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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2025

Ein wunderschönes Buch für die Seele

Die geheime Sehnsucht der Bücher
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Monsieur Perdu ist mit seinem Bücherschiff wieder in Paris. Seine Literarische Apotheke will Menschen und Bücher zusammenbringen, um damit die Leiden von Herzen und Seelen zu heilen. An seiner Seite steht ...

Monsieur Perdu ist mit seinem Bücherschiff wieder in Paris. Seine Literarische Apotheke will Menschen und Bücher zusammenbringen, um damit die Leiden von Herzen und Seelen zu heilen. An seiner Seite steht die junge Pauline Lahbibi, auch sie hat ein feines Gespür für Menschen und Bücher. Eines Tages steht die zwölfjährige Françoise im Bücherschiff, mit Geheimnissen, die größer sind als sie selbst. Werden Perdu und Pauline eine Hilfe für sie sein können?

Das Buch ist der dritte Band um Monsieur Perdu und sein Bücherschiff. Man kann allerdings auch ohne weitere Vorkenntnisse in dieses Buch einsteigen, die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Dennoch empfehle ich die Lektüre der beiden anderen Bücher vorneweg, weil man so am besten den Überblick über all die feinen Details dahinter erhält. Françoise ist ein großer Teil dieses Bandes gewidmet, wobei auch die bisherigen Charaktere ihren Anteil am Geschehen haben. Es ist eine poetische Geschichte, wie sie vor allem Bücherliebhaber gerne lesen, denn Perdu und Pauline spielen mit einem großen Arsenal an Büchern, die sie ihren Kunden „verschreiben“. Ich hatte sehr schnell in die Geschichte zurückgefunden und ließ mich flugs vom Geschehen fesseln. Die Erzählung ist wie eine homöopathische Arznei, sie legt sich wie eine warme Decke um den Leser und lässt ihn mitfiebern, um zum Schluss befreit aufzuatmen.

Wieder einmal hat Nina George eine feinfühlige Geschichte geschrieben für alle Bücherfreunde, ein modernes Märchen für gute und schlechte Tage und zum Immer-Wieder-Lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 08.07.2021

Eine etwas andere Geschichte vom Erben

Der Nachlass
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Hedda Laurent ist todkrank. Sie lässt die gesamte Familie um sich herum versammeln, einschließlich dem Sohn Theo, den sie seit 30 Jahren nicht gesehen hat. Bei der Testamentseröffnung erleben die Erben ...

Hedda Laurent ist todkrank. Sie lässt die gesamte Familie um sich herum versammeln, einschließlich dem Sohn Theo, den sie seit 30 Jahren nicht gesehen hat. Bei der Testamentseröffnung erleben die Erben eine Überraschung: Das beträchtliche Vermögen soll nur einer der Erben bekommen, die Entscheidung dafür soll in einem Wettkampf fallen. Harmlos beginnt dieser Wettkampf, doch das ändert sich. Währenddessen brechen alte Konflikte und Verletzungen wieder auf. Es ist ein gefährliches Spiel, auf das sich die Familie eingelassen haben...

Zunächst scheint hier eine ganz normale Familiengeschichte zu beginnen. Na ja, obwohl, so normal ist es auch nicht, wenn eines der Kinder sich 30 Jahre lang vom Rest der Familie abschottet. Doch was sich hinter dieser Familiengeschichte verbirgt, das ist ganz starker Tobak. Der Firnis der Freundlichkeit untereinander verblasst schnell, es wird bitterböse und teilweise äußerst blutrünstig. Wem kann man hier trauen, wem sollte man misstrauen? Die Grenzen verwischen, nichts ist sicher, und überhaupt wird am Ende alles nochmal ganz anders.Je mehr die Erzählung voranschreitet, umso unglaublicher wird sie. Und doch schafft es der Autor Jonas Winner, einen äußerst glaubwürdigen Abschluss zu finden, so dass die Geschichte nochmal neu durchdacht werden muss. Etwas gewöhnungsbedürftig war allerdings, dass die Erzählung nicht chronologisch geordnet war bzw. auch nicht sofort ersichtlich wurde, wann die jeweilige Sequenz spielte. Die Spannung hat es zusätzlich angeheizt, wobei dieses Buch ohnehin schon einen straffen Spannungsbogen hat.

Mich hat dieses Buch sehr schnell fesseln können, so dass ich es unbedingt weiter empfehle und sehr gerne alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Mäusestarkes Abenteuer

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
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Mopsa ist eine weiße Maus, die davon träumt, als Schauspielerin aufzutreten. Doch der Mäusekönig findet das nicht gut, er will, dass jede Maus ausschließlich ihm Futter besorgt. Nach einer von vielen Auseinandersetzungen ...

Mopsa ist eine weiße Maus, die davon träumt, als Schauspielerin aufzutreten. Doch der Mäusekönig findet das nicht gut, er will, dass jede Maus ausschließlich ihm Futter besorgt. Nach einer von vielen Auseinandersetzungen verlässt Mopsa zusammen mit ihrem Bruder die Mäusefamilie, doch plötzlich findet sie sich allein wieder in der riesigen Stadt. Auf der Suche nach ihrem Bruder findet sie nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch ein riesengroßes Abenteuer!

Mopsa ist eine sehr selbstbewusste Maus, sie lässt sich nicht unterkriegen. Wunderschön sind die Illustrationen im Buch, die das Abenteuer der kleinen mutigen Maus gut wiedergeben: Sie sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Geschichte passt gut für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen, gewiefte Erstleser werden das Buch sogar selbst lesen können. Das Abenteuer birgt einige Gefahrenmomente, die kindgerecht aufgearbeitet sind.

Dieses mäusestarke Buch empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 03.08.2018

Spannend und vergnüglich

Wo ist Erkül Bwaroo?
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Der Elfendetektiv Erkül Bwaroo wird zu einem Entführungsfall zu Hilfe gerufen: Die beiden Kinder eines reichen Besenfabrikanten werden vermisst. Zusammen mit seinem Freund Heystings macht er sich an die ...

Der Elfendetektiv Erkül Bwaroo wird zu einem Entführungsfall zu Hilfe gerufen: Die beiden Kinder eines reichen Besenfabrikanten werden vermisst. Zusammen mit seinem Freund Heystings macht er sich an die Befragungen zu dem Fall. Diesmal werden die beiden von der Journalistin Maja unterstützt, die sich incognito als Dienstmädchen in der Familie verdingt hat. Ihre gemeinsamen Ermittlungen ergeben eine schier unglaubliche Geschichte…

Mit dem Elfendetektiv Erkül Bwaroo ist der Autorin Ruth M. Fuchs ein genialer Ermittler gelungen, der sich sehr an den Meisterdetektiv aus Agatha Christies Feder anlehnt. Doch durch die Besonderheiten der märchenhaften Umgebung dieses Genies entsteht nicht ein Abklatsch der Hercule-Poirot-Detektivromane, sondern eine ganz andere Reihe, die die Gegebenheiten dieser andersartigen Welt mit viel Feingefühl nutzt. Schnell ist der Leser da selbst in die Ermittlungen verstrickt, überlegt, verwirft, entdeckt neue Indizien…

Wie beim Vorbild Hercule Poirot gibt es eine Auflösung nur unter vollständig versammeltem Publikum, und der Leser kann nun seine eigenen Gedanken überprüfen. Manche Vermutung wird sich dann als richtig erweisen, anderes wird umgedeutet und erhält so eine ganz andere Bedeutung… Das macht ganz schön Spaß beim Lesen und Mitraten. Für diese gelungene Detektivgeschichte vergebe ich gerne überzeugte 4 von 5 Sternen sowie eine unbedingte Leseempfehlung für alle Krimiliebhaber.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Über die kleinen Wehwehchen in der Meereswelt

Ein Pflaster für den Zackenbarsch
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Der Doktorfisch und sein Assistent, der Kofferfisch, haben ganz schön viel zu tun im Meer: Da müssen beim Familienfest der Kraken die verknoteten Tentakel wieder auseinander gefieselt werden, dort klagt ...

Der Doktorfisch und sein Assistent, der Kofferfisch, haben ganz schön viel zu tun im Meer: Da müssen beim Familienfest der Kraken die verknoteten Tentakel wieder auseinander gefieselt werden, dort klagt der Wal über Bauchschmerzen, und sogar die Forelle möchte Hilfe von den beiden. Mit viel Lebensweisheit meistert der Doktorfisch die Anfragen und beantwortet souverän nebenher noch die neugierigen Fragen des Kofferfischs.

Neun kleine Geschichten versammelt der Autor Jens Rasmuss in diesem Buch über die Welt im Meer und über die kleineren und größeren Wehwehchen, die die Fische im Wasser plagen. Dabei spart er nicht mit humorvollen Einlagen, auch Erwachsene können sich freuen an der Idee, wie sich die vielen Krakenarme miteinander verknoten, wie geschickt der Kofferfisch den Hai in seine Grenzen zurückweisen kann oder wie es sich anfühlt, als Fisch die Nässe zu spüren. Die Zeichnungen zu den Geschichten ergänzen die Erzählung sehr gut. Lediglich die Geschichte mit dem Pflaster für den Zackenbarsch dürfte für Kinder nicht ganz nachvollziehbar sein, sie erscheint mir eher für die Erwachsenen geschrieben. Die Kinder finden sich wieder in einer Welt, die ihrer eigenen doch gar nicht so verschieden ist. Und das ist auch ganz gut so, denn so sind die Lösungen gut in den eigenen Alltag zu übertragen. Die Spannung ist genau dosiert für kleine Leseeinheiten, die sich anbieten für weitergehende Fragen der Kleinen.

Ein klares Vorlesevergnügen sowohl für die Großen wie auch für die Kleinen ab dem Kindergartenalter. Von mir gibt es dafür 4,5 von 5 Sternen sowie eine klare Leseempfehlung.