Cover-Bild Stella
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 11.01.2019
  • ISBN: 9783446259935
Takis Würger

Stella

Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Eine Jüdin verrät Juden

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Dieses Buch zeigt einen fürchterlichen Aspekt aus der Zeit des Nationalsozialismus auf, der mir bislang noch gar nicht bekannt war.
Die Stella aus dem Buchtitel, aus deren Leben im Jahr 1942 in Berlin ...

Dieses Buch zeigt einen fürchterlichen Aspekt aus der Zeit des Nationalsozialismus auf, der mir bislang noch gar nicht bekannt war.
Die Stella aus dem Buchtitel, aus deren Leben im Jahr 1942 in Berlin der Autor erzählt, hat es wirklich gegeben. Stella Goldschlag war eine Jüdin, der man ihre Herkunft äußerlich aufgrund ihres blonden Haars nicht ansah. Nach ihrer Verhaftung und Folter arbeitete sie mit der Gestapo zusammen, um ihre Eltern vor der Deportation zu bewahren. Sie verriet untergetauchte Juden. Diese wahre Geschichte verknüpft der Autor mit dem fiktiven Element, dass ein junger Schweizer – Friedrich - nach Berlin reist, um der Wahrheit über Deutschland auf den Grund zu gehen, ob nämlich etwas dran ist an dem Gerücht, dass Juden aus dem Scheunenviertel in Möbelwagen deportiert werden. Er verliebt sich in Stella. Erst nach und nach erkennt er ihren Hintergrund.
Im Fortgang der Geschichte werden lehrreiche Protokollabschriften des sowjetischen Militärtribunals eingeführt, das den Prozess gegen Stella wegen der Mitwirkung an zahlreichen Tötungen führte. Außerdem werden immer wieder interessante Ereignisse aus der Weltgeschichte aufgezählt, die sich in der Zeit von Stellas Wirken zugetragen haben.
Es ist ein unbedingt lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt. Gelungen ist dargestellt, wie Stella bis zum Schluss rätselhaft bleibt und wie Friedrich von seinen Zweifeln zwischen Stellas Tun und seiner Liebe zu ihr hin- und hergerissen ist.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Wieviel Wahrheit kann ein Mensch ertragen?

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Stella ein Roman von Takis Würger erschienen im Carl Hanser Verlag

...Auf der Rückfahrt dampfte die Straße im Scheinwerferlicht. Kristin schlief in meinem Schoß. Lange Zeit kam uns kein Auto entgegen ...

Stella ein Roman von Takis Würger erschienen im Carl Hanser Verlag

...Auf der Rückfahrt dampfte die Straße im Scheinwerferlicht. Kristin schlief in meinem Schoß. Lange Zeit kam uns kein Auto entgegen und der Wald lag dunkel um uns. Ich stellte mir vor, wie gut es sein könnte, wären wir die einzigen Menschen auf der Welt. ...
Ein junger Mann kommt 1942 nach Berlin. Neugierig auf das Leben versucht er die Wahrheit zu finden. Sachlich mit einem gewissen Abstand, dachte er. Doch man kann dem Leben nicht einfach unbeteiligt zuschauen. Und an das, was er dort findet, wird er sich sein ganzes Leben lang erinnern.
Anfangs wußte ich nicht, in was für eine Geschichte ich hier hineingeraten bin. Doch der Sog, der mich erfasste, lies mich dieses einzigartige Buch in nur zwei Tagen lesen. Takis Würger entfaltet mit einem gekonnten Aufbau und scheinbar wenig berührenden, dahingeworfenen Worten ein spannungsgeladenes, erschütterndes Werk. Seine gekonnt plazierten Zeilen und bewegenden Dialoge treffen mitten ins Herz, wenn man am Ende begreift, was hier eigentlich geschehen ist. Er erzählt aus dem Leben eines Jungen, einer großen Liebe in einer der schlimmsten und gegensätzlichsten Zeit überhaupt, einer vielschichtigen Frau und unvergleichlichen Charakteren, die schonungslos glaubwürdig erscheinen. Das Erschrecken breitet sich aus, wenn man bedenkt, dass Teile dieser Geschichte wahr sind. Mich hat das neue Buch des Autors überzeugt und zutiefst berührt. Es ist eine ganz große Geschichte, ein bewundernswertes Highlight mit einer unvergleichlichen Sprache, eine auffallend, treffende Reise in die düsterste Zeitgeschichte Deutschlands sowie in die Seele der Menschen.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Packend

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Inhalt Der junge Schweizer Friedrich kommt 1942 nach Berlin, nachdem seine Familie auseinandergebrochen ist. Er möchte sich selbst ein Bild über die Gerüchte machen, die ihm zu Ohren kommen und außerdem ...

Inhalt Der junge Schweizer Friedrich kommt 1942 nach Berlin, nachdem seine Familie auseinandergebrochen ist. Er möchte sich selbst ein Bild über die Gerüchte machen, die ihm zu Ohren kommen und außerdem die Kunsthochschule besuchen. Gleich am ersten Tag lernt er dort Kristin kennen und verliebt sich in diese unkonventionelle Frau. Kristin ist Aktmodell aber auch Sängerin, mit einer Vorliebe für Jazz. Sie zeigt Friedrich das Nachtleben, wickelt ihn mit ihrem Charme und ihrer Dominanz um den Finger und lässt sich von ihm aushalten. Friedrich ist ihr sehr schnell verfallen. Doch dann verschwindet Kristin wortlos und taucht erst nach mehreren Tagen wieder bei Friedrich im Hotel auf, in dem er während seines Aufenthaltes lebt. Die Haare abgeschoren und misshandelt. Denn Kristin ist nicht ihr richtiger Name, Stella Goldschlag wurde als Jüdin geboren. Sie konnte sich gerade noch aus den Fängen der Nazis retten, doch um welchen Preis? Fazit: Das buch hat mich begeistert. Während des Lesens merkt man schnell, das diese Story kein gutes Ende nehmen wird. Der Schreibstil ist sachlich aber doch in gewisser weise emotional. Zu Beginn eines jeden neuen Monats werden verschiedene historische Ereignisse erwähnt. Mir ging das Buch sehr nah.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Ein Buch, das einen sehr nachdenklich zurücklässt

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Friedrich ist Schweizer und reist nach Berlin, weil er da die Kunstschule besuchen möchte. Alle rieten ihm davon ab, weil sie mit Recht um ihn fürchteten und sich fragten, was er da im Krieg wohl macht. ...

Friedrich ist Schweizer und reist nach Berlin, weil er da die Kunstschule besuchen möchte. Alle rieten ihm davon ab, weil sie mit Recht um ihn fürchteten und sich fragten, was er da im Krieg wohl macht. Friedrich denkt, dass er mit dem Krieg nichts zu tun hat und sieht sich als Tourist in der Stadt. Da er aus einer reichen Familie kommt und sein Vater die Rechnungen bezahlt, wohnt er die ganze Zeit auch mit allen Bequemlichkeiten im Hotel.

In der Kunstschule lernt er Kristin kennen und mit der Zeit verliebt er sich in sie. Er hatte vor ihr noch keine Freundin und freut sich, dass sie so stark ist. Doch nach einer Zeit ohne Kontakt klopft sie an einem Morgen an seine Zimmertür und gesteht ihm, dass sie jüdischer Herkunft ist, obwohl sie sich eigentlich nicht als Jüdin sieht, da sie nicht gläubig ist.

Das interessiert die Regierung aber nicht und so werden ihre Eltern und sie selber verhaftet. Stella Goldschlag, wie sie eigentlich heißt, wurde gefoltert und soll einen jüdischen Urkundenfälscher finden und dann würden ihre Eltern freikommen. Stella versucht alles, um ihre Eltern zu retten.

Friedrich steht ihr weiter zur Seite und versucht zu helfen, obwohl er nicht die ganze Wahrheit über seine Freundin kennt. Besonders bedrückend fand ich bei dem Buch die Auszüge aus Gerichtsakten, die immer wieder eingestreut sind. Wenn man sich vor Augen führt, dass sie wahr sind, dann muss einem beim Lesen ganz anders werden.

Auch die Einleitungen zu den Kapiteln, in denen jeweils erzählt wird, was in dem Monat des Jahres alles passiert ist und dass nicht nur der Krieg da war, sondern auch Fußball gespielt wurde und Menschen geboren wurden, fand ich sehr gut. Ich muss allgemein sagen, dass es ein tolles Buch ist, was man auf sich wirken lassen muss. Sicher werde ich noch lange daran denken. Auch das Cover finde ich richtig schön und passend.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Intensiv und bedrückend

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„Stella“ ist ein intensiver und bedrückender Roman des Journalisten und Autors Takis Würger, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Friedrich ist ein junger Mann aus gutem Haus, der in der Schweiz am Genfer ...

„Stella“ ist ein intensiver und bedrückender Roman des Journalisten und Autors Takis Würger, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Friedrich ist ein junger Mann aus gutem Haus, der in der Schweiz am Genfer See aufgewachsen ist und nach Berlin geht, um die Welt zu entdecken. Dort lernt er Kristin – eine selbstbewusste junge Frau - kennen und lieben. Schon bald wird sein Hotelzimmer ihr zweites Zuhause, aber er weiß nicht, wo sie wohnt. Eines Tages steht sie verletzt vor seiner Tür und gesteht, dass sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat. Ihr Name ist Stella, sie ist Jüdin und soll abgetauchte Juden an die Gestapo ausliefern, um ihre Familie zu retten.

Die Geschichte wird aus Sicht von Friedrich erzählt. Gemeinsam stolpert man mit Friedrich aus seiner heilen Welt in die erschreckenden und unmenschlichen Erlebnisse der damaligen Zeit.

Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Zitat aus Prozessakten, wodurch ich das gesamte Buch als sehr intensiv, erschreckend und eindringlich empfunden habe.

Die Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten ist dem Autor gut gelungen. Ich habe Fakten und Details erfahren, die mir so nicht bekannt waren. Das Leben von Stella Goldschlag ist interessant, erschreckend und berührend. Allerdings ist sie mir bis zum Schluss ein wenig rätselhaft geblieben und ich konnte Friedrichs Zerrissenheit bezüglich Stella gut nachvollziehen.

Das Buch hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen und wird mich noch einige Zeit beschäftigen. Von mir gibt es für dieses Stück Zeitgeschichte eine klare Leseempfehlung.