Profilbild von kleine_welle

kleine_welle

Lesejury Star
offline

kleine_welle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kleine_welle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2025

Nicht unbedingt die beste King Geschichte

Kein Zurück
0

Nachdem bei der Polizei ein Schreiben eingetroffen ist, dass die Schuldigen an dem Tod eines Unschuldigen leiden sollen, beginnen wahllose Morde an unbescholtenen Opfern. Um hinter den Fall zu blicken, ...

Nachdem bei der Polizei ein Schreiben eingetroffen ist, dass die Schuldigen an dem Tod eines Unschuldigen leiden sollen, beginnen wahllose Morde an unbescholtenen Opfern. Um hinter den Fall zu blicken, fragt die Polizistin Izzy Holly Gibney um ihren Rat. Wer könnte der Mörder sein?

Seit längerem kommen die King Bücher in ähnlichem Stil raus. Oben groß der Name und unten groß der Titel, dazwischen ein Bild. So auch hier, obwohl ich zugeben muss, dass mir die Farben des brennenden Himmels und des dunklen Weges gut gefallen.
Nicht erst seit kurzem bin ich Fan von den Büchern über Holly. Denn obwohl sie mit großen Ängsten zu kämpfen hat, ist sie eine sehr mutige Frau und setzt sich immer durch. Zudem hat sie diesen speziellen Humor, der mir ausgesprochen gut gefällt. 😊
Hier muss ich allerdings sagen, dass ich nicht direkt gut in das Buch hineingefunden habe. Denn es gibt den oben erwähnten Fall, wo einer unschuldige Menschen im Namen anderer umbringt. Aber daneben gibt es noch die Geschichte mit Kate McKay, einer Frau, die für die Selbstbestimmung der Frau beim Thema Abtreibung kämpft. Das zieht natürlich viel Unmut auf sich und wer könnte da besser helfen als Holly?
Wie gesagt man hat es hier mit zwei sehr unterschiedlichen Fällen zu tun, die zwar am Ende zu einem spannenden Ende zusammenlaufen, aber am Anfang so gar nichts miteinander zu tun haben. Das ist so das einzige, das ich vielleicht zu bemängeln habe. Warum diese zwei so unterschiedlichen Handlungsstränge? Wollte der Autor einfach zwei Themen in einem Buch ansprechen? Um ehrlich zu sein, hätte vielleicht auch ein großes Thema gereicht, denn dadurch, dass man immer noch die Sichtweise von Jerome, Barbara und Izzy erzählt bekommt, benötigt man nicht unbedingt zwei Parallelgeschichten.
Trotzdem hat mir aber das Buch sehr gut gefallen und King kann seine unterschiedlichen Handlungsstränge gut voneinander trennen und deutlich aufzeigen. Also große Verwirrung gab es nicht. 😊
Neben den bekannten und liebgewonnen Charakteren aus Buckeye City lernt man noch zusätzlich einige neue kennen. Neben dem Mörder sind das noch Kate, ihre Assistentin Corrie und Sista Bessie, eine Soulsängerin. Wie immer sind alle Personen sehr gut beschrieben und jede*r auf seine bzw. ihre Art perfekt. Und das meine ich auch bei denen, die natürlich nicht nett rüberkommen sollen. 😉
Charakterbuilding kann der Meister eben. :D
Das Ende ist dann wie gesagt sehr spannend und da fliegen die letzten Seiten einfach nur noch so dahin. Da Hollys Geschichten abgeschlossene Thrillerfälle sind, kann King natürlich noch einiges zu ihr schreiben und ich hoffe, es wird noch was kommen. 😊

Mein Fazit: Vielleicht nicht unbedingt das allerbeste aus der Reihe um Holly Gibney, aber trotzdem macht es Vergnügen zu lesen. Holly ist einfach ein wunderbarer Charakter und ich hoffe, dass noch ein paar Bücher mit ihr erscheinen werden. An einigen Stellen fand ich die Story ein wenig zu sehr aufgebauscht, aber nicht so sehr, dass ich es weglegen würde. Man findet trotzdem gut in die Geschichte hinein. Auch wenn die Fälle alle abgeschlossen sind, würde ich vielleicht nicht mittendrin in der Reihe anfangen, denn es werden immer wieder Anspielungen auf frühere Fälle gemacht. Wer aber schon andere Holly Bücher gelesen hat, sollte dieses auch lesen. Ich empfehle es gerne weiter. 😊

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2025

Ende vielleicht ein wenig zu einfach

Die letzte Geschichte der Welt
0

Die Erde in der Zukunft sieht anders aus und als Ariel zufällig eine KI befreit, stellt er auch fest, dass die Erde für ihn auch anders aussieht als sie ist. Ein Abenteuer beginnt, bei der Ariel die Hauptrolle ...

Die Erde in der Zukunft sieht anders aus und als Ariel zufällig eine KI befreit, stellt er auch fest, dass die Erde für ihn auch anders aussieht als sie ist. Ein Abenteuer beginnt, bei der Ariel die Hauptrolle spielt.

Das Cover ist um ehrlich zu sein für mich, ein wenig langweilig. Aber nachdem ich den Roman gelesen habe, doch wirklich sehr passend zur Geschichte.
Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich genau anfangen soll bei diesem Roman. Denn er ist schon sehr anders als ich gedacht hatte. In diesem Falle verrät der Klappentext wirklich kaum etwas darüber, was einen erwartet. Was natürlich sehr gut ist, denn so kann man sich unvoreingenommen in die letzte Geschichte stürzen. 😊
Ariel entdeckt also diese KI, die sich als Chronist entpuppt und bereits vorher in anderen Menschen lebte, um eben das zu tun, was Chronisten tun, sie erfassen die Geschichte, ohne zu werten oder einzugreifen. Und doch scheint Ariel anders, denn irgendwas an Ariels Leben erinnert den Chronisten an eine andere Geschichte. Und so entfernt er sich immer weiter von seiner reinen Rolle als Chronist.
Ariels Geschichte ist wirklich an einen bekannten Mythos angelehnt, bewusst, denn es ist wichtig für die weitere Geschichte. Dazu kommt aber, dass es noch einige weitere Dinge gibt, die mich an andere Klassiker erinnert hat. So wandert Ariel durch diese für ihn und uns neue Welt und sein Weg hat mich ein wenig an die Wanderung von Dorothy durch Oz erinnert. Eine wirklich verrückte Welt erwartet einen in diesem Buch.
Denn nicht nur sind viele Jahrtausende vergangen, auch hat sich die Natur grundlegend verändert und es scheint für Ariel vollkommen normal, wenn Tiere mit ihm sprechen. Diese Zukunft finde ich wirklich sehr cool und hat mir gut gefallen. Vor allem kam ich mir so vor, als würde ich eine vollkommen neue Welt betreten und habe mich eigentlich nicht von der Erde bewegt.
An einigen Stellen hat mich das Buch ein wenig an Zamonien und seine verrückten Bewohner*innen, sowie seine bizarre Umwelt erinnert. Zudem verliert sich der Autor in der Mitte ein wenig in seinen Beschreibungen und Details, was genauso gut eine Mythenmetz’sche Abschweifung sein könnte. 😊
Amüsant, aber für mich als Zamonien Fan doch etwas zu sehr am Moers’schen Universum. Wahrscheinlich überhaupt nicht absichtlich, da ich mir nicht vorstellen kann das Robin Sloan Walter Moers kennt, aber manchmal sind die Zufälle doch zu nah beieinander.
Was mich aber wohl dabei am meisten störte waren diese Details, die für mich nicht viel für die Story getan haben. Wenn Ariel zum Beispiel monatelang in der Stadt Rath Varia lebt und hier alles ziemlich genau beschrieben wird, ohne das groß irgendwas passiert.
Ich hätte mir einfach ein wenig mehr Action gewünscht.
Dazu kommt, dass dieser Roman kein Buch ist, welches man einfach mal so nebenbei ohne groß Nachzudenken lesen kann. Häufig werden von den Charakteren Theorien aufgeworfen und hinterfragt, bei denen ich genau lesen musste, um mitzukommen.
Was mir aber sehr gut gefallen hat, waren die Charaktere an sich. Ariel zum Beispiel ist wirklich sehr sympathisch und ich bin mit ihm gerne durch diese bizarre Welt gewandert. Aber auch die anderen Charaktere, wie Clovis, der wandernde Roboter oder Agassiz, die sprechende Biberin, waren wirklich soll beschrieben und ich mochte sie alle sehr. 😊
Das Ende fand ich dann letztendlich doch ein wenig zu einfach, nachdem alles so groß und detailreich erklärt wurde. Da hatte ich mir doch ein wenig mehr versprochen.

Mein Fazit: In diesem Roman erwartete mich eine komplett andere Welt, denn in dieser Zukunft ist nichts mehr, wie es war. Mir hat diese Variante sehr gut gefallen und auch die Charaktere waren alle durchweg gut beschrieben und in ihrer eigenen Verrücktheit herzallerliebst. 😊
Einzig die manchmal zu viele Details und das dann leider doch etwas zu schmucklose Ende, konnten mich nicht so richtig überzeugen. Trotzdem lohnt es sich in dieses Buch hineinzusehen und ich würde es durchaus weiterempfehlen. 😊

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2025

Kleine Kritik, aber ansonsten Topp!

Phantasma – Spiel um dein Leben, fürchte die Liebe
0

Ophelia und Genevieve müssen nicht nur mit dem Tod ihrer Mutter zurechtkommen, sondern auch mit den Schulden, die diese ihnen hinterlassen hat. Deshalb beschließt Genevieve nach Phantasma zu gehen, ein ...

Ophelia und Genevieve müssen nicht nur mit dem Tod ihrer Mutter zurechtkommen, sondern auch mit den Schulden, die diese ihnen hinterlassen hat. Deshalb beschließt Genevieve nach Phantasma zu gehen, ein Haus, das nur so vor Teufeln und mörderischen Aufgaben strotzt, doch der Siegerin wird ein Wunsch gewährt. Um ihre Schwester zu beschützen, meldet sich auch Ophelia als Teilnehmerin an.

Das Cover ist richtig cool gemacht. Mit seinem Rot und Gold und dem Glitzereffekt ist es ein richtiger Hingucker. Bin direkt darauf aufmerksam geworden.
Und habe dann doch erst gezögert, ob ich es lesen soll, denn mir war sofort klar, dass bestimmt eine schnulzige Liebesgeschichte drin vorkommt. Spoileralarm: Schnulzig ist daran nichts.
Also versteht mich nicht falsch, eine Art Liebesgeschichte gibt es schon, aber für mich fühlte es sich doch eher nach einem Softporno in Buchgestalt an. Und das gehört für mich eigentlich getrennt. Und war auch ein wenig zu viel des Guten. Ich meine, wenn die Protagonistin und ihr Lover seitenweise wilden Sex haben (und das nicht nur einmal im Buch, sondern immer wieder) gehört das für mich in eine etwas andere Kategorie als Romantasy. Aber nur meine persönliche Meinung.
Lesen ließ sich das Buch trotzdem sehr gut, denn die Autorin hat einen wirklich tollen Stil, der mich durch die Seiten gezogen hat.
Und nicht nur Sex Sells in diesem Fall, sondern auch die wirklich mörderischen Spiele der Teufel in Phantasma sind richtig gut beschrieben und lassen mein kleines Horrorherz höherschlagen.
Das Buch ist also definitiv nichts für schwache Nerven, denn stellenweise ist es wirklich richtig blutig und ich finde es sehr gut, dass der Geschichte eine Triggerwarnung vorangestellt wurde. So kann man sich im Vorfeld informieren, ob der Roman wirklich etwas für einen ist. Mir, als passionierte Stephen King Leserin, macht das alles nicht so viel aus, aber andere sind da vielleicht zarter besaitet.
Sehr gut gefallen hat mir auch das Nachwort der Autorin, wo sie nochmal auf Zwangserkrankungen eingeht. Das macht alles nochmal persönlicher.
Ophelia gegenüber war ich etwas zwiegespalten eingestellt, denn einerseits ist sie von ihrer Mutter vorbereitet wurden, wie man sich als Nekromantin gegenüber Teufeln und anderen übernatürlichen Wesen verhalten soll, aber dann schmeißt sie doch relativ schnell alles über Bord und handelt manchmal für mich sehr impulsiv und ohne groß darüber nachzudenken. Es war für mich schwierig, sie uneingeschränkt zu mögen. Okay, das klingt jetzt etwas sehr hart, denn sie ist schon ein Charakter, den man mögen kann (und ich auch mag), aber ich weiß nicht, wie ich es richtig ausdrücken soll. Manchmal war sie einfach so extrem sprunghaft und das nervte schon ein wenig. Besonders weil sie in einigen Situationen etwas überheblich den anderen Mitstreiter*innen gegenüber ist und dann selbst in die Falle tappt. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, ohne zu viel zu verraten. Aber wenn ihr das Buch lest, wisst ihr vielleicht, was ich meine. 😊
Extrem viele andere Personen lernen wir nicht explizit kennen, denn hauptsächlich dreht sich alles um Ophelia und das Phantom Blackwell. Der im Übrigen extrem eingebildet ist und das Geplänkel zwischen den beiden mich schon manchmal nervte. So nach dem Motto, alle wissen das er sexy ist, allen voran er selbst, sie tut aber so als würde es sie nicht interessieren, tut es aber schon. Dieses hin und her nervt, denn sie sind erwachsen (immerhin schlafen sie ja miteinander) und können einfach miteinander sprechen.
Das klingt jetzt vielleicht alles nicht ganz so toll, aber im Grunde mochte ich das Buch, besonders die Aufgaben in Phantasma. Davon hätte es gerne mehr sein können. 😊
Das Ende ist schon abgeschlossen, deshalb war ich erstaunt als ich gesehen habe, dass es wohl noch einen zweiten Teil geben wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Mein Fazit: Für mich hätte es definitiv weniger Sexszenen sein können, denn wenn immer wieder dasselbe beschrieben wird, ist das leider nicht mehr so spannend wie gedacht. Zudem hatte das für mich wenig mit Liebe zu tun, sondern einfach körperliche Anziehung. Aber okay, Geschmackssache. Ansonsten war das Buch gut geschrieben und es liest sich dementsprechend auch schnell weg. Besonders das Setting und die Spiele in Phantasma konnten mich richtig überzeugen. Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, besonders wenn man düstere und blutige Softpornos mag. :D

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2025

Ein Sci-Fi-Märchen

Die letzte Erzählerin
0

Petra und ihre Familie gehören zu den wenigen Auserwählten, die auf einem Raumschiff dem Weltuntergang entgehen können. Um einen neuen Planten zu besiedeln, werden sie und die anderen Auserwählten in einen ...

Petra und ihre Familie gehören zu den wenigen Auserwählten, die auf einem Raumschiff dem Weltuntergang entgehen können. Um einen neuen Planten zu besiedeln, werden sie und die anderen Auserwählten in einen Schlaf versetzt, damit sie Jahrhunderte später woanders ein neues Leben anfangen können. Aber während dieser Zeit ist viel geschehen.

Haptisch bin ich kein großer Fan von dem Buch, denn es fühlt sich so gummiartig an. Aber die Gestaltung ist wirklich sehr gelungen. Die Blau- und Orangetöne sind sehr gut aufeinander abgestimmt und dazu der kräftige, farbige Buchschnitt. Sehr schön gemacht!
Die Geschichte klingt sehr nach Science-Fiction. Und ja, ist es auch ein stückweit. Immerhin verbring Petra Jahrhunderte in einem Stasetank, der sie jung und gesund hält, damit sie an dem erdähnlichen Planeten ihr Leben weiterleben kann. Doch natürlich geht etwas schief.
Zunächst einmal muss ich erwähnen, dass Petra erst zwölf ist und manchmal vergisst man das leicht, weil sie um einiges älter wirkt. Das mag vielleicht an der Zeit liegen, die sie im Schlaf verbracht hat, aber so zu 100% lässt es sich nicht damit erklären.
Auf jeden Fall richtet sich das Buch meiner Meinung nach nicht an ein sehr junges Publikum, denn ich fand es nicht immer einfach zu lesen.
Das Thema, dass wir von unseren Erinnerungen und Geschichten leben und diese erst das aus uns machen, was wir sind, gefällt mir sehr gut. Denn als Petra wieder aufgeweckt wird, hat sich einiges getan. Das Kollektiv hat die Kontrolle über das Raumschiff übernommen und das wichtigste ist Gehorchen, aber da alle gleich sind, sollte das wohl nicht so schwerfallen. Denn wenn jemand anders ist, verschwindet er einfach.
Schnell merkt Petra, dass sie verbergen muss, dass ihre „Umprogrammierung“ nicht geklappt hat und sie die Einzige ist, die noch Erinnerungen von der Erde hat.
Wie gesagt fand ich es sehr erstaunlich, wie groß ihre Auffassungsgabe ist und wie schnell sie sich an die neue Situation angepasst hat. Vielleicht hätte man sie vom Alter einfach zwei, drei Jahre älter machen sollen, damit es noch schlüssiger wird. Aber trotzdem konnte mich die Geschichte fesseln. Denn mit ihren Erinnerungen bzw. mit den Geschichten, die sie von ihrer Großmutter kennt, kann sie eine kleine Schar an anderen Kindern um sich drängen. Doch die Gefahr des Kollektives bleibt natürlich bestehen, denn immerhin kann man nicht einfach weglaufen. Die Lösung, die die Autorin mir anbietet, ist wirklich sehr schön gewählt.
Besonders möchte ich nochmal erwähnen, dass ich auch die Rückblicke mochte, die Petra und ihre Familie auf der Erde zeigen und nochmal verdeutlichen, wie wichtig es ist sich an seine Vergangenheit erinnern zu können. 😊
Das Ende war mir persönlich ein wenig zu offen, da hätte ich mir schon einen runderen Abschluss gewünscht, aber immerhin ist es ein gutes. 😊

Mein Fazit: Wenn ich dieses Buch in eine Kategorie einordnen müsste, dann würde ich sagen es ist ein Science-Fiction-Märchen. Denn von beide Genres gibt es viele Elemente. Aber ich glaube, man sollte das Buch einfach unvoreingenommen lesen, ohne es in eine Schublade zu stecken. Die Idee ist sehr schön und die Umsetzung im Großen und Ganzen sehr gelungen. Ich würde das Buch weiterempfehlen. 😊

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2025

Auch Sachbücher schreibt sie interessant

Goddesses
0

Nathalie Haynes zeigt uns in diesem Sachbuch eine andere Seite der bekannten griechischen Göttinnen. Göttinnen, die immer auch ein wenig unterdrückt werden, denn die Dichter der Werke waren alle Männer, ...

Nathalie Haynes zeigt uns in diesem Sachbuch eine andere Seite der bekannten griechischen Göttinnen. Göttinnen, die immer auch ein wenig unterdrückt werden, denn die Dichter der Werke waren alle Männer, die natürlich aus ihrem Blickwinkel die weiblichen Gottheiten gesehen haben.

Das Cover ist jetzt nichts so extrem besonderes, aber passt natürlich vollkommen in das Thema der griechischen Mythologie.
Ich habe bereits einiges von Nathalie Haynes gelesen und bisher waren es alles Romane bzw. Adaptionen von griechischen Sagen. Sie hat eine besondere Art, wie sie auf die alten Mythen schaut und den Blick auf die Frauen damals richtet, die meist in den Originaltexten kaum zu Wort kommen. Und das konnte mich bisher immer sehr begeistern. 😊
Nun hat sie mit Goddesses also ein Sachbuch geschrieben, dass ohne eine schmückende Geschichte (wenn man natürlich von den Sagen selbst absieht 😉 ) den Blick auf die verschiedenen Göttinnen wirft. Da haben wir natürlich die bekannten Olympierinnen Hera, Aphrodite, Artemis, Demeter, Hestia und Athene, aber auch die Musen und die Furien finden hier ein interessantes Kapitel.
Vieles was die Autorin schreibt, war mir schon bekannt, aber trotzdem wirft sie Fragen in den Raum, die mich vor allem als Frau zum Nachdenken angeregt haben.
Neben den Fakten zu den Göttinnen, die mitnichten ein Gegenpart zu den herrischen Göttern sind, sondern genauso herrisch sein können. Erzählt die Autorin wieder mit einigem Witz die Geschichten aus den verschiedenen Quellen. Wobei bei einigen Erzählungen einem nicht nach Lachen zumute ist, wenn man liest, wie häufig Frauen missbraucht werden und es als vollkommen normal erscheint.
Meine Lieblingsgöttin ist ja Artemis, allerdings weiß ich auch, wie grausam sie sein konnte. Vor allem ihren Nymphen gegenüber. Aber um ehrlich zu sein, gibt es bei jeder Göttin etwas, das sie in weniger gutem Licht stehen lässt. Einzig Hestia geht in alle dem ein wenig unter, denn über sie gibt es auch nicht so viele Sagen. Und doch war sie im damaligen Griechenland überall präsent.
Aber genauso wie man vieles grausames an den Göttinnen finden kann, kann man auch Seiten an ihnen entdecken, die man vorher nicht erwartet hat. Man muss nur mal genauer hinsehen.
So finde ich ist Hera nicht immer die Böse, denn immerhin wird sie ständig von ihrem Mann betrogen und belogen und muss dies stillschweigend aushalten. Zudem ist es nicht so klar, wie freiwillig ihre Hochzeit mit ihrem Bruder Zeus wirklich war. Aber auch wenn ich ihre häufig grausamen Taten nicht gut reden möchte, will ich damit nur sagen, dass man nicht voreilig beurteilen sollte. Zudem kommt es natürlich auch immer auf die Quelle an, die eine Geschichte erzählt. Und da wie oben erwähnt, die alten Sagen meist von Dichtern (also Männern) geschrieben wurden, kann man sich ja denken, wie gut die Frau eben dabei wegkommt. Auf jeden Fall gibt Nathalie Haynes mit ihrem Buch eine andere Perspektive vor und das ist einfach nur interessant.
Das Einzige, dass mich gestört hat war, dass sie sehr oft zwischen den griechischen und römischen Namen hin und her gewechselt hat. Manchmal war das sehr verwirrend und leider auch etwas inkonsequent. Ich habe kein Problem, wenn aus Aphrodite plötzlich Venus wird, aber dann muss man auch dabei bleiben und nicht im übernächsten Satz wieder wechseln.

Mein Fazit: Obwohl das diesmal kein Roman über die griechischen Mythen ist, ist das Buch kurzweilig und lässt sich gut lesen. Nathalie Haynes hat eine besondere Art zu erzählen, der einfach fesselt und mich begeistern kann.
Wer Mythologie mag, sollte unbedingt mal hier reinschauen, denn gerade heutzutage braucht man auch mal andere Blickwinkel auf bestimmte Dinge. Eine ganz klare Leseempfehlung! 😊

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere