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Veröffentlicht am 30.09.2018

Ein "Zuviel" an Handlung

Tangata Whenua - Fire of Love
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Inhalt

Nachdem Chiaras Vater die Familie schon vor vielen Jahren verlassen hat und nun auch noch die Mutter gestorben ist, bietet sich Chiara die Möglichkeit, zu ihrer Tante Maggie zu reisen, die in Neuseeland ...

Inhalt

Nachdem Chiaras Vater die Familie schon vor vielen Jahren verlassen hat und nun auch noch die Mutter gestorben ist, bietet sich Chiara die Möglichkeit, zu ihrer Tante Maggie zu reisen, die in Neuseeland eine Rinderfarm betreibt.

Sie lebt sich schnell ein, knüpft erste Kontakte und fühlt sich von Marc, einem Mitarbeiter ihrer Tante, angezogen. Doch Marc kämpft mit den Geistern seiner Vergangenheit, wodurch es ihm nicht leicht fällt, sich zu öffnen.

Als jemand Intrigen gegen ihre Tante Maggie schürt, stellt Chiara Nachforschungen an, die sie in Lebensgefahr bringen...


Meine Gedanken zum Buch

Christel Siemen hat es geschafft, mir mit Worten die Landschaft Neuseelands vor Augen zu führen. Sie schreibt sehr bildhaft und konnte mich an ihre Geschichte fesseln.

Ihre Charaktere sind toll herausgearbeitet. Das gilt nicht nur Chiara und Marc, die beide von der Vergangenheit geprägt sind, sondern auch für zahlreiche Nebendarsteller, allen voran Maggie und ihre Mitarbeiter.

Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die zahlreichen Handlungsstränge, die Christel Siemen in diesen Roman eingearbeitet hat. Die Geschichte um Chiara und Marc war toll, keine Frage und natürlich durfte auch ein wenig Dramatik nicht fehlen. Doch die Autorin packte mehrere Sabotagen mit in die Geschichte, eine schwere Erkrankung, eine längst verloren geglaubte Person, die wieder in Erscheinung tritt, ein handgreiflicher Vater, dessen Kind Rettung bedarf, ein zweiter Mann, der um die Gunst von Chiara buhlt – und das war noch nicht alles.

Mir war das einfach ein „Zuviel“ an Handlung und stellenweise dann auch unglaubwürdig, das hat ein wenig vom Lesespass genommen, so dass ich nur 3,5 Sterne vergeben kann, sehr schade, denn die Basisgeschichte war wirklich toll.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Solider Krimi mit Längen

Ich weiß, wann du stirbst
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Die Protagonistin und ihre Geschichte
Marian Dahle stammt ursprünglich aus Korea, wurde aber mit drei Jahren adoptiert und ist dann in Norwegen aufgewachsen. Mittlerweile ist sie 33 Jahre alt und war bis ...

Die Protagonistin und ihre Geschichte
Marian Dahle stammt ursprünglich aus Korea, wurde aber mit drei Jahren adoptiert und ist dann in Norwegen aufgewachsen. Mittlerweile ist sie 33 Jahre alt und war bis vor einem Jahr eine vielversprechende Ermittlerin. Doch ein Verdächtiger hat sie gezwungen, in einen Krematoriumsofen zu steigen, dabei hat sie sich Brandverletzungen zugezogen, deren Narben über eine Seite ihres Gesichtes bis zum Oberkörper reichen. Sie hat sich zurückgezogen und vermeidet den Kontakt zu anderen Menschen.

Als ihr alter Chef, Cato Isaksen, ihr einen Cold Case anbietet, sieht sie eine Möglichkeit, ein Stück weit in ihr altes Leben zurückzukehren. Sie rollt den Fall der vor 15 Jahren verschwundenen Thorna neu auf.

Meine Gedanken zum Buch
Dieser Krimi lebt von der Protagonistin Marian Dahle, die versucht, einen Weg zurück ins Leben zu finden, sich dabei aber mit einigen Widrigkeiten auseinandersetzen muss.

Leider bin ich mit ihr nicht ganz warm geworden. Marian Dahle ist eigentlich eine gebrochene Frau und stellt selbst fest, dass sie dem Wiedereinstieg in ihren Job nicht gewachsen ist. Sie betäubt sich mit Schmerztabletten und Alkohol, was soweit nicht ungewöhnlich ist, denn viele Autoren haben Hauptfiguren geschaffen, die Probleme haben. Doch die Ermittlerin agiert chaotisch, macht Fehler und versucht auch noch, diese zu vertuschen. Das war mir zu unrealistisch.

Außerdem führt der Klappentext den interessierten Leser in die Irre. An dessen Ende wird nämlich nur kurz erwähnt, dass jemand in Marians Wohnung eindringt. Tatsächlich ist es so, dass jemand sie immer und immer wieder in ihren eigenen vier Wänden beobachtet und sich dieser Handlungsstrang durch das ganze Buch zieht. Wenn man nun weiß, dass der Titel im Original „Jeg vet hvor du bor“ heißt, was übersetzt „Ich weiß, wo du wohnst“ bedeutet, erweckt das bei mir den Eindruck, dass die Autorin sehr bewusst ein großes Augenmerk auf diesen Beobachter gelegt hat. Das geht im deutschen Titel und im Klappentext jedoch fast unter.

Der Cold Case, an dem die Protagonistin arbeitet, ist durchaus spannend gestaltet, hat interessante Wendungen, aber auch einige Längen. Außerdem verwendet die Autorin Szenen um ein selbstgebautes Folterinstrument, deren grausige Details sogar mir als hart gesottenen Thriller-Leser zu schaffen gemacht haben und bei denen sich beim Lesen alles in mir zusammengezogen hat.

Im Übrigen wird durch einen Absatz auf der Rückseite des Buches suggeriert, dass es sich um eine „neue“ Protagonistin handelt. Tatsächlich hat die Autorin aber eine Cato-Isaksen-Reihe mit bislang zehn Bände geschrieben und Marian Dahle ist seit Band 6 die Partnerin von Cato Isaksen.

Fazit
Wer bis zur Mitte des Buches durchhält und darüber hinwegsehen kann, dass der Protagonistin schwere Schnitzer unterlaufen, die sie normalerweise ihren Job kosten würden, der darf sich auf teils mehr, teils weniger überraschende Wendungen einstellen, die das Buch in der zweiten Hälfte zu einem soliden Krimi machen

Veröffentlicht am 10.03.2018

Wunderbare Beschreibungen der Landschaft und der Menschen

Ein Ire zum Verlieben
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Die Protagonistin und ihre Geschichte
Laura erfährt von ihrem Freund, dass es eine weitere Frau in seinem Leben gibt, weswegen er sich von ihr trennt. Sie rennt kopflos aus dem Haus und trifft auf eine ...

Die Protagonistin und ihre Geschichte
Laura erfährt von ihrem Freund, dass es eine weitere Frau in seinem Leben gibt, weswegen er sich von ihr trennt. Sie rennt kopflos aus dem Haus und trifft auf eine Frau, die ihr Unterschlupf gewährt und von Irland schwärmt, dem Land, in dem Lauras Vater gerade den Sommer verbringt.

Laura beschließt, sich in Irland eine Auszeit zu nehmen und reist zu ihrem Vater. In Irland findet sie schnell Anschluss und begegnet einem rothaarigen Einheimischen, der sie in seinen Bann zieht. Doch  es kommt zu einer Reihe von Missverständnissen und dann steht auch noch Lauras Ex vor der Tür.

Meine Gedanken zum Buch
Im ersten Augenblick fällt mir einiges ein, was mir nicht so gut gefallen hat und ich muss gerade aufpassen, dass ich das Buch nicht schwächer bewerte, als es ist. Meine Gedanken beschreibe ich in der Reihenfolge, in der sie während des Buches abgelaufen sind.

Sehr gut hat mir die Idee gefallen, die Kapitel mit Irischen Segenssprüchen zu überschreiben und auch das Cover fand ich sehr ansprechend, grün, wie man sich Irland eben vorstellt.

Mit Lauras ersten Auftritt hatte ich so meine Probleme. Man stelle sich vor, man rennt kopflos aus dem Haus, gerät in einen Regenschauer und da schaut eine sonderliche Alte mit Lockenwicklern aus dem Fenster, die anbietet, dass man sich aufwärmen kann. Soweit so gut. Anna, die sonderliche „Alte“ war in meinem ersten Eindruck jenseits der Sechzig und stellt sich dann als Mittvierzigerin heraus. Das hat mich kurz irritiert. Dass sie Laura so bereitwillig aufnimmt und sie bei sich übernachten lässt, ist bei mir auf einen inneren Widerstand gestoßen, weil mir das zu schnell ging, auch wenn die Autorin hier versucht hat, eine Wellenlänge zwischen Laura und Anna zu konstruieren.

In der erste Hälfte des Buches geschieht dann Einiges, wodurch die Geschichte kurzweilig ist, allerdings kommt Sandra Pulletz meiner Ansicht nach hier nicht zum Punkt. Der Titel „Ein Ire zu Verlieben“ hat mir suggeriert, dass Laura ihren Iren trifft und sich verliebt. Ich habe mich schwer damit getan, dass in dieser Richtung in der erste Hälfte des Buches nichts passiert ist wodurch meine Erwartungen diesbezüglich nicht erfüllt wurden.

Was mir gut gefallen hat waren die Beschreibungen über Irland, die Natur, die Menschen, die Gebäude. Hier hat sich Sandra Pulletz eines Hilfsmittels bedient, indem sie ihre Protagonistin fotografieren lässt, wodurch die Autorin alles durch deren Blick beschreiben kann. Eine tolle Idee, die wirklich gut umgesetzt war. Auch die Menschen, denen Laura in Irland begegnet, wirken sehr liebevoll und geben der Geschichte etwas Zartes und Weiches. Die Liebesgeschichte zwischen Laura und Dean hätte ruhig etwas stärker herausgestellt sein dürfen, während die Nebenhandlungen um Lauras Vater und Annas Verwandtschaft (hier müsste ich spoilern um näher darauf einzugehen) mir persönlich „zuviel“ war.

„Konfekt mit Zucker-Kuss“ hat mir wesentlich besser gefallen und wenn ich die beiden Romane nebeneinander stelle, dann reicht es hier leider nur für 3,5 von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Hat mich nicht wie erhofft berührt

In zweiter Instanz
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Alexandra Wendland ist eine erfolgreiche Anwältin, die die Hoffnung auf die große Liebe nach mehreren Enttäuschungen aufgegeben hat. Sie gibt sich absichtlich unscheinbar.

Der Arzt Patrick rettet Alexandra ...

Alexandra Wendland ist eine erfolgreiche Anwältin, die die Hoffnung auf die große Liebe nach mehreren Enttäuschungen aufgegeben hat. Sie gibt sich absichtlich unscheinbar.

Der Arzt Patrick rettet Alexandra in einer schwierigen Situation und gegen ihren Willen fasziniert dieser Mann sie. Dumm nur, dass sie die Scheidungsanwältin seiner Frau ist und ihn gerade finanziell ausnehmen will.

Kurzmeinung
Obwohl die Geschichte spannend gestartet ist, konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen. Teilweise war er sehr langatmig und die Missverständnisse reihten sich aneinander. Die Reise, über die ich hier nicht mehr verraten möchte, hat sehr viel herausgerissen, nahm aber gefühlt zu wenig Platz in der gesamten Handlung ein.

Richtig gut gefallen hat mir Alexandras beste Freundin, die körperlich stark eingeschränkt ist und die eine große Lebensfreude ausstrahlt und Alexandra auch mal den Kopf gerade rückt.

Das Buch hat mich aber leider nicht so berührt, wie ich das von einem Liebesroman erwarte, daher reicht es nur für 3,5 von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 23.12.2017

Zu viel Friede Freude Eierkuchen

Zuckerkuss und Mistelzweig
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Die Protagonisten und ihre Geschichte

Madeline ist Inhaberin eines Brautmodengeschäfts in Fool´s Gold. Als sie von der Bürgermeisterin des Ortes gebeten wird, bei der Planung einer Hochzeitsfeier zu helfen, ...

Die Protagonisten und ihre Geschichte

Madeline ist Inhaberin eines Brautmodengeschäfts in Fool´s Gold. Als sie von der Bürgermeisterin des Ortes gebeten wird, bei der Planung einer Hochzeitsfeier zu helfen, kann sie nicht ablehnen. Doch dann erfährt sie, dass der Bruder der Braut Jonny Blaze ist, ein Filmstar, der sich erst kürzlich in der Kleinstadt niedergelassen hat und dem Madeline nun bei der Planung der Hochzeit seiner Schwester zur Seite stehen soll. Gar nicht so einfach, wenn man so hin und weg von diesem Traummann ist, dass man nicht mehr klar denken kann…

Jonny Blaze hat sich in einer Kleinstadt niedergelassen, um dem Rummel zu entkommen. An manchen Tagen ist er erstaunt, wie wenig die Menschen in Fool´s Gold in ihm den Hollywoodstar sehen, sondern wie einen von ihnen behandeln.



Meine Gedanken zum Buch

Keine Frage, die Geschichte um Madeline und Jonny ist zuckersüß und romantisch. Der Zusammenhalt der Bewohner von Fool´s Gold sticht außerdem heraus, denn Familie, Freundschaft, Nachbarschaftshilfe, Traditionen, das alles sind wichtige Bestandteile des Kleinstadtlebens.

Allerdings war mir das irgendwann zuviel Friede, Freude, Eierkuchen. Nur Idylle, kein Knall, keine Katastrophe. Die immerzu heile Welt hätte gerne einmal durcheinander gewirbelt werden dürfen.

Was mich ebenfalls irritiert hat, war der Titel des Buches: „Zuckerkuss und Mistelzweig“, denn als ich am Ende des Romans angekommen bin, war ich davon überzeugt, dass der Mistelzweig in diesem Buch gar nicht vorkam. Tatsächlich wurde er, wie meine Recherchen ergeben haben, einmal in einem Nebensatz erwähnt.

Wer viel heile Welt ohne großartige Highlights mag, der ist mit diesem Buch gut bedient. Ich habe andere Ansprüche an einen Frauenroman, daher hat es nur für 3,5 von fünf Sterne gereicht.