Cover-Bild Das Licht im Rücken
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 16.05.2023
  • ISBN: 9783463000251
Sandra Lüpkes

Das Licht im Rücken

Ein groß angelegter Gesellschafts- und Familienroman über die Revolution der Fotografie im 20. Jahrhundert.

Bestsellerautorin Sandra Lüpkes erzählt die Geschichte der Leica, von der Zeit des geduldigen Tüftelns Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bis zu ihrem Siegeszug um die Welt. Und davon, wie diese bahnbrechende Erfindung das Schicksal zweier Familien prägte, die bereit sind, alles zu riskieren.
Ernst Leitz, der Sohn des Werkgründers, erkennt das Potenzial der Kamera – und treibt die Produktion der Leica gegen alle Widerstände voran. Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern: Tochter Elsie hat das Zeug, die Firma zu übernehmen – aber die Brüder werden ihr vorgezogen. Als die Enteignung der Leitz-Werke durch die Nazis droht, bietet Elsie dem Unrechtssystem die Stirn.
Auch Dana und Milan stehen vor dem Nichts: Als Kinder eines jüdischen Ladenbesitzers ist ihnen ein Studium verwehrt, das familiengeführte Geschäft wird geplündert.
Aber die Kamera taugt auch als Waffe der Nazis im Krieg und als Währung der Juden im Exil. Und sie besiegelt das Schicksal von zwei Familien: Der Roman verbindet die Lebenswege der Industriellenfamilie Leitz aus Wetzlar mit denen einer fiktiven jüdischen Familie.

Eine Geschichte von Mut und Scheitern, Leidenschaft und Missgunst, von Träumen und Verrat – hervorragend recherchiert und packend erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2023

Ernst II Leitz: Es wird riskiert

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Da ich von der Autorin bereits einen Roman gelesen habe, war ich gespannt, was sich hinter dem Buchtitel „ Das Licht im Rücken“ verbirgt. Der Klappentext hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Der Satz ...

Da ich von der Autorin bereits einen Roman gelesen habe, war ich gespannt, was sich hinter dem Buchtitel „ Das Licht im Rücken“ verbirgt. Der Klappentext hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Der Satz von Ernst II „Es wird riskiert“ läutet das Zeitalter der Leica ein und löst die alleinige Produktion der weltbekannten Mikroskope ab. Während des dritten Reiches bestimmten dann die Nazis, dass statt dessen Waffen produziert werden.
Mich hat das ganze Buch bis zum Schluss beeindruckt. Es gibt zwei Erzählstränge, die miteinander verwoben werden. Zum einen die Geschichte der Familie Leitz und damit eng verbunden die Firma bzw. die Mitarbeiter der Firma und zum anderen die fiktive Geschichte der Familie Gabriel, die als Juden unter den Nazis zu leiden haben und ihrerseits versuchen diese Zeit irgendwie zu überleben.
Mir haben die vielen historischen Photos, die im Anhang auch beschrieben sind, sehr gut gefallen. Das gilt auch für das sehr ausführliche Personenregister. Besonders gut hat mir die Erläuterung zu den fiktiven Personen gefallen, die ein Konglomerat aus mehreren Personen waren.
Sandra Lüpkes schafft es mal wieder einen beeindruckenden Roman zu schreiben, den ich auch den historisch interessierten Leser empfehlen kann, die sich nicht so sehr für Photographie interessieren.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Zwischen Licht und Finsternis

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Als Oskar Barnack, ein begnadeter Feinmechaniker, mit seinem Prototyp Liliput, der späteren Leica, seine ersten Aufnahmen macht, ahnt er nicht, was für eine bahnbrechende Erfindung damit geschaffen hat. ...

Als Oskar Barnack, ein begnadeter Feinmechaniker, mit seinem Prototyp Liliput, der späteren Leica, seine ersten Aufnahmen macht, ahnt er nicht, was für eine bahnbrechende Erfindung damit geschaffen hat. Unterstützt von Ernst Leitz, der das in dem kleinen Apparat steckende Potenzial zunächst mehr erahnt als erkennt, nimmt die Produktion zusehends an Fahrt auf. Aber der Krieg macht auch vor einer Familie Leitz nicht halt. Inflation und politisches Machtgehabe tun ihr übriges und das Leben wird zusehends schwieriger. Doch zwischen Hoffnung, Verzweiflung, Niedertracht und Verrat, gibt es auch Menschen die nicht aufgeben und den Mut haben zu kämpfen und damit beweisen, dass es sich lohnt sich selbst treu zu bleiben

Fazit
Ein zeitgeschichtlicher Roman, in dem Fiktion und Vergangenheit, zu einer nachdenklich machenden Geschichte verschmelzen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Gut recherchierter Roman über die Anfänge der Leica

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Ernst Leitz, genannt der „Zweite“, 40 Jahre alt und Witwer, lebte mit seinen drei Kindern und dem Vater in einer Villa in Wetzlar. Dort gab es im Jahr 1914 eine Versammlung von Konstrukteuren der Firma ...

Ernst Leitz, genannt der „Zweite“, 40 Jahre alt und Witwer, lebte mit seinen drei Kindern und dem Vater in einer Villa in Wetzlar. Dort gab es im Jahr 1914 eine Versammlung von Konstrukteuren der Firma Leitz und ein neues Mikroskop wurde vorgestellt. Ein Binokluarmikroskop. Zeitgleich lag in der Nachbarschaft Frau Gabriel in den Wehen und gebar eine gesunde Tochter. Und dann war auch noch der „Tüftler“ Oskar Bernack in Wetzlar unterwegs. In seiner Tasche ein schwarzes, recht unscheinbares Kästchen, welches schon bald Weltruhm erlangen sollte. Wenn nicht der erste Weltkrieg geheime Wünsche zunächst unerfüllt gelassen hätte.

Auf die Idee für diesen Roman kam die Autorin bei der Recherche für „Die Schule am Meer“. Die vielen Fotos aus Alben dieser Schule wurden nämlich mit einem sehr frühen Modell einer LEICA gemacht. Sie reiste nach Wetzlar und begab sich dort auf die Spuren der Familie Leitz. Auch hier fand sie Fotos, die zum Teil in diesem Buch zu sehen sind. Aus diesen und aus Briefen der Tochter Leitz namens Elsie formte sie den Roman. Elsie war eine selbstbewusste, junge Frau, die leider ihre Intelligenz nicht richtig ausleben, bzw. zeigen durfte.

Der Roman basiert auf Tatsachen. Wie etwa die Anfänge der Judenverfolgung. Erste Überfälle auf Geschäfte, die von Juden geführt wurden und diese Qual der jungen Menschen, wie sie sich als Juden verhalten sollen. Es wurden ihnen viele Steine in den Weg gelegt und je näher der Beginn des Zweiten Weltkriegs kam, desto härter wurden die Schikanen gegen sie. Fragen nach der Zukunft, mal ängstlich, mal entschlossen, kamen auf. Soll ich auswandern? Soll ich meine Herkunft verleugnen? Kann ich mich dauerhaft verstecken, oder „So schlimm wird es schon nicht werden.“

Die Autorin zeigt ebenfalls, dass kein Mensch in eine Schublade passt. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, viele Graustufen liegen dazwischen. So auch bei den Anhängern der Nationalsozialisten. Auf den letzten Seiten gibt es ein Personenregister mit sehr ausführlichen Charakterisierungen der Hauptpersonen. Das Cover gehört zu den Fotos aus damaliger Zeit und bildet eine harmonische Einheit zum Inhalt des Romans. Klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Momente werden zu Erinnerungen und Wahrheiten auf Fotopapier

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„Bitte recht freundlich.“ Ein Satz den wir schon oft gehört haben. Doch wie werden aus Momenten Erinnerungen und Wahrheiten auf Fotopapier? In diesem historischen Roman erfahren wir mehr…

Oskar Barnack ...

„Bitte recht freundlich.“ Ein Satz den wir schon oft gehört haben. Doch wie werden aus Momenten Erinnerungen und Wahrheiten auf Fotopapier? In diesem historischen Roman erfahren wir mehr…

Oskar Barnack revolutioniert 1914 mit seiner Erfindung die Fotografie. Statt mit schwerem Gepäck (unhandlichem Kasten, Glasplatten und Co.) auf Foto-Safari zu gehen, hat er fortan einen kleinen Apparat dabei, der in die Jackentasche passt.

Ernst Leitz, Sohn des Werkgründers der optischen Werke in Wetzlar, sieht trotz der wirtschaftlichen Lage des Landes das Potential und riskiert die Produktion. Tochter Elsie hat die Fähigkeiten die Firma weiter voran zu bringen, doch sie ist eine Frau und ihre Brüder werden vorgezogen. Doch sie ist es, die den Nazis die Stirn bietet und gerät in die Fänge der Gestapo.

Auch die Geschwister Dana und Milan sind dem Nazi-Regime ausgeliefert. Ihr Vater ist Jude und das „Haus der Präsente“ steht vor dem aus. Denn wer will schon bei einem Juden kaufen?

Meisterlich verbindet die Autorin die Geschichte Deutschlands mit den realen Personen der Zeitgeschichte, Ihren erschaffenen fiktiven Charakteren und der Entwicklung der berühmten Kamera. Durch ihren lockeren Schreibstil ist man von Anfang an gefesselt an das Voranschreiten der Geschichte. Die einzelnen Abschnitte enthalten auch Bilder der einzelnen Leica-Modelle oder Schnappschüsse mit der Leica. Sehr wissenswert.

Die Bedeutung eines Fotos zu einer Zeit, in der es kaum andere Medien gab, ist weitreichend und kann vielfältig genutzt werden. Dies wird auch Ernst Leitz klar, als er über die Produktion der Leica berät. Ein schwarzweißes Sammelsurium an Fotos ermöglicht den Besuch der ganzen Welt – egal ob Fotograf oder Amateur den Auslöser drücken. Momente werden sichtbar, unerheblich ob die Motive im Vorder- oder Hintergrund sind. Momente, die Jahrzehnte später noch Geschichte schreiben.

Eine Geschichte, die auch nicht vergessen werden sollte und die leider auch heute noch Bedeutung hat. Ich konnte das Buch ab dem Moment, wo die erste Bedrohung durch die Nazis auf die Protagonisten trifft, nicht mehr aus der Hand legen. Dabei ist es unerheblich, ob es Elsie, Dana, Milan oder die übrigen Figuren waren. Sie alle fügen ein Puzzelteilchen zur Geschichte bei. 496 Seiten, die tatsächlich im Fluge vergingen.
Im Nachwort findet sich ein Personenverzeichnis über die realen und fiktiven Charaktere und man ist erstaunt über das stimmige Zusammenspiel. Ich vergebe daher volle Punktzahl.

Außerhalb der Wertung empfehle ich jedem, eine Lesung zu diesem Buch zu besuchen. Die Autorin berichtet begeistert und überzeugend von ihrer Recherche und trägt die Passagen aus ihrem Buch lebhaft vor. Da wünscht man sich fast, dass sie selbst das Hörbuch eingelesen hätte.

Wer noch mehr erfahren möchte, der findet in einem separaten Blogbeitrag ein Interview, dass ich mit der Autorin führen durfte.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Interessant authentisch

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Als der Tüftler Oskar Barnak mit einem kleinen Kästchen Anfang des 19. Jahrhunderts sein erstes Bild schießt, beginnt eine neue Ära in der Welt der Fotografie. So beginnt die Geschichte: „ Das Licht im ...

Als der Tüftler Oskar Barnak mit einem kleinen Kästchen Anfang des 19. Jahrhunderts sein erstes Bild schießt, beginnt eine neue Ära in der Welt der Fotografie. So beginnt die Geschichte: „ Das Licht im Rücken“

Mit viel Liebe wird die Geschichte der Familie Leitz sowie aus Wetzlar erzählt. Sie ist teilweise real und teilweise fiktiv. Die Autorin hat sich die Freiheit herausgenommen, ihre akribische Recherche mit künstlerischer Freiheit zu kombinieren und somit einen historischen Roman daraus zu machen. Die Sorgen und Nöte des Firmeninhabers und seinen Kindern, sowie der einfachen Bevölkerung der kleinen hessischen Stadt in der Nähe von Frankfurt werden facettenreich dargestellt.

Der Schreibstil von Sandra Lüpkes ist sehr lebendig, alle Protagonisten sind gut beschrieben. Man erlebt beim lesen die schwere Zeit von zwei Weltkriegen,die Zeit dazwischen und danach. Ein Personenregister am Schluss und viele Fotografien lassen das Buch zu einer besonderen Geschichte werden. Die Firma Leica ist auch heute noch in aller Munde als Kamera von großer Qualität. Heute haben wir unseren Fotoapparate oder Handys in der Hosentasche, doch vor über 100 Jahren war so ein Gedanke reine Utopie.

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