Cover-Bild Die Jüdin von Magdeburg
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12,00
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 27.11.2020
  • ISBN: 9783404183135
Ruben Laurin

Die Jüdin von Magdeburg

Historischer Roman

Magdeburg, 1275: Eine festliche Prozession gerät zur Katastrophe. Viele Menschen sterben, beinahe auch die junge Jüdin Esther, doch der Knappe Wolfram rettet sie. Eine zarte Liebe entsteht, doch der Geldverleiher Amos will seine Tochter keinem Christen zur Frau geben. Wolfram verlässt die Stadt und wird zu einem berühmten Ritter im Dienste des Markgrafen von Brandenburg. Zwei Jahre später kreuzen sich die Wege der Jüdin und des Christen erneut. Nun ist es Esther, die Wolfram retten kann ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2021

Magdeburg wird vor dem geistigen Auge lebendig

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Die Jüdin von Magdeburg: Historischer Roman von Ruben Laurin, erschienen im Lübbe Verlag am 27. November 2020.

Wir begegnen den Juden in Magdeburg im Jahr 1261 als Gallus von Trier mit Gero von Greifenstein ...

Die Jüdin von Magdeburg: Historischer Roman von Ruben Laurin, erschienen im Lübbe Verlag am 27. November 2020.

Wir begegnen den Juden in Magdeburg im Jahr 1261 als Gallus von Trier mit Gero von Greifenstein und einigen anderen die Judengemeinde außerhalb von Magdeburg überfallen hat um eine einige Juden fest zu setzen und sie erst gegen ein Lösegeld frei zu lassen. Einige Jahre später Esther ist zu einer wunderschönen jungen Frau herangewachsen, die die Blicke der Männer auf sich zieht, kommt jener Gero von Greifenstein und verlangt von ihrem Vater, dem Geldverleiher Amos ihm die Hand seiner Tochter zu geben. Diese ist aber schon seit Jahren jemandem anderen versprochen und soll im nächsten Jahr verheiratet werden. Um es noch komplizierter zu machen, trifft sie auf Wolfram von Hildesheim der ihr das Leben rettet und sich natürlich auch verliebt.
Ich habe mich sehr gefreut nach „die Kathedrale des Lichts“, nochmals auf Mechthild von Magdeburg zu treffen die man in diesem historisch fast immer sehr gut recherchierten Roman besser kennenlernt.

Hätte in der Personenliste am Anfang des Buches nicht ein Sternchen für verbürgte Personen gestanden, ich hätte geglaubt, dass sich das alles so zugetragen hat. Man meint wieder auf der Baustelle der Kathedrale zu sein und die Menschen dieser Zeit werden so lebendig, dass man sich in der Zeit zurückversetzt fühlt. Mit jeder gelesenen Seite bin ich mehr ins 13. Jahrhundert hinübergerutscht und konnte mich an so vielem erfreuen. Einziger Wehrmutstropfen für mich waren die Seiten mit dem Minnegesang. Sowas muss man mögen. Es hält sich aber in sehr erträglichen Grenzen.

Die Protagonisten werden dem Leser sehr schön und ausführlich beschrieben, die Geschichte ist spannend, die Figuren lebendig. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Ritter, Stolz und Glaube, mittelalterliches Magdeburg zum Leben erweckt

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Die Jüdin von Magdeburg ein historischer Roman von Ruben Laurin (Bastei Lübbe)

...„Eine Pfütze gleich neben dem Altar!“, platzte es aus ihr heraus, noch bevor sie ihn begrüßt hatte. „Das muss man sich ...

Die Jüdin von Magdeburg ein historischer Roman von Ruben Laurin (Bastei Lübbe)

...„Eine Pfütze gleich neben dem Altar!“, platzte es aus ihr heraus, noch bevor sie ihn begrüßt hatte. „Das muss man sich nur einmal vorstellen: Es regnet herein, es regnet auf den Altar!“ S.92

Die gealterte, mystische Mechthild spricht bisweilen aus, was nicht jedem Obrigen und Machthungrigen behagt. Ihre eigenes Schicksal ist eng mit der Geschichte Magdeburgs verknüpft. Die historische Persönlichkeit versucht die ihr anvertrauten Lieben zu schützen, wobei sie sich und ihrem Glauben treu bleibt. Die Geschlechterrolle, Fehltritte und der allgegenwärtige Glaube bieten einiges an Zündstoff und Konflikte sind somit vorprogrammiert. ...

Der Autor hat ein Gespür für diese längst vergangene Zeit. Zuweilen derb und direkt, zeitgemäß und eindringlich beschreibt er das Machtgefüge und die Abhängigkeit des Einzelnen von höfischer und kirchlicher Gunst. Es entsteht ein lebendig klares, realistisches Bild vom Mittelalter mit diesem Detailausschnitt von Magdeburg um 1250 bis 1278.

Die Charaktere sind beispiellos authentisch und wunderbar glaubhaft gezeichnet. Mit der Jüdin Esther und dem jungen Knappen Wolfram, dem einnehmenden Markgraf Otto von Brandenburg und der ach so feinen Heilwig sowie dem einnehmenden Ritter Gero von Greifenstein und dem hinterhältigen Priestermönch Gallus von Trier erlebt der Leser aufregende Momente. Die Figuren sind vielfältig und beleben die Geschichte auf berührende und bedrückende Art und Weise.

Die Personenliste mit historischen und fiktiven Figuren zu Anfang des Buches ist hilfreich, eine weitgefasste Zeittafel dient der Einordnung der vormaligen Geschehnisse. Besonders gut gefallen hat mir die Karte von Magdeburg anno 1250n.Ch. Während des Lesens habe ich die Wege des ein oder anderen Protagonisten durch die Stadt verfolgt. Ein ergänzendes Nachwort des Autors verdeutlicht die geschichtlichen Zusammenhänge und nachfolgenden Jahre dieser bewegten Ritterzeit. Das Glossar hilft bei erklärungsbedürftigen Worten weiter. Alles in allem finde ich diese Details sehr gelungen. Auch das Cover ist passend und ansprechend gestaltet. Neben dem Klappentext ist dies ein Kriterium, warum ich diesen Roman gern lesen wollte.

In den Text fließt ein Element des Mittelalters, der Minnesang ein. Der Autor hat dies gekonnt, in fast heiterer Form umgesetzt. Wie wichtig dies in Bezug auf das Werben und Leben war, wird auf informative und erfrischende Weise im Roman eingeflochten.

Zahlreiche Einzelthemen fließen hier ein. So auch die Stellung der Juden und deren wichtige Bedeutung für die damalige Zeit. Oftmals stand ihre Bedeutung und ihr Ansehen in keiner Relation zur allgemeinen Behandlung und zweifelhaften Wertschätzung, die ihnen von den Christen mehr oder weniger entgegengebracht wurde.

Nochmals wird die Historie und die Hintergründe des Dombaus beleuchtet. Hier erfolgen interessante Einblicke.

Fazit: Mit "Die Jüdin von Magdeburg" liefert Ruben Laurin, wie schon "Die Kathedrale des Lichts" und "Das Weisse Gold der Hanse" einen großartigen Roman in einem einzigartigen Schreibstil ab. Mich konnte die Geschichte durchweg begeistern und hat meine Erwartungen übertroffen. Die, in vorangegangenen Rezessionen bemerkten Fehler, störten den Lesefluss nicht. Es überwiegt der fesselnde Erzählstil und die Verflechtung der charakterstarken Figuren. Ich kann die Lektüre gern weiterempfehlen, da mir der Autor mit dem vorliegenden Roman wunderbare Lesestunden beschert hat. Es war eine bildliche Zeitreise in eine bewegte Zeit unserer Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Großartige Charaktere treffen auf historische Fakten-genial umgesetzt

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Esther und Wolfram sind ein ungleiches Paar und haben augenscheinlich zunächst nichts miteinander zu tun. Die Jüdin lebt im Magdeburger Judendorf im 13.Jh, sympathisiert aber mit Christen, was ihr Vater, ...

Esther und Wolfram sind ein ungleiches Paar und haben augenscheinlich zunächst nichts miteinander zu tun. Die Jüdin lebt im Magdeburger Judendorf im 13.Jh, sympathisiert aber mit Christen, was ihr Vater, ein angesehener Geldverleiher, nicht gern sieht. Während sich in Magdeburg die Ereignisse überschlagen, der Domneubau nicht vorankommt und es zur Wahl eines neuen Erzbischofes kommen muss, leben die Juden ebenso wie die anderen Magdeburger in unsicheren Zeiten, denn der Judenhass ist bereits zu dieser Zeit präsent und es drohen außerdem fortwährend Kriege und neue Machtkämpfe. Wolfram kommt noch vor Beginn der Querelen als Knappe seines Ritters Adalbert von Stendal nach Magdeburg, genau zu der Zeit, als bald ein großes Unglück die Magdeburger heimsucht. Dabei gelingt es ihm Esther zu retten und er verliebt sich in sie. Gerne möchte er sie heiraten, doch Esther’s Vater gibt sie dem Christen nicht zur Frau, denn sie ist einem anderen versprochen. So verlässt er schweren Herzens Magdeburg und es gelingt im bald Ritter zu werden. Als „Schwarzer Ritter“ erarbeitet er sich Ruhm und Ehre und wird alsbald in Kreuzzügen von seinen Gegnern gefürchtet. So kehrt er einige Zeit später erst wieder nach Magdeburg zurück, wo sich einige Dinge grundlegend geändert haben und er erneut beginnt, um Esther zu kämpfen.

Der historische Roman „Die Jüdin von Magdeburg“ stammt aus der Feder von Ruben Laurin. Ruben Laurin ist dabei das Pseudonym eines Autors, der vor allem historische Romane schreibt. Das Cover des Romans finde ich ansprechend und es hat mich neugierig gemacht. Im Hintergrund ist der im Bau befindliche Magdeburger Dom zu sehen, im Vordergrund eine Frau (vermutlich Esther hinsichtlich des Titels des Buches). Dieser historische Roman ist vor allem eins: Voll gepackt mit tatsächlichen und sehr gut recherchierten historischen Gegebenheiten und den darin verarbeiteten Schicksalen unterschiedlicher Charaktere und deren Verknüpfung zueinander. Es ist eine wahre Freude gewesen, dieses opulente Werk zu lesen. Aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Erzählstränge (der Roman wechselt immer zwischen den Protagonisten) wird es nie langweilig und gerne möchte man wissen, wie es für die Beteiligten weitergeht und die Begegnung von Esther und Wolfram könnte man durchaus als schicksalshaft bezeichnen. Bemerkenswert sind außerdem die verwendete Sprache und Erzählweise des Autors. Es werden viele alte Begriffe des Mittelalters verwendet (ein Glossar ist beigefügt) und so gelingt es Ruben Laurin vortrefflich den Leser in die Welt des Mittelalters und des historischen Magdeburgs zu entführen. Hervorragend fand ich den alten Stadtplan von Magdeburg, der dem Buch am Anfang beigefügt ist. Da ich selbst ca. 50 km von Magdeburg entfernt lebe und schon oft in der Stadt war, ist es zusätzlich gut, sich vorstellen zu können, wo sich die Geschichte zugetragen haben könnte. Ebenso werden für mich viele andere bekannte Orte erwähnt, zum Beispiel das Kloster Helfta in Eisleben, Halle, Bernburg und Staßfurt, um hier nur einige zu nennen. Ein solcher historischer Bezug zur Heimat ist sehr angenehm und lässt einen ebenso in die Zeit, zumindest gedanklich, zurückreisen.

Mein Fazit: Dieses Buch hat alles, was ein historischer Roman braucht: Krieg, Liebe, Intrigen und ein wenig Dramatik. Insbesondere für Fans des Mittelalters und der Ritterschaft ist es daher sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Eintauchen ins Mittelalter

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Auch wenn ich normalerweise eher selten historische Romane lese, konnte mich „Die Jüdin von Magdeburg“ auf ganzer Linie überzeugen. Die Geschichte, war gerade auch durch die Vielzahl an unterschiedlichsten ...

Auch wenn ich normalerweise eher selten historische Romane lese, konnte mich „Die Jüdin von Magdeburg“ auf ganzer Linie überzeugen. Die Geschichte, war gerade auch durch die Vielzahl an unterschiedlichsten Protagonisten, von Anfang bis Ende fesselnd und nie langweilig. Auch wenn der Schreibstil viele alte Begriffe, Flüche, Redewendungen, usw. enthielt, las er sich trotzdem leicht und angenehm. Ein weiterer positive Aspekt war für mich die gute Recherchearbeit des Autors Ruben Laurin, der im Nachwort dann auch noch genau erklärt, welcher Teil der Handlung historischen Fakten entspricht und welcher eigene Dichtung ist.

Durch die wechselnden Sichtweise und Orte, sowie gekonnt gesetzte Zeitsprünge, ergibt sich die einmalige Gelegenheit die Protagonisten über viele Jahre hinweg auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Erschreckend für mich war der damals schon stark vorherrschende Judenhass, welchen die junge Jüdin Esther und ihre Familie, immer wieder zu spüren bekamen. Auch deshalb stellt sich bis zu Letzt die Frage kann der christlich erzogene Ritter Wolfram ihr Herz erobern? Wer also Lust hat sich auf auf ein actionreiches Abenteuer, in längst vergangene Zeiten entführen zu lassen, dem kann ich das Buch „Die Jüdin von Magdeburg“ nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Schicksalhafte Begegnung

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Magdeburg 1261. Wie überall sind die Juden nur geduldet und leben in einer eigenen Siedlung. Immer wieder kommt es zu Übergriffen. So auch in diesem Jahr und es wird der Grundstein gelegt für eine Fehde, ...

Magdeburg 1261. Wie überall sind die Juden nur geduldet und leben in einer eigenen Siedlung. Immer wieder kommt es zu Übergriffen. So auch in diesem Jahr und es wird der Grundstein gelegt für eine Fehde, die erst viele Jahre später enden wird.
14 Jahre später dient der junge Wolfram von Hildesheim dem Ritter Adalbert von Stendal als Knappe. Beide haben sich in die schöne Heilweg verliebt und gelangen auf ihren Spuren nach Magdeburg. Dort begegnet Wolfram der jungen Jüdin Esther, die damals ihren Bruder und Onkel verloren hat. Sie ist eine Schönheit und hat das Begehren von Gero von Greifenstein auf sich gezogen, dem Mörder ihrer Verwandten. Durch Zufall kann Wolfram Esther das Leben retten und sie seitdem nicht mehr vergessen. Ihre Wege trennen sich und Wolfram kämpft auf Seiten Ottos von Brandenburg gegen Magdeburg. Esther und ihre Familie sehen sich weiterhin der Verfolgung durch Gero von Greifenstein ausgesetzt. Die Ereignisse eskalieren.
Wenn ich an Judenverfolgung denke, fallen mir unweigerlich die Gräueltaten im Dritten Reich ein. Doch die Geschichte der Judenverfolgung ist viel älter. Der Autor schildert an Hand Esthers Familie, welchen Bedrohungen Juden schon immer ausgesetzt waren. Gut gefallen haben mir die Einblicke in das Leben von damals. Aus meiner heutigen Sicht ist es fast unglaublich, wie die Religion das tägliche Leben und Denken der Menschen beeinflusst hat und welche Macht die Kirchenvertreter hatten. Dabei waren die Geistlichen und ihre Anhänger nicht die besseren Menschen, im Gegenteil. Besonders deutlich wird dies im vom Autor anschaulich dargestellten Konflikt um die Nachfolge des Erzbischofs von Magdeburg, der zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Otto von Brandenburg und den Domherren von Magdeburg geführt hat. Mord, Verleumdung und Bestechung erscheinen dagegen als die kleineren Übel. Stellvertretend für viele ist hier die hassenswerte Figur des Gero von Greifenstein, den ich von Herzen verabscheut habe. Und inmitten all dieser Gewalt erblüht die Liebe zwischen dem Christen Wolfram und der Jüdin Esther, die gegen alle Regeln verstößt und im Grunde keine Chance hat. Trotzdem habe ich den beiden liebenswerten Figuren die Daumen gedrückt.
Der Autor gestaltet mit den zwei gegensätzlichen Elementen Krieg und Liebe einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen historischen Roman, den ich mit Begeisterung und Freude gelesen habe.

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