Cover-Bild Die Unversehrten
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 13.02.2018
  • ISBN: 9783709934166
Tanja Paar

Die Unversehrten

Roman
ZWEI FRAUEN, EIN MANN, EIN KIND - UND DIE BITTERE SÜSSE DES LEBENS.
WIE HOCH IST DER PREIS, DEN MAN FÜR DAS GLÜCK DER EIGENEN FAMILIE ZAHLT?
Violenta lernt Martin während ihres Studiums kennen. Sie führen über mehrere Jahre eine FERNBEZIEHUNG ZWISCHEN BERLIN UND BOLOGNA. Dass er ihr nicht treu ist, stört sie nicht, solange es nur um Sex geht. Doch da kommt Klara ins Spiel. Martin trifft sie öfters und da passiert es: KLARA IST SCHWANGER. Sie beschließt, das Kind zu behalten, womit auch Martins Lebensweg vorgezeichnet scheint. Violenta geht nach Genf, um die Karriere voranzutreiben, während in Berlin DER BITTERSÜSSE FAMILIENALLTAG einkehrt. Bis eines Tages Violenta wieder auftaucht - und das Leben aller schlagartig ein anderes ist.

EIN ROMANDEBÜT MIT GEWALTIGEM SOG UND GROSSER ZÜNDKRAFT
Tanja Paar besticht in ihrem ersten Roman sprachlich wie kompositorisch mit einer Präzision, die selten ist. Sie erzählt eine GESCHICHTE VON UNGLÜCK, EIFERSUCHT UND RACHE, die sich in der kleinsten Zelle unserer Gesellschaft abspielt - der Familie. WIE WEIT KANN MAN GEHEN, WENN DAS EIGENE GLÜCK AUF DEM SPIEL STEHT? Ein intensives Buch mit ungeheurer Zündkraft, das Fragen durchexerziert, die FRAUEN UND MÄNNER IM MODERNEN LEBEN existentiell berühren.

Schauplätze Berlin, Bologna, München, Wien

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"Es ist ein harter Text, sehr präzise, sehr eindringlich. Und, ja, am Ende schreckt die Geschichte mit ihrem Mut. Denn manchmal ist das, was sich in einem Menschen aufgrund seines Alters oder einfach seiner Lebensverhältnisse dort transformiert, wo er keinen Zugriff darauf hat, das Unheimlichste schlechthin. Jenseits von Gut und Böse."
Martin Prinz

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2018

Mit offenem Mund ein Buch zuklappen

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Da liegt es nun dieses kleine Buch mit den 157 Seiten vor mir und erst als es zugeschlagen ist, spüre ich diesen Wurf...Zu Beginn für mich etwas stockend, mit einem Prolog entgegengeworfen, der mir sagt, ...

Da liegt es nun dieses kleine Buch mit den 157 Seiten vor mir und erst als es zugeschlagen ist, spüre ich diesen Wurf...Zu Beginn für mich etwas stockend, mit einem Prolog entgegengeworfen, der mir sagt, das wird verstörend hier und wenn ich mir nun das Cover, den Schwan und die unterschiedlichen Schriften aus bunt und schwarz anschaue, musste ich meinen 5. Stern obendrauf packen. Es ist unglaublich, was da zwischen den Zeilen bleibt, wieviele Emotionen einem da durch den Kopf gehen und welche Beziehungen zwischen Martin, Violenta, Klara und Christina eigentlich da sind. Es ist ein Psychogramm, ein Drama unserer Zeit, in der es schon fast zum guten Ton gehört, dass sich in dem Modell Patchworkfamilie alle verstehen und " natürlich " in den meisten Fällen , es für "alle Beteiligten" ohne Probleme abläuft, in dem Menschen nach dem Ende ihrer Beziehungen Freunde bleiben und total gut miteinander auskommen...auch die Kinder mit den neuen Partnern und umgekehrt. Hier ist der Gegenentwurf, der Entwurf von Neid, Missgunst, aber trotzdem auch vom Wunsch nach Liebe, Familie und Harmonie...ich will nicht zu viel verraten und auch nichts Spoilern, aber auch der schrecklichste Mensch, der für mich hier in diesem Buch rüberkommt, hat am Ende eine gute Seite. Vielen dank für dieses tolle Buch, das auf seinen 157 Seiten so viel mehr Message rüberbringt, als andere auf 500 Seiten....mal gespannt, was von der Autorin noch zum lesen ist...klare Leseempfehlung!! Und nichts für schwache Nerven, es geht einem zu Herzen und so manche eigene Wunde wird ins Bewusstsein gerückt....

Veröffentlicht am 24.03.2018

Ein literarisches Ereignis

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Violenta und Martin führen eine Wochenendpartnerschaft, vorübergehend, denn nach Abschluss ihres Studiums bzw. seiner Promotion, wollen sie sich eine aufregende Stadt, irgendwo auf der Welt suchen, endlich ...

Violenta und Martin führen eine Wochenendpartnerschaft, vorübergehend, denn nach Abschluss ihres Studiums bzw. seiner Promotion, wollen sie sich eine aufregende Stadt, irgendwo auf der Welt suchen, endlich zusammen leben und Karriere machen. Martins gelegentlichen sexuellen Aktivitäten mit irgendwelchen Frauen machen Vio nichts aus, sie sind für beide ohne Bedeutung. Doch eines Tages ist es anders. Klara macht es Martin nicht so leicht und Martin gefällt das sehr, Martin gefällt Klara sehr und dann wird sie schwanger. Er gesteht Vio die Sache und möchte in Zukunft in der Nähe der Tochter leben, sie aufwachsen sehen. Ihre gemeinsamen Träume wären damit ausgelebt. Vio beendet die Beziehung und beginnt das geplante Leben draußen in der Welt allein. Und Martin heiratet Klara und lebt Familie. Doch eines Tages auf einem Kongress hört er ein Hallo hinter sich und Violenta ist wieder da.

Und es beginnt, das kleine ungeheuer intensive Kammerspiel zwischen drei erwachsenen Menschen, zwei Frauen und einem Mann, und einem Kind dazu.
Diese Geschichte ist stark. Kurze Sätze, ohne Schnörkel, ohne Ablenkung, ganz auf das Wesentliche präzisiert, von einer Echtheit und gnadenlosen Ehrlichkeit, die wehtut. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen, ohne etwas kaputt zu machen.
Ein Romandebüt von ungeheurer Kraft.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Die Unversehrten

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Ein wunderbares Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte und das in mir bis heute noch nachklingt. Trotz der nur 159 Seiten und der vielen sehr kurzen Kapiteln wurde inhaltlich kurz und präzise ...

Ein wunderbares Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte und das in mir bis heute noch nachklingt. Trotz der nur 159 Seiten und der vielen sehr kurzen Kapiteln wurde inhaltlich kurz und präzise alles genannt und erzähl, ohne viel Drumherum, das zwar die Bücher dicker macht, den Inhalt um so langweiliger, Martin ist in diesem Buch die Bezugsperson. Er studiert und promoviert dann als Augenarzt in Berlin. Mit Vio, die mit ihrer Familie lange Zeit IN Amerika lebte, hat er eine innige, wenngleich auch offene Beziehung. Vio studiert in Bologna, Sie treffen sich in München in einem Hotel und haben wunderbaren Sex miteinander, dann trennen sie sich wieder für 4 Wochen. Eines Tages lernt Martin in einem Lokal Klara kennen. Klare verliebt sich in ihn und wird schwanger. Martin rät zur Abtreibung, Klare möchte das Kind. Sie heiraten und Vio macht Karriere. Viele Jahre später treffen sich beide auf einem Kongreß, nicht zufällig, sonder Vio hat darauf hingearbeitet. Sie beginnen wieder eine Beziehung, Klare erfährt es, der Rosenkrieg beginnt bis alles am Schluß ein dramatisches Ende nimmt. Selten habe ich ein so gutes Buch gelesen, das mit wenigen Worten die Geschehnisse auf einen Punkt bringt. Das Ende ist offen und läßt den Leser mit sehr vielen Fragen zurück, die ihn noch lange beschäftigen werden. Leider kann ich für dieses Buch nur 5 Punkte geben, 10 wären angemessen gewesen

Veröffentlicht am 27.03.2018

Mal was anderes. Kurz, aber mitreißend

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Martin und Violenta, sie haben Pläne geschmiedet. Nach den Studien ins Ausland, irgendwohin. Zuvor haben sie Freiheiten, sie wollen sich nicht unnötig belasten und so passiert es, dass Martin Vater wird. ...

Martin und Violenta, sie haben Pläne geschmiedet. Nach den Studien ins Ausland, irgendwohin. Zuvor haben sie Freiheiten, sie wollen sich nicht unnötig belasten und so passiert es, dass Martin Vater wird. Das bindet ihn an Klara (seine baldige Ehefrau) und an Christina, ihre gemeinsame Tochter.
Als er Violenta berichtet, dass er nicht von seiner Tochter weg will, trennt sich Violenta.
Bis sie eines Tages wieder vor ihm steht und ihn zurückwill.
Das Disaster nimmt seinen Lauf: Die Treffen mit Violenta fliegen auf, Klara wirft Martin raus. Sie wird eine Furie, verletzt und verletzend.

Der Schreibstil ist rasant, nicht sehr beschreibend, aber ausreichend und auf die Gefühle und Beziehungen der Beteiligten fokussiert.
Zu Beginn ist es schwierig sich reinzufinden: "Wer spricht?", "Wann passiert das?", aber das hat sich nach 2/3 Kapiteln eingespielt. Etwas erschwerend ist die Ausdrucksweise. Gekonnt, gebildet, nicht allzu leicht, aber für die Thematik angebracht, sogar perfekt.
Alle Charaktere waren sehr authentisch. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, aber man entwickelt innerhalb dieser kurzen 150 Seiten starke Sympathien und Antipathien mit gewissen Charakteren.
In meinem Fall mochte ich Violenta sehr: Eine gewissenhafte, standhafte Frau, die weiß was sie will. Rational und dennoch emotional.
Martin wirkt etwas naiv, aber sehr nett. Er möchte es allen Recht machen, aber das ist schwierig, wenn zwei Frauen im Spiel sind.
Klara konnte ich gar nicht leiden. Natürlich leidet sie unter der Situation, aber ihr Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar.
Besonders hervorstechend ist hier der Hass und die Liebe, die man selbst als Leser entwickelt. Man lernt hier wie schwierig es werden kann, ein Buch weiterzulesen, wenn man voller Hass gegen einen Charakter ist. Gleichzeitig kann man es aber auch nicht weglegen, weil man weiß es verfolgt einen noch die ganze Nacht.
Stellenweise wollte ich sogar, dass es einfach vorbei ist.
Und ich glaube, dass genau das es ist, was die Autorin hier bewirken wollte: Kein klassisches Schwarz/Weiß- Denken, aber dennoch der ausgeprägte Hass und die Liebe gegenüber der Protagonisten, die einen stets weiterlesen lässt.
Eine klare Leseempfelung für alle, die ein wenig Nervenkitzel wollen, an realen Beziehungen interessiert sind und mal ordentlich Gefühls-Achterbahn fahren wollen.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Wenn eine Dreiecksbeziehung ins Verderben führt

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Violenta Wolf und Martin Schmidt lernen sich während des Studiums kennen. Sie wohnt in Bologna, er in Berlin. Für die junge Frau geht es in Ordnung, dass er während der mehrjährigen Fernbeziehung Sex mit ...

Violenta Wolf und Martin Schmidt lernen sich während des Studiums kennen. Sie wohnt in Bologna, er in Berlin. Für die junge Frau geht es in Ordnung, dass er während der mehrjährigen Fernbeziehung Sex mit anderen Frauen hat. Aber die Situation ändert sich, als eine von seinen Affären, Klara, schwanger wird und das Kind behalten will. Martin kann sich nicht zwischen den beiden Frauen entscheiden, deshalb tut es Vio für ihn: Sie verlässt ihn und treibt ihre Karriere voran. Doch nach etwa zehn Jahren taucht sie wieder bei Martin auf mit dem festen Entschluss, um ihn zu kämpfen – mit ungeahnten, schwerwiegenden Folgen für alle.

„Die Unversehrten“ ist der ungewöhnliche Debütroman von Tanja Paar.

Meine Meinung:
Erzählt wird in 46 sehr kurzen Kapiteln aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten. Leider nehmen viele der Überschriften schon den folgenden Inhalt zu stark vorweg. Vorangestellt ist ein verwirrendes und verstörendes Präludium, dessen Bedeutung sich erst spät erschließt und das viel Spannung erzeugt.

Der Erzählstil ist besonders, weil er sehr reduziert und intensiv ist. Der Inhalt wird auf knapp 160 Seiten komprimiert. Der Anteil an wörtlicher Rede ist dabei sehr hoch. Die Sprache ist schnörkellos. Dennoch wirkt der Roman sehr eindringlich. Diese Art des Erzählens hat mir gut gefallen und zeugt von anspruchsvoller literarischer Qualität.

Alle drei Hauptcharaktere sind mir durch und durch unsympathisch, was ich grundsätzlich in einem Roman nicht schlimm, sondern oft ganz reizvoll finde. Allerdings ist deren Verhalten für mich nicht nachvollziehbar, sondern sehr befremdlich. Es ist mir nicht gelungen zu verstehen, warum sich zwei Frauen um einen Mann wie Martin in solchem Ausmaß streiten. Sein Charme, seine Ausstrahlung, seine Faszination, seine liebenswürdigen Seiten: Von solchen Dingen erfährt der Leser viel zu wenig. Auch die Frage, warum die Personen so handeln, wird für mich bis zum Ende nicht genügend deutlich. Zwar bietet der Roman viel Interpretationsspielraum, was ich mag. Jedoch bleiben die Protagonisten für meinen Geschmack bis zur letzten Seite ein wenig zu blass. So fiel es mir trotz der Dramatik der Ereignisse schwer, mich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu fühlen.

Dennoch konnte mich die Geschichte durchaus packen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Grundidee ist innovativ und interessant. Die Handlung ist schlüssig erzählt. Inhaltlich rüttelt der Roman auf, will zum Nachdenken anregen. Es geht um Liebe und letztendlich die Suche nach Vergebung, aber vor allem um die dunklen Seiten des menschlichen Charakters und deren Folgen: Eifersucht, Rache, Ehrgeiz, Egoismus, verletzter Stolz, Hass. Ein weiterer Pluspunkt der Geschichte ist es, dass sie wichtige moralische Fragen aufgreift. Auch das Finale ist grandios und eine zusätzliche Stärke des Romans.

Das Cover sieht nicht nur ansprechend aus, sondern passt auch inhaltlich gut. Der Titel erschließt sich mir dagegen leider nicht so ganz, denn das Protagonistentrio ist meiner Meinung nach alles andere als unversehrt.

Mein Fazit:
„Die Unversehrten“ von Tanja Paar ist eine eindrückliche Lektüre, die fesselt und aufrüttelt. Ich kann die Geschichte vor allem denjenigen empfehlen, die außergewöhnliche Romane mögen.