Konnte mich nicht so richtig einfühlen
The Summer We FellJuliet hat schon als Kind und Teenager viele schlimme Dinge erlebt. Man weiß nicht genau, was. Man weiß nur, dass sie nun bei der Familie ihres Freundes Danny unterkommt. Sein Vater ist Pfarrer und auch ...
Juliet hat schon als Kind und Teenager viele schlimme Dinge erlebt. Man weiß nicht genau, was. Man weiß nur, dass sie nun bei der Familie ihres Freundes Danny unterkommt. Sein Vater ist Pfarrer und auch der Rest der Familie hat einen starken Glauben. Sie selbst ist nicht religiös. Dennoch geht sie mit in die Kirche und versucht sich in die Familie zu integrieren, weil sie denen so dankbar ist. Auch wenn andere in der Stadt schlecht über sie reden oder der Pfarrer sie öfter als Beispiel für seine Predigten nimmt. Eine sehr interessante Konstellation also. Besonders wenn man bedenkt, dass im Sommer auch ein Kumpel von Danny auch dort unterkommt. Nämlich Luke.
Nach vielen Jahren kommt sie zurück zur Familie. Ihre Pflegemutter Donna ist krank. Nun herrschen ganz andere Beziehungen. Es scheint viel vorgefallen zu sein, weswegen die Perspektive immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. Luke wirkte zu Beginn, als er das erste Mal in die Familie kam, sehr wortkarg und abweisend. Er beobachtet viel und Juliet fühlt sich direkt durchschaut. Er merkt, dass sie sich in eine Rolle zwängt, in die sie nicht hineinpasst. Denn gefühlt nutzt die Familie Juliet schon sehr aus. Sie soll immer beim ganzen Haushalt helfen und sich sonst auch um sehr viele Dinge kümmern. Auch Danny sieht sie eher als Hausfrau. Die Dynamik zwischen Juliet und Danny habe ich ehrlich gesagt von Anfang an nicht verstanden. Es war als haben sie sich noch nie überhaupt geliebt. Da war gar nichts. Besonders wenn man bedenkt, wie Danny sie oft behandelt hat. Das war absolut nicht in Ordnung. Luke dagegen war schon immer anders mit ihr. Er hat sie gesehen, hat sie unterstützt und sich für sie eingesetzt. Da ist es natürlich kein Wunder, dass Juliet ihn deutlich interessanter findet. Aber ganz ehrlich, so blind können die ganzen Leute doch nicht gewesen sein, um nicht zu sehen, wie Luke und Juliet angebandelt haben. Das war so offensichtlich und meiner Meinung nach absolut nicht in Ordnung. Ich kann schon verstehen, dass Juliet das so gemacht hat. Sie wollte Danny nicht verletzen und außerdem konnte sie ja nirgendwohin, wenn es vorbei wäre. Aber trotzdem, das war einfach nicht okay.
Ich muss sagen, ich fand es schwierig mich in die Geschichte einzufühlen. Man weiß bei so vielem so lange nicht, was wirklich passiert ist und versteht die Handlungsweisen daher nicht. Selbst jetzt nach dem Buch finde ich einigen Aspekte seltsam. Ich konnte bis zum Schluss keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Es ging oft nur um das Körperliche und das kam dann meistens auch total aus dem Nichts. Außerdem war die Story dadurch auch extrem zäh. Ich hatte nicht mal wirklich das Bedürfnis herauszufinden, was passiert ist, weil man es geahnt hat. Und tatsächlich ist es auch so einfach. Also die Wendungen waren mehr als vorhersehbar und leider meistens eher langweilig. Ja, Juliet hat eine wirklich große Entwicklung gemacht. Aber hätte sie wirklich so stattgefunden, wenn die eine Sache nicht passiert wäre? Ich denke nicht und das finde ich sehr schade.
Fazit:
Das Setting in dem Buch war wirklich schön. Aber ich konnte mich leider nicht wirklich in die Story und die Charaktere einfühlen. Juliet versucht sich die ganze Zeit in eine Familie zu zwängen, wo sie nicht hineinpasst. Dabei trifft sie einige Entscheidungen, die ich absolut nicht gutheißen kann. Die Gefühle und die Liebesgeschichte fand ich leider gar nicht greifbar. Was sie mit Danny verbunden hat, verstehe ich nicht. Und auch mit Luke war es eher oberflächlich. Die ganze Story plätscherte vor sich hin und hat mich leider nicht gefesselt. Die meisten der Wendungen waren vorhersehbar.
3/5 Sterne