht leugnen das die Autorin Anika Decker in Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben sehr mit den gängigen und aktuellen Klischees spielt. Aber gerade diese klischeehafte Darstellung der neuen Lebensgefährtin von Ninas Ex-Mannes einer jungen Influencerin mit Zwillingen in einer wunderschönen und repräsentativen Villa ist schon an der Grenze des Sarkasmus. Auch das Nina selbst sich in einen jüngeren Mann verliebt ist herrlich dargestellt.

Zuerst fühlte es sich etwas merkwürdig an als die Autorin im Laufe des Buches weitere Themen einfließen ließ. So wird der Fokus auf die Me-too Bewegung gelegt. Das musste ich dann doch etwas sacken lassen, weil es irgendwie nicht so ganz in das ansonsten fröhliche Buch zu passen schien. Doch je weiter ich im Buch kam um so mehr Sinn machte dieser Punkt und war auch wichtig für den weiteren Weg in der Geschichte von Nina und ihrer neuen Liebe. Denn plötzlich hat die Autorin ihre Klischees und Plattitüden wiedergefunden.

Enttäuscht hat mich das Buch zwar nicht so richtig aber dass ich in Begeisterungsrufe verfallen bin, kann ich auch nicht sagen. Für mich war Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben einfach eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Bleibt mir das Buch im Gedächtnis? Vom Inhalt nicht, aber ganz sicher vom Titel her.

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