Inhalt
June glaubt nicht an die alten Legenden des sagenumwobenen Cornwall, als sie beschließt, ihr Abschlussjahr bei ihrem Onkel in England zu verbringen. Allerdings stößt sie vor Ort nicht nur auf ein prächtiges Herrenhaus voller Geheimnisse, sondern auch auf die ungleichen Brüder Blake und Preston, die eine magische Anziehung auf sie ausüben. Doch die beiden scheinen ihr etwas zu verschweigen – und während Junes verbotene Gefühle für die Zwillinge immer stärker werden, ziehen rätselhafte Ereignisse sie unaufhaltsam in ihren Bann. Bis ein einziger Augenblick alles verändert und June merkt, dass eine uralte Gabe in ihr erwacht …
(Quelle: Klappentext)
Meine Meinung
Zuerst möchte ich mich beim Ravensburger Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Band 1 der „Die Bücher der Lügenwahrheit“ – Reihe.
June freut sich auf die Zeit bei ihrem Onkel, der sie restlos verwöhnt. Gehobene Feiern und nur die teuerste Festbekleidung, etwas, das June überhaupt nicht gut gefällt. Sie ist ein einfaches Mädchen und würde gerne so bleiben, wie sie ist. In der Schule findet sie schnell Anschluss, aber nach einem Ausflug hat sich alles verändert. Plötzlich hat sie eine Gabe, die ihr den Boden unter den Füßen wegreißt. Auch ihre Cousins scheinen eine Gabe zu haben, zumindest belauscht June ein Gespräch zwischen ihnen. Ihre Gefühle gegenüber Preston und Blake sind zwiespaltig – einerseits mag sie Blake, aber Preston warnt sie vor ihm (andersrum ebenfalls). Aber andererseits scheinen die beiden etwas zu verbergen, das June nicht gefällt…
June hat die typischen Probleme, die ein junges Mädchen hat, wenn sie in ein neues Land kommt und dort eine neue Schule besucht. Dazu kommen noch die Gefühle für die Cousins, ihre Gabe und die deutsche Freundin, die zu Besuch kommt. Sie muss sich erst einleben, findet sich aber überraschend schnell zurecht. Mir war June sympathisch und ich war begeistert, wie sie mit allem umgegangen ist.
Blake „rettet“ June gleich am ersten Tag mit seinem Motorrad und bringt sie ins Trockene. Lange weiß sie nicht, wer er ist und gibt sich kratzbürstig. Er dagegen weiß, wer seine Arme um ihn geschlungen hat und hält lieber Abstand zu ihr. Denn seine Gefühle gegenüber der Cousine würde er lieber unterdrücken, aber gleichzeitig will er sie auch von Preston fernhalten. Also muss er immer wieder den Kontakt suchen, sich seinem Bruder stellen und ihr nicht zu viel verraten – was alles andere als einfach ist…
Blake mochte ich trotz seiner manchmal ungeschliffenen Art, auch wenn er sicher einiges gegenüber anderen verschweigt. Nur June gegenüber scheint er sich widerwillig zu öffnen – seine letzte Geste in diesem Buch lässt mich auf eine interessante Fortsetzung schließen.
Preston scheint im ersten Moment die bessere Wahl der Cousins zu sein, da ist sich June sicher. Er ist zumindest nett, zuvorkommend und zeigt ihr alles. Während er sich bei ihr immer weiter einschleimt, bekommt June zarte Gefühle für ihn, auch wenn sie ein mulmiges Gefühl hat. Preston versucht ihr Blake auszureden und sich als der Gute zu platzieren. Doch irgendwas scheint mit ihm nicht zu stimmen…
Preston und sein Mini – was habe ich über diese Kombination geschmunzelt, passt für mich überhaupt nicht. Aber ich wurde auch nie wirklich mit Preston warm, denn ich hielt ihn für einen gelungenen Manipulator, der ohne Rücksicht auf andere handelt.
Ich war mir auch nie sicher, was er wirklich von June hält. Hat er wirklich Gefühle? Oder will er nur seinen Bruder ärgern und wieder eine mögliche Liebschaft sabotieren?
Preston ist mit allen Wassern gewaschen und ich bin gespannt, was er im zweiten Band alles anstellen wird.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von June, was einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Mich hat „Ein Augenblick für immer“ positiv überrascht und am Ende war ich restlos begeistert. Ich bin ja eigentlich nicht so der exzessive Fantasy-Leser, sondern lese nur ab und zu was in dem Genre, und kann dementsprechend nicht immer was mit der Thematik anfangen. Hier war es vollkommen anders, der Fantasy-Touch fügt sich perfekt in die Handlung ein und hat eine tolle „Nebenrolle“. Im Fokus steht June, die plötzlich eine Gabe bekommt, die ihr unheimlich ist. Immer wieder sieht sie Menschen in ihrem Umfeld, die lügen und sie tut sich unglaublich schwer damit. Was kein Wunder ist – würde ich die Gabe haben wollen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Natürlich hat es seine Vorteile, wenn man Lügner auf frischer Tat ertappt…aber ist es nicht auch furchtbar deprimierend, wenn man stets sieht wegen welchen Nichtigkeiten man anderen ins Gesicht lügt? Da würde ich lieber die von Blake und Preston bevorzogen, auch wenn diese auch nicht ohne ist.
Alles in allem ein gelungener Start einer Reihe, die ich definitiv weiterverfolgen werde, und ein toller Mix von Familien- und Liebesgeschichte mit Fantasy.