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Bisco

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2025

Gut überlegter Dystrophie-Thriller

Going Zero
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Denkst du, du schaffst es 30 Tage unterzutauchen ohne erwischt zu werden? Keine Zahlung mit Geldkarten, kein Auto was dir gehört fahren, kein gemeldetes Handy nutzen, keine Einkäufe, weil jede Kamera in ...

Denkst du, du schaffst es 30 Tage unterzutauchen ohne erwischt zu werden? Keine Zahlung mit Geldkarten, kein Auto was dir gehört fahren, kein gemeldetes Handy nutzen, keine Einkäufe, weil jede Kamera in der Straßen sowie in den Läden dich filmt. Auch Bargeld abheben ist tabu, auch hier sind Kameras. Und alles was ein Signal wahrnimmt, kann ich dich erfassen. Schaffst du es und gewinnst 3 Millionen Dollar. Diese Frage stellte ich meiner Kollegin auf der Arbeit und sie sagte: Unmöglich

Nun sind 10 Menschen in Amerika, diesem Experiment nachgekommen und laufen unter den Namen Zero 1 bis Zero 10 durch den Staat auf den Weg in das perfekte Versteck. Gejagt von der Regierung wie der CIA und FBI in Zusammenarbeit mit dem Social-Media-Moguls Cy Baxter. Zusammen arbeiten Sie an dem Projekt Fusion.

Zero 10 ist die Bibliothekarin Kaitlyn. Die Mitte 30-Jährige mit den schwarzen Haaren, ist eine unauffällige Frau, welche nicht mal in den Sozialen Medien unterwegs ist. Aber sie wird es sein, welche Fusion und vor allem Cy auf der Nase rumtanzen wird.

Während der Geschichte erfahren wir den Kampf von David gegen Goliath und den Beweggründen warum Kaitlyn wirklich mit dabei ist.

Der Thriller zeigt die menschlichen Abgründe und wie weit der Staat, um mit der Vordergründigen Behauptung den Menschen Schutz zu gewähren, gehen wird. Dabei erleben wir wie weit Gesetze dafür gedehnt werden und welche Rolle Geld und Erpressung dabei spielen.

Das Buch ist mit 454 Seiten nicht gerade schlank, aber auch nicht übertrieben bestückt. Die drei Sichtweisen von Kait, Cy und seiner Kollegin Erika sind dabei im Wechsel geschrieben und mit teilweise sehr kurzen Kapiteln von nicht mal 5 Seiten sehr schnell gelesen. Wiederholungen und zu ausschreitende Beschreibungen werden hier nicht auffindbar sein. Logiklöcher kann ich auch keine benennen und kann daher sagen, dass es ein interessanter Dystrophie-Thriller ist.

Veröffentlicht am 05.05.2025

Womanpower, Magie, krasser Humor und ne Prise Sex - dafür bin ich voll für zu haben

Jezebel Files - Wenn der Golem zweimal klingelt
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Ashira Cohen, Ash, ist taff. Dies muss sie auch sein. Denn als Privatdetektivin für Weltige (Menschen ohne Magie) darf sie auch nur diese Fälle bearbeiten. In einer Welt voller Nefesh (Magier) verschwimmen ...

Ashira Cohen, Ash, ist taff. Dies muss sie auch sein. Denn als Privatdetektivin für Weltige (Menschen ohne Magie) darf sie auch nur diese Fälle bearbeiten. In einer Welt voller Nefesh (Magier) verschwimmen die Grenzen bei Verbrechen.

So erhält sie bei einem Auftrag einen auf den Kopf und sie glaubt erstmal eine ordentliche Gehirnerschütterung zu haben. Bis sie dann feststellen muss, dass sie auf einmal über Fähigkeiten verfügt, welche sie noch ne als magische Fähigkeit von gehört hat.

Dies führt dazu, dass sie sich offiziell beim örtlichen Oberhaupt der Magier des House Pacifica melden muss. Bei Levi Montefiore. Ein attraktiver Singlemann, der mit seinen schwarzen Haaren und seinen blauen Augen so manche Frau haben könnte.

Nun hat Ash mehr als eine Baustelle am Laufen. Sie sucht ein verschwundenes Mädchen, muss herausfinden warum sie jetzt erst von der Magie erfährt und dabei Levi aus dem Weg gehen. Denn der ist Sex auf zwei Beinen.

Im Folgenden erfahren wir von den hohen Tieren der Magie, Gruppen die schon an tödliche Clans erinnern. Ashs mit schwerste Widersacherin, ihre eigene Mutter, aber auch Menschen die ihr wahnsinnig nahestehen, wie ihre Mitbewohnerin Priya, der pinkte Teufel.

Die Golems sind mit ein Bestandteil der Story, aber nur ein kleiner. Im Mittelpunkt steht Ash, aus deren Ich-Perspektive das Buch beschrieben wurde. Ihr Charme, ihr Witz, ihre direkte Art die voll unter die Gürtellinie geht, die hat mir sowas von gut gefallen. So geben sie alle Charaktere nichts, wenn es darum geht verbal auszuteilen. Nicht nur zwischen ihr und Levi wo es heiß knistert, auch Priya scheut nicht davor in die Waden zu beißen und auch Sicherheitschef Miles hat seinen düsteren Humor.

Ich fand die Mischung aus Fantasy, Action, Romantasy und krassen Humor so toll, dass ich am Ende des Buchs den angezeigten zweiten Teil gekauft habe. Für mich war es mit ein Highlight dieses Jahr.

Veröffentlicht am 05.05.2025

Absolute Leseempfehlung für alle zw. 14-99 Jahre

Written in Blood
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Du kommt in eine fremde Schule, weit weg von dem Ort, wo du die Menschen kennst und die letzten Jahre gewohnt hast. Alles ist dir fremd, selbst deine eigene Persönlichkeit, mit der du dich nun bezeichnen ...

Du kommt in eine fremde Schule, weit weg von dem Ort, wo du die Menschen kennst und die letzten Jahre gewohnt hast. Alles ist dir fremd, selbst deine eigene Persönlichkeit, mit der du dich nun bezeichnen lassen sollst. Aber du hast eine Mission und für die wirst du über Leichen gehen.

So in etwa kann man sich das Gefühlsleben von Alka vorstellen. In den letzten Jahren unter Rebellen aufgewachsen um nun selbst als Partisanin gegen das herrschende System zu kämpfen. Magie gehört im Alltag vieler dazu, wenn auch nicht jeder welche wirken kann. Aber der Unterschied innerhalb der Magieklassen ist ebenfalls nicht nur mit Freude gesehen.

So wird die 16-Jährige Alka an eine Eliteschule für Magier geschickt, um dort das bestehende System zu stürzen. Für sie ein schwieriger Weg. Denn erstmal muss der Platz der Magierin Alayne DeWinter angenommen werden. Dafür muss das Mädchen auf dem Weg zur Schule umgebracht werden und Alka sich als diese ausgeben.

Angekommen ist ihr vieles sehr fremd, da unter den Rebellen kaum Magier sind. In ihrer Rolle als Alayne findet sie jedoch ziemlich schnell einen kleinen Freundeskreis und Anschluss. So gibt es eine Ordenskollegin, welche ihr beiseite steht, so wie ihre Dienerin, eine Geringere (Menschen ohne Magie) und weitere Personen aus ihrem aber auch einem anderen Orden.

So dauert es nicht lange bis sie das ein männliches Herz für sich gewinnt und die Anzahl der Menschen um sie herum, welcher ihr positiv zustehen schnell wächst. Aber auch Feinde hat sie und diese sind bereit über Leichen zu gehen. Alka hat einen langen Weg in der Akademie vor sich und ein Ziel: Den Tod des Rektors. Den Mann, der ihre Familie getötet hat.

Die Story war für mich super geschrieben und man flog förmlich durch das Buch. Das ganze Buch besteht aus der Sicht von Alka, Dies beinhalten die Kapitel der Gegenwart, wie auch die in der Vergangenheit. Wir erfahren, was ihren Eltern zugestoßen ist und was es mit ihrer Schwester Sera auf sich hat.

Auch weitere Hintergründe erfahren wir, indem uns die weiteren Charaktere ihre eigene Vergangenheit in einem Gespräch erzählen. So erfahren wir mehr über den Prinzen Talyn und seinem besonderen Umgang mit der Magie und warum Marlena mehr darüber weiß als man am Anfang ahnt.

So ist das Thema Magie mit im Mittelpunkt und sehr schön verarbeitet. In der Schule gibt es fünf große Orden, welche ihre Schwerpunkte haben über „Macht und Dominanz“ bei Vangard oder über „Weisheit und Geduld bei Seluna. Am Anfang wird jeder Schüler einem Orden zugeteilt. Bitte stellt hier keine Vergleiche wie bei HP. Das Thema gab es auch weit davor schon und ist keine Erfindung dieser Buchreihe.

Jeder Orden muss sein Wissen und sein Können der Magie in einer Prüfung ablegen. Bis zum Ende des Schuljahres gibt es drei Stück davon und recht früh erfährt man über die hohen Ausscheidungszahlen.

Die Magie selbst, mit Glyphen welche in der Luft gezeichnet wurden, war verständlich und man konnte sich dies gut vorstellen. Auch das „Zero“ als Ort wo die Zeit verlangsamt wird und die Glyphe mehr Zeit erhält gezeichnet zu werden war super beschrieben. Zum einen wie es im Zero wirkt und zudem was die Außenstehenden, welche draußen sind, zu sehen bekommen.

Bis hierhin viel Lob, aber noch kein Aber?

Das kleine Aber kommt jetzt.

Manche Charaktere waren mir einfach zu blass geblieben und ich hätte mir hier mehr Dynamik und Interaktion, geschweige einfach nur Dialoge gewünscht.

Die Prüfungen sind in solchen Bücher immer ein Highlight, hier wurde die erste noch recht gut beschrieben, wenn auch nur aus Alkas Sicht und der Rest der Prüfung nicht wirklich nachvollziehbar war. Die zweite war dann schon ein durchfliegen, welches aber der gewählten Situation verschuldet war. Ich denke auch hier hätte man dennoch paar Details mehr einbringen können. Zur dritten sage ich aus Spoilergründen weniger, war aber schon sehr enttäuschend.

Und die letzten 30 Seiten, welche dem Buch nochmal Feuer unterm Hintern hätten machen sollen, waren für mich dann sogar die langweiligsten und haben sich hinterm Rest des Buches anstellen müssen.

Und da wäre dann noch, die neue „politisch/sexuelle“ Sprache (sorry weiß nicht wie ich es besser sagen soll) oder auch gendern, was in diesem Buch seinen Weg hineingefunden hat. Ich sage an dieser Stelle ganz klar, jeder Mensch wie er möchte. Jeder Mensch kann sich definieren in seinem Empfinden und seiner Biologie wie man möchte. Aber, für mich ist es einfach „sie“, „ihr“, usw. Die weiblichen Pronomen wurden hier mit der Variante des „xie“ (xies/xier) ausgetauscht, um zu zeigen das eine eigentliche weibliche Person, als binäre Person betrachtet werden will. Das hat mich leider sehr aus dem Lesefluss gerissen und mein Hirn macht daraus die Formen von „sie“. Ich finde es gut, wenn Bücher die Vielfalt der Menschlichkeit zeigen, aber in der deutschen Sprache ist es für mich wie ein Schluckauf, der mich aus dem Lesefluss reist. Aber die Autorin schafft es auch mit einfachen Sätzen und Worten, welche mir bis dahin fremd waren: „konterkariern damit ihre Worte“. Ich musste hier nochmal in mein Notizbuch schauen, da ich es mir nicht mal merken konnte.

Von diesen kleinen Eckpunkten, welche mich persönlich gestört haben, kann man nichts Schlechtes gegen dieses Buch sagen. Von daher gebe ich gerne 4,5 Sterne, welche je nach Homepage dann auf 5 angezeigt werden. Eine absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Eine tolle und neuartige Fantasygeschichte wie ich sie nie zuvor gelesen habe

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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Ich bringe mich innerlich zur Ruhe, werde still wie gefrorene Bäume in Winter.“

Dieses Zitat aus dem Buch, ist für mich ein wunderschönes Beispiel über die poetische Sprache, die zugleich so stark und ...

Ich bringe mich innerlich zur Ruhe, werde still wie gefrorene Bäume in Winter.“

Dieses Zitat aus dem Buch, ist für mich ein wunderschönes Beispiel über die poetische Sprache, die zugleich so stark und sanft, so lebendig und bunt ist. Noch nie hat man sich so viele Gedanken über das Zubereiten von Tee gemacht, bis man diese Geschichte gelesen hat.

„Die Shénnóng-Kunst in ein Tanz zwischen Menschen, eine Verbindung zwischen Körpern und jenseits davon.“ Mit dieser Kunst ist es ihnen möglich, Menschen von Krankheiten zu heilen, ihre Körper zu stärken, in ihre Erinnerungen einzutauchen. So ist es auch der Traum von Ning eine Shénnóng-shí (Meisterin der Magie im Umgang mit dem Tee) zu werden. Vor allem weil sie somit in die Fußstapfen ihrer toten Mutter treten möchte und ihre kranke Schwester heilen muss. Die dem Anschein nach an einem Gift erkrankt ist, wo es gefühlt kein Gegengift für gibt. Dieses muss Ning nach dem bestehen der Prüfungen am königlichen Hof und dem gewinnen des Wettkampfes finden.

So werden wir von Anfang an in die Geschichte reingeholt und fühlen uns direkt als einen Teil dieser. Ning war mir sehr sympathisch und ich verstand ihre Gründe, sich einem Wettbewerb zu stellen, der schwierige Prüfungen beinhalten wird, die auch so manchen Toten beinhaltet. Auch de Vetternwirtschaft hat dort ihren Fuß gefasst, auch wenn es offiziell nicht gestattet ist.

So trifft Ning vor Ort auf Li Kang und wird schnell in einen politischen Krieg mit reingezogen, obwohl ihr einziges Anliegen ist, ihre Schwester zu heilen und dafür die hohe Kunst des magischen Teebrauens lernen muss.

Die Magie, die Teesorten, die Zutaten, der Umgang am Hofe, die Intrigen. Es hat mich wahnsinnig in seinen Bann gezogen. Ideen wie der „Silver Needle“, der einen Wahrheitstee entspricht und Tees welche Körper schnellstens heilen, Kräfte verstärken oder Leute wie härtester Alkohol benebeln und das mit der Kraft der Magie, hat mich total überzeug. Ich koche den Tee und es ist Tee. Ning kocht denselben Tee, mit einer Leidenschaft, jeder Griff, jede Bewegung eingeübt und schafft es Magie zu spüren und zu bewirken.

Neben dem Wettkampf, dem finden von Freunden und Feinden, den politischen Thema, die totkranke Schwester und eine sich anbahnende Liebesgeschichte, war dies alles perfekt und harmonisch wie eine Tasse Tee die perfekt abgerundet in ihrem Geschmack ist.

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Sensationell gut

Die Insel des Zorns
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Ein Buch zu schreiben, welches die Kunst besitzt die lesende Person bis zum Ende zu täuschen und an sich zu fesseln, ist genauso wie die hohe Kunst ein Theaterstück auf nur einer Bühne so viel Leben einzuverleiben, ...

Ein Buch zu schreiben, welches die Kunst besitzt die lesende Person bis zum Ende zu täuschen und an sich zu fesseln, ist genauso wie die hohe Kunst ein Theaterstück auf nur einer Bühne so viel Leben einzuverleiben, als wäre man auf einer viel größeren Fläche unterwegs.

Alex Michaelides schafft in seinem Buch beides. Eine Geschichte, welche auf einer kleinen geschlossenen Insel abspielt uns aber hin und wieder von dort wegholt und uns immer wieder zweifeln lässt, zu wissen wer welches Spiel spielt.

So erfahren wir vom Klappentext das auf der griechischen Insel ein Mord passieren wird. Doch wer es ist und warum, dass erfahren wir erst nach und nach in 5 Akten. Liebe, Eifersucht, Untreue und Rache treffen aufeinander. So wie drei Menschen, die alle als Schauspieler, Theaterdarsteller und Regisseure viel Ahnung von der Kunst der Täuschung besitzen und nicht nur das Publikum und die Leser, sondern auch sich selbst untereinander an der Nase herumführen.

Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, nur das Michaelides es immer wieder schafft, nach jedem der 5 Akte, einen sprachlos stehen zu lassen. Wenn man am Anfang noch ganz klar erklärt bekommt, dass alles was gesagt wird, der Wahrheit entspricht und man später erfährt das diese sehr dehnbar sein kann, fragt man sich, wer diese sprach und wo die Lüge versteckt war.

So rätselt man ständig mit, wer welche Rolle in diesem Buch und auf dieser Insel gespielt hat. Mit einer sehr überschaubaren Anzahl an Charakteren, aber jeder Menge Wendungen ist jeder Fan von Thrillern hier auf einer unter dauerhaft Stromstehenden Spannung Seite für Seite am Inhalieren, auf der Suche nach dem Körnchen wahren und dem was wirklich geschah.

Die Charaktere haben genau die richtige Tiefe oder auch Oberflächlichkeit um nicht zu viel zu verraten und gleichzeitig unberechenbar zu sein. Der Erzählstil ist flüssig und schnell und mit den teilweise sehr kurzen Kapiteln perfekt für eine schnelle und wendige Geschichte geschrieben.

Alles in allem kann ich den Thriller nur empfehlen, wobei ich hier mehr Psychothriller drin sehe als normalen. Denn muss man als Künstler nicht auch ein bisschen psychotisch sein, so gut wie man die Rolle wechseln und verkörpern können muss ?

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