Profilbild von Kristina_AL

Kristina_AL

Lesejury Star
online

Kristina_AL ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristina_AL über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2025

Ein Buch, das Mut macht

Der Bright-Side-Running-Club
0

Völlig aus dem Nichts kommt die Diagnose Brustkrebs für die mitten im Leben stehende Keira. Sowohl beruflich als auch privat ist sie voll eingespannt und es könnte eigentlich nicht besser laufen. Da zieht ...

Völlig aus dem Nichts kommt die Diagnose Brustkrebs für die mitten im Leben stehende Keira. Sowohl beruflich als auch privat ist sie voll eingespannt und es könnte eigentlich nicht besser laufen. Da zieht ihr die Krankheit plötzlich den Boden unter den Füßen weg. Doch als sie vor der Klinik die Bekanntschaft einer Joggerin macht, überlegt sie nicht lange und schließt sich einer Laufgruppe von Frauen an, die das gleiche Schicksal teilen. Das Laufen und die neuen Freundschaften geben Keira Kraft, um ihrer Krankheit den Kampf anzusagen.

Mir hat der Gedanke mit Bewegung und sozialen Kontakten gegen eine Krankheit vorzugehen sehr gefallen und ich finde, dass dieser Roman tatsächlich Mut macht, dass dies auch funktionieren kann.
Sehr authentisch beschreibt die Autorin Keiras Reaktion auf die schreckliche Diagnose und das Gefühlschaos der folgenden Wochen. Dabei wirft sie einen eher distanzierten Blick von außen auf die Situation, sodass sich Keiras Geschichte nicht bedrückend, sondern vielmehr berührend liest.
Ihre Lauffreundinnen mochte ich gern und es war sehr schön zu lesen, wie sich die Frauen gegenseitig Halt gegeben und unterstützt haben.
Das andere Umfeld, Keiras Kollegen und auch ihre Familie, sind mir allerdings ein wenig fremd geblieben. Deren Verhalten wirkte doch etwas unemotional auf mich und ich wurde bis zum Schluss eigentlich nicht wirklich warm mit ihnen.

Insgesamt ist Josie Lloyd mit „Der Bright Side Running Club“ ein Roman gelungen, der
berührt und Mut macht und das auf eine lockere und zum Teil humorvolle Weise.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2025

Ein gelungener Roman, der mich gut unterhalten hat

Die Bücherfrauen von Listland. Der Gesang der Seeschwalben
0

„Der Gesang der Seeschwalben“ von Gabriella Engelmann bringt uns auf zwei Zeitebenen nicht nur den wunderschönen Norden der Insel Sylt näher, sie lässt die Leser zudem noch tief in eine Welt voller Bücher ...

„Der Gesang der Seeschwalben“ von Gabriella Engelmann bringt uns auf zwei Zeitebenen nicht nur den wunderschönen Norden der Insel Sylt näher, sie lässt die Leser zudem noch tief in eine Welt voller Bücher eintauchen.

Die Journalistin Anna reist nach Sylt, um die 85-jährige Fenja Lorenzen zu treffen, eine Bücherfrau durch und durch. Doch in List angekommen, ist es nicht Fenja sondern nur deren Tochter Elisa, die sie dort antrifft.

Gemeinsam mit Elisas Bruder Eric durchforsten die beiden Frauen den Dachboden von Fenjas Haus, wo ein starkes Unwetter die gesammelten Buchschätze zu zerstören droht und stoßen dabei auf Hinweise, die Licht in die Geschichte der Familie Lorenzen bringen könnte.



Dieser Roman über die Bücherfrauen von Listland verströmt wirklich von Beginn an ein ganz besonderes Sylt Feeling. Wer die Insel kennt und liebt, wird sich beim Lesen nach der rauen Gemütlichkeit der Nordseeinsel sehnen, wer noch nie dort war, bekommt vielleicht Lust, den nächsten Urlaub hier zu verbringen.

Sehr schön fand ich auch, dass sich das Thema Bücher tatsächlich wie ein roter Faden durch das Buch zieht und nicht einfach nur Teil des Titels ist.

Die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, haben mir besonders gut gefallen, es hätten gern noch ein paar mehr Seiten über Lene, Marten und Beeke sein dürfen.

Auch Annas Geschichte in der Gegenwart ist schön zu lesen, hat mir persönlich nur etwas zu viel Raum eingenommen.



Fazit

Ein gelungener Roman, der mich gut unterhalten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2025

Kurzweilige Lektüre

In einem Zug
0

Daniel Glattauers neuer Roman ist ein Kammerspiel mit zwei Protagonisten in einem Zug von Wien nach München. Hier begegnen sich Eduard Brünhofer und Catrin Meyr und wie es so ist, wenn man sich schräg ...

Daniel Glattauers neuer Roman ist ein Kammerspiel mit zwei Protagonisten in einem Zug von Wien nach München. Hier begegnen sich Eduard Brünhofer und Catrin Meyr und wie es so ist, wenn man sich schräg gegenübersitzt und nicht durch Kopfhörer auf den Ohren signalisiert, dass man seine Ruhe haben möchte, entwickelt sich ein Gespräch zwischen den beiden.

Eduard ist Liebesromanautor und auf dem Weg zu einem unangenehmenen Gespräch mit seinem Verlag, da sein neues Werk eigentlich längst fertig sein müsste.

Catrin Meyr, Physiotherapeutin und Psychotherapeutin, ist eine schrecklich anstrengende, nervige Person, deren Fragen Eduard oft zu intim sind, trotzdem beantwortet er sie, zum Teil sogar sehr schlagfertig.



Es passiert zwar nicht wirklich viel, der Fokus liegt ganz auf diesem Gespräch, und trotzdem kommt keinerlei Langeweile auf. Da mir dialoglastige Romane gefallen, wenn sie gut konstruiert sind, hat mich diese Zugfahrt gut unterhalten.



Einige Dialoge haben auch durchaus Witz und Tiefe, andere plätschern eher etwas belanglos dahin. Immer wieder fragt man sich, wohin das Ganze wohl führen wird bzw. welche Aussage dahinter steckt.



Das Ende überrascht dann zwar, fällt aber ganz anders aus, als ich erwartet hatte.



Fazit

Kurzweilige Lektüre, die gut unterhält, mit weniger Tiefe als erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2025

Bildschöner Überblick über Wellnessoasen in Europa

KUNTH Wellness mit Flair
0

Dieser Bildband gibt einen sehr umfangreichen Überblick über Orte in Europa, die teilweise schon vor sehr langer Zeit der Erholung und Gesunderhaltung dienten - lange bevor das Wort „Wellness“ unseren ...

Dieser Bildband gibt einen sehr umfangreichen Überblick über Orte in Europa, die teilweise schon vor sehr langer Zeit der Erholung und Gesunderhaltung dienten - lange bevor das Wort „Wellness“ unseren Sprachgebrauch eroberte.



Architektonische Bäder - Highlights finden sich an vielen Orten in Europa. Sei es das wunderschöne Marienbad oder die Thermalbäder in Montecatini, überall lassen sich beeindruckende Bauten bestaunen.

Mondäne Seebäder in England oder bei uns in Deutschland erinnern an die Anfänge der „Wellnesskultur“ als hauptsächlich Reiche und Adlige dort Erholung suchten.

Sehr übersichtlich zeigt dieser Bildband die schönsten Plätze in Europa, die der Entspannung und Erholung dienen.

Fantastische Bilder sorgen schon beim Durchblättern für ein wohliges Gefühl.

Hotelempfehlungen gibt es keine, dieser Bildband dient ausschließlich dazu, einen ersten Eindruck zu bekommen bzw. Anregungen zu geben.



Fazit

Hier kommt man wirklich auf den Geschmack, es sich in stilvoller Atmosphäre mal wieder so richtig gut gehen zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.02.2025

Historischer Kriminalroman, der atmosphärisch überzeugt

Nacht der Ruinen
0

Im März 1945 kehrt Joe Salmon als Soldat der Amerikaner in seine Heimatstadt Köln zurück, die er mit seiner Familie aufgrund ihres jüdischen Glaubens vor Jahren verlassen hatte.

Hier soll er nun den Lynchmord ...

Im März 1945 kehrt Joe Salmon als Soldat der Amerikaner in seine Heimatstadt Köln zurück, die er mit seiner Familie aufgrund ihres jüdischen Glaubens vor Jahren verlassen hatte.

Hier soll er nun den Lynchmord an einem gefallenen amerikanischen Piloten aufklären.

Joes Auftrag führt ihn kreuz und quer durch die völlig zerstörte Stadt, wo kaum noch ein Stein auf dem anderen steht. Bitterste Armut und schlechte Versorgung bestimmen den Alltag der meisten übrig gebliebenen Einwohner. Diese erschütternde Atmosphäre hat Cay Rademacher exzellent eingefangen.

Fast wie in einem Film begleitet man Joe, seinen Fahrer und den britischen Journalisten George Orwell durch staubige Straßen, die eigentlich keine mehr sind, vorbei an Ruinen und Trümmerfeldern.

Orwell ist nur eine der historischen Persönlichkeiten, die der Autor auf sehr glaubwürdige Weise in die Handlung mit einbaut. Auch Konrad Adenauer und die Schriftstellerin Irmgard Keun finden immer wieder Erwähnung.

Die Auflösung des Kriminalfalls zieht sich durch den gesamten Roman und macht doch nur einen Teil des Geschehens aus. Denn Joe nutzt seinen Auftrag, um eigene Ermittlungen anzustellen. Als er Köln damals verließ, musste er zwei sehr gute Freunde dort zurücklassen; Jakub, der ebenfalls Jude ist und Hilda, in die er immer schon heimlich verliebt war. Um etwas über das Schicksal der beiden zu erfahren und gleichzeitig seinen Fall zu lösen, begibt sich Joe teilweise auf gefährliches Terrain und deckt die dunkelsten Seiten des Naziregimes auf.



„Die Nacht der Ruinen“ ist ein sehr gut recherchierter und beeindruckend atmosphärischer Roman, der nicht nur gut unterhält, sondern auch zum vertieften Nachlesen animiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere