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Veröffentlicht am 02.05.2025

Irre spannend mit hohem Suchtfaktor

Teufels Tanz
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Nach einen Mord im Wiener Rotlichtviertel an einem 80-jährigen Mann, bei dem der Täter schnell ermittelt wurde, folgen für Fina Plank und die Abteilung Mord im Wiener Kommissariat mehrere Mordfälle an ...

Nach einen Mord im Wiener Rotlichtviertel an einem 80-jährigen Mann, bei dem der Täter schnell ermittelt wurde, folgen für Fina Plank und die Abteilung Mord im Wiener Kommissariat mehrere Mordfälle an 80-jährigen Männer, bei denen nach Finas Gefühl nicht nur das Alter der Mordopfer eine Gemeinsamkeit hat. Es muss noch eine andere Verbindung existieren.
Fina sucht verzweifelt den Zusammenhang und geht wieder einmal ein hohes Risiko mit ihren Alleingängen ein.

Teufels Tanz ist der 3. Band der spannenden Krimi-Reihe um Fina Plank und die Wiener Mordgruppe und hoffentlich ist es nicht der letzte.
Die Krimis aus dieser Reihe sind abwechslungsreich, spannend, unterhaltsam und haben mit Fina Plank eine kuragierte Ermittlerin, die sich nicht nur als Frau in einer Männerwelt durchsetzen muss, sondern sich immer wieder Anfeindungen wegen ihrer üppigen Figur erwehren muss.
In diesem Band lesen wir die Gedanken des Täters, beobachten die Morde und haben lange das Gefühl, dass er jemandem berichtet. Schnell wird offensichtlich, dass es sich um einen Rachefeldzug handelt. Die wahren Motive werden erst spät nach einigen Wendungen ersichtlich. Ursula Poznanski führt uns durch diese Wendungen und Richtungsänderung in der Ermittlungsarbeit. Sie macht das so geschickt, dass wir Leser mit unseren eigenen Mutmaßungen eine andere Richtung erahnen, uns aber nicht sicher sind und es eigentlich nicht wahrhaben wollen, um festzustellen, dass es doch anders weitergeht als geglaubt.
Die Kämpfe, die Fina mit sich selbst, mit den Kollegen und mit ihrer Schwester auskämpfen muss, neben ihrer Ermittlungsarbeit, sind enorm. Man fiebert mit ihr, dass sie alles unbeschadet übersteht.
Chapeau Frau Poznanski, dieser 3. Band ist wieder ein spannender, unterhaltsamer und runder Krimi, den man immer weiterlesen möchte!
Ich freue mich auf weitere Fälle der Wiener Mordgruppe und Fina Plank.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Gänsehaut

Die Bucht
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Für Nancy und ihr Lebenspartner Calder beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie siedeln vom hektischen London auf die idyllische Insel Langer vor der Westküste Schottlands. Die kleine Gemeinschaft auf Calders ...

Für Nancy und ihr Lebenspartner Calder beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie siedeln vom hektischen London auf die idyllische Insel Langer vor der Westküste Schottlands. Die kleine Gemeinschaft auf Calders Heimatinsel macht Nancy die Eingewöhnung nicht leicht.
Schon nach kurzer Zeit wird allerdings Nancys Alptraum war. Calder verunglückt mit seinem Segelboot, treibt bewusstlos im eiskalten Wasser, sein Herz schlägt über Stunden nicht mehr, letztlich wird er gerettet, kehrt aber als anderer Mensch zurück.
Was ist mit ihm passiert?


Puh, selten habe ich einen 384 Seiten langen Thriller so schnell und fast atemlos gelesen. Immer wenn man glaubte, es kann nicht mehr schlimmer kommen, wurde es noch schlimmer.
Die einzelnen Protagonisten wurden gut beleuchtet, wobei die Vergangenheit erst bruchstückartig an Licht kommt. Einzig Nancy nervte mich manchmal mit ihrer übertrieben schnellen Hysterie. Wenn sie nicht jegliche Gedankengänge sofort als Tatsachen angenommen hätte, ohne Reflektion, wäre ihr einiges erspart geblieben.
Der Spannungsbogen wird permanent hochgehalten. Die letzten 180 Seiten musste ich ohne Pause lesen. Es passierte so viel und es war so spannend.
Die Wesensveränderung von Calder nach dem Unglück empfindet anfänglich nur Nancy, später auch sein Freund und ehemaliger Geschäftspartner Hamish. Dem Leser bleibt die Veränderung und deren Ursache lange verborgen, aber ich will nicht noch mehr spoilern.
Kurz gesagt, es lohnt sich, den Thriller zu lesen, um sich vom Inhalt eine Gänsehaut nach der anderen bescheren zu lassen.
Besonders interessant finde ich die abschließende Anmerkung der Autorin, in dem sie betont, dass sie sich bei den Überlebenschancen von Calder von realen Berichten inspirieren ließ.


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Veröffentlicht am 20.04.2025

Traumata

Der Wolf im dunklen Wald
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Wieder wird die ruhige Idylle, die Kommissarin Carla Seidel sich im Wendland erhofft, getrübt und unterbrochen. Während einer großen Gesellschaftsjagd wird ein Mann mit massiven Messerstichen ermordet. ...

Wieder wird die ruhige Idylle, die Kommissarin Carla Seidel sich im Wendland erhofft, getrübt und unterbrochen. Während einer großen Gesellschaftsjagd wird ein Mann mit massiven Messerstichen ermordet. Die Brutalität und hohe Anzahl der Stickverletzungen lassen Carla ein Verbrechen aus Rache vermuten.
Die Brisanz bei den Ermittlungen liegt im emotionalen Verhältnis von Carlas Tochter Lana zu Fabian, dem Sohn des Jagdausrichters.
Während Carla und ihr Team fieberhaft nach einem Motiv suchen, wird schon das zweite Opfer ins Visier des Mörders genommen.

Der zweite Band, heißersehnt, nachdem mir der erste Band gut gefallen hat, führt uns wieder ins Wendland und zu tiefen Traumata. Ich habe den Eindruck, dass in diesem Band noch mehr die brutalen Verletzungen an Carlas Körper und vor allem an Carlas und Lanas Seelen thematisiert werden. Das, was die beiden erleben mussten und jetzt nach ihrem Ortswechsel mit niemanden teilen, ist heftig. Mich wundert, dass sie nicht psychologisch betreut werden.
Sia Piontek zeigt uns Lesern gnadenlos die Gedanken und Ängste der beiden Frauen, was eigentlich schon Krimi genug ist, während im Wald bzw. im Wendland ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Sehr gut beschrieben finde ich die Polizeiarbeit des gesamten Teams. Sie suchen emsig nach einem Motiv, verirren sich in etlichen Sackgassen, um dann mit viel Beharrlichkeit an Ziel zu gelangen. Die Wege und Alleingänge treiben unseren Puls ständig in die Höhe. Der Spannungsbogen reicht tatsächlich bis zu den letzten Seiten. Lange irre ich mit meinen Mutmaßungen in die falsche Richtung, aber hallo, ich bin keine Kommissarin, sondern begeisterte Krimileserin und hier werde ich bestens bedient.
Jetzt freue ich mich auf den nächsten Fall, den Sia Piontek für uns spannend, fesselnd und mit überraschenden Wendungen für uns bereithält.

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Spannung pur und Gänsehaut

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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Art Meyer lässt es keine Ruhe. Er muss unbedingt Dana, Millas Mutter, die vor achtzehn Monaten verschwunden ist, finden. Da er kein Vorankommen in den Ermittlungen sieht, drängt er an höherer Stelle, Bundeskanzler ...

Art Meyer lässt es keine Ruhe. Er muss unbedingt Dana, Millas Mutter, die vor achtzehn Monaten verschwunden ist, finden. Da er kein Vorankommen in den Ermittlungen sieht, drängt er an höherer Stelle, Bundeskanzler Westphal, Druck zu machen.
Die unmittelbare Reaktion unbekannter Tippgeber, eröffnet Art Meyer und Nele Tschaikowski einen brandheißen Fall, der nicht nur ihr Leben gefährdet.


Sehnsüchtig erwartet, hat mich dieser Thriller genauso in den Bann gezogen, wie erwartet.
Die beiden Ermittler Art und Nele, wenig nachgeschärft, verhalten sich, wie erwartet. Wobei Arts Dringlichkeit, Dana zu finden, heraussticht. Nele ist, wie erwartet, der reinen Mutterschaft ohne Hilfe des Kind-Vaters überdrüssig und sehnt sich der Ermittlerarbeit entgegen.
Die Zweigleisigkeit der Erzählstränge auf zwei Zeitebenen bringt mich in Lesestress, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen kann, einfach zu spannend.
An manchen Stellen erscheinen vielleicht zu viele Zufälle, aber ehrlich gesagt ist mir das egal. Der Thriller ist kurzweilig, unterhaltsam, spannend und die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen.
Ich denke, alle Leser der drei Thriller wollen wissen, wie es weitergeht. Einerseits interessiert uns das private Fortkommen der Protagonisten, andererseits sind in diesem dritten Thriller noch einige Fragen offengeblieben.

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Beängstigend und fesselnd

Finsteres Herz
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Während eines Aufenthalts in einem sicheren Haus, in dem drei Zeugen geschützt werden sollen, werden Lona Mendt, Frank Elling, Azra Ölker und ihr gemeinsamer Chef überfallen. Einige Beamte und zwei Zeugen ...

Während eines Aufenthalts in einem sicheren Haus, in dem drei Zeugen geschützt werden sollen, werden Lona Mendt, Frank Elling, Azra Ölker und ihr gemeinsamer Chef überfallen. Einige Beamte und zwei Zeugen sind sofort tot. Eine junge Zeugin kann flüchten.
Wer hat den geheimen Ort verraten?
Da niemand mehr befragt werden kann, setzt Staatsanwalt Rost die BKA-Beamten Maja Kaminski und Hagen Dudek ein, um den Fall neu aufzurollen.


Vor zwei Monaten habe ich den Film im Fernsehen gesehen. Ich empfand ihn gut gemacht mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen. Da mir das vorherige Buch „Die Toten von Marnow“ so gut gefallen hat, wollte ich „Finsteres Herz“ auch im Nachhinein noch lesen. Ich muss sagen selbst diese gute Verfilmung kommt an das Buch nicht heran.
Wenn man das Buch liest, erkennt man natürlich filmreife Szenen, tiefsinnige oder manchmal auch herrlich unsinnige Dialoge. Das Buch hat mich mehr berührt und gepackt.
Die Katastrophe in Lonas Leben und die Brüche in Ellings Leben sind genauso intensiv beleuchtet worden, wie die Vergangenheit der beiden BKA-Ermittler. Man kann gut nachvollziehen, warum sie sich so verhalten und nicht anders.
Die Verfolgungs-und Überwachungsszenen wurden so lebendig beschrieben, dass der Leser mitfiebert.
Die ständigen Zeitebenen-Wechsel, denn wir Leser haben das Privileg, Lonas und Ellings Ermittlungen parallel zu Majas und Hagens Ermittlungen zu verfolgen, haben mich zwar manchmal irritiert, aber wenn man aufmerksam die Kapitelüberschriften gelesen hat, gab es keine Probleme.
Der Fall ist abenteuerlich, manchmal unglaublich, aber doch nachvollziehbar und vor Allem spannend.
Jetzt warte ich nur noch geduldig auf einen dritten Fall von Lona und Elling.

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