Cover-Bild Sturmopfer
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.04.2022
  • ISBN: 9783499008221
Sam Lloyd

Sturmopfer

Ein Boot. Drei Vermisste. Eine fatale Entscheidung
Katharina Naumann (Übersetzer)

Ein Haus auf den Klippen an der Südwestküste Englands. Auf Mortis Point, hoch über dem sturmumtosten Atlantik, leben Lucy und Daniel mit ihren beiden Kindern. Von den Gezeiten bestimmt, führen sie ein beschauliches Leben – bis zu dem Tag, der alles verändert. Daniels Segelboot wird herrenlos auf See gefunden, kurz nachdem ein Notruf abgesetzt wurde. Von Lucys Mann jedoch fehlt jede Spur. Als Lucy erfährt, dass auch ihre Kinder verschwunden sind, gerät ihr Leben endgültig aus den Fugen. Offenbar befanden Billie und Fin sich ebenfalls an Bord des Bootes. An einen erweiterten Suizid, wie Detective Abraham Rose ihn vermutet, will Lucy nicht glauben. Während sich über dem Meer ein Jahrhundertsturm zusammenbraut, der die Suche nach den Vermissten erschwert, versuchen Lucy und Abraham fieberhaft herauszufinden, was wirklich an Bord geschah. Als sie der Wahrheit näher kommen, wird Lucy klar, dass der eigentliche Albtraum gerade erst begonnen hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Was ist auf der „Lazy Susan“ geschehen?

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Lucy lebt mit ihrem Mann Daniel und ihren Kindern Billie und Fin in einem abgelegenen Touristenort an der zerklüfteten Südwestküste Englands. Eines Mittags ist sie allein zu Hause, als sie die Nachricht ...

Lucy lebt mit ihrem Mann Daniel und ihren Kindern Billie und Fin in einem abgelegenen Touristenort an der zerklüfteten Südwestküste Englands. Eines Mittags ist sie allein zu Hause, als sie die Nachricht erhält, dass die „Lazy Susan“, das Boot der Familie, auf dem Meer treibend gefunden wurde. War es etwa nicht richtig festgemacht? Aus Lucys Unruhe wird bald Bestürzung, als sie erfährt, dass Daniel nicht wie geplant in seiner Firma ist. Während ein Sturm herannaht, läuft die Suche auf offener See an. Dann stellt sich heraus, dass auch Lucys Kinder nicht dort sind, wo sie sein sollten. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der dominiert wird von der Frage, was auf der „Lazy Susan“ vorgefallen ist.

Ich habe mich sehr über einen neuen Thriller aus der Feder von Sam Lloyd gefreut, nachdem mich sein Debüt „Der Mädchenwald“ vor anderthalb Jahren begeistern konnte. Gleich auf der ersten Seite wendet sich eine unbekannte Stimme direkt an die Protagonistin Lucy und spricht von Schmerzen, die sie ihr zufügen wird. Doch diese Botschaft erhielt nur ich als Leserin. Danach wechselt die Perspektive zu Lucy und ich erlebte hautnah mit, wie die finanziellen Sorgen, die sie umtreiben, plötzlich zum kleinsten Problem werden und ihr ganzes Leben zerbricht.

Der Autor schreibt sehr atmosphärisch und schafft starke Bilder: Während ein schwerer Sturm heranrollt und das Meer aufwühlt, suchen Helfer nach Lucys Familie, die vermutlich auf dem Boot war. Aus Lucys Handlungen spricht pure Verzweiflung und ich bangte mit, zu welchem Ergebnis die Suche führen wird. Die Kapitel aus Sicht von Detective Inspector Abraham Rose, der mit der Untersuchung der Vorfälle betraut wird und dem apokalyptische Bibelzitate im Kopf herumschwirren, verstärken die bedrohliche Stimmung noch weiter.

Lucy erlebt eine konstante Abwärtsspirale, bei der eine schreckliche Nachricht die nächste jagt und die Situation immer tragischer wird. Die Suche nach Antworten auf das Warum ist jedoch wenig ergiebig und die Situation erscheint ausweglos. Hilflos muss Lucy zusehen, wie ihr Leben zerbricht. Diese Chronik einer Tragödie ist harter Lesestoff, bei dem ich persönlich eine Möglichkeit für die Protagonistin vermisste, irgendwie Einfluss zu nehmen.

Weitere Einschübe der Stimme von der ersten Seite machten mir klar, dass Lucy noch mehr Leid erwarten wird. Erst im letzten Drittel des Buches kommt allmählich Licht ins Dunkel, was die sich aufdrängenden Fragen angeht. Aus meiner Sicht hat der Autor beim Versuch, eine möglichst undurchsichtige Handlung zu schaffen, für ein Ungleichgewicht gesorgt, bei dem ich lange nichts als Fragezeichen im Kopf hatte und plötzlich alles sehr schnell geht und eine Erklärung geliefert wird, bei der ich die Raffinesse vermisst habe. Mir hat die Gelegenheit zum Miträtseln gefehlt. Wer Lust auf einen atemlosen, tragischen und sehr atmosphärisch erzählten Thriller hat, für den könnte „Sturmopfer“ genau das Richtige sein.

Veröffentlicht am 31.12.2022

Zu artifiziell, zu wenig Spannung

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An der Südwestküste Englands, auf Mortis Point, leben Lucy und Daniel mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Leben. Bis eines Tages Daniels Segelboot auf dem Meer treibend gefunden wird – ohne Insassen. ...

An der Südwestküste Englands, auf Mortis Point, leben Lucy und Daniel mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Leben. Bis eines Tages Daniels Segelboot auf dem Meer treibend gefunden wird – ohne Insassen. Lucy kann es kaum glauben: Daniel soll mit den Kindern rausgefahren sein, obwohl ein Sturm aufgezogen ist. Wo ist er? Und noch viel wichtiger: Wo sind die Kinder? Sie muss rausfinden, was passiert ist und wieso er die Kinder scheinbar absichtlich in Gefahr gebracht hat. Je näher sie der Wahrheit zu kommen scheint, desto schneller wird ihr klar, dass das erst der Anfang ist.

Die Geschichte wird sowohl aus Lucys als auch aus Detective Abrahams Sicht erzählt. Zwischenrein mischen sich immer mal wieder ein paar Kapitel eines:einer Unbekannten, was die Spannung ein wenig anheizt. Ebenso werden die Kapitel durch Notizen aufgelockert, die während der Suche nach den Bootsinsassen gefunden werden.

Die meisten Charaktere, so tatsächlich auch Lucy, blieben für mich bis zum Ende sehr platt. Einzig Detective Abraham war für mich ein kleiner Sympathieträger, der die Geschichte für mich angenehm zu lesen machte. Lucy war für mich von Anfang bis Ende so unnahbar, dass ich keinerlei Bindung zu ihr aufbauen konnte, weswegen sie mir irgendwann auch einfach egal wurde. Schade. Genau das fehlte mir auch während der Geschichte. Ich muss zu meinen Protagonist:innen einen Bezug aufbauen, um mit ihnen mitfiebern und empfinden zu können, was bei Lucy leider komplett ausblieb. Ich traute ihr auch einfach nicht über den Weg, weswegen mich ihr Schicksal leider nur am Rande berührte.

Der Geschichte fehlte es an so vielen Stellen an Spannungselementen, wodurch es allein von der düsteren Stimmung lebte, die man durch die Seiten hinweg spüren konnte.
Es gab so viele Stellen, die mit unnötigen Details gespickt wurden, die es meiner Meinung nach gar nicht gebraucht hätte, die der Autor lieber mit Spannung hätte füllen sollen, um den:die Leser:in bei der Stange zu halten.

Letztendlich war mir die Geschichte zu konstruiert, zu artifiziell und dadurch zu wenig authentisch. Mir fehlten Emotionen, Sympathien und Spannungselemente, die so viel Potenzial verschenkten und mich leider relativ schnell verloren.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Düsterer, atmosphärischer Thriller – leider nicht überzeugend

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Lucy Locke kann es nicht glauben: kurz bevor ein großer Sturm aufzieht erfährt sie, dass ihr Mann Daniel mit den Kindern auf ihrem Boot noch raus aufs Meer gefahren ist – und dass das Boot nun führerlos ...

Lucy Locke kann es nicht glauben: kurz bevor ein großer Sturm aufzieht erfährt sie, dass ihr Mann Daniel mit den Kindern auf ihrem Boot noch raus aufs Meer gefahren ist – und dass das Boot nun führerlos im Meer treibt und an Land gezogen werden muss. Von ihrem Mann und den Kindern Billie und Fin jedoch fehlt noch jede Spur … sie muss schnellstmöglich herausfinden was wirklich passiert ist und wieso Daniel sich und die Kinder scheinbar skrupellos in Gefahr gebracht hat. Kann sie es schaffen oder kommt im kalten, stürmischen Meer sowieso jede Hilfe viel zu spät?

Das Cover zeigt gut worum es geht: ein leeres Boot und die raue See kurz vor dem angekündigten Sturm. Man hätte damit rechnen können, dass es dadurch viel um Wetterphänomene, Schiffe und die Seefahrt an sich geht. Dennoch hätte ich mir tatsächlich etwas weniger davon gewünscht – so wurde ich leider schon zu Anfang dazu verleitet bestimmte Abschnitte nur noch zu überfliegen. Der Schreibstil an sich hat mir aber gefallen, es lässt sich leicht lesen und ich bin gut reingekommen. Die kurzen Zwischenkapitel mit Notizen und Gedanken einer unbekannten Person haben mir gut gefallen und des Geschehen etwas interessanter gemacht.

Denn dem Buch fehlt es an vielen Stellen an wirklicher Spannung, es lebt alleine von der düsteren, atmosphärischen Stimmung an den Klippen von Mortis Point. Nach dem Verschwinden von Daniel und den Kindern nimmt die Handlung kaum noch Fahrt auf und die Spannung verliert sich von Kapitel zu Kapitel leider immer wieder. Rückblickend betrachtet gibt es auch einige Dinge, die zwar oft erwähnt werden aber wenig bis gar nichts mit dem Fall zu tun haben. Auch tat ich mir sehr schwer Lucy sympathisch zu finden oder gar mit ihr zu leiden. Gegen Ende erwarten den Leser noch einige Cliffhanger, die die Spannung wieder etwas heben, aber die Auflösung konnte mich dann leider nicht mehr wirklich versöhnlich stimmen, weshalb ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.

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