Das Schicksal einer Buchhändlerin und ihrer Familie in Andernach während des 2. Weltkriegs
Es handelt sich um den ersten Band der Dilogie „Die Rhein-Buchhandlung“. Der Roman mit dem wunderschönen und zum Buchinhalt passenden Cover spielt kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, zuerst in Berlin und ...
Es handelt sich um den ersten Band der Dilogie „Die Rhein-Buchhandlung“. Der Roman mit dem wunderschönen und zum Buchinhalt passenden Cover spielt kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, zuerst in Berlin und danach in Andernach am Rhein.
Die 18-jährige Eva Liebe verliert bei einem Bombenanschlag ihre Eltern und ihre Schwester, kurze Zeit später fällt ihr Verlobter an der Front. Sie schlägt sich nach Andernach durch, wo ihre Tante Maria eine Buchhandlung betreibt.
Maria ist zunächst nicht begeistert über den zusätzlichen Esser, da sie es gerade so schafft, ihre beiden Töchter satt zu bekommen. Ihr Mann ist seit drei Jahren an der Front, sie hat schon lange nichts mehr von ihm gehört.
In der Buchhandlung trifft sich ein Lesekreis, bei dem von Nazis verbotene Bücher gelesen werden. Maria will erst herausfinden, wie Evas Einstellung zu Nazis ist, bevor sie ihr vom Lesekreis erzählt bzw. bevor Eva teilnehmen darf. Schon bald merkt sie, wie patent und hilfreich das Fräulein Liebe ist. Ohne Aufforderung hilft sie, wo sie kann, kümmert sich um die kleinen Cousinen, geht einkaufen und hilft vor allem in der Buchhandlung. Dabei hatte sie bis dato kaum mit Büchern zu tun und wenig bis gar nicht gelesen. Als Maria sie bittet, die Bücher alphabetisch zu sortieren, sortiert sie sie nach den Namen der Titel. Sie ist jedoch lernfähig, und schon bald weiß Maria ihre Hilfe sehr zu schätzen.
Den Ablauf der Arbeit in einer Buchhandlung während des Krieges fand ich sehr interessant. In Evas erster Leserunde wird „Der Kopflohn“ von Anna Seghers gelesen, ein Buch, das ihre Liebe zu Büchern weckt. Ins Schaufenster und in die Regale dürfen nur von Nazis genehmigte Bücher, also versteckt Maria die verbotenen Bücher in einer Kiste im Lager.
Ich habe den Roman sehr gern gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für Leser*Innen von historischen Romanen, und aufgrund des Lokalkolorits auch für diejenigen, die Andernach kennen und lieben.