Cover-Bild Glasgow Girls
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inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 14.12.2022
  • ISBN: 9783453361201
Susanne Goga

Glasgow Girls

Roman
Glasgow 1892 – Als die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Olivia die Chance erhält, an der berühmten School of Art zu studieren, glaubt sie, am Ziel ihrer Träume zu sein. Doch sie ist nicht vorbereitet auf die für sie fremde Welt und die Intrigen, in die sie gerät. Dank einer einflussreichen Mäzenin setzt Olivia aber wagemutig und lebenshungrig ihren Weg als Designerin fort. Und sie lernt Gabriel kennen, einen schillernden Künstler aus London. Sein gut gehütetes Geheimnis gefährdet jedoch die tief empfundenen Momente des gemeinsamen Glücks ...

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Veröffentlicht am 28.12.2022

An der Glasgow School of Art

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Susanne Goga nimmt uns in ihrem neuen historischen Roman „Glasgow Girls“ mit an die 1845 gegründete Glasgow School of Art, bis heute eine renommierte Adresse, wenn es um künstlerische Innovationen in Design, ...

Susanne Goga nimmt uns in ihrem neuen historischen Roman „Glasgow Girls“ mit an die 1845 gegründete Glasgow School of Art, bis heute eine renommierte Adresse, wenn es um künstlerische Innovationen in Design, Gebrauchskunst, Architektur und Malerei geht. Im Zeitraum von 1892 – 1898 begleiten wir Olivia MacLeod (fiktiv), die ihr künstlerisches Talent von ihrem früh verstorbenen Vater geerbt hat und sich dort mit Hilfe einer wohlmeinenden Mäzenin ihren Traum Realität werden lässt.

Die Autorin hat gründlich recherchiert, was die Literaturliste im Anhang beweist. In dem Roman selbst spielen über weite Strecken reale Personen aus der Kunstszene, eine Rolle: der herausragenden Jugendstil-Architekt Charles Rennie Mackintosh oder die Newberys, die MacDonald Schwestern und De Courcy Dewar. Aber auch Olivias Arbeitgeberin und Unterstützerin Kate Cranston, die maßgeblichen Einfluss auf die schottische Teestubenkultur hatte, ist vertreten.

Die Beschreibung des Kunstbetriebs fand ich durchaus informativ und gelungen, aber ich hadere mit den fiktiven Charakteren aus dem persönlichen Umfeld der Protagonistin und den daraus resultierenden Dramen. Offenbar kommt kein historischer Roman ohne Love Story aus, und hier bekommen wir sie gleich im Doppelpack aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln serviert. Einmal in Form von Allie, dem Jugendfreund Olivias, dessen unerfüllte Liebe nicht vergeht, und später dann ihre Beziehung zu Gabriel, dem Londoner Maler, in der die Erfüllung findet. Klischee in Reinform.

Vernachlässigt wird dafür ein anderer wichtiger Punkt, der zwar in Ansätzen thematisiert, aber nicht hinreichend ausgeführt wird. Herkunft ist kein Thema, und nur das künstlerische Talent zählt? Ist es wohl, denn nur, wer sich die Studiengebühren leisten kann oder wie Olivia Unterstützung findet, wird aufgenommen. Und ja, es gibt sie, die Klassengegensätze. Und Olivia, aufgewachsen in einem Arbeiterviertel in ärmlichen Verhältnissen, findet sich problemlos in ihrer neuen Welt zurecht, muss sich nicht mit Geringschätzung und Vorurteilen auseinandersetzen, in der sie von Menschen umgeben ist, die mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurden. Im Gegenteil. Alle in ihrem Umfeld reichen ihr helfend die Hand, wenn es nötig ist. Das scheint mir dann doch reichlich unrealistisch zu sein und kratzt damit an dem guten Eindruck, den die historisch belegten Fakten hinterlassen haben.