Cover-Bild Wespen. Eine Versöhnung
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 27.06.2023
  • ISBN: 9783749902088
Seirian Sumner

Wespen. Eine Versöhnung

Longlist »Bestes Wissenschaftsbuch des Jahres« 2024 | Platz 10 der WELT-Sachbuchbestenliste Oktober | Wer Bienen mag, wird Wespen lieben | Geheime Wunder der Evolution
Andrea Schmittmann (Übersetzer)

Über die faszinierende Welt der Wespen


Wespen gelten als die Gangster der Insektenwelt, als geflügelte Mörder mit gewaltigen Stacheln, als biblische Strafe und Inspiration für Horrorfilme. Was hat zu diesem miserablen Image geführt? Und haben sie diesen Ruf verdient?

Die britische Entomologin und Verhaltensökologin Seirian Sumner hat jahrelang das Wesen der Wespen erforscht und bringt uns ihre Welt auf faszinierende Weise näher: Denn Wespen führen nicht nur ein hochentwickeltes (wie unterhaltsames) Sozialleben, sie sind auch natürliche Schädlingsbekämpfer; zum Beispiel gegen Raupen und Kleidermotten. Ohne ihre Bestäubung könnten wir keine Feigen ernten, mit ihrem Geruchssinn stellen sie jeden Spürhund in den Schatten, und Bestandteile ihres Gifts spielen bei der Bekämpfung von Krebszellen zunehmend eine Rolle.

Mit einem Wissen, das seinesgleichen sucht, öffnet uns Sumner die Augen für den tragisch verkannten Nutzen der Wespen, für ihren evolutionären Einfallsreichtum, ihre Vielfalt und Schönheit.


»Wären Sie eine Wespe, würden Sie sich Sumner als Botschafterin wünschen.«

The Guardian


»Eine witzige und wunderschön geschriebene Einladung in die Welt der Wespen.«

Dave Goulson, Autor des Bestsellers ›Und sie fliegt doch‹

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2023

Ein unterhaltsames Sachbuch mit vielen Fakten

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Es gibt 22.000 Bienen- und 100.000 Wespenarten. Und trotzdem ist die Wespe weitaus weniger beliebt als die Biene. Dabei gab es vor 124 Millionen Jahren nur Wespen. Aus ihnen entwickelten sich Bienen und ...

Es gibt 22.000 Bienen- und 100.000 Wespenarten. Und trotzdem ist die Wespe weitaus weniger beliebt als die Biene. Dabei gab es vor 124 Millionen Jahren nur Wespen. Aus ihnen entwickelten sich Bienen und Ameisen. Die Entomologin Dr. Seirian Sumner erforscht seit vielen Jahren das Leben dieser Hautflügler. Während ihrer Tätigkeit hat sie Erstaunliches zusammengetragen. Die Wespe ist auf jeden Fall viel besser als ihr Ruf. Das habe ich für mich mitgenommen. Trotzdem werde ich ihr auch künftig mit Achtsamkeit begegnen.

Die Autorin Seirian Sumner schreibt, dass Wespen bessere Geruchsdetektoren seien als Hunde. Spätestens dann, wenn wir auf der Terrasse sitzen und uns ein gegrilltes Würstchen schmecken lassen, machen auch wir diese Erfahrung. Die Tiere würden gerne ein Stück der Köstlichkeit zu sich nehmen. Wespen werden sogar als Insektizid eingesetzt. Das heißt, dass sie ihre Larven in Pflanzenschädlinge ablegen und diese dann töten. Es handelt sich um eine parasitoide Wespenart, die in Brasilien zum Schutz von Maispflanzen herangezogen wird.

Sehr interessant empfand ich die „Gespräche“ der Autorin. Sie schreibt, dass es einige „Wespenflüsterer“ gibt, die im 19. und 20. Jahrhundert aktiv waren. Sie porträtiert die Forscher nicht nur. Nein, sie „unterhält“ sich mit ihnen so, als säßen sie neben ihr. Mit diesen Unterhaltungen lockert sie nicht nur das Sachbuch auf. Sie zeigt gleichzeitig, wie sich die Erkenntnisse über das Leben der Tiere im Laufe der Jahrzehnte vertiefte. Fakt ist, dass Wespen sehr an unserem Dasein beteiligt sind. Denn auch sie führen als Bestäuber Tätigkeiten aus, die von vielen Menschen den Bienen vorbehalten sind.

Die ausgezeichnete Arbeit der Übersetzerin Andres Schmittmann muss hier erwähnt werden. Dieses Sachbuch ist so unterhaltsam, wie ein Roman oder ein Krimi. Er hat sehr viele Leser verdient.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Faszinierend und informativ!

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"Die Wespenforscher haben verschlafen."

Wow, was für ein Mammutwerk! Die immense Recherchearbeit der Autorin muss eine halbe Ewigkeit gedauert haben - ich verweise an dieser Stelle direkt mal auf die ...

"Die Wespenforscher haben verschlafen."

Wow, was für ein Mammutwerk! Die immense Recherchearbeit der Autorin muss eine halbe Ewigkeit gedauert haben - ich verweise an dieser Stelle direkt mal auf die rund 20 (!) Seiten lange Bibliografie … , aber es hat sich definitiv gelohnt: Seirian Sumner hat den missverstandenen 'Problemkindern der Insektenwelt' ein würdiges Denkmal gesetzt.

Normalerweise würde ich vorschlagen, dass ihr Buch fortan zur Schullektüre gehören sollte, doch realistisch gesehen ähnelt der anspruchsvolle, von inhaltlicher Kenntnis zeugende und mit Fachbegriffen gespickte Schreibstil (- Apis mellifera = Westliche Honigbiene, etc. -) eher studentischen Forschungsarbeiten. Damit meine ich keineswegs, dass es sich um einen nüchtern-sachlichen Stil handeln würde - so strotzt er vor anschaulichen Beschreibungen und persönlichen Anekdoten.

Mindestens genauso beeindruckend wie das kunstvoll gestaltete Cover des hochwertigen Hardcovers und der gut strukturierte Aufbau des Werkes (inklusive kreativer Kapitelüberschriften, wie 'Abendessen mit Aristoteles') war die ehrliche Begeisterung der Autorin, die aufgrund ihrer schwärmerischen Formulierungen in jeder Zeile spürbar war - so sinniert sie über die "rätselhaften Schönheit" der Wespen und betrachtet sie als "wunderbare Spielzeuge der Evolution".

Über das Bienenvolk weiß man natürlich ein paar Fakten - schließlich summt schon im zarten Kindesalter die kleine Biene Maja über unseren TV-Bildschirm und auch in der Schule ist die wichtige Aufgabe der Bienen ein festes Thema. "Wespen wurden dagegen in der Geschichte der Biologie eher stiefmütterlich behandelt […]".

Wusstet ihr, dass Wespen zwischen den Farben Rot und Blau unterscheiden können? Dass sie enorm lernfähig und in der Lage sind, sich Gerüche bis zu 30 Tage lang zu merken? Dass ihr Sozialverhalten Parallelen zu unserem menschlichen Sozialleben aufweist?

Drama, Baby! - Am interessantesten für mich war die Erkenntnis, dass es in Wespengesellschaften richtig dramatisch zugeht: "Trotz ihres sehr kleinen Gehirns legen Wespen ein Seifenopern-Dasein an den Tag, das das unserer Fernsehserien in den Schatten stellt. Arbeitsteilung, Auflehnung und Überwachung, Monarchien, Führungsstreitigkeiten, Verwarnungen, Vermittler, Sozialparasiten, Bestatter …"

… ich war ehrlich überrascht.

Auch mein Notizbuch für spannende neue Wörter ist um einen Eintrag gewachsen: So weiß ich nun, dass man unter "Prosopagnosie" Gesichtsblindheit versteht.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Faszinierend und von überwältigender fachlicher Kompetenz! Wer sich nur ansatzweise für Insekten interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Faszination Wespe

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„𝔻𝕚𝕖 𝔾𝕖𝕤𝕔𝕙𝕚𝕔𝕙𝕥𝕖 𝕕𝕖𝕣 𝔹𝕚𝕖𝕟𝕖 𝕨𝕦𝕣𝕕𝕖 𝕧𝕠𝕟 𝕎𝕖𝕤𝕡𝕖𝕟 𝕘𝕖𝕤𝕔𝕙𝕣𝕚𝕖𝕓𝕖𝕟.“ ( ℤ𝕚𝕥𝕒𝕥 𝕊. 𝟙𝟝 )

Inhalt: Wespen sind so viel mehr als geflügelte Rowdys. Die britische Entomologin und Verhaltensökologin Seirian Sumner nimmt uns ...

„𝔻𝕚𝕖 𝔾𝕖𝕤𝕔𝕙𝕚𝕔𝕙𝕥𝕖 𝕕𝕖𝕣 𝔹𝕚𝕖𝕟𝕖 𝕨𝕦𝕣𝕕𝕖 𝕧𝕠𝕟 𝕎𝕖𝕤𝕡𝕖𝕟 𝕘𝕖𝕤𝕔𝕙𝕣𝕚𝕖𝕓𝕖𝕟.“ ( ℤ𝕚𝕥𝕒𝕥 𝕊. 𝟙𝟝 )

Inhalt: Wespen sind so viel mehr als geflügelte Rowdys. Die britische Entomologin und Verhaltensökologin Seirian Sumner nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise ins Reich der Wespen, und ihre Begeisterung könnte ansteckend sein.

Meine Meinung: Mich hat der Titel direkt angesprochen, eben genau darum, weil Wespen so ein schlechtes Image haben. Gelingt es Seirian Sumner die Sonnenseiten dieser meist gehasstesten Insekten aufzuzeigen, und welche sind das überhaupt?
Bereits zu Beginn stellt die Autorin eins klar: „Wenn Sie Bienen mögen, habe ich schlechte Nachrichten für Sie: Bienen sind schlichtweg Wespen, die vergessen haben, wie man jagt“ ( S. 15 ). Darüberhinaus sind Wespen sogar die Vorfahren der Ameisen. Hättet ihrs gewußt? Wenn man bedenkt, dass es gerade mal 22000 Bienenarten, dagegen aber 100000 Wespenarten gibt, geht die Faszination weit über die bekannte schwarz-gelbe Picknickwespe hinaus. Seirian Sumner räumt mit gängigen Klischees, wie Wespennester etc. auf, schreibt leicht verständlich anhand vieler Beispiele und auch unterhaltsam, allein das Kapitel „Abendessen mit Aristoteles“ oder die Beschreibung des Versuches eine Wespe bis zum Nest hin zu verfolgen. 😅 Der Stachel ist wohl das erste, was vielen zum Thema Wespe einfällt, doch wußtet ihr auch, dass dieser sich aus einem lebensspendenden Legerohr entwickelt hat? Oder dass es sogar Wespenflüsterer gibt? Es ist unheimlich spannend, Facette um Facette dieser besonderen Insekten zu beleuchten. Die gigantische Vielfalt zeigt sich nicht nur in Artenvielfalt, sondern auch in Bezug auf Sozialleben ( Arbeitsteilung, Auflehnung, Bestatter… ) , ihren Beitrag zur Bestäubung ( ohne Wespen keine Feigen ), Schädlingsbekämpfung und in der Medizin ( Krebstherapie ). Für mich waren die über 400 Seiten sehr spannend zu lesen, und in Zukunft werde ich Wespen mit anderen Augen begegnen.

Fazit: Eine beflügelnde Horizonterweiterung, welche Wespen die Aufmerksamkeit schenkt, die sie verdienen.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Ein versöhnliches Sachbuch über ungeliebte Insekten...

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Wespen. Eine Versöhnung von Seirian Sumner, übersetzt von Andrea Schmittmann, ist ein unterhaltsames und sehr (SEHR) detailreiches Sachbuch über… Wespen. Ich war sofort neugierig: Eine Versöhnung? Mit ...

Wespen. Eine Versöhnung von Seirian Sumner, übersetzt von Andrea Schmittmann, ist ein unterhaltsames und sehr (SEHR) detailreiches Sachbuch über… Wespen. Ich war sofort neugierig: Eine Versöhnung? Mit den fiesen Biestern, die uns im Spätsommer auf dem Balkon oder der Terrasse, beim Eisessen - ja, eigentlich überall terrorisieren - wie soll das gehen? Allein schon der Klappentext: “Wespen gelten als die Gangster der Insektenwelt, als geflügelte Mörder mit gewaltigen Stacheln, als biblische Strafe und Inspiration für Horrorfilme. Was hat zu diesem miserablen Image geführt? Und haben sie diesen Ruf verdient?”

Ich oute mich hier mal als absoluter Bienen- und Hummelfan. Gibt es was süßeres, als die dicken, flauschigen Kügelchen, die von Blümchen zu Blümchen torkeln? Nein, was Süßeres gibt es nicht. Aber ich habe gelernt: Wespen sind definitiv verdammt cool.

Wusstet ihr zum Beispiel, dass es unzählige Wespenarten gibt, die alle ihren ganz eigenen Beitrag zu unserem Ökosystem leisten - manche sogar als Bestäuber für bestimmte Pflanzen? Einige von ihnen sind Einzelgänger und jagen ihre Beute gnadenlos mit einem Gift, das in der Krebsforschung Anwendung findet. Und manche Arten haben ein reges Sozialleben mit eigentümlichen Gesellschaftskonstellationen.

Seirian Sumner ist nicht nur Professorin für Verhaltensökologie, sondern auch unfassbar großer Fan von Wespen- das merkt man bei der Lektüre durch und durch. Mit ihrem britischen Humor hält sie einen bei der Stange, selbst wenn ich mich teilweise in meinen Bio-LK zurückversetzt gefühlt habe, als von Mendelschen Regeln zur Vererbung und Allelen die Rede war (solche Begriffe werden durchaus gut erklärt). Sumner ist einfach weird. Fast schon obsessiv. Und ich liebte es sehr, wie sie ihre Leidenschaft für ihre Forschung vermittelt.

Ein paar Dinge möchte ich allerdings kritisieren. So hätte ich mir gewünscht, mehr über die gesellschaftliche Rezeption von Wespen in den Medien zu erfahren, wie es der Klappentext verspricht - Bezüge außerhalb der Biologie und Ökologie gab es erstaunlich wenig. Auch das Thema Klimakatastrophe und Artensterben taucht nur am Ende am Rande auf, stattdessen verliert sich Sumner in der Mitte des Buches in einem viel zu langen “Dialog” mit Aristoteles und führt fiktive Zwiegespräche mit ihm, die ehrlich gesagt ziemlich langatmig waren.

Außerdem finde ich es schade, dass Sumner ihre Disziplin nicht einordnet und sich selbst, als britische Forscherin, nur selten reflektiert. Die Art und Weise, wie bestimmte Dinge beschrieben wurden - wenn zum Beispiel “exotischen” Wespenarten angeführt wurden, oder dass das strikte Kategorisieren der Umwelt nie in den Kontext von eurozentrischer Wissensproduktion gesetzt wurde - das würde ich durchaus kritisieren, denn Sumner gibt nie einen Ausblick auf andere Formen von Wissen als der sehr hierarchisch und kategorisierend aufgebauten europäischen/britischen.

Bleibt noch die Frage: Habe ich mich mit Wespen versöhnt? Ja, schon irgendwie. Ich habe gemerkt, wie ich an Blumenwiesen vorbei gegangen bin und eben nicht nur verträumt die pummelige Hummel oder die plüschige Biene beobachtet habe, sondern genauer hingeschaut habe, um die Vielfalt um mich herum wahrzunehmen. Denn noch ist sie vorhanden - und sie ist schützenswert.

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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