mäßiger Abschluss
Mit diesem Buch schließt sich die Trilogie um die ehemaligen Huren Emily und Christine, wobei diese hier nicht mehr im Mittelpunkt stehen - der Titel daher ziemlich unpassend ist -, sondern vielmehr Emilys ...
Mit diesem Buch schließt sich die Trilogie um die ehemaligen Huren Emily und Christine, wobei diese hier nicht mehr im Mittelpunkt stehen - der Titel daher ziemlich unpassend ist -, sondern vielmehr Emilys Kinder Margery, Ines und Victor. Insofern kann dieser Band unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, wobei es selbstredend schöner ist, die gesamte Entwicklung der Familien nachzuverfolgen.
Nach einem Zeitsprung von 20 Jahren ins Jahr 1908 befinden sich die drei Jugendlichen auf dem Weg ins Erwachsenwerden bzw. -sein. Während Margery eher eine Nebenrolle bekommt, sind es vielmehr Ines, die mit ihrem Kampf für Frauenrechte in den Mittelpunkt rückt, und Victor, der eine gefährliche Liebe lebt.
Die historischen Hintergründe und Wertvorstellungen der damaligen Zeit und Gesellschaftsschichten scheinen wieder gut recherchiert - der Epilog gibt erklärende Erläuterungen - und sind fließend mit der Fiktion der Charaktere verwoben, sodass sich mit beiden mitfühlen lässt.
Sonst hält sich das Buch mit Spannung eher zurück, denn der hauptsächliche Widersacher im Buch steht bereits früh fest und begleitet die Handlung durchgehend. Das ist schade, da das Buch nicht mehr so wie die Vorgänger fesseln kann. Außerdem ist es aufgrund der vielen Perspektiven- und Ortswechsel unruhig zu lesen.
Ebenso ist bedauerlich, welch negative Persönlichkeitsentwicklung die bisherigen Hauptcharaktere Emily, Christine und John durchlaufen haben. Sie fühlen sich plötzlich fremd an und sind nicht mehr so sympathisch wie in den Vorgängerbänden. Lediglich Liam bekommt ein paar mehr Auftritte mehr zugestanden und kann das Minus der Vorgängerbände ausgleichen.
Für mich daher der schwächste Teil der Reihe mit 3,5*.