Fantastisch
Da gefühlt jedes Buch der Autorin aus den letzten Jahren auf Bestseller-Listen gelandet ist, bin ich auch dieses Mal aufgrund der Hypes auf die Geschichte von Evelyn Hugo aufmerksam geworden. Ich muss ...
Da gefühlt jedes Buch der Autorin aus den letzten Jahren auf Bestseller-Listen gelandet ist, bin ich auch dieses Mal aufgrund der Hypes auf die Geschichte von Evelyn Hugo aufmerksam geworden. Ich muss jedoch zugeben, dass ich bei Büchern, die solche Begeisterungsstürme auslösen, inzwischen etwas skeptisch geworden bin, denn oftmals können sie meine Erwartungen dann doch nicht erfüllen. "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" gehört aber glücklicherweise nicht dazu - denn das Buch hat den Hype absolut verdient!
Der Titel selbst hat mich ehrlicherweise nicht direkt angesprochen, denn ich wusste nicht so recht, was ich von einem Plot halten sollte, in der die Protagonistin ganze siebenmal verheiratet gewesen ist. Diese Frage scheinen sich auch die Menschen im Buch zu stellen, denn die Geschichte beginnt damit, dass die inzwischen gealterte Hollywood-Ikone Evelyn Hugo sich bereiterklärt, ihre Memoiren schreiben zu lassen. Und dazu hat sie Monique Grant, eine Journalistin für eine Zeitschrift, auserwählt. Obwohl sich Evelyn zu Beginn noch etwas zurückhaltend zeigt, gelingt es Monique tatsächlich nach und nach Evelyns wahre Lebensgeschichte zu entlocken - und das alles ausgelöst durch die Frage, wer denn nun eigentlich Hugos wahre, grosse Liebe gewesen ist - denn Anwärter dafür gab es ja viele. Und Evelyn sorgt mit der Beantwortung der Frage für eine ganz grosse Überraschung, denn ihre wahre Liebe war keiner ihrer sieben Verflossenen...
Ich muss gestehen, dass ich trotz meiner anfänglichen Skepsis unerwartet schnell in den Sog der Geschichte geraten bin und ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. TJR hat einen unglaublich einnehmenden Schreibstil, der wieder einmal dafür gesorgt hat, dass ich sprichwörtlich durch die Seiten geflogen bin. Es gelingt der Autorin wahnsinnig gut, die Gefühle der Protagonistin im Laufe ihrer vielen Lebensstationen in Worte zu verpacken und sie an uns Leser:innen zu übermitteln, sodass ich sehr mit Evelyn Hugo und den Nebencharakteren, die ebenfalls wichtige Rollen in ihrem Leben eingenommen haben, mitgefühlt, mitgefiebert und mitgelitten habe.
Mit Evelyn Hugo als Protagonistin hat die Autorin ausserdem einen äussert vielschichtigen Charakter geschaffen, der alles andere als perfekt war - und dessen ist sich Hugo selbst auch durchaus bewusst. Sie wird im Buch nicht müde zu betonen, dass sie einige Schwächen hat, die manchmal zu Entscheidungen geführt haben, die folgenschwere Konsequenzen nach sich getragen haben. Und trotzdem würde sie es noch einmal ganz genauso machen. Und genau das hat Hugo in meinen Augen sehr sympathisch und authentisch gemacht.
Zu den Nebencharakteren kann ich dieses Mal leider nicht viele Worte verlieren, ohne zu spoilern, aber auch dort gab es einige Personen, mit denen ich sehr mitgefühlt habe.
Evelyn Hugos Leben war von vielen Auf und Abs geprägt - und das macht ihre Geschichte unglaublich emotional, fesselnd und bewundernswert.
Auch das Ende hält noch einmal einige Überraschungen bereit. Während sich eine Enthüllung durch das aufmerksame Lesen bereits erahnen liess, hat mich die Offenbarung über den Grund, warum Hugo Monique Grant als Ghostwriterin ausgewählt hat, komplett überrascht. Und nicht nur das, es gelingt der Autorin dadurch auch, zwei Handlungsstränge zusammenzufügen, die zu einem zufriedenstellenden, abgerundeten Ende führen, was einmal mehr Begeisterung für das Buch bei mir ausgelöst hat.
Fazit:
"Die sieben Männer der Evelyn Hugo" ist ein weiterer Bestseller, der von Taylor Jenkins Reid geschrieben wurde und das Leben einer inzwischen gealterten Hollywood-Ikone erzählt. Als Leser:in kann man Hugo bei ihrem Rückblick auf ihr Leben begleiten, das nicht nur von sieben Ehen, sondern auch von vielen Auf und Abs geprägt gewesen war. Die Geschichte wird dabei so einnehmend, emotional und fesselnd erzählt, dass ich das Buch sehr schnell nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wer eine Geschichte zum Weinen, Lachen, Mitfühlen und Mitleiden sucht, ist hier genau richtig. Das Buch ist definitiv mein erstes Jahreshighlight in diesem Jahr, das ich nur wärmstens weiterempfehlen kann!