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Veröffentlicht am 26.03.2025

Melancholie, Humor und ein wenig Wahnsinn

Nowhere Heart Land
3

Emily Marie Laras Nowhere Heart Land erzählt die bewegende Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach Identität und Zugehörigkeit. Die Protagonistin Rosa bleibt anfangs schwer greifbar, doch mit ihrer ...

Emily Marie Laras Nowhere Heart Land erzählt die bewegende Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach Identität und Zugehörigkeit. Die Protagonistin Rosa bleibt anfangs schwer greifbar, doch mit ihrer Ankunft in Deutschland entfaltet sich eine tiefgründige, nostalgische Erzählung voller Zeitsprünge und innerer Konflikte. Besonders ihr Umgang mit sozialen Medien und die damit verbundene parasoziale Dimension ihrer Selbstfindung sind spannende Aspekte, die das Buch in die heutige Zeit einbetten.

Während der erste Teil von Rosas Reise von Fragen und Erinnerungen geprägt ist, entwickelt sich die zweite Hälfte in eine düstere Richtung. Die Geschichte nimmt zunehmend eskalierende Wendungen,
Trotz der Schwere des Themas wächst Rosa einem ans Herz. Die Autorin vermittelt eindrücklich das Gefühl, niemanden zu haben und dabei Stück für Stück sich selbst zu verlieren. Besonders hervorzuheben ist die einfühlsame Darstellung von Demenz durch Rosas Großmutter. Die Begegnung zwischen den beiden und die Gespräche mit einem Pfleger gehören für mich zu den emotionalsten Momenten des Buches.

Mein Fazit: Nowhere Heart Land ist eine melancholische, mitunter wahnsinnige Erzählung über Verlust, Erinnerung und die Suche nach einem Platz in der Welt. Das offene Ende lässt Raum für Spekulationen – und die Hoffnung auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 04.04.2025

Schleppender Krimiroman

Ámbar
0

Das Buch versucht, Elemente des Thrillers mit klassischen Krimiroman-Elementen zu verbinden, doch insgesamt blieb es für mich hinter den Erwartungen zurück. Zwar gibt es einige spannende Momente – insbesondere ...

Das Buch versucht, Elemente des Thrillers mit klassischen Krimiroman-Elementen zu verbinden, doch insgesamt blieb es für mich hinter den Erwartungen zurück. Zwar gibt es einige spannende Momente – insbesondere in den actionreichen Passagen und den überraschenden Wendungen, die kurze Augenblicke der Faszination schaffen –, doch wirkt die Erzählung häufig schleppend. Die Sprachgestaltung schafft es nicht immer, den dramatischen Momenten gerecht zu werden, und lässt die Handlung insgesamt eher zäh und wenig packend erscheinen.

Zudem empfinde ich die Wahl der Gattung als unpassend. Wo man einen fesselnden Thriller erwartet, entfaltet sich vielmehr ein Krimiroman, der in seinem erzählerischen Ansatz und in der Charakterzeichnung zu sehr auf klassische Kriminalitätsthematiken setzt. Obwohl die komplexe Beziehung der Protagonistin zu ihrem Vater und die subtilen Einblicke in familiäre Konflikte durchaus interessante Ansätze bieten, reicht das nicht aus, um mich als Leserin vollständig in den Bann zu ziehen.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht überzeugen – die wenigen Höhepunkte werden durch einen überwiegend langatmigen und wenig dynamischen Erzählstil relativiert. Die Mischung aus Genres und die teilweise schwache sprachliche Umsetzung führen dazu, dass das Buch als Thriller nicht seinen Ansprüchen gerecht wird.

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