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Veröffentlicht am 26.04.2025

Ein Buch zum Träumen

Wolkenschiffe tragen dich
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Auch in diesem zweiten Teil der Glückshafen-Reihe „Wolkenschiffe tragen dich“ geht es um den alten Kapitän und seine Flaschenschiffe. Der Winter auf dem Filaperhoff tat Elin ausgesprochen gut. Doch jetzt ...

Auch in diesem zweiten Teil der Glückshafen-Reihe „Wolkenschiffe tragen dich“ geht es um den alten Kapitän und seine Flaschenschiffe. Der Winter auf dem Filaperhoff tat Elin ausgesprochen gut. Doch jetzt zieht es sie weiter und ein Auftrag bringt sie zur Insel Usedom. Gemeinsam mit einem ihr völlig Fremden begibt sie sich auf die Suche nach dem nächsten Flaschenschiff.

Ihr Begleiter Tede ließ sich nur mühsam davon überzeugen, dass ein Flaschenschiff dazu beitragen wird, den Filaperhoff vor seinem Untergang zu retten. Als beide dann schließlich auf dem Weg nach Usedom sind, entwickelt sich eine Reise, die nicht nur ihnen einen Weg in die Zukunft weist.

Warum mag ich die Bücher von Patricia Koelle so sehr? Nein, es sind nicht hochspannende und blutige Thriller. Es ist ihre Sicht auf die Natur. Ich kenne keine Autorin, die so unterhaltsam und bildhaft schreibt. Dass es in diesem Buch dann auch noch um Hochsensibilität geht, einfach perfekt. Wie gut, dass es mittlerweile Hotels und Pensionen gibt, die sich auf diese Gäste spezialisierten.

Die Autorin kenne ich noch nicht sehr lange aber ich mag ihre Bücher sehr. Sie schreibt so einfühlsam, dass ich mich in ihren Bücher tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes zuhause fühle.

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Veröffentlicht am 26.04.2025

Ein unterhaltsamer Kriminalroman

Das Teufelshorn
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"Das Teufelshorn" ist also der erste Fall bei dem Isabel die Hauptrolle spielt. Nein, dass sie sich danach sehnte, wieder als Ermittlerin tätig zu sein, das stimmt auf keinen Fall. Immerhin wollte sie ...

"Das Teufelshorn" ist also der erste Fall bei dem Isabel die Hauptrolle spielt. Nein, dass sie sich danach sehnte, wieder als Ermittlerin tätig zu sein, das stimmt auf keinen Fall. Immerhin wollte sie niemals mehr etwas zu tun haben mit Mördern und der Lösung eines Falles. Viel lieber kümmert sie sich um ihre Feriengäste, die sich in den Häusern ihres Vermittlungsbüros wohl fühlen. Aber dass ein kleines Mädchen entführt wurde darf nicht sein. Isabel ist sofort zur Stelle, als sie um Hilfe gebeten wird.

Am helllichten Tag zur Mittagszeit und das, obwohl der Strand gut gefüllt war. Kaum vorstellbar, dass ein Kind spurlos verschwinden konnte. Aber nicht nur das holt die Ermittler auf den Plan. Es gibt auch noch einen Toten zu beklagen. Ein bescheidener Mann wurde in seinem Haus kaltblütig ermordet. Es gibt also viel Arbeit für Isabel und ihre Kollegen.

Nicht nur spannend sondern auch mit sehr viel Humor geschrieben. Das gefiel mir an dem Roman besonders gut. Die Autorin kennt die Insel und hat sie mir so bildhaft vorgestellt, dass ich das Land und die Einwohner förmlich vor mir sah. Meine Leseempfehlung gebe ich sehr gerne und das ohne Einschränkung.

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Veröffentlicht am 23.04.2025

Das Buch hat mich sehr berührt

Maikäferjahre
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Tristan und Anni sind Zwillinge. Sie leben in Dresden bei ihren Eltern. Alle Familienmitglieder sind sehr musikalisch und eigentlich sind sie glücklich. Wenn nicht dieser neue Machthaber wäre. Der große ...

Tristan und Anni sind Zwillinge. Sie leben in Dresden bei ihren Eltern. Alle Familienmitglieder sind sehr musikalisch und eigentlich sind sie glücklich. Wenn nicht dieser neue Machthaber wäre. Der große Bruder Siegfried wurde bereits getötet und Tristan ist auf dem Weg an die Front. Isolde ist schwanger. Sie sorgt sich um ihren Vater, der einen jungen Mann versteckt. Nein, es ist kein „gewöhnlicher“ Mann. Es ist ein Jude, der von den Schergen des „Führers“ verfolgt wird.

Dieses Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es an einem Tag durchlas. Das lag nicht nur an der Spannung und der bildhaften Sprache der Autorin. Dieses Bombardement von Dresden und das Leid der Einwohner hat mich arg mitgenommen. Dann diese unzähligen Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten und die von vielen nur argwöhnisch gemustert wurden. Dass deutsche Soldaten gehasst und verfolgt wurden, wer mag es den betroffenen Menschen verdenken? Sie waren die Feinde und warfen ihre Bomben auch über Zivilisten ab.

Ausgerechnet ein Jude hilft Anni aus dem zerstörten Dresden zu fliehen. Sein Ziel ist es, dass er die junge Frau mit ihrem Kind in Sicherheit bringt. Das ist er seinem Retter, dem Vater Isoldes schuldig. Und wie geht es dem Zwilling Tristan? Auch er ist auf die Hilfe liebender Menschen angewiesen und schwebt immer wieder in Lebensgefahr. Dieses Werk hat viel mehr als fünf Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Leben retten hieß, dass damals auch, das Menschen sehr mutig waren

Stille Helden der Nacht
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Sofort nach dem „Anschluss“ der „Ostmark“ an Großdeutschland, herrschten in Wien unglaubliche Vorschriften. Unbescholtene Bürger wurden grundlos verhaftet und Regelungen wurden ins Leben gerufen, die niemand ...

Sofort nach dem „Anschluss“ der „Ostmark“ an Großdeutschland, herrschten in Wien unglaubliche Vorschriften. Unbescholtene Bürger wurden grundlos verhaftet und Regelungen wurden ins Leben gerufen, die niemand kannte. Verstehen konnte sie ebenfalls kaum jemand. Wer auf einer Bank saß, die „Ariern“ vorbehalten war, der wurde verhaftet. Ein Akt der Willkür also, den auch Grace Lee erleben musste. Saß sie doch nichtsahnend mit ihrer Deutschlehrerin auf einer Arierbank und wusste nicht, dass die junge Frau neben ihr eine Halbjüdin war. Beide wurden abgeführt und in ein Gefängnis der Gestapo gebracht. Frau Lee ist die Ehefrau eines Diplomaten des Generalkonsuls Chinas. Wie gut, dass ihr Ehemann rasch in Kenntnis gesetzt wurde und seine Frau abholen konnte. Fatal war allerdings, dass er ausgerechnet Adolf Eichmann begegnete. Der war nämlich damals auch in Wien. Im Auftrag des „Führers“.

Nicht nur die Ereignisse in Wien sind Thema des Buches "Stille Helden der Nacht". Es geht auch um das Treffen der Verantwortlichen von 32 Staaten in Evian. Sie sollten sich über das Schicksal der Juden in Wien einigen. Diese Menschen waren auf der Flucht und sollten sie nicht in ein neutrales Land fliehen können, drohte ihnen die Unterbringung in einem Konzentrationslager. Beschämend aus heutiger Sicht ist es, dass alle Teilnehmer sich gegen die Aufnahme von jüdischen Flüchtlingen aussprachen. Die Ausreden waren an den Haaren herbeigezogen.

Ein Buch, das nicht nur berührt. Es ist spannend geschrieben und wer sich für Fakten interessiert, wird nicht enttäuscht. Die Autorin schreibt im Anhang über ihre Recherchen. Dazu gehört ebenfalls, welche Figuren ihres Romans real und welche fiktiv sind. Meine Leseempfehlung gilt ohne Abstriche.

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Veröffentlicht am 19.04.2025

Gibt es eigentlich ein Lebewesen, das grausamer als ein Mensch ist?

Persönliche Dinge
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Unglaublich aber wahr. Das Unternehmen „Hugo Boss“ wurde alleine durch Aufträge der Wehrmacht das, was es bis heute ist. Ein lukratives Unternehmen, das alleine durch die Tätigkeit von Zwangsarbeitern ...

Unglaublich aber wahr. Das Unternehmen „Hugo Boss“ wurde alleine durch Aufträge der Wehrmacht das, was es bis heute ist. Ein lukratives Unternehmen, das alleine durch die Tätigkeit von Zwangsarbeitern reich und berühmt wurde. Als ich das las freute ich mich, dass mich die Produkte von Boss bisher nicht in ihren Bann zogen. Himmler war ein Freund des Unternehmers und gab ihm etliche Aufträge. Diese konnten nur durch die Tätigkeit der vielen Zwangsarbeiter zur Zufriedenheit der Auftraggeber ausgeführt werden.

Das Buch mit dem Titel

PersönlicheDinge erzählt präzise, welchen Stellenwert Kleidung selbst im grausamen Konzentrationslager hatte. Mode war wichtig für die Frauen und saubere Wäsche sowie Körperhygiene hatte einen hohen Stellenwert. Wie schlimm mag es für sie gewesen sein, dass sie von Läusen zerstochen waren und kaum Gelegenheit hatten, an sauberes Wasser zu kommen. Für uns nicht vorstellbar, wie sie mit ihrer Regelblutung umgehen konnten. Keine Binden, keine Tampons und nur schmutzige Lumpen oder Zeitungen mit denen sie das Blut auffangen mussten.

Dieses Buch ist ein kaum fassbares Zeugnis der Zustände in den Konzentrationslagern. Die Autorin recherchierte viele Jahre und sprach auch mit Überlebenden. Immer wieder musste ich das Lesen unterbrechen, weil ich die Grausamkeit der „Aufseher“ nicht nachvollziehen konnte. Wie können Menschen sich über das Leben ihrer Artgenossen auf diese Weise erheben? Was hat sie zum Handeln veranlasst? Nein, ich kann es nicht verstehen. Meine Leseempfehlung gilt allerdings uneingeschränkt und zwar aus dem einzigen Grund, dass solche Dinge niemals mehr geschehen dürfen

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