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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2025

Was ist eigentlich normal?

Botanik des Wahnsinns
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Die Biografie des Ich- Erzählers wird unglaublich stark von seinem Familienstammbaum beeinflusst. Bis zur Urgroßmutter immer auftretende psychische Erkrankungen. Starke Psychopharmaka werden ...

Die Biografie des Ich- Erzählers wird unglaublich stark von seinem Familienstammbaum beeinflusst. Bis zur Urgroßmutter immer auftretende psychische Erkrankungen. Starke Psychopharmaka werden wie Bonbons gegessen. Selbstmordversuche gehören zum Alltag. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Angst des Erzählers wahnsinnig zu werden, sein Leben durchdringt und auch das Studium der Psychologie und die Arbeit mit seinen Patienten helfen ihm da wenig.
Ein Roman, bei dem ich mir nicht sicher bin, ist es eine Familiengeschichte oder doch eher ein Sachbuch mit Familienanteil. Der Schreibstil ist knapp und beobachtend, zum Teil ironisch. Der Erzähler ringt permanent um Selbstkontrolle und ist mir menschlich komplett verloren gegangen. Alles wird beobachtet, seziert und wieder zusammengesetzt. Aber Gefühle oder Empathie, die hab ich vermisst. Ein wirklich interessantes Thema, aber ich komme mit dem sachlichen Erzählstil nicht klar - also nicht bei einem Roman.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Sommerlektüre

Die Garnett Girls
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Die Leben der drei Schwestern Rachel, Imogen und Sasha laufen gerade nicht sehr optimal. Imogen ist mit einem Mann verlobt, für den sie eher wenig empfindet. Sasha steckt in einer toxischen Beziehung ...

Die Leben der drei Schwestern Rachel, Imogen und Sasha laufen gerade nicht sehr optimal. Imogen ist mit einem Mann verlobt, für den sie eher wenig empfindet. Sasha steckt in einer toxischen Beziehung und Rachel muss den Spagat zwischen Familie und Job meistern, möchte lieber an einem anderen Ort leben und ist sich bezüglich der Treue ihres Mannes nicht sicher. Und über allen thront Margo die Mutter. Sie hat nachdem die Beziehung zu ihrem Mann in die Brüche gegangen ist, sie jeden Gefühlen verwehrt - macht Party und hat Affären und mischt sich gnadenlos in das Leben ihrer erwachsenen Töchter ein.
Eigentlich ein interessantes Thema darüber, wie das Unglück der Eltern auch der nächsten Generation zu schaffen macht, nur leider bin ich den Töchtern nie nahe gekommen. Ich fand das Buch in Teilen langatmig und die Handlung dahinplätschernd. Es ist aus meiner Sicht eine leichte Lektüre für den Strandkorb. Aber wirklich beeindruckt oder gefesselt hat es mich leider nicht.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Schwierig einzuschätzen

der kleine jesus
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Ich denke, es ist schwer eine Biografie zu einer Person wie Jesus zu verfassen. Wie fängt man an? Hält man sich streng an die Bibel oder versucht man noch mehr zu dem Menschen zu sagen. Ich hatte mir erhofft, ...

Ich denke, es ist schwer eine Biografie zu einer Person wie Jesus zu verfassen. Wie fängt man an? Hält man sich streng an die Bibel oder versucht man noch mehr zu dem Menschen zu sagen. Ich hatte mir erhofft, hier mehr Informationen zu Jesus als Kind bzw. jungen Mann zu bekommen. Und ja, es gibt Sachen, die ich nicht wusste. Manche davon in der Bibel belegbar, andere mit unklaren Quellen bzw. Behauptungen. Es gibt zwar im Anhang ein Quellenverzeichnis aber im Text leider keine Fußnoten, so dass man nicht gezielt nachlesen kann. Und manche Aussagen würde ich direkt in der Fantasie des Autors suchen. Also aus meiner Sicht ein interessantes Buch aber der wissenschaftliche bzw. theologische Bezug wird nicht überzeugend ausgearbeitet und gerade dass hätte ich bei Jesus gesucht.

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Ein sehr ernstes Thema, was leider durch ein zu viel an Magie aufgeweicht wird

So gehn wir denn hinab
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Arese ist eine Sklavin und als ihr Herr sie verkauft, muss sie gefesselt an andere Leidensgenossen den langen Weg nach New Orleans antreten, wo sie an einen neuen Besitzer veräußert werden soll. Arese ...

Arese ist eine Sklavin und als ihr Herr sie verkauft, muss sie gefesselt an andere Leidensgenossen den langen Weg nach New Orleans antreten, wo sie an einen neuen Besitzer veräußert werden soll. Arese tröstet sich auf dem Weg und auch bei ihrer neuen und grausamen Besitzerin mit ihrem Geisterglaube. Ihr erscheint der Regengeist in Gestalt ihrer Mutter aber auch zur Erde hat sie Kontakt. Die Gespräche mit dem Regen nehmen zum Teil sehr lange Passagen ein - wahrscheinlich blendet Arese so die schreckliche Realität aus. Aber diese Stellen waren für mich sehr ermüdend geschrieben.
Von den eigentlichen traurigen Schicksalen der Sklaven erfährt man gefühlt nur nebenher. Also wen Geisterglauben und Mystik nicht schrecken, der könnte begeistert sein. Für die rationalen Gemüter ist es eher ein bisschen zu viel des Übersinnlichen.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Verwirrend und nicht so meins

Die Lungenschwimmprobe
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Laut Klappentext war ich davon ausgegangen, dass das Buch sich primär damit beschäftigt, den Nachweis zu erbringen, dass Anna Voigt ihr Baby tot zur Welt gebracht hat und ihr es somit erspart ...

Laut Klappentext war ich davon ausgegangen, dass das Buch sich primär damit beschäftigt, den Nachweis zu erbringen, dass Anna Voigt ihr Baby tot zur Welt gebracht hat und ihr es somit erspart bleibt enthauptet zu werden.
Diese Beweisführung bzw. die Verteidigung des jungen Mädchens ist zwar der rote Faden der Geschichte, nur wird ihr aus meiner Sicht viel zu wenig Raum gelassen. Diesen Raum nehmen schon die Vielzahl an Nebendarstellern ein, die wiederum sehr ausführlich und detailreich beschrieben wurden. Allerdings blieb mit bei so manchen rätselhaft, was sein eigentlicher Anteil an der Geschichte ist. Ein weiteres Manko aus meiner Sicht, ist die berichtende Erzählweise. Ja es ist schön, dass ab und an historische Quellen zitiert werden. Aber der berichtende neutrale Erzählstil hat mir das Lesen des Romans nicht einfach gemacht. Ich habe keinerlei emotionale Beziehung zu Anna, ihren Eltern oder zu ihrem Anwalt aufbauen können. Irgendwann war mir der Ausgang des Romans egal. Was ich als sehr traurig bezüglich der Tragik des Geschehens empfunden habe. Leider haben dieses Buch und ich so gar nicht zueinander gefunden.

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