Profilbild von GrueneRonja

GrueneRonja

Lesejury Star
offline

GrueneRonja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GrueneRonja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2017

Gut, aber nicht umwerfend

Witch Hunter
0

„Hätte ich bloß dieses Ale nicht getrunken. Oder so viel davon, dass ich jetzt irgendwo bewusstlos in einer Ecke liegen würde statt mich hier vor einem Narren zum Narren zu machen.“ (S.45)

Elisabeth ist ...

„Hätte ich bloß dieses Ale nicht getrunken. Oder so viel davon, dass ich jetzt irgendwo bewusstlos in einer Ecke liegen würde statt mich hier vor einem Narren zum Narren zu machen.“ (S.45)

Elisabeth ist Hexenjägerin durch und durch. Doch seit neuestem macht sie Fehler bei der Jagd. Ihr bester Freund Caleb versucht sie zu decken, doch als sie einen Zauberer tötet, gerät alles aus den Fugen, und sie wird selbst als Hexe in den Kerker geworfen. Ausgerechnet der berüchtigtste Reformist und Zauberer befreit sie. Er ahnt nicht, wer sie wirklich ist.

Dieses Buch ist spannend, denn Elisabeth ist eine Hexenjägerin unter Hexen. Doch wie so oft gibt es immer zwei Seiten einer Medaille, das muss auch Elisabeth erkennen. Und auch wenn sie keine wirklich gute Hexenjägerin ist, ist sie sehr stark und intelligent. Und nicht so verbohrt, wie sie anfangs scheint.
Es ist auch ein Buch über Ängste, und dass sie manchmal auch recht unbegründet sind.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, man kommt schnell rein und fühlt sich direkt mit Elisabeth wohl. Die Rückblicke auf ihr bisheriges Leben runden das Bild von ihr sehr gut ab.
Und trotzdem hat es mich nicht so umgehauen, dass ich den zweiten Teil auch lesen möchte. Es hat mich einfach nicht so gefesselt, dass ich sie weiterhin begleiten möchte. Also obwohl mir das Buch gut gefallen hat, belasse ich es dabei.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Historisch, phantastisch mit Steampunk - gute Mischung

Die Feenjägerin
0

„Wir blicken einer waschechten Apokalypse ins Auge […]. Da gibt‘s auf der ganten Welt nicht genug Tee, um mich zu beruhigen.“ (S. 327)

Aileana Kameron hat vor einem Jahr, bei ihrem Debütantinnenball, ...

„Wir blicken einer waschechten Apokalypse ins Auge […]. Da gibt‘s auf der ganten Welt nicht genug Tee, um mich zu beruhigen.“ (S. 327)

Aileana Kameron hat vor einem Jahr, bei ihrem Debütantinnenball, den Mord an ihrer Mutter beobachtet. Es wurde erzählt, dass es ein wildes Tier war. Doch die Gesellschaft glaubt, dass Aileana ihre Mutter umgebracht hat. Niemand weiß, wie es wirklich geschehen ist. Denn niemand glaubt mehr an Feen. Doch Aileana kennt die Wahrheit und ist seitdem auf der Suche nach dieser einen Fee.
Aileana ist ein zwiegespaltener Charakter. Einerseits braucht sie die nächtliche Jagd nach Feen und wünscht sich die Rache an der Mörderin ihrer Mutter. Andererseits vermisst sie ihr belangloses Leben von früher, als Bälle und eine Heirat das Wichtigste in ihrem Leben waren. Um den Schein zu wahren, besucht sie mit ihrer besten Freundin Catherine alle gesellschaftlich anerkannten Bälle. Doch die Feen und Aileanas Blutdurst zwingen sie, die Veranstaltungen regelmäßig zu verlassen. Sie redet sich ein, dass sie duch die Feenjagd Menschen rettet und ihr Ruf nicht weiter zu ruinieren ist.
In Edinburg 1844 gibt es einige fortschrittliche Erfindungen: neben den schwebenden Lampen werden Kutschen durch Dampfmaschinen betrieben, es gibt Teeauffüllmaschinen und Aileana hat sich ein Fluggerät konstruiert, welches wie eine Fledermaus fliegt. Sie bastelt gerne an Maschinen herum, um ihre Gedanken zu sortieren. Jede ihrer Feenwaffen selbst konstruiert.

Trainiert wird Aileana von Kiaran McKay, ein Daoine Sìth, eine sehr mächtige Fee. Er ist der typische gutaussehende, aber emotionslose und kalte Typ, der in manchen Augenblicken seine menschliche Seite durchblicken lässt. Er hat viele Geheimnisse und erzählt Aileana nur das nötigste. So verheimlicht er ihr, dass sie eine Falknerin ist und was das für die Feen bedeutet. Erst durch einen Unfall, der Aileana fast das Leben kostet, wird ihr das Ausmaß ihrer nächtlichen Jagden bewusst.

Neben Kiaran hat Aileana die kleine Fee Derrick als Freund. Derrick wohnt in ihrem Kleiderschrank, repariert ihre kaputten Kleider und ist süchtig nach Honig. Außerdem hat er ein großes Ego und einen ebenso großen Beschützerinstinkt, wenn es um Aileana geht. Er kann Kiaran nicht leiden und wünscht sich seinen Kopf als Trophäe. Doch wenn es brenzlig wird, ist auf ihn Verlass.

In dieser Geschichte vermischt sich das historische Schottland mit dem wahrgewordenen Aberglauben an Feen, gespickt mit Steampunk Elementen. Die Beziehung zwischen Aileana und Kiaran ist vorhersehbar und nicht außergewöhnlich. Doch der Konflikt mit den Feen, die bevorstehende Apokalypse, ist spannend und regt zum Weiterlesen an. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte bleibt hoffentlich nebensächlich, ein Beiwerk zum eigentlichen Feenkampf.

Veröffentlicht am 14.06.2025

Leseempfehlung

AETERNA
0

Zu Beginn von Aeterna scheint es zwei Erzähl- und Themenstränge zu geben: auf der einen Seite Dr. Daniel Slovak, der auf einem hohen Berg das All sozusagen beobachten, um Teilchen des Urknalls aufzufangen. ...

Zu Beginn von Aeterna scheint es zwei Erzähl- und Themenstränge zu geben: auf der einen Seite Dr. Daniel Slovak, der auf einem hohen Berg das All sozusagen beobachten, um Teilchen des Urknalls aufzufangen. Sein Leben ist ziemlich eintönig und ständig geht ihm der Kaffee aus. Bis er eines Tages nicht nur ungewöhnlich viele Teilchen misst, sondern auch noch feststellt, dass sie aus der falschen Richtung kommen.
Auf der anderen Seite begleiten wir Isabella Cassini bei ihren Ermittlungen in Rom. Vergangene Nacht sollte sie sich mit einem Informanten treffen, der jedoch nie am Treffpunkt erschienen ist, sondern am nächsten Tag Tod aufgefunden wurde.
Schnell wird klar, dass beide Geschehnisse miteinander verbunden sind. Mikael Lundt schafft es in seinen Büchern immer wieder wunderbar, unterschiedliche Themengebiete völlig logisch miteinander zu verbinden. Dabei wird der Leser mitgerissen, überrascht, und am Ende war natürlich alles völlig klar!

Wer noch kein Buch von diesem Autor gelesen hat, sollte dies dringend nachholen, denn auch hier gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2025

die Liebesgeschichte nimmt Überhand und die eigentliche Handlung geht unter

To Shatter the Night (Die verfluchten Lande, Band 2)
0

„Mein Blick glitt über die Gruppe von Menschen, die sich mit mir in den Tempel des Mondgottes gewagt hatte und ihr Leben riskierte, um die Sonne zurückzubringen.“ (Kapitel 30, 58%)

Kiara und Jack verlassen ...

„Mein Blick glitt über die Gruppe von Menschen, die sich mit mir in den Tempel des Mondgottes gewagt hatte und ihr Leben riskierte, um die Sonne zurückzubringen.“ (Kapitel 30, 58%)

Kiara und Jack verlassen die verfluchten Lande auf der Suche nach Jude; begegnen Göttern und Dieben, und am Ende sogar Freunden. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach dem Mondgott, um ihn zu bezwingen und den Tag zu retten. Dabei lernt Kiara eher ungewollt ihre Kräfte näher kennen, die sie immer häufiger in Eigenregie übermannen.

Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt die Hoffnung hatte, der zweite Band wäre anders als To Kill a Shadow. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Kiara und Jude entwickelt, erreicht ihren Höhepunkt bei ca 50% des Buches. Mitten im Feindesland, die Verbündeten könnten jeden Moment um die Ecke kommen, aber die beiden können sich berühren und tun es auch. Immer wieder verlieren die beiden sich ineinander und vergessen alles um sich herum. Das ist nicht nur furchtbar wiederholend, sondern auch langweilig. Da geht die ganze Geschichte drum herum verloren. Weswegen ich auch das Interesse an dem Ganzen verloren habe.

„Einfach war noch nie unser Ding, Kommandant“ (Kapitel 5, 14%)

Ich mag Liebesgeschichten, vor allem zwischen gleichstarken Charakteren. Doch in diesem Buch habe ich das Gefühl, Jude macht sich emotional nackig und Kiara verschwindet lieber in den Schatten. Das ist ziemlich langweilig und unnötig, zieht die ganze Liebelei unnötig in die Länge und unterbricht das eigentliche Abenteuer. Es fühlt sich an wie zu viele Werbeeinlagen.

Bei 59% hatte ich keine Lust mehr und habe das Buch abgebrochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2025

Ich kann das Buch nicht bewerten

Verlorene Städte (Die Lichter unter London 1)
0

„Sie verstehen dich zwar nicht, aber besser, du gewöhnst dir Bezeichnungen wie Mann und Frau so schnell wie möglich ab. Gilt auch für sie und er. Nutz lieber dey. […] Solltest du nachvollziehen können. ...

„Sie verstehen dich zwar nicht, aber besser, du gewöhnst dir Bezeichnungen wie Mann und Frau so schnell wie möglich ab. Gilt auch für sie und er. Nutz lieber dey. […] Solltest du nachvollziehen können. Schließlich hast du mich für Mädchen ganz schön angefahren.“ (26%)

„Maeve O’Sullivan, drittes Semester an der wissenschaftlichen Fakultät der Universität Dublin, Schwerpunkt Katakombenforschung“ (4%) betritt zum ersten mal die Katakomben in London bei einer Touristenführung. Ihr Ziel ist es, einen Splitterkristall zu finden und ihren Kommilitonen zu beweisen, dass sie sehr wohl richtig in diesem Studiengang ist. Doch schnell wird ihr nicht nur bewusst, daß ihr Vorhaben fast aussichtslos ist, denn die Katakomben sind sehr tief und in den oberen Schichten komplett erschlossen, sondern auch, daß das eine wirklich dumme Idee ist.

Die Katakomben finde ich extrem spannend, vor allem wegen der Wesen, auf die Maeve dort trifft. Maeve finde ich jedoch ganz und gar nicht spannend. Von Anfang an hat mich irritiert, wie sie auf Ansprachen als „Mädchen“ oder „junge Dame“ reagiert, weil mir ihre Empörung unerklärlich war. Nach ca 30% hat sich meine Vermutung bestätigt, denn Maeve ist non-binär, ihre Pronomen sind aber sie/ ihr. Sie lehnt die Kategorisierung in Mann und Frau ab und möchte als Mensch wahrgenommen werden. Damit passt sie perfekt in die Stadt unter London und zu den Wesen dort.

Doch zu mir passt dieses Buch nicht. Das ist auch der Grund, warum ich es nicht bewerten kann und möchte. Es gibt einfach Dinge, die ich nicht in meinen Büchern haben möchte, Neo-Pronomen und non-binäre Protagonisten gehören ebenso dazu, wie dunkle Romanzen.