Cover-Bild Unschuld
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 26.10.2022
  • ISBN: 9783328601685
Takis Würger

Unschuld

Roman
»Es ist fesselnd, es ist packend, es ist berührend.« Christine Westermann

Wenn alle lügen. Und niemand unschuldig ist.


Molly Carver bleiben fünfunddreißig Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers …

Emotional und eindringlich zeichnet Takis Würger das Portrait einer Gesellschaft voller Widersprüche und zeigt uns, was sich wirklich hinter den schillernden Fassaden dieser Welt abspielt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2023

Wenn alle lügen. Und niemand unschuldig ist.

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Meine Meinung und Inhalt

Mich hat vor allem die Story interessiert und sofort neugierig gemacht.

Der Autor war mir bereits durch sein Buch "Stella" bekannt.

In "Unschuld" spürt man die aufwendige Recherchearbeit. ...

Meine Meinung und Inhalt

Mich hat vor allem die Story interessiert und sofort neugierig gemacht.

Der Autor war mir bereits durch sein Buch "Stella" bekannt.

In "Unschuld" spürt man die aufwendige Recherchearbeit. Autor Takis Würger hat für seine Geschichte, die rein fiktiv ist, monatelang vor Ort recherchiert.

Der Schreibstil war klar und schnörkellos, die Handlung unerwartet und fesselnd und berührend.

Für mich eine klare Leseempfehlung - ein Buch, das ich mir durchaus auch verfilmt vorstellen könnte.


Inhalt:

Molly Carver bleiben fünfunddreißig Tage, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Seit Jahren sitzt er für den Mord an dem sechzehnjährigen Casper Rosendale im Gefängnis – nun soll das Urteil vollstreckt werden. Auf der Suche nach Antworten kehrt Molly zurück in das Ostküstendorf ihrer Kindheit. Unter falschem Namen beginnt sie, als Hausmädchen für die Rosendales zu arbeiten, eine Familie, die einmal einflussreicher war als die Rockefellers.


Der deutsche Schriftsteller und Journalist Takis Würger wurde 1985 in Hohenhameln geboren. Nach seinem Abitur verbrachte er zunächst ein Jahr als Entwicklungshelfer in Peru, ehe er ein Volontariat bei der Münchner Abendzeitung absolvierte und die Henri-Nannen-Journalistenschule besuchte. Für den Spiegel reiste Takis Würger in viele Krisenregionen wie die Ukraine, Afghanistan oder Libyen und wurde für seine Arbeit mit zahlreichen Journalistenpreisen ausgezeichnet. 2017 veröffentlichte der Autor mit "Der Club" seinen Debütroman, der es auf Anhieb auf die Shortlist des Aspekte-Literaturpreises schaffte und von den unabhängigen deutschen Buchhändlern in die fünf besten Romane des Jahres gewählt wurde.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Der zweite Verfassungszusatz

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Caspar Rosendale war 16 Jahre alt, als er erschossen wurde. Der Täter, Florentin Carver, soll in 35 Tagen hingerichtet werden. Seine Tochter Molly hat nie an die Schuld ihres Vaters geglaubt und erhält ...

Caspar Rosendale war 16 Jahre alt, als er erschossen wurde. Der Täter, Florentin Carver, soll in 35 Tagen hingerichtet werden. Seine Tochter Molly hat nie an die Schuld ihres Vaters geglaubt und erhält über eine Redakteurin, bei der sie putzt, eine ungeahnte Chance, diese Unschuld zu beweisen. Molly kann als Haushaltshilfe unter falschem Namen bei den Rosendails arbeiten. Natürlich soll für die Redakteurin ein reißerischer Artikel dabei herausspringen. Molly läßt sich darauf ein und hofft auf entlastende Beweise.

Die Handlung klingt ebenfalls sehr reißerisch, aber Takes Würger hat gerade keinen klassischen Gerichtsthriller geschrieben. Hier wird eine Gesellschaftsstudie betrieben. Alle Charaktere werden ausgeleuchtet, die Carvers, die am unteren Ende der sozialen Leiter stehen und die unfassbar reichen und privilegierten Rosendales. Vor allem im Verhältnis zwischen den Vätern und Kindern sind die Unterschiede in den beiden Familien eklatant. Beide Mütter kommen nicht besonders gut weg und glänzen durch physische oder psychische Abwesenheit. Da Molly bei ihrem Onkel aufwächst, nachdem ihr Vater ins Gefängnis kommt, ist sie umringt von männlichen Bezugspersonen. Mir hat die Schilderung von Mollys Kindheit bei aller Traurigkeit sehr gut gefallen, ebenso wie ihr aktuelles Leben als 23-Jährige in der Kellerwohnung ihres Onkels. Geprägt auch von ihrem Stottern, ist sie nicht nur bei Wörtern gezwungen, sich Umwege zu suchen. Sie kann nicht sie selbst sein, sie versteckt sich nicht nur im Keller und als nächtliche Putzkraft, sie versteckt sich z.B. auch hinter ihrer Kleidung und möglicherweise auch hinter ihren Tatoos.

Es geht neben den verflochtenen Familiengeschichten auch um das Waffenrecht in den USA. Bei den Rosendales wird dies auf die Spitze getrieben, sicherlich kein Einzelfall, aber für Nicht-US-Amerikaner*innen schon sehr bizarr in den Ausmaßen. Dies führt nochmal bildlich vor Augen, was man sonst nur als immer wiederkehrende Debatte bei Präsidentschaftswahlkämpfen hört.

Die Geschichte beginnt mit einer nur kleinen Einleitung in die Handlung und schreitet dann rasch in eher sachlichem Ton und mit kurzen Sätzen voran. Wir schauen nicht nur Molly über die Schulter, sondern in Rückblenden auch Caspar. So findet ein zweifacher Countdown statt, einmal bis zur Hinrichtung und einmal bis zum Tod von Caspar. Das Buch hat 293 Seiten mit einem üppigen Zeilenabstand, was für ein zügiges Lesen sorgt. Auf einmal ist die Geschichte zu Ende und ich habe überlegt, ob ich sie nicht lieber etwas ausführlicher gehabt hätte, an der einen oder anderen Stelle. Aber der Autor hat alles gesagt und das geht manchmal auch etwas verkürzt. Mir hat der Roman (bei einiger Vorhersehbarkeit) sehr gut gefallen und ich habe noch lange über die Charaktere und ihre Geschichte nachgedacht.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Eine Geschichte die anregt

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Als ich dieses doch sehr auffällige grüne Cover gesehen habe, wusste ich nicht so recht, was mich erwarten würde. Der Klappentext wirkt auf mich sehr ansprechend, ebenfalls die vielen guten Rezensionen ...

Als ich dieses doch sehr auffällige grüne Cover gesehen habe, wusste ich nicht so recht, was mich erwarten würde. Der Klappentext wirkt auf mich sehr ansprechend, ebenfalls die vielen guten Rezensionen bisher.

Das Buch wird aus mehreren Sichten erzählt. Kapitel hat es nur 3 - es gibt aber genügend Abschnitte und auch Personenwechsel. Es liest sich absolut flüssig und wirklich auch schnell, an einem Nachmittag hat man das rum. Das Hauptthema ist schnell erzählt, in der Geschichte gibt es aber noch sehr viele andere Tiefgründigen Geschichten und am Schluss des Buchs gibt es noch Erklärungen dazu, was sehr spannend ist.

Der Schreibstil ist kühl, unaufgeregt, pragmatisch, an einigen Stellen emotionslos. Der Charakter von Molly ist sehr maskulin, ich hätte sie gerne an einigen Stellen weicher erlebt. Insgesamt finde ich das Buch empfehlenswert zum lesen, es ist eine super Geschichte die einen auf eine spannende Reise nimmt.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Molly

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Molly wuchs bei ihrem Onkel auf, denn ihr Vater sitzt im Todestrakt. Er hat den Mord an dem jungen Casper gestanden, doch kurz vor seiner geplanten Hinrichtung kommen Molly Zweifel. Sie versucht undercover ...

Molly wuchs bei ihrem Onkel auf, denn ihr Vater sitzt im Todestrakt. Er hat den Mord an dem jungen Casper gestanden, doch kurz vor seiner geplanten Hinrichtung kommen Molly Zweifel. Sie versucht undercover in der Familie des Opfers zu ermitteln, doch wird ihr Plan schnell durchschaut. Kann sie trotzdem Licht ins Dunkel bringen?
Mollys Geschichte geht einem als Leser nahe. Sie scheint aus einer verzweifelten Position heraus zu agieren, versucht das Manko ihres Stotterns zu verbergen, lebt sowieso eher unauffällig weitab ihrer Heimatstadt. Schon als Kind gehörte ihre Familie zu den Außenseitern der Gesellschaft und das scheint Molly nie ganz abgelegt zu haben. Im Gegensatz dazu die Rosendales: quasi DIE wichtigste Familie im Ort, steinreich, konservativ, traditionell. Würger arbeitet die Gegensätze schön heraus, und zeigt so die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Überhaupt schneidet er viele heikle Themen an, sei es Medikamentenmissbrauch oder auch die Probleme, die sich aus quasi unkontrolliertem Waffenbesitz ergeben. Dieser sozialkritische Aspekt hat mir sehr gut gefallen. Auch den Stil mochte ich, die etwas düster-verzweifelte Grundstimmung wird gut transportiert und die Geschichte liest sich flüssig. Irgendwie hat mir aber das letztes Quentchen gefehlt, um so richtig abgeholt zu werden, manches wurde mir zu kurz abgehandelt, vielleicht lag es daran. Nichtsdestotrotz ist „Unschuld“ ein guter Roman, wenn er auch manchmal eher an der Oberfläche bleibt.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Packender Gesellschaftsroman

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Molly Carvers Vater sitzt seit Jahren im Gefängnis, da er den Mord an dem damals sechzehnjährigen Casper Rosendale gestanden hat. Nun soll die Todesstrafe vollstreckt werden. Molly, die nie an die Schuld ...

Molly Carvers Vater sitzt seit Jahren im Gefängnis, da er den Mord an dem damals sechzehnjährigen Casper Rosendale gestanden hat. Nun soll die Todesstrafe vollstreckt werden. Molly, die nie an die Schuld ihres Vaters geglaubt hat, bleiben nur noch 35 Tage um ihn zu retten. Deshalb schleust sie sich unter falschem Namen in das Haus der Rosendales ein...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Da die entsprechenden Kapitel klar gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung leicht. Man erfährt nach und nach einiges über die Vergangenheit von Mollys Familie und die der Rosendales. Zwei Familien, die kaum unterschiedlicher sein könnten. 

Der Schreibstil zeichnet sich durch kurze, deutliche Sätze aus. Es gelingt Takis Würger hervorragend, eine Atmosphäre zu erzeugen, die zu Mollys Hoffnungslosigkeit passt. Sie wirkt verzweifelt und fest entschlossen, ihrem Vater Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, stößt im Haus der Rosendales allerdings auf eine Mauer des Schweigens. Im Verlauf der Ereignisse blickt man hinter die Fassaden der Charaktere und ahnt sofort, wer zu den Guten oder den Bösen gehört und wie diese Geschichte enden wird. Dennoch gerät man früh in den Sog der Ereignisse, lässt sich ganz auf die Erzählung ein und kann sich schon bald nicht mehr vom Gelesenen lösen. Denn die Hintergründe der Protagonisten, ihre Stärken und Schwächen, werden eindrucksvoll vermittelt. Dabei werden Themen, wie soziale Ungerechtigkeiten, sorgloser Medikamentenmissbrauch, die unendliche Macht der Waffenlobby und seltene Krankheiten geschickt ins Geschehen eingeflochten. 

Ein packender Gesellschaftsroman, den man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen mag. 

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