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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2025

Amüsant und wortgewandt

Die Spurenfinder und das Drachenzepter
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Marc-Uwe Kling hat einfach ein Händchen für spannend-lustige Geschichten und Figuren, die ans Herz gehen. Dass er dieses Talent offensichtlich seine drei Töchter weitergegeben hat, mit denen er dieser ...

Marc-Uwe Kling hat einfach ein Händchen für spannend-lustige Geschichten und Figuren, die ans Herz gehen. Dass er dieses Talent offensichtlich seine drei Töchter weitergegeben hat, mit denen er dieser Reihe gemeinsam Leben einhaucht, freut mich umso mehr.

Elon von Bergen ist mal wieder mit seinen Zwillingen Ada und Naru unterwegs, denn das Zepter des Königs ist verschwunden und nur der weltberühmte Spurenfinder kann es wiederfinden.

Auch in diesem zweiten Band der Reihe erleben wir wieder große Abenteuer, kleine-feine Wortduelle und Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Dabei bleibt der Erzählstil so bildhaft und leicht, dass einem in keinem Moment langweilig wird. Auch die Figuren haben nichts von ihren Schrullen verloren und die Einblicke in die jugendliche Vergangenheit Elons von Bergen werfen ein ganz neues Licht auf diese so getragene, ernsthafte Figur (hätte er wohl gerne!).

Ich kann mir vorstellen, dass diese Reihe gelesen sehr viel Spaß macht- als Hörbuch ist sie allerdings unschlagbar!

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Veröffentlicht am 17.04.2025

Packender Endzeitkrimi

Der letzte Mord am Ende der Welt
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Wer Stuart Turton kennt, hat gewisse Erwartungen an seinen neuen Roman. Spannend und verzwickt sollte er sein, um zwanzig Ecken gedacht und das Genre vollkommen neu erfinden. So viel sei gesagt, meine ...

Wer Stuart Turton kennt, hat gewisse Erwartungen an seinen neuen Roman. Spannend und verzwickt sollte er sein, um zwanzig Ecken gedacht und das Genre vollkommen neu erfinden. So viel sei gesagt, meine Erwartungen hat er voll und ganz erfüllt!

Der Autor nimmt uns mit in eine mögliche Zukunft, in der die Menschheit durch einen seltsamen Nebel ausgelöscht wurde. Nur eine kleine Gruppe hat auf einer abgelegenen griechischen Insel überlebt, angeführt von drei Ältesten. Diese Wissenschaftler bestimmen die Abläufe der Gemeinschaft und haben mehr Einfluss, als es anfangs den Anschein hat.

Die einzelnen Charaktere bleiben möglicherweise zunächst etwas blass, den Überblick über alle zu behalten scheint schwierig. Doch mit der Zeit kristallisieren sich die Handlungsträger heraus, ebenso wie die verzwickten, vielschichtigen Verbindungen zwischen den Figuren.

Der eigentliche Star des Buches ist jedoch das Setting. Dystopie trifft es eiegntlich gar nicht richtig, viel mehr ist es eine spannende Science Fiction, von der ich mir nicht sicher bin, ob ich sie der Menschheit als mögliche Zukunft wünschen möchte.

Als Unteraltung, die einen zum Mitdenken animiert und an die Seiten fesselt, reicht sie aber allemal! Lange hat mich ein Buch nicht mehr so sehr packen können.

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Veröffentlicht am 17.04.2025

Die Gerüchte sind wahr

Der Gott des Waldes
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Gerüchte ist vielleicht zu viel gesagt, aber dieses Buch hat ja bereits vor Erscheinen nichts als Lobeshymnen erzeugt. Bei mir löst diese überbordende Begeisterung immer große Skepsis aus. Doch nachdem ...

Gerüchte ist vielleicht zu viel gesagt, aber dieses Buch hat ja bereits vor Erscheinen nichts als Lobeshymnen erzeugt. Bei mir löst diese überbordende Begeisterung immer große Skepsis aus. Doch nachdem ich diese fast 600 Seiten innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, kann ich in diese Himmelsgesänge nur einstimmen.

Dabei klingt die Geschichte einer jungen Frau, die während ihres Aufenthalts in einem Sommercamp in den Adirondacks plötzlich verschwindet, zunächst nicht ganz neu. Auch die Tatsache, dass ihr Bruder bereits Jahre zuvor an der selben Stelle verschwunden ist und das Verbrechen nie aufgeklärt werden konnte, verleiht dem Setting keine große Frische.

Und doch, es ist einfach fesselnd geschrieben. Durch viele verschiedene Blickwinkel und Zeitebenen springt die Geschichte hin und her und liefert immer neue Fragen und Hinweise. Wem kann man trauen, wer lügt oder verschweigt etwas. Scheinbar jeder hat Geheimnisse zu verbergen.

Zudem lassen gerade die Reichen und Schönen tief in ihre Abgründe blicken. Die nach außen heile Welt weist insgeheim tiefe Wunden auf.

Ich bin froh, dass ich auf der anderen Seite der geturnten Page stehe. Gelesen ist es ein großes Vergnügen, erleben möchte ich es allerdings dann doch lieber nicht- für kein Geld der Welt.

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Veröffentlicht am 10.02.2025

Fantastische 1001 Nacht

Der Sternenstaubdieb
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Chelsea Abdullah entführt uns mit ihrem buch in eine magische Welt, die doch gar nicht so viel anders ist als unsere.

Die Dschinn wurden von Gott mit Kräften beschenkt, die ihnen große Macht verleihen. ...

Chelsea Abdullah entführt uns mit ihrem buch in eine magische Welt, die doch gar nicht so viel anders ist als unsere.

Die Dschinn wurden von Gott mit Kräften beschenkt, die ihnen große Macht verleihen. Vermutlich zu große Macht. Denn zuerst haben sie sich selbst korrumpiert, bevor sie in den Untergrund geflüchtet sind. Nun herrschen die Menschen über die Sandmeere und die fürchten diese magischen Kräfte umso mehr. Vom Sultan verurteilt und von den 40 Räubern gejagt, sind sie dazu gezwungen sich zu verbergen. Und dann gibt es natürlich Menschen wie Loulie al-Nazari, die mit den magischen Artefakten der Dschinn Handel treiben. Bis sie vom Sultan auf eine schier unmögliche Suche geschickt wird.

Diese Welt ist magisch, mystisch und atmet den glitzernden Staub der Wüste. Ich finde die Idee der Dschinn mit ihren verschiedenen Fähigkeiten spannend. Sie ist zwar nicht unbedingt neu, aber auch nicht zu überfrachtet, sondern aufs Wesentliche konzentriert.

Gleichzeitig greift sie Märchen wie Sheharazade und ihre Märchen von 1001 Nacht oder Aladin auf, ohne zu viel von ihnen abzukupfern.

Mit Loulie und Mazen hat man zwei Hauptfiguren, die der Geschichte einen interessanten Twist geben, ohne auf die plakative Romantikschiene abzurutschen. Mein heimlicher Favorit ist und bleibt aber Loulies Leibwächter Qadir, die coole Socke.

Auch wenn das Buch einen mit seinen 570 Seiten vom Gewicht her fast erschlägt, fliegt man doch durch das Buch hindurch, ohne dass es unnötige Längen entwickelt. Für mich von vorne bis hinten eine spannende Abenteuer-Jagd, deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann.

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Humorvoller Horror

The Hollow Places
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Kingfisher scheint eine ziemlich bekannte Größe des Horrorgenres zu sein, ein aufsteigender Stern. Gehört hatte ich von ihr schon so einiges, gelesen bisher jedoch noch nichts. Nachdem mich die Hollow ...

Kingfisher scheint eine ziemlich bekannte Größe des Horrorgenres zu sein, ein aufsteigender Stern. Gehört hatte ich von ihr schon so einiges, gelesen bisher jedoch noch nichts. Nachdem mich die Hollow Places nun in ihren Bann gezogen haben, bleiben sie ganz gewiss nicht das letzte Buch von ihr.

Kara hat gerade eine eine Scheidung hinter sich und flüchtet sich zu ihrem ungewöhnlichen Onkel Earl in sein noch ungewöhnlicheres Museum der Wunder, um ihre Wunden zu lecken. Wie wundersam dieses Museum ist, stellt sie bald fest, als sie gemeinsam mit Nachbar Simon über ein mysteriöses Loch in der Wand und dadurch in eine vollkommen andere Welt stolpert.

Das Buch würde schon in mir nachhallen, würde ich nur an dieses andere Welt denken, deren Stimmung die Autorin auf eine ganz furchtbar packende Weise eingefangen hat. Dazu braucht es gar nicht große Action, die Stille und Ruhe sprechen für sich.

Der krasse Kontrast dazu stellt die heimelige, liebevoll gestaltete Welt des Museums und vor allem der Humor der Freundschaft zu Simon dar. Diese Wechsel zwischen fröhlich und düster haben mich erst so richtig gekillt.

Nebenbei bekommt man als Liebhaber von Filmen und Büchern jeder Art auch noch eine Vielzahl an Anspielungen und Zitaten geschenkt.

Insgesamt macht das eine großartige, ungewöhnliche Mischung, die selbst Horrormuffel und Angsthasen par excellence wie mich für sich gewinnen kann.

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