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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2025

Sehr spannend

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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MEINUNG:

Ich bin seit der Tom Babylon-Reihe richtig großer Fan von Marc Raabe. Nach Der Morgen, dem ersten Band der Art Mayer Reihe war ich ein wenig verhalten in meiner Begeisterung, aber habe Der Dämmerung ...

MEINUNG:

Ich bin seit der Tom Babylon-Reihe richtig großer Fan von Marc Raabe. Nach Der Morgen, dem ersten Band der Art Mayer Reihe war ich ein wenig verhalten in meiner Begeisterung, aber habe Der Dämmerung (Teil 2) dann noch eine Chance geben wollen.

Der Fall ist von Anfang an spannend und wieder mal sehr gut aufgebaut. Leo ist eine spannende und vielschichtige Persönlichkeit, die auch nicht so leicht zu durchschauen war. Ihre Mutter Charlotte und vor allem das Verhältnis der beiden ist komplex und schwierig. Man bekommt so ein bisschen Einblick in das Leben als Berliner Celebrity, auch durch diese Preisverleihung.Ich mochte es, dass es immer abwechselnde Kapitel gab. Es gibt einige Kapitel die Tonbandaufnahmen sind, die mit Leo und ihrer toten Mutter Charlotte zu tun haben. Ab einem gewissen Punkt kann man ahnen, um wen es sich handelt. Es gibt eine wirklich starke Wendung, die die Karten zwischen Art und seiner Liebe zu Juli, die aber mit dem Bundeskanzler Hendrik verheiratet ist, nochmal ganz neu mischt. Ich bin sehr gespannt, wie es hier weiter gehen wird.

In diesem Band war ich mal wieder überrascht, wie jung Art Mayer eigentlich ist, weil er kommt mir vor wie mindestens Mitte 40. Man erfährt hier wieder mehr aus seiner Vergangenheit und so wurde klar, dass er erst Anfang 30 ist. Ich bin auch sehr gespannt, wie es mit Nele, die hochschwanger ist weiter gehen soll. Es ist spürbar, dass sie mit dem kommenden Mutter Sein und ihrem Job schon sehr hadert.

FAZIT:

Ich bin froh, dass ich dem Buch Die Dämmerung nochmal eine Chance gegeben habe, denn es war durchgängig spannend. Ich mochte vor allem Art noch mehr und bin wirklich gespannt auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Poetisch und hoffnungsvoll

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
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MEINUNG:

Sarah Lorenz kenne ich von ihrem Kanal "Buchischnubbel" von Instagram und eigentlich auch nur über den Account von Margarete Stokowski. Darüber habe ich mitbekommen, dass ein Buch entsteht und ...

MEINUNG:

Sarah Lorenz kenne ich von ihrem Kanal "Buchischnubbel" von Instagram und eigentlich auch nur über den Account von Margarete Stokowski. Darüber habe ich mitbekommen, dass ein Buch entsteht und wurde so aufmerksam auf Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken.

In Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken hören wir die Lebensgeschichte von Protagonistin Elisa, eingebettet in ein fiktives Gespräch mit der toten Dichterin Mascha Kalenko, die von ihr bewundert wird. Ich muss sagen, dass mir die Dichterin zwar bekannt ist, aber ich habe bisher nichts von ihr gelesen. Jedes Kapitel beginnt auch mit einem Gedicht von ihr, welches zum Thema passt. Die Gedichte geben dem Roman Struktur und sie geben auch Protagonistin Elisa Halt, Orientierung und auch ein wenig Struktur und Geborgenheit in ihrem Leben, welches wirklich kein einfaches war. Ich habe sonst wirklich wenig übrig für Lyrik, aber dieses Buch hat mich dazu gebracht, dass ich mir einen Gedichtband von Mascha Kalenko gekauft habe. Mir haben die Gedichte wirklich gefallen bzw. ich konnte mit ihnen etwas anfangen. Die Autorin springt zeitlich immer ein bisschen hin und her, aber es ergibt sich dann mehr und mehr ein Gesamtbild. Für ein Debütroman fand ich es großartig, wie man so eine Struktur zu Papier bekommt, die sich auch nicht in sich verliert. Für mich ist schon dieser Roman schwer zu toppen. 

Elisas Biografie hat mich wirklich oft schlucken lassen und ich war oft froh, dass die Erzählart aber auch Humor zuließ und die Gespräche mit Mascha, denn so wurde diese nicht so leicht verdauliche Lebensgeschichte einfacher zu lesen. Allein ihre Elternbeziehung ist schwierig, denn ihre Mutter hat sie mit 15 bzw. 16 Jahren bekommen und ihr Vater war deutlich älter und trotzdem war die Beziehung zum Vater liebevoller. Die Beziehung zur Mutter ist schwierig, dass diese wenig Zugang zu sich gewehrt. Elisa flieht früh von Zuhause, erlebt Drogenmissbrauch, sexualisierte Gewalt, Aufenthalte in Kliniken etc. und dennoch kommt sie immer wieder auf die Beine. Ihr Leben ist auch geprägt von stetigen Verlusten und dennoch niemals hoffnungslos. Die Autorin erweist hier eine große Sensibilität und radikale Ehrlichkeit, um mit solchen Themen umzugehen, ohne diese zu bewerten. 

FAZIT:

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken ist ein sehr gelungenes Debüt, welches Poesie und schonungslose, harte Lebensgeschichte einer jungen Frau geschickt miteinander verknüpft, ohne dabei die Hoffnung und die Liebe zum Leben zu verlieren. Nach dem Debüt bin ich sehr gespannt, was wir von Sarah Lorenz noch lesen werden.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

Der Gott des Waldes

Der Gott des Waldes
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MEINUNG:

Nach Long Bright River habe ich mit großer Vorfreude festgestellt, dass es mit Der Gott des Waldes neuen und vor allem umfangreichen, neuen Lesestoff von Liz Moore gab. Besonders gut gefällt ...

MEINUNG:

Nach Long Bright River habe ich mit großer Vorfreude festgestellt, dass es mit Der Gott des Waldes neuen und vor allem umfangreichen, neuen Lesestoff von Liz Moore gab. Besonders gut gefällt mir auch das Cover, auf dem es so viel zu entdecken gibt.

Mich hat das Buch sofort in seinen Bann gezogen, weil ich sofort Zugang zu der Ausarbeitung der Charaktere gefunden habe. Ich mag es sehr, dass hier erstmal sehr viel erzählt wird, so dass man es sehr guten Eindruck von den Charakteren bekommt und davon gibt es eine ganze Menge. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zum einen von Alice van Laar (Barbaras Mutter) , der Ermittlerin Judyta, der Camp-Freundin von Barbara, Tracy und der Ferienbetreuerin Louise und noch ein paar mehr. Alle Personen stellen gleichzeitig auch unterschiedliche gesellschaftliche Schichten dar. Ich mochte wie fein und unterschwellig die Autorin hier auch gesellschaftliche Kritik mit verwoben hat, denn es wird schnell klar, dass reiche Familie wie die Van Laars und ihre Freunde sich mit Geld eine Menge kaufen können, auch Verschwiegenheit. Spannend ist vor allem Barbara kennenzulernen, auch wenn nicht direkt, denn schließlich verschwindet sie gleich am Anfang des Romans. Die Autorin führt uns geschickt durch die verschiedenen Jahre und Jahrzehnt, in denen man vor allem Alice kennenlernt. Eine große Tragödie ist auch das Verschwinden von Barbaras Bruder Bear, welches für Alice eine absolute Katastrophe war. Es ist nicht unerheblich Alices Geschichte zu kennen, um zu verstehen, in welcher Familie Barbara groß werden muss. 

Dreh- und Angelpunkt der örtlichen Handlung ist das Camp Van-Laar-Naturreservat der gleichnamigen Familie Van Laar. Jeder, der etwas auf sich hält schickt seine Kinder in den Sommerferien dorthin. Ich bin großer Fan von New England und das Buch befriedigt dieses Fernweh sehr, denn die Kulisse wird von der Autorin immer wieder beschrieben. Es war als würde ich selbst durch die Wälder und die Umgebung der Adirondacks Mountains streifen. Ebenso gut schafft die Autorin uns durch die verschiedenen Zeitstränge und Erzählperspektiven zu lotsen, war ihr mühelos gelingt, sodass ich zu keiner Zeit den Eindruck hatte, ich würde den Faden verlieren. Die Kapitel geben auch immer Hinweis darauf, wo man sich befindet. Für mich, die gerne Thriller und Krimis liest, war es gar nicht mal der Fall bzw. die Fragen, was ist mit Bear und Barbara passiert, sondern eher die Charaktere und deren Entwicklung, vor allem die weiblichen. Meine Lieblingspersonen waren definitiv Louise, Judyta und T.J. Hewitt, die Camp Leiterin, weil es diese Charaktere nicht einfach haben. Louise ist auf den Job angewiesen. Für T.J. Hewitt ist das Camp ihr ganzes Leben und Judyta ist eine der ersten weiblichen Ermittlerinnen und sie muss durchsetzen gegen die männlichen Kollegen. Die drei sind mir besonders ans Herz gewachsen, da sie ihren Platz in der Welt verteidigt haben und das trotz aller Umstände, dass sie nicht zur weißen Oberschicht gehörten.

FAZIT:

Der Gott des Waldes ist für mich eines der besten Bücher, die je und in diesem Jahr gelesen. Es ist nicht nur spannend und ein Pageturner, sondern überzeugt mich auch mit seiner gesellschaftskritischen Aspekten, sondern auch mit seinen unfassbar tief, ausgearbeiteten Charakteren, bei denen ich danach das Gefühl hatte, sie persönlich zu kennen. Ich verneige mich vor der Autorin, wie man so ein komplexes Konstrukt mit Personen und Ereignissen zu Papier bringen kann und am Ende noch alles schlüssig ist.Ich hätte trotz der Dicke des Buches noch ewig weiterlesen können.

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Jahreshighlight

In ihrem Haus
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MEINUNG:

In ihrem Haus ist mir relativ früh in den Buchvorschauen ins Auge gefallen. Ich lese allerdings auch gerne Literatur von niederländischen AutorInnen, da ich gerne in das Land fahre und mich irgendwie ...

MEINUNG:

In ihrem Haus ist mir relativ früh in den Buchvorschauen ins Auge gefallen. Ich lese allerdings auch gerne Literatur von niederländischen AutorInnen, da ich gerne in das Land fahre und mich irgendwie verbunden fühle.

Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt, die äußerst clever gestaltet sind und der Geschichte nach Teil zwei und Teil drei jeweils immer wieder eine andere Richtung geben. Ich muss sagen, dass ich den Klappentext nur anteilig gelesen habe und so bin ich eher davon ausgegangen, dass die Beziehung zwischen Eva und Isabel eine ganz andere Richtung nimmt, eher in eine Richtung sehr zerstörerische Beziehung, da von Isabel anfangs eine so große Abneigung gegenüber Eva war. Isabel ist ein spannender, aber auch schwieriger Charakter, was sehr ich mochte. Ich fand sie nicht wirklich gut durchschaubar anfangs. Sie ist sehr kritisch, streng und penibel, vor allem mit dem titelgebenden Haus, welches wohl irgendwo in der Nähe von Zwolle sein muss. Ihr Weltbild ist ebenfalls sehr eng gestrickt und sie wirkt oft griesgrämig, macht es einem schwer sie zu mögen. Meiner Meinung nach soll sie in den 30er sein, wirkt aber wie 50 Jahre alt.

Eva ist das komplette Gegenteil, aber dennoch auch erstmal schwer zu deuten. Für mich war es sehr überraschend, dass zwischen den beiden eine plötzliche Anziehung besteht, die mehr ist als nur Freundschaft. Die beginnende Liebesbeziehung stellt alles auf den Kopf, vor allem bei Isabel, die von ihren Gefühlen förmlich überrollt wird. Weitere Schwierigkeit ist, dass Eva eigentlich mit Isabels Bruder Louis zusammen ist und dass man von Isabel selbstverständlich zu der Zeit erwartet, dass sie bald einen Mann heiratet. Die gesellschaftlichen Konventionen sind zu der Zeit noch eng. Die Entwicklung von Isabel ist enorm. Es war mir beim Lesen eine Freude, dass sie so aufgeblüht ist, weil sie einfach rettungslos verliebt ist und auch um Eva kämpft, denn die zeigt sich zurück haltend in Zukunftsfragen. 

Im dritten Abschnitt dreht sich die Geschichte nochmals, denn irgendwann ist klar, dass auch Eva Dinge verbirgt und das es etwas mit dem Haus zu tun haben muss. Die Handlung führt in die nationalsozialistische Vergangenheit der Niederlande, über die ich nichts wirklich wusste. Die Autorin greift hier ein paar kritische Punkte auf. In diesem dritten Abschnitt kommt auch nochmal eine fragmentarische Tagebuchperspektive zum besseren Verständnis von den Beweggründen einer Person. Ich habe zwischenzeitlich die Hoffnung verloren, dass es hier ein gutes Ende geben wird, aber das Ende hat mich sehr versöhnlich gestimmt. 

FAZIT:

In ihrem Haus ist sehr vielschichtiger Roman, von dem ich anhand des Klappentextes eine komplett andere Vorstellung hatte. Selten hat mich ein Roman so überrascht. Der Aufbau ist von der Autorin sehr gut durchdacht und entfaltet so eine große Wirkung und Richtungen, die ich nicht habe kommen sehen. Es ist mehr als eine Liebesgeschichte. Es geht auch um historische Schuld, Emanzipation und Feminismus. Für mich definitiv ein Highlight und ich würde auch empfehlen nicht zu viel vom Klappentext vorher zu lesen!

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Veröffentlicht am 12.02.2025

Spannender 3. Teil

Eiskalte Schuld
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MEINUNG:

Eiskalte Schuld ist nun der dritte Band der Maria-Just-Reihe. Vor allem Brennender Zorn und auch haben mir bisher sehr gut gefallen. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber ich würde immer ...

MEINUNG:

Eiskalte Schuld ist nun der dritte Band der Maria-Just-Reihe. Vor allem Brennender Zorn und auch haben mir bisher sehr gut gefallen. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber ich würde immer empfehlen die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. 

Die Spannung wurde hier sehr konstant gehalten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, obwohl es gute 500 Seiten hat und die beiden Autorinnen immer viele Informationen on top geben. Das mag ich allerdings auch sehr an der Reihe. Dieses Mal ging es u.a. auch darum, ob Dänemark wieder in die Atomkraft einsteigen möchte. Ich finde es sehr spannend, wie es dort läuft und dass man sich hier mit ähnlichen Fragen beschäftigt wie bei uns. Oft wird Dänemark doch immer als großer Vorreiter für alternative Energien genannt. Der Fall an sich war wieder sehr vielschichtig aufgebaut. Schicht für Schichte führen die beiden Autorinnen die Leserschaft an den möglichen bzw. die möglichen Täter heran. Ich habe dann schon irgendwann eine Ahnung gehabt, wer es sein könnte. Die beiden Autorinnen haben sehr geschickt einen alten Fall (Cold Case) mit einem aktuellen Mordfall verknüpft, in dem sie wieder die brillante Maria Just den entscheidenden Zusammenhang haben sehen lassen.

Maria mag ich als Charakter auch sehr gern, da sie so klug ist, ohne dabei eingebildet zu sein. In Kombination mit Mikael Dirk und Frederik Dahlin bietet sie einen wunderbaren Kontrast in der Ermittlung. Zwischen den dreien gibt es auch interessante Dynamiken, auf die ich im nächsten Teil dann sehr gespannt bin. Der Fall führt dieses Mal u.a. auch raus aus Kopenhagen nach Holland. Ich liebe beide Länder sehr und mag es, dass man beim Lesen das Gefühl hat, man ist in Kopenhagen mit dabei. Beim Lesen bekomme ich auf jeden Fall immer Fernweh. :)

FAZIT:

Eiskalte Schuld hat mich wieder sehr gut unterhalten und gibt gleichzeitig wieder einen tiefen Einblick in die dänische Gesellschaft. Der Fall war sehr gut aufgebaut und zeichnete sich durch seine Vielschichtigkeit aus. Die Spannung wurde konstant gehalten. Ich freue mich auf einen weiteren Teil.

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