Cover-Bild Das Joshua-Profil
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 26.10.2015
  • ISBN: 9783732512713
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Sebastian Fitzek

Das Joshua-Profil

Thriller

Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen.

Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.

Entdecken Sie auch "Die Blutschule" - unter dem bisher anonymen Schriftsteller Max Rhode verbirgt sich niemand geringeres als Bestsellerautor Sebastian Fitzek!

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2018

Hinterlässt gemischte Gefühle - spannend, aber nicht ganz in gewohnter Fitzek-Qualität

0

Hier meine persönliche Meinung:

Ich habe ja bereits eine ganze Reihe von Büchern des Autors gelesen und musste immer wieder feststellen, dass er ein Meister darin ist seinen Handlungen immer wieder plötzliche, ...

Hier meine persönliche Meinung:

Ich habe ja bereits eine ganze Reihe von Büchern des Autors gelesen und musste immer wieder feststellen, dass er ein Meister darin ist seinen Handlungen immer wieder plötzliche, unerwartete Wendungen zu geben. Das ist auch hier der Fall.

Allerdings fehlt es meiner Meinung nach etwas an der klaren Linie für den Plot; zu sehr sind die Themen Pädophilie, Predictive Policing (Verbrechensvorhersage), Gewalt gegen Kinder und noch weitere, wie Pflegeelternschaft miteinander vermengt worden. Dabei wird die Handlung stark geprägt von Action-Elementen wie Schlägereien und Verfolgungsjagden. Die Tiefe der Charaktere bleibt dabei (zumindest für einige der Charaktere) auf der Strecke. Gut gefallen hat mir dagegen die Erzählweise. Einerseits aus Sicht des Hauptprotagonisten in Ich-Form und andererseits aus Sicht diverser beteiligter Charaktere in Erzählform. Das hat in Verbindung mit den jeweiligen kurzen Kapiteln dem Lesespass sehr gut getan.

Das Buch hat mich insgesamt gesehen gut unterhalten können - gerade auch weil es dem Autor gelungen ist, seine bekannten Überraschungsmomente doch zu realisieren. Darum habe ich mich für einen vierten Stern entschieden.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Ein etwas anderer, aber durchaus gelungener, nervenaufreibender und hochaktueller Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek.

0

"Es tut mir leid...", flüsterte der Sterbende, als ich dicht genug bei ihm war, um seinen Atem an meiner Wange zu spüren, "...aber Joshua hat Sie auserwählt!"
["Das Joshua-Profil", S. 24]

Inhalt:
Max ...

"Es tut mir leid...", flüsterte der Sterbende, als ich dicht genug bei ihm war, um seinen Atem an meiner Wange zu spüren, "...aber Joshua hat Sie auserwählt!"
["Das Joshua-Profil", S. 24]

Inhalt:
Max Rhode ist ein recht erfolgloser Thrillerautor, der nach seinem Bestseller "Die Blutschule" kein ordentliches Werk mehr zustande gebracht hat. Immer auf der Suche nach neuen Ideen, verbringt der Vater einer Pflegetochter namens Jola, seine Zeit oft in seinem Arbeitszimmer und recherchiert für sein nächstes Buch. Als ihn eines Tages ein Anruf erreicht und er von einem Arzt ins Krankenhaus gebeten wird, um sich die letzten Worte eines ihm unbekannten Verbrennungsopfers anzuhören, ist es gerade die Jagd nach neuen Thrillerideen, die ihn ans Krankenbett des Sterbenden führt. Mit seinen letzten Atemzügen, will der Mann Max davor bewahren, sich innerhalb des nächsten Jahres strafbar zu machen, denn Joshua hätte ihn auserwählt und Joshua irrt nie. Doch für Max ergeben die Worte des Mannes keinen Sinn, er tut sie als Spinnerei ab und zwei Monate später, hat er sie schon wieder vergessen, bis die Hölle losbricht und sich der junge Autor nicht nur auf der Flucht, sondern ebenfalls auf der verzweifelten Suche nach seiner entführten Tochter befindet...

Meinung:
Obwohl Sebastian Fitzek schon längst zu meinen Lieblingsautoren gehört und mein Herz bereits vor Jahren für sich gewinnen konnte, gibt es eine Handvoll Werke aus seiner Feder, die ich noch nicht entdeckt habe. Das hat zwei Gründe: zum einen möchte ich mir seine Schätze einteilen, um möglichst lange etwas von ihnen zu haben, zum anderen kann ich seine Werke auch immer nur in einem gewissen Abstand lesen. Ich liebe seine Bücher und ich liebe seine Ideen, doch die Handlung und besonders die Auflösung seiner Werke sind oft sehr abstrus, der ganze Thriller oft stark konstruiert, aber das ist eben Fitzek, das ist seine Handschrift, trotzdem brauche ich deshalb manchmal eine Fitzek-Pause.

Dem ist es schließlich auch geschuldet, dass "Das Joshua-Profil" eine beträchtlich lange Zeit auf meinem SuB lag und darauf gewartet hat, mich in seine Welt zu ziehen. Eine Welt, die erneut durch die typische Fitzek-Handschrift gekennzeichnet ist, sich letztlich aber gar nicht wie ein richtiger Fitzek liest. Dabei kann ich gar nicht sagen, woran ich dies genau festgemacht habe, es war mehr der Leseprozess, der sich einfach anders angefühlt hat, was das Buch an sich jedoch nicht schlecht macht. Ganz im Gegenteil: der Thriller war durchweg sehr überzeugend.

Fitzek schlüsselt die Ereignisse nur sehr langsam auf, was dazu führt, dass man als Leser in einem rasanten Tempo von Kapitel zu Kapitel springt, um endlich das Rätsel um Joshua aufzulösen und damit das Puzzle zu vervollständigen. Dabei legt der Autor die Handlung aus sehr vielen verschiedenen Blickwinkeln dar. So begleiten wir nicht nur den Protagonisten auf seiner Flucht, sondern ebenfalls seine entführte Pflegetochter Jola, Maxs Staranwalt Toffi und mehrere weitere Buchfiguren, die im Verlauf der Geschichte eine Rolle bekommen. "Das Joshua-Profil" lebt von seinen verschiedenen und zahlreichen Figuren, denn sie bringen nicht nur Tempo, sondern auch Spannung in jedes Kapitel. In meinen Augen waren sie es, die dieses Werk so besonders gemacht haben. Sie und die Themen, die Fitzek hier besonders herausgearbeitet hat.

Denn wie so oft, basiert die Grundidee des Autors auf einem sehr aktuellen und kritischen Thema. Da ich dieses hier aber nicht ansprechen kann, ohne entscheidende Puzzleteile der Handlung zu offenbaren, werde ich es nicht genau benennen, sondern lediglich äußern, dass Fitzek dieses Thema wieder sehr schockierend und authentisch aufbereitet hat, sodass es nach der letzten Seite im Kopf des Lesers nachpocht und zum Nachdenken, sowie zur Meinungsbildung bzw. Positionierung anregt.

Dieses Thema bildet zwar den roten Faden innerhalb der Geschichte, ist jedoch nicht die einzig kritische Materie, die in die Handlung verwoben wird. Zusätzlich spinnt Fitzek noch mehrere Tabuthemen in die Handlung, die das Leseerlebnis teilweise sehr beklemmend machen und bei dem ein oder anderen Leser definitiv dazu führen können, dass dieser das Werk abbricht. Warum Sebastian Fitzek in "Das Joshua-Profil" nicht nur einen pädophilen Charakter erschafft, der nach und nach die Sympathiepunkte der Leser gewinnen kann, sondern sich ebenfalls mit Missbrauch, Misshandlung und Pflegefamilien auseinandersetzt, erklärt er in seinem grandiosen vierzehn-seitigen Nachwort, das man als Weiterführung der Geschichte verstehen und somit unbedingt lesen sollte. Hier findet man nicht nur seine Begründung der Themenschwerpunkte, sondern ebenfalls viele sehr kluge und überzeugende Denkansätze, mit denen man sich definitiv einmal beschäftigt haben sollte.

Obwohl dieser Thriller über überzeugende und spannende Figuren, sowie kritische und aktuelle Themen verfügt und als Gesamtpaket sehr gut funktioniert, hat er nur eine Vier-Sterne-Bewertung von mir bekommen. Warum? Zwar hört jedes Kapitel sehr ungewiss und damit dramatisch auf und durch den Perspektivwechsel wird man regelrecht angespornt, schnell weiterzulesen, um an diese mitreißende Stelle zurück zu gelangen, aber trotzdem hat die Handlung nicht für das gewohnte Kribbeln in meinen Fingern gesorgt, nicht meinen Herzschlag beschleunigt und nicht meine Hände zum Schwitzen gebracht. Es war zwar spannend, aber nicht nervenzerreißend spannend. Und das ist letztlich genau der Funke, der mir gefehlt hat, den ich vermisst habe. Warum das Buch für mich nicht so spannend war, wie für manch andere Leser? Stellenweise ist es mir sehr schwer gefallen, mich auf die Handlung der Geschichte einzulassen, mich in sie hineinziehen zu lassen. Im Gegensatz zu anderen Werken des Autors (ausgenommen "AchtNacht"), geht es bei "Das Joshua-Profil" ziemlich rasant zu. Verfolgungsjagden und Versteckspiele bestimmten die Kapitel, diese waren mir jedoch teilweise etwas zu sehr konstruiert, etwas zu abgehoben, schlicht: ich konnte sie nicht immer ganz nachvollziehen, was mich dann aus der Spannungswelle, aus der Geschichte geworfen und immer wieder leicht zum Stocken gebracht hat.

Fazit:
„Das Joshua-Profil“ von Sebastian Fitzek ist auf der einen Seite ein sehr typisches Werk des Autors, auf der anderen Seite wiederrum nicht, verfügt aber über ein gelungenes und mitreißendes Gesamtpaket. Dieses Gesamtpaket wird bestimmt durch überzeugende Figuren, spannende Kapitel und ein rasantes Tempo, wirkt jedoch stellenweise stark konstruiert und übertrieben, weshalb es im Gesamtschnitt einen Stern einbüßen musste. Trotzdem handelt es sich hierbei um einen guten Thriller, der zum Nachdenken anregt, indem er aktuelle Themen, aber auch Tabuthemen authentisch aufgreift und aufarbeitet.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Schwierige Thematik, klasse Umsetzung

0

So hat es mir gefallen:
Einen guten Thriller macht für mich aus, das man lange denkt zu wissen, in welche Richtung sich das Buch entwickelt, um dann am Ende total überrascht zu werden. Tja, was soll ich ...

So hat es mir gefallen:
Einen guten Thriller macht für mich aus, das man lange denkt zu wissen, in welche Richtung sich das Buch entwickelt, um dann am Ende total überrascht zu werden. Tja, was soll ich sagen? Genau das bietet "Das Joshua-Profil". Wir lernen Max kennen, der als Autor nicht sonderlich erfolgreich ist. Sein bisher größter Erfolg war sein Buch "Die Blutschule", welches Fitzek unter dem Pseudonym Max Rhode tatsächlich veröffentlicht hat. Dies finde ich als sehr gelungene Idee. Neben dem Schreiben ist Max' größte Liebe sein Pflegekind Jola. Als das Jugendamt vor der Tür steht und Jola ihren Junkieeltern zurückgeben will, beginnt ein Strudel des Verbrechens, der Max immer tiefer hineinreißt.

Auf den folgenden Seiten darf man als Leser miterleben wie Max von der Polizei und ominösen Männern verfolgt wird. Jola ist verschwunden und die Hetzjagd auf den Verbrecher beginnt. Dabei fällt es schwer zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Auch Max gerät immer wieder ins Zwielicht und obwohl er sich für einen liebevollen Vater hält, scheinen alle anderen was anderes zu denken. Das weckt natürlich auch Zweifel beim Leser. Lediglich sein Bruder Cosmo, der als Pädophiler in einer psychatrischen Klinik sitzt, scheint ihm zu glauben.

Selbst als aufgelöst wurde, warum Max verfolgt wurde etc. pp. Blieben herbe Zweifel meinerseits an ihm bestehen. Ich hätte mit vielem gerechnet, aber das Ende hat mich sehr überrascht.

Dennoch hat das Buch mich nicht vollends überzeugen können. Trotz der actiongeladenen Szenen konnte mich die Story nur mittelmäßig packen. Es war spannend, aber nicht wirklich nervenaufreibend. Max wird im weiteren Verlauf der Geschichte mehrmals vorgeworfen ein großes Verbrechen zu planen, was er mir nicht vehement genug abstreitet und hinterfragt, warum die anderen so denken. Seine Erkenntnis hätte meiner Meinung nach viel früher kommen müssen. So doof wird er nämlich nicht dargestellt. Am auffälligsten war jedoch Jolas Reife. Für 10 Jahre war sie mir einfach schon zu erwachsen.

Überzeugt haben mich vor allem die kontroversen Themen, mit denen sich Fitzek, in dem Roman auseinandersetzt. Gerade Pädophilie ist ein sehr schwieriges Thema. Seine Erläuterungen im Nachwort sind, wie ich finde, äußerst hilfreich.

Alles in allem ist "Das Joshua-Profil" ein gelungener Thriller. Der leider nicht so stark ist wie andere Fitzek-Romane. Ich kann an dieser Stelle leider nur 3,5 von 5 Punkten vergeben und lege das Buch dennoch jedem ans Herz. Es war spannend und irgendwie auch lehrreich

Veröffentlicht am 02.04.2018

Spannender Aufhänger des Thrillers, aber für mich enthielt er zu viel Action auf Kosten der Spannung

0

Max Rhode ist Schriftsteller, hat aber bislang mit "Die Blutschule" nur einen erfolgreichen Thriller veröffentlicht. Er wohnt in Berlin und ist mit einer Lufthansa-Pilotin verheiratet, die für das Einkommen ...

Max Rhode ist Schriftsteller, hat aber bislang mit "Die Blutschule" nur einen erfolgreichen Thriller veröffentlicht. Er wohnt in Berlin und ist mit einer Lufthansa-Pilotin verheiratet, die für das Einkommen in der Familie sorgt. Gemeinsam haben sie die 10-jährige Jola als Pflegekind bei sich zu Hause, die sie bislang nicht adoptieren konnten, da Max' Bruder Cosmo ein verurteilter Pädophiler ist, der in einer psychiatrische Einrichtung in Brandenburg untergebracht ist.

Die Ehe von Max und Kim ist nicht mehr glücklich und als dann auch noch Jolas Eltern Anspruch auf ihr Kind erheben, droht für Max seine gesamtes Leben zu zerreißen. In einer Kurzschlusshandlung entführt er Jola und wird wenig später nicht nur polizeilich wegen Kindesentführung und Kindesmissbrauch gesucht und bis aufs Blut verfolgt.

Der Beginn des Romans, die Entführung von Jola ist spannend und packend aus der Ich-Perspektive von Max geschrieben, so dass man als Leser seine Hilflosigkeit und Wut nachvollziehen kann und sich unwillkürlich fragt, wer dem Autor schaden möchte.

Der Mittelteil, der aus der Sicht der verschiedene Protagonisten geschildert ist, wirkt dagegen sehr zäh. Insbesondere die Schilderungen aus der Perspektive von Jola, die in ihrem Verhalten viel älter als eine Zehnjährige wirkt, sind ermüdend, da sich ihre Situation als Entführungsopfer immer weiter verschlechtert. Alles Schreckliche, was passieren kann, tritt ein und wieder kämpft sie sich heraus. Der Thriller entwickelt sich damit zu einem abenteuerlichen Krimi, in dem technisch von Funkgeräten, GPS-Sendern, biometrischen Waffen und installierte Störsender auf Inseln im Berliner Umland wirklich alles geboten wird.

Der Hintergrund des Romans, das "Joshua-Projekt" als Predictive Policing, einer Analyse zur Vorhersehung künftiger Straftaten basierend auf Statistiken, fand ich dagegen als Aufhänger spannend, auch wenn ich die Umsetzung zu technisch fand. Statt wilder Verfolgungsjagden und Aktionen, in der der Feind den Opfern immer wieder einen Schritt voraus war, hätte ich mir mehr psychologischen Thrill und mehr Nervenkitzel gewünscht.

Fazit: zu viel Action auf Kosten der Spannung.