Cover-Bild Tanz bis ans Ende der Welt
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 488
  • Ersterscheinung: 28.10.2021
  • ISBN: 9783492503990
Tereza Vanek

Tanz bis ans Ende der Welt

Roman | Ein berührender Roman um zwei Frauen in der Kabarett-Welt der 1920er Jahre in Berlin

Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Die goldenen 1920er Jahre und der Schrecken einer brutalen Diktatur. Eine schicksalshafte Geschichte über die Verbundenheit zweier Frauen und ihren Kampf für ein besseres Leben

»Susan atmete die vom Regen reingewaschene Luft ein. Diese Stadt bestand aus riesengroßen grauen Gebäuden und wurde sehr häufig von schlechtem Wetter heimgesucht, aber sie versprach, ein Ort völlig ungeahnter Freiheit zu werden.«

Die Berliner Cabarets in den 1920er Jahren – eine goldene, zügellose Welt, die zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten magisch anzieht. Auch wenn Susan und Anna nur durch einen Zufall zusammengefunden haben, werden sie bald ein erfolgreiches Duo auf der Bühne. Sie genießen ihre Freiheit, bis sich über ihnen plötzlich die dunklen Wolken einer brutalen Diktatur zusammenbrauen. Ihr bisheriges Leben scheint nicht mehr möglich und sie müssen sich auf neue Wege begeben, um zu überleben. Vor allem Anna bangt um den Mann, an den sie ihr Herz verloren hat, denn er ist jüdischer Abstammung …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2021

In, auf und unter dem Vulkan

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Zhang Penjun, "Susan" genannt bringt die Liebe dazu, von China bis nach Berlin zu reisen. Im September 1923 wird ihr jedoch der Koffer entwendet.

Die vornehme Susan und Schuhverkäuferin Anna werden durch ...

Zhang Penjun, "Susan" genannt bringt die Liebe dazu, von China bis nach Berlin zu reisen. Im September 1923 wird ihr jedoch der Koffer entwendet.

Die vornehme Susan und Schuhverkäuferin Anna werden durch einen Wink des Schicksals zusammengeführt. Vor allem und erst recht, weil Susans Liebe längst perdu ist.

Die 20er Jahre waren eine relativ freie und verrückte Zeit, kreativ und brodelnd. Der Lebenshunger war immens nach dem verheerenden Großen Krieg.

Sie beide nutzen die Chance in einem der zahllosen Cabarets der Metropole als Duo aufzutreten. Als Sängerinnen und Tänzerinnen.

Und amouröse Eskapaden gibt es ebenso. Vielleicht auch die wahre Liebe? Doch der sehr schwarze Nachtschatten der kommenden Ereignisse mit der exponentiell wachsenden Macht der Nazis verheißt nichts Gutes ...

Der zweite, parallele Erzählstrang spielt im Juni 1966 in Frankfurt am Main. Adorno, Studentenunruhen, Auf- und Umbruch. Weg mit dem Muff von tausend Jahren unter den Talaren.

Die junge Klarissa fragt sich, wer wohl die Chinesin auf dem Bild ist, die neben ihrer Tante Anna zu sehen. Eine Zeitreise beginnt ... Tief in die eigene Familienhistorie ...

Schon im 19. Jahrhundert wurden mit Rassenkunde bzw. -hygiene, Phrenologie und zunehmendem Antisemitismus die unheilvollen Grundlagen gelegt.

Nach dem Ersten Weltkrieg, mit der Dolchstoßlegende begann schon die exponentiell wachsende Macht der Nazis. Erfolgreiche Attentate auf Rathenau und Erzberger verhießen schon mal nichts Gutes. Und die Weltwirtschaftskrise, der Schwarze Freitag von 1929 war der endgültige Todesstoß der Weimarer Republik, die de facto nur noch auf dem Papier existierte.

Das Kapitel der chinesischen Community in den 20er Jahren in Berlin war mir eher unbekannt. Aber durch das sehr informative Nachwort und der Handlung selber natürlich habe ich viel dazugelernt.

Das zeichnet historische Bücher aus, auch jene von Tereza Vanek. Daß man mit großer Lust, Freude und Hingabe Bildungslücken schließt.

Sie hat erstklassig recheriert und ihren Protagonisten Tiefe und Vielschichtigkeit verliehen. Ich habe sie ins Herz geschlossen.

Sie zeigt ebenso die erschreckenden Entwicklungen sehr überzeugend und nachvollziehbar auf, mit allen finsteren Abgründen.

Das Buch hat einen exzellenten Abschluß, obwohl es mich qua einiger Aspekte melancholisch stimmt. Aber das zeichnet das Buch noch zusätzlich aus, daß es sich fern Friede, Freude, Palaschinka bewegt!

Danke, Tereza Vanek, für dieses exzeptionelle Werk!!!!!

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Tolles Buch!

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Inhalt:

Die junge Chinesin Susan kommt in den 1920er Jahren in Deutschland an, nachdem sie ihre Familie fluchtartig verlassen hat. Sie weiß nicht, wie ihr geschieht, alles ist ganz anders als sie es sich ...

Inhalt:

Die junge Chinesin Susan kommt in den 1920er Jahren in Deutschland an, nachdem sie ihre Familie fluchtartig verlassen hat. Sie weiß nicht, wie ihr geschieht, alles ist ganz anders als sie es sich vorgestellt hat. Als dann auch noch ihr Koffer geklaut wird, weiß sie einfach nicht mehr weiter. Doch dann trifft sie Anna, die sich ihrer annimmt, ihr eine ganz andere Welt zeigt und die schon bald ein fester Bestandteil in ihrem Leben wird.

Susan wird glücklich, doch bekommen die Nazis immer mehr Macht und schon bald wird ihr ihre Herkunft zum Verhängnis.

Auch Annas Leben wird durch Susan auf den Kopf gestellt. Schon bald bieten sich ihr Möglichkeiten, von denen sie bislang nur geträumt hat. Sie verliebt sich, doch ist er Jude.



Meinung:

Der Erzählung beginnt langsam und lädt zum Genießen ein. Man lernt Deutschland, speziell Berlin, in den 1920ern kennen und befindet sich mittendrin. Es wird sehr detailliert und plastisch erzählt, sodass man wirklich in eine andere Welt eintaucht.

Es gibt einen zweiteiligen Erzählstrang - es wird aus den 60ern (der Gegenwart) erzählt und aus der Vergangenheit. Beide Erzählstränge sind sehr spannend, da sie auch einige Parallelen aufweisen. Es macht total viel Spaß beide zu verfolgen und nach Verbindungen und Verknüpfungen zu suchen.

Im Laufe des Buches wird das Erzähltempo schneller und die Erzählweise auch dramatischer. Es ist immer wieder schlimm von der Naziherrschaft zu lesen und darüber, was die Menschen erleben mussten.

Das Buch spricht einige kritischeThemen an und regt definitiv zum Nachdenken an. Es ist keine leichte Kost, macht aber unglaublich viel Spaß. Ich kann das Buch echt nur jedem empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Tereza Vanek versteht es ausgezeichnet, mit ihren Büchern die Leser zu fesseln. Mit diesem hier tauchen wir in die Welt der „Goldenen Zwanziger Jahre“ ein, die so golden gar nicht waren. Oh, werden sich ...

Tereza Vanek versteht es ausgezeichnet, mit ihren Büchern die Leser zu fesseln. Mit diesem hier tauchen wir in die Welt der „Goldenen Zwanziger Jahre“ ein, die so golden gar nicht waren. Oh, werden sich einige denken, nicht schon wieder ein Buch aus dem Berlin dieser Zeit. Doch die Protagonisten überraschen. Worum geht’s also?

Klarissa erbt von ihrer Tante Anna ein Haus und findet ein Foto, auf dem Anna mit einer Chinesin abgelichtet ist. Neugierig geworden, begibt sie sich auf Spurensuche und taucht aus dem München der 1960er Jahre tief in die Vergangenheit der 1920er ein.

Zhang Penjun, Tochter einer wohlhabenden Familie, reist ohne deren Erlaubnis von Shanghai nach Berlin, um ihren Verlobten zu treffen. Auf dem Weg zu ihm wird sie bestohlen und muss dann noch feststellen, dass er mit einer Deutschen zusammenlebt.

Unmittelbar darauf lernt sie die Schuhverkäuferin Anna kennen, die sie unter ihre Fittiche nimmt. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, treten die beiden in Cabarets auf und feiern große Erfolge, bis die Nazis an die Macht kommen und alles Fremde aus Deutschland verbannen.

Meine Meinung:

Teresa Vanek ist ein fesselnder historischer Roman auf zwei Zeitebenen gelungen. Zum einen begeben wir uns nach Berlin in die Weimarer Republik und zum anderen in das konservative München der 60er Jahre, in dem die Studenten zu rebellieren beginnen.

Tereza Vanek, deren Bücher ich sehr gerne lese, fesselt ihre Leser mit den Schicksalen zweier Frauen von höchst unterschiedlicher Herkunft. Wer glaubt, bereits alles aus der Zwischenkriegszeit zu wissen, wird eines Besseren belehrt. Denn, dass es eine chinesische Community in Berlin gab, habe ich auch nicht gewusst.
Herrlich ist zu lesen, mit welchen Vorstellungen die junge Zhang Penjun, die sich in Deutschland Susan nennt, nach Europa kommt. Hier müssen alle Leute reich sein, man wohnt in großen Häusern und Bettler sowie Elend gibt es nicht. Schnell lernt sie die Realität kennen.

Der Schreibstil ist mitreißend und die Charaktere wachsen den Lesern bald ans Herz. Wir lernen sie mit allen ihren Stärken und Schwächen kennen.

Fazit:

Ein historischer Roman auf zwei Zeitebenen, der einen kaum loslässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.11.2021

Junge Chinesin erobert Berliner Bühne

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Die junge Chinesin ist alleine aus Shanhai nach Berlin zu ihrem Verlobten gereist. Leider liebt der inzwischen eine deutsche Blondine. Deshalb nimmt sich Schuhverkäuferin Anna ihrer an. Beide übern eine ...

Die junge Chinesin ist alleine aus Shanhai nach Berlin zu ihrem Verlobten gereist. Leider liebt der inzwischen eine deutsche Blondine. Deshalb nimmt sich Schuhverkäuferin Anna ihrer an. Beide übern eine Tanz und Gesangsnummer ein, mit der sie das Publikum begeistern. Bald treten sie erfolgreich im Lokal des Juden Isaak auf. Berlin ist in den 1920er Jahren eine weltoffene Stadt mit vielen Versuchungen. Aber es gibt auch viel Armut. Die in Berlin wohnenden Chinesen sind entweder reiche Studenten oder Geflüchtete, die Waren an den Türen verkaufen.

Als Anna in den sechziger Jahren stirbt, ist ihre Nichte ihre Haupterbin. Ein Foto bringt sie auf die Spur der Chinesin Susan, die mit Anna befreundet war und von der sie bisher nichts gehört hatte. Als die dann noch ein Tagebuch in chinesischer Schrift findet, macht sie sich zusammen mit einem chinesischen Studenten auf die Suche nach Susan.

Mit erstaunen habe ich in diesem gut zu lesenden Buch von den Chinesen in Berlin erfahren. Die Handlung in den 1960/70er Jahren fand ich ebenfalls sehr gelungen beschrieben. Der Wunsch nach Freiheit, der aromatisierte Tee und die Enge der Elternhäuser, das kenne ich aus eigener Erfahrung.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Eindrucksvoll und sehr berührend

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Susan reist gegen den Willen ihrer Eltern in den 1920er Jahren von China nach Deutschland, um hier in Berlin mit ihrem Verlobten zusammen zu sein. Nach ihrer Ankunft muss sie jedoch feststellen, dass dieser ...

Susan reist gegen den Willen ihrer Eltern in den 1920er Jahren von China nach Deutschland, um hier in Berlin mit ihrem Verlobten zusammen zu sein. Nach ihrer Ankunft muss sie jedoch feststellen, dass dieser inzwischen mit einer deutschen Frau zusammen lebt. Glücklicherweise begegnet Susan Anna, die sie mit zu sich nach Hause in eine WG nimmt. Beide treten mit Erfolg als Sängerinnen in einem Lokal auf. Es folgen turbulente und dramatische Jahre.
Erzählt wird dieser Roman in zwei Handlungssträngen. Klarissa findet in den 1960er Jahren nach dem Tod ihrer Tante im Nachlass ein Tagebuch, welches in chinesischen Zeichen geschrieben wurde. Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die sie in die goldenen 20er bis hin in die 40er Jahre führt.
Der Leser erhält Einblick in das Leben der in Deutschland lebenden Chinesen zur Zeit der Weimarer Republik sowie in den Jahren danach, in denen sich das Leben dieser Menschen dramatisch veränderte. Er begleitet Anna, Käthe, Leni mit ihren Freunden und im Gegensatz dazu die Studentin Klarissa mit ihren Hippie-Freunden. Die einzelnen Charaktere sind detailgetreu und bildhaft gezeichnet und ihre Handlungen und Gefühle durchaus nachvollziehbar. Die Gegebenheiten zur Zeit der Naziherrschaft sind intensiv dargestellt. Die Handlung nimmt nach einem langsamen Anfang rasant an Fahrt auf, die sich zum Ende hin rapide steigert.
Mein Fazit:
Ein äußerst spannendes Buch, das ein Stück weniger bekannte deutsche Geschichte aufzeigt.
5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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