Der neue Roman „Um jeden Preis“ von Hera Lind hat mich absolut mitgenommen. Das Buch ist mitreißend, wenn auch nicht immer leicht zu lesen. Es ist die wahre Geschichte der Familie Groß, im Mittelpunkt ...
Der neue Roman „Um jeden Preis“ von Hera Lind hat mich absolut mitgenommen. Das Buch ist mitreißend, wenn auch nicht immer leicht zu lesen. Es ist die wahre Geschichte der Familie Groß, im Mittelpunkt steht die Tochter Lydia. Man ist aus Deutschland ausgewandert, und lebt als Schwarzmeerdeutsche nahe Odessa in der Ukraine. Dann wird man vertrieben, und eine Odyssee führt sie an die schrecklisten und kältesten Orte wie Sibirien. Unter schlimmsten Verhältnissen bei Minus 50 Grad und kälter, kämpft man Tag für Tag ums Überleben, Hunger und Durst, Krankheit, Ungeziefer, Anfeindungen, und andere Gefahren, sind die täglichen Begleiter. Hera Lind beschreibt schonunglos nach den Aufzeichnungen von Lydia, deren Kinder ihr das Material für dieses Buch zur Verfügung stellten. Dieses Buch sollten viele Menschen unbedingt lesen, beschreibt es ein Stück Zeitgeschichte, aber auch, wie der Zusammenhalt der Familie schier Unmögliches im Leben möglich macht. Der Schreibstil von Hera Lind gut zu lesen, die Geschichte wurde zu Beginn aus der Sicht von Lydia erzählt, später kommen mit Lydias Kindern weitere Perspektiven hinzu. Bis auf wenige Längen hat der Roman keine Schwächen, ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen! Ich bin Hera Lind d
Dieses Buch von Stefan Radau hat einen Tag lang alles um mich herum vergessen lassen. Der „Klang“ seiner geschriebenen Worte hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich das Buch nicht mehr ...
Dieses Buch von Stefan Radau hat einen Tag lang alles um mich herum vergessen lassen. Der „Klang“ seiner geschriebenen Worte hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und auch nicht wollte. Es ist ein Buch der leisen Töne, mit sanftem, poetischen Schreibstil, als streiche der Autor selber behutsam die Saiten einer Geige, um damit die Seiten seines Romanes zu füllen. Dabei nimmt uns der Autor mit auf eine Reise der besonderen Art, es ist die Lebensreise der jungen, musikalisch hochbegabten Johanna. Ihre Leidenschaft gilt dem Geigenspiel, das Talent hat sie von ihrer verstorbenen Mutter geerbt. Sie setzt sich gegen den Wunsch ihres Vaters, der sie lieber seine Uhrmachertradition fortsetzen sehen würde, durch, verlässt ihre Heimat, das Alpenland, und zieht nach Berlin, um Berufsmusikerin zu werden. Und als sie sich am Ende ihrer Träume angelangt sieht - sie besteht die Aufnahmeprüfung für eine berühmte Akademie - wird ihr Vater todkrank. Eine innere Odyssee beginnt, Johanna ist fortan hin- und hergerissen zwischen der Verpflichtung für ihren Vater und damit die dauerhafte Rückkehr in die Heimat, und dem inneren Ruf ihr eigenes Leben als Musikerin in der Stadt zu führen. Johanna wird zur Suchenden, und verzweifelt fast an der Entscheidung, wie sie ihr Leben zukünftig führen möchte, als der Vater im Sterben liegt. Der erlösende und versöhnende Schlusstakt entwickelt sich dann über die Liebe und die Begeistung zur Musik. Dafür taucht die Junge Frau in die Vergangenheit ein, liest Briefe ihrer verstorbenen Mutter, die gefüllt sind mit deren eigenen Träumen und inneren Zweifeln. Halt findet Johanna dann bei einer ehemaligen Freundin der Mutter, eine Musikerin mit "Leidenschaft", die ihr beibringt, dass Musik nicht aus der blossen Aneinanderreihung von Tönen besteht sondern von der Leidenschaft lebt. Johanna erkennt zunehmend, was ihr wirklich wichtig ist in ihrem Leben, und mit ihrer eigenen „Komposition“ setzt sie einen erfolgreichen "Schlußtakt" unter all ihre Zweifel. Sie weiß nun, was ihre Bestimmung ist, und was sie wirklich glücklich macht, und dass es sich lohnt, seine Träume zu verwirklichen, indem man nach Lösungen und Antworten sucht. Dieser Weg dahin war auch für Johanna beschwerlich und durchaus auch quälend, manchmal scheint sie daran zu zerbrechen, wenn die Fragen in ihr bohren und sie keine Antworten weiß. Radau schreibt dazu sehr schön: „Manchmal müssen wir in der Musik wie im Leben Pausen einlegen. Diese Pausen sind genauso wichtig wie die Noten. Selbst sie geben uns Zeit zum Atmen, zum Nachdenken, zum Fühlen.“ Zum Schluss gelingt Johanna die „Aussöhnung“ zwischen Vergangenem und Zukünftigem, formt sie zu einem stimmigen Musikstück, das in ihrem Leben fortan „den Takt bestimmt“. Musik und Literatur hat Stefan Radau zu wundervollen „Tönen“ verwoben, die das Lesen dieses Buches zu einem wahren Genuss machen. Es war für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis und eine völlig neue Leseerfahrung. Dem Autor vielen Dank für dieses so wundervoll aussagekräftige, tiefsinnige Buch der „leisen Töne“. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht, hat es mich an meine eigene Lebensreise erinnert, weg vom Zuhause, hin zum Studium, zurück in die Heimat, um dort zu bleiben. Es sind soviele versteckte Botschaften in diesem Roman, in dem doch so wenig Handlung steckt, und das macht es für mich auch so besonders!
Dieses Buch von Lucy Claire Dunbar „Was das Leben dir schenkt“ hat mich restlos begeistert und stellenweise auch zu Tränen gerührt. Was für ein großartiges Geschenk hat sie damit der hoffentlich ...
Dieses Buch von Lucy Claire Dunbar „Was das Leben dir schenkt“ hat mich restlos begeistert und stellenweise auch zu Tränen gerührt. Was für ein großartiges Geschenk hat sie damit der hoffentlich zahlreichen Leserschaft gemacht! Mit viel Gefühl gelingt es ihr, in dem wunderschönen in Weiß gehaltenen Bildband (mit Herz! ), die Schönheit des Lebens festzuhalten. Das handliche und einfach herzallerliebst gestaltete Buch ist als Geschenkbuch ausgewiesen, und das ist es in der Tat auch in mehrfacher Hinsicht! Denn es kann als solches zum einen hervorragend genutzt werden, aber es ist auch ein Geschenk an einen selber, das man sich jeden Tag machen kann uns sollte, indem man es sich in die Hand nimmt. Mich hat es einfach glücklich und gleichzeitig dankbar gemacht. Man sollte sich Zeit nehmen, um die eindrucksvollen Texte, Zeichnungen und Verse auf sich einwirken zu lassen. Es geht darin um die großen Themen des Lebens, und zentral um die Dinge, die wirklich zählen! Man spürt, dass sich die Autorin aus ihrer zeitweise Erkrankung viel für das Leben mitgenommen hat. Oft erkennt man erst in Zeiten, wenn es einem nicht so gut geht, was wirklich wichtig ist im Leben. Lucy Claires Dunbars Botschaften geht es um Dinge wie Liebe und Selbstliebe, Freundschaft, Freundlichkeit, Dankbarkeit, Hoffnung und Mut. Ein klein wenig musste ich dabei an den „Kleinen Prinzen“ denken, denn „man sieht ja nur mit dem Herzen gut“. Ich sehe das Buch als eine einfühlsame Unterstützung für jeden Tag, als Lichtspender, wenn es einmal dunkel um einen herum wird, und ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Auf dem Geschenketisch wird es bei einer Freundin in nächster Zeit landen, und ich bin mir bereits jetzt sicher, es wird ihr unfassbar gut gefallen, denn das Buch ist einfach toll!
Es war mein erstes Gartenbuch, das ich gelesen habe, und dieses hat mich schlichtweg begeistert, vor allem durch seine bestechende Ästhetik. Bei den ersten Sonnenstrahlen packte ich den Liegestuhl ...
Es war mein erstes Gartenbuch, das ich gelesen habe, und dieses hat mich schlichtweg begeistert, vor allem durch seine bestechende Ästhetik. Bei den ersten Sonnenstrahlen packte ich den Liegestuhl aus, und nahm den angenehm-handlichen Buchband „Mein wunderbarer Cottage-Garten – Glück im Einklang mit der Natur“ der studierten Gartenhistorikerin Isabelle van Groningen in die Hand, der im Februar 2025 im Insel Verlag herausgegeben wurde. Das Buchcover ist bereits sehr schön gestaltet, es zeigt in sanft grün-blau gehalten, einen malerisch schönen Cottage-Garten mit allem, was man so auch gerne aus englischen Filmen kennt. Die 252 Seiten lassen sich leicht durcharbeiten und bergen wahre Schätze an Tipps rund um die natürliche Gartengestaltung im Einklang mit der Natur. Inhaltlich klar gegliedert, findet man in den insgesamt vier Kapiteln die Informationen, die man braucht. Dabei führt die Autorin schrittweise in die Materie ein, und bleibt dabei praxisorientiert, angefangen von der Auswahl des Pflanzgutes, bis hin zu Pflege, mit Anregungen und Inspirationen, wie man letzendlich die Gestaltung eines Cottage-Gartens in Harmonie mit der Natur umsetzen könnte selbst auf kleinstem Raum. Schöne Fotos und Illustrationen/Zeichnungen bereichern das Werk. Für mich ist das Buch durchaus ein "Eyecatcher", und man kann sich sehr viel an Wissen rund um Garten und Natur herausziehen. Die Autorin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises weiß halt genau, wovon sie schreibt, und dass sie Einblicke in ihre Vita gewährt, finde ich sehr sympathisch. Ich werde dieses Buch auf jeden Fall meinem Schwiegersohn zum Geburtstag schenken, der ist leidenschaftlicher Naturgarten-Fan, und dieser Ratgeber ist für ihn genau das Richtige. Da ich bislang nichts Vergleichbares gelesen habe, vergebe ich 5 Sterne, weil mir das Buch einfach super gut gefallen hat!
Dieses Buch fiel mir sofort in der Bücherei auf, ich mußte es einfach haben: Ein wunderschönes Cover, dazu ein höchst viel versprechender Buchtitel " Überwintern. Wenn das Leben innehält". Den ...
Dieses Buch fiel mir sofort in der Bücherei auf, ich mußte es einfach haben: Ein wunderschönes Cover, dazu ein höchst viel versprechender Buchtitel " Überwintern. Wenn das Leben innehält". Den Kauf dieses Werkes der britischen Autorin Katherine May habe ich nie bereut, das Buch habe ich in nur zwei Tagen ausgelesen, und es hat mir sehr viel gegeben. Für mich kam es genau zum richtigen Zeitpunkt, befand´ ich mich in einer ähnlichen Situation wie die Hauptperson in dieser Geschichte, in der die Britin erzählt von ihren Zeiten, als ihr Leben „auf Eis“ lag. Sie ist knapp 40, leidet an einer Verdauungsstörung mit heftigsten Beschwerden, hat gerade ihren Job als Dozentin gekündigt, ihr Mann ist mit einem Blinddarmdurchbruch knapp dem Tode entronnen und auch wegen schulischer Probleme wird der kleine Sohn vorerst zu Hause unterrichtet. Die Protagonistin gerät in eine tiefe Sinnkrise, der sie zunächst auszuweichen versucht, indem sie sich mit profanen Dingen wie backen, Gemüse einkochen, Lichterketten anbringen, ablenkt. Aber die Depression mit schlaflosen Nächten läßt sich auch davon nicht aufhalten. May macht sich auf eine Reise, durch die "Winter"-Zeit, wie sie den Zustand ab da benennt - eine , die gut 260 Seiten, in sieben Kapitel eingeteilte, die Monate von September bis März umfassende...
Auf ihrer Suche nach Ruhe und Anworten reist die Britin nach Island , fragt sich, welche Bedeutung Licht und Dunkelheit eigentlich haben.
Sie feiert das Halloween, das Winterfest Santa Lucia, die Wintersonnenwende, besucht Samen und Druiden. Und während sie bei all dem über die Kälte und den Kreislauf des Lebens nachdenkt, geht sie auch ins Dampfbad, lässt sich die Liebe der Finnen zur Sauna erklären, schwimmt irgendwann im eiskalten Meer und beginnt zu stricken.
In mir hat Katherine Mays Buch positiv nachgewirkt. Es hat mich inspiriert, meine eigene Situation zu überdenken, und auch Mut gemacht. Es ist ein Buch der "leisen" Töne, dennoch ein sehr kraftvolles Werk. Das Lesen dieses Buches an zwei Tagen hat mir die Chancen auf innere Erneuerung durch Rückzug ("Überwintern") vor Augen geführt. Und auch die Sichtweise, dass persönliche Krisen, wenn man diese als "Winterphasen des Lebens" betrachtet, eine völlig neue Bedeutung und Chance in sich tragen. „Jeder durchlebt irgendwann mal einen Winter. Und bei manchen kehrt er immer wieder zurück“, stellt sie in ihrer "Winterreise" einmal nachdenklich und bilanzierend fest.